Beiträge von Ushuaia

    „An die Nazis hat er seine Seele verkauft.
    An die NASA sein Wissen.
    Jetzt holt die Vergangenheit ihn ein.


    Erik Narva, erfolgreicher Genforscher lebt mit seiner Familie in London. Eines Tages verschwindet sein Vater auf einer Reise nach Berlin spurlos“. (Backcover)


    Und Erik reist ihm nach, verwundert darüber, warum sein Vater nach Berlin gereist war. Sein finnischer Vater war Physiker, der lange Jahre in den USA gearbeitet hatte und am Weltraumprogramm der NASA mitgearbeitet hatte. Erik hatte niemals etwas davon geahnt, dass sein Vater während des 3. Reiches in Deutschland gearbeitet hatte. Bei seinen Nachforschungen treten nun immer neue erschreckende Details zutage, nicht nur über seinen Vater, sondern auch über seine schwedische Mutter, die Biologin war, Fachgebiet Genetik … und offenbar ebenfalls in Nazideutschland geforscht hatte.


    Aber es geht nicht nur um die unheimliche Vergangenheit seiner Eltern. Bald stellt Erik fest, dass die Vergangenheit seines Vaters Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Was hat sein Vater in Berlin gesucht? Und wer hat Interesse an dem Wissen seines Vaters?
    Während Erik zunächst nur den Spuren seines Vaters folgt, muss er bald feststellen, dass es um etwas viel Größeres geht und sein Leben gerät in Gefahr.


    Remes gelingt es mit „Das Erbe des Bösen“ einen absolut spannenden und sehr vielschichtigen Thriller abzuliefern. Gekonnt hat er die zwei Zeitebenen der Vergangenheit und der Gegenwart miteinander verwoben und baut einen komplexen Spannungsbogen auf. Das Thema ist unbequem, aber um so brisanter: wie weit gehen Naturwissenschaftler – oder Staaten, gewisse Regierungsbehörden -- ohne sich um Ethik und Moral zu scheren? Wissenschaftliche Forschung in Nazideutschland, Wissenschaftler, die von der Blindheit ihrer Forschungsbegeisterung getrieben alle Möglichkeiten nutzen, die sie geboten bekommen – und nach Kriegsende die spätere Weiterverwendung ebendieser Wissenschaftler und ihrer teilweise durch grauenvolle Experimente gefundenen Ergebnisse durch die USA und andere Siegermächte.
    Es geht in dem Thriller auch um aktuelle Machtpolitik und ihre Spielchen, den Bau einer schmutzigen Bombe, um Machenschaften von Geheimdiensten ...


    Für mich ist "Das Erbe des Bösen" bislang das beste Werk das Remes abgeliefert hat, ein absolut spannender und lesenswerter Thriller, dessen Charaktere einen bewegen, im positiven wie im negativen. Er geht tatsächlich in die historischen Details, aber für mich war dabei keine Seite zuviel und keine Seite langweilig. Und die Geschichte lässt mich wieder einmal mit der Frage zurück, wieso Naturwissenschaftler in der Lage sind, sich derart blind und von Moral und Ethik unbeleckt ihrem Forschungsdrang hinzugeben.


    Fazit: wirklich lesenswert.

    Das Buch ist als Hardcover mal unter dem Titel "Nacht über dem Yangtse" bei Droemer erschienen, wenn mich nicht alles täuscht. Irgendwie bezweifle ich aber, dass die Titeländerung irgendwie den Inhalt des Buches verbessert haben könnte, ich fand das Buch eher mittelmäßig als ich das mal gelesen habe.

    Unter den Umständen würde ich versuchen einen Selbstlernkurs/ Intensivkurs mit den beiden durchzuarbeiten. Zumindest das Geld für so was können sie ja investieren, und du kannst dann einfach nach dem Buch vorgehen und damit arbeiten. Ansonsten hättest du doch einen Haufen Arbeit um alles zusammenzustellen.

    Ooooh, dieses Buch habe ich vor über 20 Jahren gelesen, das war wochenlang mein Lieblingsbuch, das habe ich immer wieder hinten zugeschlagen und vorne wieder aufgeklappt, um es nochmal zu lesen. Heute würde es wahrscheinlich nicht mehr diese Wirkung auf mich haben, aber ich könnte ja mal wieder reinschauen.

    Zitat

    Original von Uta
    Ist das nicht genau das Prinzip Dan Brown & Co? Den hatte ich abgebrochen, weil ich seinen Schreibstil nicht mochte, aber es gibt ja jede Menge Fans, weil die Bücher so "spannend" sind.


    Von Ilkka Remes habe ich auch ein Buch auf der Merkliste - Das Erbe des Bösen - konnte mich aber auch noch nicht ganz entschließen, ob ich es mir kaufen soll, eben aus oben genanntem Argument, so ähnlich hatte ich das auch anderswo schon gelesen.


    letzten Endes sind die Bücher bei denen alles stimmt, Story, Charaktere, die Spannung und das Schreiberische, auch nicht so häufig, je nachdem welche Ansprüche und Leseerfahrung man hat.


    Ich habe mir einen Teil der Remes Bücher bei amazon marketplace gekauft, die gibts da ziemlich günstig, und da ist nicht so viel Geld verloren, wenn es einem nicht gefällt.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Interessante Sichtweise. Einerseits ist der Autor nicht der begnadete Erzähler und seine Figuren scheinen farblos zu bleiben - andererseits bastelt er spannende Thrillerplots zusammen.


    Eigentlich ist das nicht der erste Thriller von Remes, bei dem es mir so geht.
    Ich frage mich auch manchmal, was mich dazu treibt, seine Bücher zu lesen - in diesem Fall wollte ich sehen, wie er den Untergang der Estonia in der Story unterbringt.

    Klappentext:
    „Halte Abstand, wenn du dir das Schicksal von Julia und Marcus ersparen willst. Und wenn du Ronis Zukunft retten willst. Du gehst nur ans Bankschließfach und bringst mir den Inhalt, mehr nicht.“ Tero hörte an Toomas’ Stimme, dass dieser es ernst meinte. Sehr ernst.
    Was als tragischer Mordfall an einer Schülerin beginnt, ist der Auftakt zu einem atemberaubenden Thriller über internationalen Waffen- und Steroidhandel – und ein schmutziges Geheimnis um den Untergang der Estonia.


    Der Autor (amazon.de):
    Ilkka Remes ist der meistgelesene Autor in Finnland. Sein Name ist Garant für hochkarätige Spannungsliteratur von internationalem Format. Sein erster Thriller ›Pääkallokehrääjä‹ (›Der Totenkopffalter‹) erschien 1997 in Finnland und wurde auf Anhieb ein Riesenerfolg. Seither setzen sich seine Bücher regelmäßig sofort nach Erscheinen an die Spitze der Bestsellerliste. "Remes ist eine Marke und ein Garant für Qualität. Lechzend warten die Leser auf jedes neue Buch von ihm." Finnischer Rundfunk“


    Meine Meinung:
    Remes kann man nicht gerade als begnadetes Erzähltalent bezeichnen, stellenweise schreibt er reichlich holprig, die Charaktere bleiben wie in vorherigen Büchern flach, man zittert nicht unbedingt mit ihnen mit. Aber dennoch gelingt es Remes, spannende Thrillerplots zusammenzubasteln. In diesem Fall geht es um die Estonia, jener Fähre die 1994 in der Ostsee sank und 852 Menschen in den Tod riss. Allerlei Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Fall liefern das Material für allerhand Verschwörungstheorien, in denen es meistens um Waffenhandel geht. Einiges an interessantem Material ist in dem 15-seitigen Anhang wiedergegeben. Remes nutzt dieses Material geschickt und wickelt seinen Roman darum herum, wenn auch der Einstieg eher langsam ist, und es eine ganze Weile dauert, bis er endlich bei der Estonia angekommen ist.


    Julia, eine 17 jährige Schülerin, wird tot im Wald gefunden, sie ist die Ex-Freundin von Roni Airas, der sich Hoffnungen macht, irgendwann Formel 1-Rennen zu fahren. Er hatte sich mit ihr getroffen, es kam zu einer Auseinandersetzung in deren Verlauf er das Mädchen sogar gewürgt hatte. So glaubt er, Schuld an Julias Tod zu sein – nicht wissend, dass das Mädchen sich auf gefährlichen Pfaden bewegte, denn ihre Großeltern waren bei dem Schiffsuntergang ums Leben gekommen, wobei ihr Großvater aber anfangs als Überlebender gemeldet worden war.


    Bald darauf wird Ronis Vater Tero erpresst, er soll sich den Inhalt eines Schweizer Bankschließfachs beschaffen und nach Finnland bringen. Kaum hat er das Material an sich gebracht, wird er verfolgt und es beginnt eine spannende Jagd, und Tero Airas ahnt nicht, wer seine Gegner sind.


    Fazit:
    Ganz interessanter Thriller.
    .

    Zitat

    Original von Zimööönchen
    Gerade bei den drei Beispielen ist es doch irrelevant, ob ich die genaue Wortbedeutung (Übersetzung) weiß, oder ob ich den SINN aus dem Zusamenhang erkenne. Natürlich meint keiner, dass man die genaue Übersetzung durch den Zusammenhang erkennen kann, aber man kann schon auslesen, was sich ereignet.


    ich stimme hier voll zu, aber ich denke, dass man erst mit einiger Leseerfahrung an diesen Punkt kommt, wo man nicht an solchen Wörtern hängenbleibt, weil man sie nicht kennt. Ich glaube mich zu erinnern, dass es mir anfangs ähnlich erging, kein Spaß und keine Freude daran ein Buch auf englisch zu lesen, weil man den Sinn eben nicht einfach den Zusammenhang erkennt.


    Aber wenn man dranbleibt und weiterliest, und eben nicht schon nach einem Buch aufhört, und vielleicht auch noch Filme anschaut, denn ich finde Filme/Serien auf englisch anzuschauen ist eine effektivere Methode als lesen, dann kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man Wörter aus dem Zusammenhang verstehen kann ohne sie jemals nachzuschauen. Aber da kommt man halt nur hin, wenn man wirklich dranbleibt.

    Spannend ist dieses Buch auf alle Fälle, das muss man ihm lassen - aber wirklich gut ist es leider nicht. Es mangelt an Glaubwürdigkeit, die Handlung mancher Charaktere fand ich nicht wirklich nachvollziehbar, und die Story als gesamtes auch nicht.


    Ich hoffe mal, dass das nächste Buch wieder besser wird.

    Ich habe das Buch gestern in einem Zug gelesen – im doppelten Wortsinne, und ich fand es sehr spannend, sehr schnell zu lesen aber auch sehr erschreckend, erschreckend realistisch. Man möchte nicht drüber nachdenken, was geschehen würde, wenn tatsächlich so was passiert.


    Die Charaktere haben mir gut gefallen, wenn auch an einigen Stellen meiner Meinung nach einige Perspektiven zuviel verwendet wurden, die das ganze manchmal etwas verwirrt haben. Die Reaktionen auf den Anschlag, Fremdenhass, Brandanschläge, Zulauf bei rechten Parteien, die das ausnützen, klingt erschreckend real. Und das offene Ende gefällt mir auch ziemlich gut, da ich das für absolut realistisch halte.


    Alles in allem, spannend, erschreckend und aufwühlend.

    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Fragt sich, was bleibt, wenn das letzte Tabu gebrochen worden ist und welchen Erkenntnisgewinn der Zuschauer aus dem Ausstellungsbesuch zieht.
    Meinungen würden mich hierzu übrigens interessieren.


    Ich war Anfang des Jahres in der Ausstellung, und ich habe immer wieder den Eindruck, die Leute, die am lautesten dagegen protestieren und alles kritisieren, waren selber nie drin und haben sich kein eigenes Bild gemacht und wissen teilweise gar nicht wovon sie reden.


    Ich bin mit gemischten Gefühlen reingegangen, da ich keine Ahnung hatte, wie ich das finden würde, und als ich rauskam war ich wirklich beeindruckt und froh dass ich reingegangen bin. Ich habe keine Ahnung von Medizin und Anatomie, und fand es einfach interessant, das Innere eines Körpers plastisch zu sehen, was doch was anderes ist, als wenn man sich ein Anatomiebuch aufschlagen würde. Die sensationsheischenden Darstellungen brauche ich auch nicht, und die sehe ich auch ziemlich kritisch, da ich denke, dass die zu weit gehen. Wobei ich glaube, dass die Ausstellung in Heidelberg noch etwas zurückhaltender war, als manche andere.

    Aber die normalen Plastinate menschlicher Körperteile oder Körper fand ich sehr interessant und lehrreich, und bestimmte Objekte haben mich ziemlich beeindruckt, das Plastinat das alle Adern des Gehirns zeigt und wie ein roter Schwamm aussah, ein anderes, das nur die Nerven eines Menschen zeigt, sich mal anzuschauen, wie so ein Ischias aussieht.


    Alles in allem bin ich froh, dass ich reingegangen bin und mir das angeschaut habe.