Beiträge von Wiebke

    @ Saltator


    Charly kann gerade nicht, die hat Dienst im Drinks & More. Deshalb antworte ich (Wiebke):


    Das warst Du ja fix, wenn Du es jetzt schon durch hast!


    Die Sache mit dem "Frauenbuch" ... Hm, tja, das liegt wohl daran, dass ICH eine Frau bin, die eine Geschichte geschrieben hat, deren Hauptfigur auch eine Frau ist.


    Aber netterweise gibt es auch einige Leute, die finden, dass WWW kein Frauenbuch ist, sondern halt einfach nur ein Roman. Ich persönlich mag diese Unterteilung auch nicht sonderlich, schließlich nennt man Bücher, die Männer über Männer schreiben, auch nicht "Männerbücher", gell?!

    @ Ronja & Babyjane:


    Neee, neee, die Eminem-Diskussions-Kiste mach ich jetzt erst gar nicht auf - den mag man eben oder auch nicht :-)


    @ milla:
    Für meine Wortneuschöpfungen musste ich ein bisserl kämpfen. Kommen auch noch ein paar mehr ...

    Übrigens, da fällt mir noch etwas ein: Wenn man selbst negativ kritisiert wird, sollte man sich vielleicht vor Augen halten, dass man nicht der Nabel der Welt ist. Will heißen: Niemand nimmt eine Kritik so ernst und behält sie so lange im Gedächtnis, wie man selbst.


    Kennt man ja: Man liest einen Verriss über ein Buch - aber man grübelt da nicht ewig drüber nach. Vielleicht ist man selbst auch vollkommen anderer Meinung und denkt: Hm, interessant - aber mir hat's gefallen.


    Nur dadurch, dass man die Meinung anderer Leute zur Kenntnis nimmt, heißt das ja noch lange nicht, dass man sie auch selbst für sich annimmt. Vielleicht ein kleiner Trost für alle, die mal einen Text auseinander genommen bekommen haben (huha, was für eine Wortfolge!) :-]

    Zitat

    Original von Iris



    Edit: Einen Punkt möchte ich noch ansprechen: Was ich wirklich übel finde, sind anonyme Amazon-Verrisse, denen man häufig anmerkt, daß hier jemand einfach nur verletzen will. Meistens merkt man, daß besagter "Rezensent" kaum mehr als den Klappentext kennt, und häufig werden dabei Punkte ausgewalzt, die der "Rezensent" z.B. in öffentlichen Leserunden als Aspekte gefunden hat, die der Autor zu vermeiden sucht. D.h. es werden gezielt verletzende Vorwürfe gemacht, die sich an den Autor richten, von dem man ja annehmen kann, daß er sich für Leserreaktionen wie z.B. bei Amazon interessiert.
    Solche Angriffe auf die Persönlichkeit des Autors sehe ich als eine besonders feige und niederträchtige Masche an, und ich muß zugeben, daß ich aus diesem Grund Ein- bzw. Zwei-Sterne-Rezensionen inzwischen komplett ignoriere.


    Ich sach ja: Irgendeiner Tante hab ich - ohne es zu ahnen - wahrscheinlich mal den Kerl ausgespannt :lache



    P.S.: Danke fürs Beipflichten, du verstehst mich :knuddel1


    Nein, wenn ich mit Kollegen diskutiere, mache ich schon kritische Anmerkungen, aber ich schreibe halt nicht über ihre Bücher (es sei denn, ein Buch hat mir wirklich gut gefallen). Ich denke, dass viele den Schluss ziehen würden: Die ist ja nur neidisch (wenn sich etwas gut verkauft, was ich nicht gut finde) oder die ist überheblich (wenn ich etwas nicht gut finde, was sich auch nicht verkauft). Und in der Tat: Vielleicht bin ich als Autorin nicht so objektiv, wie man als Kritiker aber sein sollte. Natürlich kenne ich auch einige Kollegen persönlich - und wie das halt so ist im Leben: Viele mag ich sehr gern, manche nicht so. Schlägt sich das nicht automatisch darin nieder, wie ich ihre Bücher finde? Kann man das immer verhindern?

    Zitat

    Original von magali
    Wiebke, wie machst Du das denn mit Kritiken? Erst ablästern und dann gemäßigt schreiben?
    Und wenn man kritisiert worden ist? Antworten? Ich meine, wenn man die Tränen getrocknet hat?


    Janz einfach: Ich schreibe keine Kritiken (mehr), seit ich selbst veröffentliche. Das hat einen simplen Grund: Ich finde Kollegenschelte gehört sich nicht. Also schreibe ich nur noch, wenn ich etwas gut finde (außer über Sachbücher, aber das ist etwas anderes). Sicher rede ich mit Freunden auch über Bücher, die ich schlecht fand - das würde ich aber nie öffentlich tun. Außerdem: Eigentlich finde ich es besser, wenn Zeitungen etc. Bücher vorstellen, die sie empfehlen - und nicht den Platz vergeuden, um festzustellen: Das bitte nicht lesen!


    Und wenn ich selbst kritisiert wurde? Hm, ja, das ist nicht immer schön. Und wenn ich unterhalb der Gürtellinie getroffen wurde, habe ich auch schon mal geantwortet - was bei Tageslicht betrachtet ganz bestimmt schlimm nach beleidigter Leberwurst klingt ... Einmal hat mich die "Zeit" verrissen und ich habe mich unheimlich aufgeregt. Da hat meine Schwester gesagt: "Wenn du damit nicht leben kannst, darfst du nicht mehr veröffentlichen. Und außerdem: Hey! Sei froh, wenn die Zeit dich überhaupt wahrnimmt!" Nach längerem Nachdenken kam ich dann zu der Einsicht, dass sie recht hat.

    Tja, magali, das kann man wohl alles unterschreiben. Vielleicht ist es mit der Kritik ein bisschen so wie mit dem Lästern - es macht halt manchmal Spaß! Jemanden kritisch und unsachlich auseinander zu nehmen, ist ja genau genommen auch "Lästern" - und derjenige, über den gelästert wird, kann ganz schön verletzt sein.

    Moin!


    Angeregt durch den Thread von magali und den darin enthaltenden Hinweis von Tom auf den "powerpoesie"-Thread (ist ja interessant, was die Dame schreibt, hui-ui-ui!) wollte ich hier mal zum Thema "Kritik" diskutieren.


    Natürlich ist es nicht immer leicht, Kritik einzustecken (Lob haben wir ja alle lieber :-)), aber wenn man veröffentlicht - in welcher Form auch immer - muss man wohl damit leben.


    Was mich viel mehr interessiert: Wie geht man mit Kritik um, die sehr unsachlich und verletztend ist? Ich denke, auch da macht der Ton die Musik - und ist man selbst immer ganz sachlich und konstruktiv? Ich erinnere mich an eine Dame, die immer wieder bei amazon und anderen Stellen sehr, sehr, sehr persönlich verletzende Kritiken zu meinen Büchern geschrieben hat. Vom Ton her so etwas wie: "Wiebke bringt nichts zustande". Da sie mich auch "duzte", nehme ich an, ich kannte die Dame - unbewusst - persönlich oder so. Hab ihr vielleicht mal den Kerl ausgespannt :lache


    Spaß beiseite: Kritik, die sich nicht gegen die SACHE, sondern die PERSON wendet, finde ich generell nicht angebracht - und diese Grenzen wird von manchen Leuten häufig überschritten. Ja, das regt mich dann sehr auf.


    Was die Kritik betrifft, die ich selbst "austeile": Schwierige Sache. Ich halte mich da immer lieber zurück, weil ich weiß, wie sehr negative Äußerungen treffen können. Mittlerweile lehne ich es auch meistens ab, wenn mir jemand ein Manuskript in die Hand drückt, sondern leite das an meine Agentur weiter. Der Grund: Was ist, wenn es - meiner Meinung nach - schlecht ist? Wie soll ich das jemandem sagen? Noch dazu, wenn es vielleicht jemand ist, den ich sehr mag? Damit meine ich keine Texte, an denen man hier und da vielleicht noch ein bisschen feilen könnte, sondern Geschichten, bei denen man - immer nur meiner Meinung nach, ich maße mir nicht, objektiv zu wissen, was "richtig" und was "falsch" ist - keine Schreibbegabung erkennen kann.


    Aber bevor ich mir hier jetzt selbst einen Heiligenschein verpasse: Klar lese ich auch gern Kritiken, die so richtig boshaft und gemein sind, also Verrisse. Ist das Häme? Ich denke nicht, aber negative Kritiken in Zeitungen etc. sind oft mit flotterer Hand geschrieben als Lobhudeleien. Und wenn jemand dann richtig pointiert und gewitzt seine Meinung zu Papier bringt, kann das schon sehr erheiternd sein. Hm, vielleicht sollte man öfter daran denken, wie sehr es denjenigen, um dessen Text es geht, trifft ...


    Wer jetzt kritisch anmerken möchte, dass er nicht so recht versteht, worum es in diesem Thread geht - stimmt! :grin Ich wollte halt nur mal Eure Meinung zur Kritik hören - so im Großen und Ganzen.

    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Hm, ich würde lieber erstmal wissen, mit was für einer Widmung Wiebke das Gewinnerbuch versieht. Bei Wiebke kann man da wahrscheinlich nicht vorsichtig genug sein. :-)


    Gruss,


    Doc


    :lache :lache :lache :lache :lache :lache :lache :lache :lache

    Moin!


    Also, nur ganz kurz - denn ich schreibe ja nur, wenn ich dafür bezahlt werde :lache


    Als ich meinen ersten Roman "Männer bevorzugt" schrieb, war ich noch Studentin und hatte einfach Lust dazu. Ich hatte keine Ahnung, ob ich einen Verlag finden würde, beim Schreiben habe ich darüber genau genommen noch nicht einmal nachgedacht ---> da war ich also AMATEURIN


    Andererseits habe ich mit 17 angefangen, für die Tageszeitung zu schreiben. Meine Artikel bekam ich natürlich bezahlt ---> Profi


    Das Manuskript, das ich im Studium geschrieben hatte, wurde dann schließlich bei Rowohlt/Wunderlich veröffentlicht ---> Wurde damit aus einer Amateurgeschichte eine Profigeschichte?


    Letztendlich hat die Internationale Filmschule in Köln meiner Meinung nach sehr viel dazu beigetragen, um meine Schreiben zu PROFESSIONALISIEREN. Denn: Hier habe ich überhaupt erst einmal gelernt, was man unter Dramaturgie versteht, wie man Konflikte und Figuren entwickelt - da ging mir ein Kronleuchter nach dem nächsten auf! Allerdings habe ich auch erfreulicherweise gemerkt, dass ich bei meinem ersten Roman (also bei dem, den ich als Amateurin geschrieben hatte), aus dem Bauch heraus schon eine ganze Menge richtig gemacht hatte - aber eben noch nicht alles (womit ich nicht behaupten will, dass ich heute immer alles richtig mache). Aber nach diesem Aufbaustudium und nach meinem Volontariat, nach zahlreichen Gesprächen und Diskussionen mit Lektoren, Redakteuren und anderen Autoren, habe ich mehr und mehr dazu gelernt, so dass die Texte, die ich heute schreibe, nicht mehr nur "aus dem Bauch heraus" sind (wobei Intuition immer wichtig bleiben wird!) sondern auch von einem gewissen Handwerk geprägt sind.


    Ich kann nur festhalten: "Was? Wäre? Wenn?" (Leserunde startet ja bald) hätte ich als "Amateur" nicht schreiben können. Ich hätte das, was ich ausdrücken wollte, nicht so zu Papier bringen können, wenn ich mich nicht mit dem Thema "Handwerk" wieder und wieder auseinandergesetzt hätte.


    Aber: Es gibt auch Autoren, die sind schlicht und ergreifend so große Talente, dass sie wunderbare Geschichten schreiben, ohne sich jemals mit dem Thema Dramaturgie bechäftigt zu haben. Vielleicht spricht man da von Genies.


    Meiner Meinung nach gehören zum professionellen Schreiben also in erster Linie Talent, in zweiter Linie - wie bei jedem anderen Beruf auch - Handwerk.


    Hupsa, ist doch länger geworden :grin