Beiträge von Ushuaia

    Charles den Tex: Die Zelle
    Aus dem Niederländischen übersetzt von Stefanie Schäfer
    Grafit Verlag, 446 S., Feb. 2009


    Klappentext:
    Auf dem Weg zu einem Kundentermin wird der junge Amsterdamer Unternehmensberater Michael Bellicher Zeuge eines schweren Autounfalls und ruft die Polizei. Als die Beamten eintreffen, haben sie jedoch nichts Besseres zu tun, als Bellicher festzunehmen und ihn eines anderen Unfalls mit Todesfolge zu beschuldigen. Kaum ist er wieder auf freiem Fuß, erfährt er, dass bei einer ihm fremden Bank ein Kredit auf seinen Namen über mehr als drei Millionen Euro geplatzt ist. Seinen hilflosen Erklärungsversuchen für diese Vorfälle schenkt noch nicht einmal seine Pflichtverteidigerin Guusje van Donee Glauben. Und nicht nur das: Unbekannte heften sich an Bellichers Fersen und trachten ihm nach dem Leben.
    Wer versucht, systematisch die Kontrolle über seine Existenz zu übernehmen? Und warum? Bellicher nimmt den Kampf auf und macht sich auf die Suche nach seiner verlorenen Identität. Eine rasante Jagd beginnt, durch Großstädte und niederländische Treibhauslandschaften genauso wie durch das World Wide Web.


    Autor: (Klappentext)
    Charles den Tex wurde 1952 in Australien geboren und lebt seit 1958 in den Niederlanden, er studierte Film und Fotografie in London, arbeitete als Werbetexter und später als Kommunikations- und Managementberater. Er zählt zu den erfolgreichsten Autoren der Niederlande, seine Bücher landen regelmäßig auf der Bestsellerliste.


    Meine Meinung:
    Das Buch hat zufällig den Weg zu mir gefunden, und ich habe auch nur angefangen zu lesen, weil ich gerade nichts anderes zu Hause hatte. Das Buch liest sich aber sehr flott und ich habe es in eineinhalb Tagen gelesen.
    Das Thema ist spannend und beängstigend, Identitätsdiebstahl, hier ausgeführt mittels des Internet. Bei seinem Versuch aufzuklären, wer ihm wann und wie seine Identität gestohlen hat, stößt Michael Bellicher auf immer weitere merkwürdige Fälle in denen seine Identität benutzt wurde. Die Polizei glaubt Bellicher nicht, er wird verfolgt, versucht seine Unschuld zu beweisen, was sich als reichlich schwierig herausstellt. Bald stellt er fest, dass er nicht der Einzige ist, dem so etwas passiert ist.
    Dem Autor gelingt es schön eindringlich die Situation zu schildern in der sich Bellicher befindet, keiner glaubt ihm, seine Konten sind gesperrt, er verliert sein Haus, hat Schulden -- aber zum Glück bekommt er Hilfe von seinem Kompagnon, mit dem zusammen er eine Firma gegründet hatte, und dessen Familie alle möglichen nützlichen Kontakte hat.


    Fazit: spannender Thriller der Lust darauf macht, mehr von dem Autor zu lesen.

    Jetzt habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen und fand es eigentlich sehr spannend, irgendwie heftig, und ganz gut, wenn auch der eine oder andere Moment da war, in dem ich manches etwas zu konstruiert fand. Musste Edi auch noch eine Allergie kriegen von der ihm alle Haare ausfallen?


    Was mir nicht wirklich plausibel erscheint ist der Schluss und die Auflösung. Der Commissario ist ja wirklich reichlich doof und gehört noch tiefer in die Provinz geschickt. Ich habe keine wirklichen Probleme Sarah zu verstehen, im Leben handeln Leute halt nicht immer logisch, vernünftig und so wie man es vielleicht sollte sondern lassen sich auf Dinge ein, die ein Außenstehender nicht einfach nachvollziehen kann.


    Was mich aber wirklich stört ist der Schluss.

    Mir fallen dazu zwei Dinge ein.


    Erstens scheinen mir die Ludlums, die ich in den letzten Jahren in der Hand hatte, meistens recht schlecht übersetzt zu sein, und hier bei dieser Art Thriller gehts nicht darum, was ein Übersetzer darf oder nicht darf, sondern oft darum, wie weit seine Übersetzungsfähigkeiten überhaupt reichen, und zweitens schreibt Ludlum ja doch in erster Linie für ein amerikanisches Publikum, das wenig bis keine Ahnung von Europa hat und für die soll es vielleicht auch noch richtig malerisch beschrieben sein. Dem Leser ist es ja vielleicht egal was eine Kathedrale ist (vorausgesetzt das Wort steht im englischen an der Stelle) und was die in einem Dorf zu suchen hat, ich denke, der Autor will im Leser ein bestimmtes Bild erzeugen und das gelingt ihm damit wahrscheinlich auch.

    Anscheinend hat Ron Howard, der wohl der Regisseur des neuen Films Angel and Demons (also Illuminati) ist, im Februar in einem Interview erzählt, dass Dan Brown das Buch fertig geschrieben hätte. Aber Doubleday hätte das wohl weder bestätigt noch verneint.


    http://www.libraryjournal.com/…t/670040667.html?nid=2814


    vielleicht wollen sie ja nur mal wieder die Diskussion anheizen. Denn sonst kauft das Buch ja keiner mehr, wenns denn endlich mal rauskommt.

    Zitat

    Original von Bodo,
    Nur noch einmal zur Klarstellung: Es handelt sich nur um eine Vermutung meinerseits, ich kann auch total danebenliegen.


    Ich bin allerdings bereit um zwei buchkauffreie Monate zu wetten, das wir bis Ende Juni den neuen Brown haben werden!


    wir haben Anfang April, und dann bis Ende Juni ein neuer Dan Brown? Da habe ich aber massive Zweifel.


    Was den Preis angeht, 30 Euro kommen mir etwas zu hoch angesetzt vor, Titelbild ist ja auch noch keins da, also ich glaub da nicht dran.

    Das Buch hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist wirklich spannend und zieht einen immer weiter, und manchmal wollte ich das Buch gar nicht weglegen. Gut finde ich, dass eine derartige Geschichte mal in Deutschland angesiedelt ist, und wie die Himmelsscheibe mit den Örtlichkeiten verwoben ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die weitere Verbindung


    wirklich gut finde, irgendwie ist mir das ein kleines bisschen zu weit hergeholt (hätte es nicht etwas geben können was etwas näher liegt?), aber insgesamt finde ich das Buch wirklich gut.

    Das Buch ist nun auch als deutsches Taschenbuch erschienen, fast bin ich geneigt zu sagen "leider", denn das Buch wird wohl auf dem Stapel "schade um das schöne Geld" landen.


    Das Buch hat einige überflüssige Längen, die sich wie Kaugummi dahinziehen und eigentlich ersatzlos gestrichen werden könnten. Der Charakter von John Wells gefällt mir an sich immer noch, aber irgendwie gibts viel zu viele andere Perspektiven, die mich nicht die Bohne interessiert haben.
    Mir kommt das ganze auch etwas zerrissen und nicht besonders geradlinig vor, die Handlung verteilt sich auf zuviele Schausplätze, wobei man manchmal gar nicht weiß, welche Relevanz manche haben. Der Plot mit dem Maulwurf/Spion kam mir dann noch am spannendsten vor.


    Ich finde die Story nicht besonders intelligent, oder vielleicht hat sie mir einfach nur absolut nicht gefallen. Dass da gute Recherche dahinter steckt, wage ich zu bezweifeln, und das negative Tüpfelchen auf dem i ist dann noch die Übersetzung, die das ganze auch nicht verbessert. Der Übersetzerin kann man nur ans Herz legen sich mal um ihre deutsche Ausdrucksfähigkeit zu kümmern, außerdem um ihr englisches Sprachverständnis und darum, wie man Dinge sinnvoll und sinngemäß ins Deutsche übersetzt. Denn es gab da mehr als eine Stelle, an der ich mich fragte "was will uns die Übersetzerin damit sagen?". Aber gut, ich habe ein neues Wort gelernt "abbeuteln". Und die in "Schrumpffolie verpackte Tasse Hühnerbrüste" auf S. 358 sollte man vielleicht auch nicht so schnell wieder vergessen.
    Tippfehler gabs dann als Extra auch noch ein paar dazu.


    Alles in allem: schade um das Geld und die Zeit. Irgendwie hatte ich mehr erwartet.
    .

    Dann muss man wenigstens nicht ganze Städte lahmlegen wegen irgendwelcher Gipfelversammlungen. So einige Bewohner von Baden Baden hätten bestimmt nix dagegen wenn der Gipfel Anfang April (was war das noch? Nato oder so was?) auf irgendeinem Schiff stattfinden würde, anstatt dass diejenigen, die in der Sicherheitszone wohnen, ihre Wohnung nicht mehr alleine verlassen dürfen.


    Und wer nen Anschlag plant, kann das an Land oder auch zur See.

    Was mich an dem ganzen Ding - unter anderem stört - ist, dass hier schon wieder die Rede von Geräten der ersten zweiten dritten Generation die Rede ist. Alle drei, vier Jahre darf man sich einen neuen Computer kaufen, und dann auch alle paar Jahre einen neuen Ebook reader? Und was passiert mit den Büchern, da ist man dann ja wohl auch ständig am weiterkopieren und irgendwo absichern.


    Heute kaufe ich mein Taschenbuch und kann es in 15 Jahren noch aus dem Regal ziehen. Irgendwie habe ich so meine Zweifel, dass ich ein E-book das ich heute lese, auch in 15 Jahren noch zugänglich haben werde.

    Mir kommt es wie Verrat am Buch vor, wenn ich das erste davon wirklich lesen will.


    Tatsächlich habe ich gerade so einen Fall, das erste Buch will ich wirklich lesen, ich bin etwa bei der Hälfte, das Buch ist auch nicht schlecht, aber nun habe ich zuerst Hape Kerkeling dazwischen geschoben weil sich das so nett und schnell las, und gerade eben habe ich noch ein weiteres Buch angefangen, und das erste liegt immer noch hier herum. Wenn das erste Buch schlecht wäre, wäre es egal, aber in dem Fall ist das für mich Verrat am Buch.

    Das Buch kam gerade als Taschenbuch heraus und ich habe es mir gleich mal gekauft und in zwei Tagen gelesen.


    Ich fand es gut, schnell zu lesen, unterhaltsam und interessant. Ein paar mehr von den verheimlichten spirituellen Erlebnisse wären auch nicht schlecht gewesen, auch wenn ich einsehe, dass das eine persönliche Sache ist und man diese Erfahrung selber gemacht haben muss, um seine eigenen Erkenntnisse zu gewinnen.
    Mich wird es wohl nicht zur Nachahmung anregen. Aber wer weiß.

    Zitat

    Original von Darcy


    So hab ich das auch nicht gemeint. Aber grundsätzlich finde ich die Idee, das ganze mal von einer anderen Perspektive aus zu sehen, gut. Ob das nun alles stimmt und wie sich das verhält, steht auf einem anderen Blatt. Über Tibet weiss ich nicht viel und ehrlich gesagt, wird das wohl auch so bleiben, weil es mich auch gar nicht so stark interessiert. Und ich weiss auch, das das hier nur ein kleiner Thriller ist und kein Wissenschaftsbuch ;-) . Trotzdem kam ich nicht umhin, beim Lesen in meiner Tageszeitung an dieses Buch zu denken und daran, ob es nicht grundsätzlich immer eine andere Wahrheit gibt.
    Ich mags halt, wenn jemand das ganze mal von einer anderen Seite betrachtet und das allgemeingültige Wissen um eine Sache in Frage stellt. Aber dieser Punkt alleine reicht nicht, um das Buch aus der Masse herauszuheben.


    für mich geht es hier nicht darum "allgemeingültiges Wissen um eine Sache in Frage zu stellen" sondern darum, mit offensichtlich falschen Aussagen ein gewisses tendenziöses Bild erzeugen zu wollen.


    Wenn Dan Brown in Sakrileg hergeht und behauptet, Jesus hatte mit Maria Magdalena Kinder, Maria Magdalena ging nach Frankreich und bis heute gibt es Nachkommen, dann ist das eine hübsche Story. Jeder hier kennt mehr oder weniger die Grundlage der christlichen Religion und es ist ein allgemeines Vorwissen - zumindst bei den meisten - vorhanden, gegen das der Leser das, was im Buch geschrieben wird, abwägen kann.


    Wenn es sich dagegen um ein Thema handelt, von dem ganz offensichtlich ziemlich wenig Wissen vorhanden ist, und wo ganz objektiv im Laufe des Buches falsche Aussagen gemacht werden, also etwa von wegen, man habe dem Westen verschwiegen, dass in der Vergangenheit in Tibet kein Paradies herrschte sondern Körperstrafen, Feudalismus uä, dann geht es hier nicht darum "allgemeingültiges Wissen" in Frage zu stellen - denn dieses allgemeingültige Wissen ist bei der Mehrheit ja schon mal gar nicht vorhanden, und die meisten werden sich auch nicht die Mühe machen, ein Buch aufzuschlagen, um nachzulesen und selber festzustellen, dass das was im Buch behauptet wird, falsch ist. Es wird in diesem Buch vielmehr vorsätzlich ein völlig falsches Bild erzeugt.
    Und angesichts dessen wie die Lage in Tibet ist, welche Sichtweise China in Bezug auf die Sache hat, und wie China sich ärgert, dass der Westen die chinesische Sichtweise blöderweise nicht einfach so übernehmen will, halte ich dieses Buch für zweifelhaft, weil ich mich frage welche Absichten dahinterstecken.


    ich kenne das andere Forum nicht in dem das geschrieben wurde, aber das ist so in etwa das, was ich an dem Buch für das "Tibet-Projekt" halte.


    Und falls jemand wirklich was über Tibet wissen will, würde ich eher empfehlen zu einem vernünftigen Sachbuch als einem schlechten Thriller zu greifen.