Beiträge von Ushuaia

    Dass das Buch sich, wie bereits erwähnt, schnell liest und eine flotte Schreibe hat, ist noch so in etwa das positivste, was ich dazu sagen will.


    Ansonsten habe ich schon lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, das ich derart zweifelhaft fand (und das in etwa habe ich auch schon erwartet, nachdem was ich vorher darüber gelesen hatte). Dass der Autor dieses Werk unter einem Pseudonym veröffentlicht, wundert mich da auch nicht. Und nach allem was ich in den letzten Monaten hier im Eulenland über Autoren und deren diversen Pseudonyme samt komplett ausgearbeiteter unterschiedlicher Biographie gelesen habe, von denen dann kein Wort wahr ist, muss ich für mich persönlich doch feststellen, dass ich überhaupt nix mehr glaube, wenn in einem Buch steht, der Name sei ein Pseudo und der Autor habe dieses und jenes gemacht, und ein dazugehöriges veröffentlichtes Interview ist da dann nur noch das Sahnehäubchen drauf. Die Diplomarbeit über den Dalai Lama, die der Autor geschrieben haben will, möchte ich jedenfalls erstmal sehen, das soll wohl die Referenz sein, die den Autor glaubwürdig machen soll.


    Mal abgesehen von der Räuberpistole warum die Nazis nun nach Tibet wollten – gut, darüber weiß ich nichts – ist ansonsten nichts von dem was hier als geheim oder vom Westen verborgen gehalten beschrieben wird, wirklich geheim. Da muss man nur ein oder mehrere mittelprächtige Bücher über Tibet aufschlagen (oder heutzutage an die Wikipedia gehen) und man stößt ratzfatz auf Bön, darauf wie es in Tibet in früherer Zeit zuging, europäische Expeditionen nach Tibet und Lhasa, geheime CIA Unterstützung der Kampa etc pp. Also die von dem Autor in seinem Interview erwähnte Grenze zwischen Fakt und Fiktion ist äußerst einfach zu ziehen, wenn man sich nur mal mit dem Thema beschäftigt.


    Und ich habe zwar meiner Erinnerung nach noch keine Autobiografie des Dalai Lama gelesen, aber ich habe eigentlich nie den Eindruck gehabt, dass da irgendwo hier im Westen die Geschichte Tibets verschwiegen würde, das kann ich dann nur darauf zurückführen, dass irgendwelche esoterisch angehauchten Westler, die den tibetischen Buddhismus hip finden, hier bei uns sich mal wieder nur bestimmte Rosinen im Supermarkt der Esoterik und Religionen herauspicken und den Rest ignorieren, und abgesehen davon halt die Allgemeinheit hier sowieso relativ wenig Hintergrundwissen über Zentral- und Ostasien, über Tibet, die sino-tibetischen Beziehung und dergleichen hat.


    Zum Buch selber, da finde ich ansonsten die chinesischen Charaktere reichlich unchinesisch, und für einen Historiker mit Spezialgebiet Religionsgeschichte denkt Dr. Decker ja reichlich undifferenziert und total ahnungslos scheint er manchmal auch zu sein – in der Beziehung erinnert er mich ziemlich an Dan Brown’s Robert Langdon, der für einen Wissenschaftler manchmal auch reichlich naiv daherkam. Der Wissenschaftler Dr. Decker dringt also in ganz neue Dimensionen der tibetischen Geschichte vor, und nichts ist so wie er es vorher gelesen hatte? Da frage ich mich, was er vorher gelesen hatte.
    Sorry, aber so was kann ich echt nicht ernst nehmen.



    Und ich würde doch mal meinen, der Titel ist ganz passend, nur frage ich mich, was hier das "Projekt" ist.

    Zitat

    Original von Darcy


    Das stimmt auf jeden Fall. In der Frankfurter Rundschau war letztens ein Interview mit dem Dalai Lama. Ich musste dabei an das Buch und seine Schilderungen denken.


    Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Buch, aber ich habe nicht allzu viele Probleme hier zu unterscheiden was Wirklichkeit ist und was nicht.

    Zitat

    Original von Vulkan
    @ Ushuaia
    Wenn ich mir diese Frage stelle, ist es das Zeichen aufzuhören und abzuschicken - für mich zumindest. :wave


    ja, ich stehe auch kurz davor, ich habe den Punkt erreicht!! nur noch zweimal durchlesen, einmal durch die Wortzählung schicken, References überprüfen, und dann abschicken und vergessen.
    :wave

    Ich hatte das Buch im Laden schon mal in der Hand nachdem ich die erste Rezension hier gelesen habe, jetzt werde ich es mir nochmal anschauen, aber irgendwie ... Tibet zieht mich immer an. Aber Tibet und Nazis ... ich weiß nicht.

    Es ist schon eine Weile her, dass ich Tokio-Killer gelesen haben, (d.h. als sie auf deutsch das erste mal rauskamen) aber ich kann mich erinnern, dass mir die ersten Bände, vor allem der allererste, ziemlich gut gefallen haben. Ich fand die Perspektive des Killers damals ziemlich spannend, und auch das Setting.

    Zitat

    Original von milla
    Mensch, du bist aber schnell! :wow Könntest du spoilern, welche Plotlöcher du meinst, ich bin sehr neugierig!! :-]



    Ich fand gerade das so erschreckend, weil mir irgendwann bewusst geworden ist, dass wir doch tatsächlich fast täglich von Selbstmordattentätern in den Nachrichten hören. Diese Erkenntnis, dass das, was ich auch am Anfang als übertrieben empfunden habe, die Realität widerspiegelt, hat mich schwer schlucken lassen...


    dass ich so schnell war, lag nur daran, dass ich erstens Lust auf das Buch hatte, und zweitens zwar was anderes tun sollte, aber ein paar Lesestunden einschieben wollte, um mich vor dem anderen zu drücken.


    zu den vielen Unbeteiligten die ihr Leben lassen, dabei stören mich weniger die Selbstmordattentäter (mh, wie das klingt) sondern vor allem so diese beiläufigen Morde.



    Und die Plotlöcher, für mich sind das so Dinge, über die er flüchtig drüber weggeht, ohne sie weiter zu erklären, obwohl sie in der Realität eben nicht so einfach funktionieren würden.



    Das sind letzten Endes alles Dinge, die für mich das Abenteuer-Element des Buches ausmachen. Das was dich an Indiana Jones erinnert. Für mich ist das Buch auch kein reiner Polit-Thriller, sondern mehr so eine Mischung aus Polit- und Abenteuer-Thriller. Spannend, rasant, manchmal etwas entfernt von den Realitäten, aber einfach schnell und gut zu lesen.
    Also ich meckere da jetzt nicht drüber, da mich das Buch gut unterhalten hat.

    Ich habe "Das mohnrote Meer" auch gelesen, aber mir war gar nicht mehr bewusst, dass da soviele fremdsprachige Ausdrücke vorkommen. Das liegt aber vielleicht daran, dass ich mir angewöhnt habe, einfach darüber hinwegzulesen, wenn ich ein Wort nicht direkt kenne und erwarte, dass ich aus dem Zusammenhang verstehe, worum es nun geht.


    Es kommt ansonsten darauf an, wie ein Autor damit umgeht. Ich habe gerade "Hindukusch" von Michael Pfrommer angefangen, und wenn ein deutscher Autor meint, er müsse einen Engländer, der offenbar gerade deutsch redet, einen Satz mit "Listen, Dear", anfangen lassen, dann finde ich das einfach nur albern und nervig.

    Gestern gekauft, gerade fertig gelesen.


    Wie erwartet handelt es sich um einen spannenden Action-Thriller. Ich habe den Verdacht, es gibt da eventuell ein paar Plotlöcher, die so groß sind, dass ein Lkw durchfahren kann, aber gut, das ist in solchen Filmen nicht anders.


    Die Story ist spannend und rasant, die Atmosphäre und das Lokalkolorit gut (das ist ein Eindruck, den ich bei anderen Thrillern von Easterman auch schon hatte) und das einzige was mich etwas daran stört, ist, dass reichlich viele Unschuldige und Unbeteiligte einfach so mal ihr Leben lassen müssen - was man vielleicht aus der Handlung heraus sogar noch erklären könnte, aber ich fand es dennoch etwas übertrieben.


    Insgesamt aber spannende Unterhaltung.

    Gibts irgendjemanden, der dieses Buch gelesen oder eine Meinung dazu hat? Die auf amazon scheinen ja sehr gemischt zu sein, und wahrscheinlich ist da viel zuviel Mystery für meinen Geschmack. Aber ...



    Peter Mennigen: Abyssus: Der Abgrund.


    Der Verlag über das Buch (laut amazon)


    Alan Osborne ist Computergenie und Entwickler einer KI-Software. Auf einer IT-Messe in Paris beendet ein Sabotageakt sein ehrgeiziges Projekt von einer Künstlichen Intelligenz und so auch seine viel versprechende Karriere. Der Wissenschaftler ahnt nichts von dem wahren Albtraum, der ihm bevorsteht. Skrupellose Mörder beschatten ihn auf Schritt und Tritt. Ritualmorde, dämonische Magie und überirdische Kräfte bestimmen plötzlich Osbornes bis dahin biederes Leben. Unaufhaltsam untergraben mysteriöse Bedrohungen die vermeintliche Sicherheit einer scheinbar rationalen Welt. Nicht ganz freiwillig begibt er sich auf einen Kreuzzug gegen eine Sippe ebenso geheimnisvoller wie verführerischer Hexen, in deren Hände das mächtige Buch des Abyssus gelangt ist. Ehe diese ihren furchtbaren Fehler erkennen, befreit ihr Ritual den höllengleichen Abyssus aus seiner Verbannung. Der Abgrund öffnet sich unter dem Zentrum von Paris und löscht jede Form von Materie aus. Die Schöpfung endet so, wie sie vor Äonen begonnen hatte: mit der apokalyptischen Verschmelzung von Diesseits und Jenseits, von Materie und Antimaterie. Doch Alan Osborne ist noch im Spiel…
    .

    Zu dem Thema fällt mir im Augenblick nur völlig unsachlich eins ein:


    sei Kassiererin, nehme 1,30 (oder auch nicht, denn so wie ich das bisher verstehe, gibts ja nicht mal Beweise, dass sie das tat) und du bist deinen Job los.


    Sei Banker, setze 1,3 Billionen in den Sand, und du bist (vielleicht) deinen Job los, und kriegst aber noch 13 Millionen Abfindung zum Trost. Steht ja bestimmt irgendwo in nem Vertrag drin, dass dir das zusteht.


    So lob ich mir die Welt.


    Ist Banker eigentlich keine Vertrauensstellung?

    Vielleicht liegt es ja einfach nur daran, dass das Thema derart allgegenwärtig in den Medien ist, dass man einfach keinen Bock hat, sich noch weiter darüber aufzuregen, bringt ja sowieso nix.
    Außerdem ist meine private voreingenommene Prognose, dass sie versuchen werden, die Arbeitslosenstatistik so hübsch wie möglich zu halten bis in den Herbst. Ist ja schließlich Wahl dieses Jahr.

    Lionel Davidson: Die Rose von Tibet


    Kurzbeschreibung (lt. amazon)
    Januar 1950: Charles Houston macht sich auf die Suche nach seinem Stiefbruder, der mit einem Filmteam im tibetanischen Hochland verschollen ist. Aber Tibet ist abgeriegelt, denn die Herrschaft des Dalai Lama scheint bedroht. Als Houston schließlich auf Schleichpfaden in das Land eindringt, gerät er in das Frauenkloster Yamdring, wo offenbar die geheimnisvolle Rose von Tibet seit Generationen auf ihn gewartet hat ...



    Mein liebster Abenteuerroman, in Eis, Schnee, Kälte, und offenbar gerade wieder neu aufgelegt.

    Zitat

    Original von SweetMouse
    vielleicht hat er heute ein date und trifft vorbereitungen für den ersten und besten eindruck?? :gruebel


    ............ ich mir gestern den daumen angeschlagen habe, das heute immernoch höllisch weh tut und mir gerade aufgeganen ist wie sehr mit die wunde einschränkt. :cry


    das ist auch meine Vermutung. Soll er ruhig, ich hoffe es ist Liebe auf den ersten Blick, und dann soll er gleich mal heiraten und sofort ausziehen, damit endlich wieder Ruhe ist.


    gute Besserung für deinen Daumen.

    ... weil mein A* von Nachbar in der Wohnung unter mir heute schon seit 8.20 Uhr aktiv ist, da ist er aufgestanden, und ich lag danach eine Stunde im Bett und habe zugehört wie er durch die Wohnung trampelt und klappert und poltert, und Möbel rückt, mindestens dreimal fiel die Wohnungstür ins Schloss dass die Wände wackeln, inzwischen ist er in der Küche aktiv, und das einzige was ich nicht mitbekomme ist, was genau er kocht ...
    und ich sitze derweil hier und versuche was konstruktives zu tun.

    Brad Kelln: Die Bibel der Toten
    (In Tongues of the Dead)
    rowohlt tb, 325 Seiten,
    Erscheinungsdatum: März 2009


    Klappentext:
    Seit Jahren liegt das Voynich-Manuskipt in der Bibliothek der Yale University. Keiner konnte den Text entziffern - bis ein autistischer Junge den Text offenbar mühelos liest. Kurze Zeit später wird das Manuskript gestohlen. Pater Benicio Valori den Auftrag, den Fall zu überprüfen. Doch schnell zweifelt er an den Beweggründen der Kirchenoberen, die offenbar alles daran setzen, die Enthüllung des Inhalts zu verhindern. Aus Sorge um das Leben des Jungen entführt Benicio den kleinen Matthew - nicht ahnend, auf welche Art von Feinden er sich einlässt ...


    Über den Autor:
    Brad Kelln ist Facharzt für klinische und forensische Psychologie.


    Meine Meinung
    Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Autor das Voynich Manuskript schnappt und es in einem Thriller verarbeitet (falls es nicht schon ein anderer getan haben sollte und ich das verpasst habe).
    Das Voynich Manuskript, das tatsächlich existiert, ist ein geheimnisvolles Werk, das in einer Sprache/Schrift verfasst ist, die keiner lesen kann, mit allen möglichen Zeichnungen, z.B. von Pflanzen, die es nicht gibt. Dieses Werk liegt wohlverwahrt in der Handschriftenabteilung der Yale Universität. Soweit der reale Hintergrund.
    (Bei Zweitausendeins ist ein interessantes Buch darüber erschienen: Gerry Kennedy & Rob Churchill: „Der Voynich-Code. Das Buch das niemand lesen kann“).


    Dieses Thema war auch der Grund, warum ich mir den fünfmillionsten Thriller dieser Art gekauft habe. Das Buch liest sich recht schnell, ist ganz nette Thriller-Unterhaltung, aber nicht wirklich etwas besonderes. Die Charaktere berühren einen nicht wirklich, obwohl sie, wie zB Dr. Jake Tunnel mit seinem kranken Sohn, das Potential dazu hätten.


    Kelln verwurstet das Voynich-Manuskript mit biblischen Geschichten von den Nephilim, den gefallenen Engeln, und der Vatikan behält das Buch im Auge, um herauszufinden, ob jemand auftaucht, der es lesen kann. Father McCallum, der diesen Job im Auftrag des Vatikan seit einer Ewigkeit innehat, hat keine Ahnung, was es damit auf sich hat, und was er damit auslöst, als er meldet, dass der autistische Junge das Buch gelesen hätte.
    Das Buch enthält ein paar Mystery-Elemente, die nicht so ganz mein Ding sind, aber die ja anscheinend ziemlich in Mode gekommen sind.

    Fazit, nette Thriller-Unterhaltung, die Idee als solche fand ich insgesamt ganz nett, wenn es dem Autor gelungen wäre, das ganze ohne Mystery hinzukriegen, hätte es mir ja vielleicht doch besser gefallen.


    edit: ISBN vergessen
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