Beiträge von arter

    So ich habe jetzt mal wieder Zeit und eine echte Tastatur, um meine Einsilbigkeit etwas zu relativieren. Meine Recherchetätigkeit hat mich per Ausschlussverfahren auf genau zwei mögliche Schrottel-"Mamas" geführt.


    Ich hatte ja ganz gute Tipps, am meisten haben mir die verräterischen Kommentare geholfen, aus denen hervorging, dass das Schrottelopfer weiblichen Geschlechts ist (noch besser wäre der Hinweis auf einen Schrottelknaben gewesen :grin), zum anderen war Mama so lieb mir ihren realen Vornamen zu verraten. Und dann gab es noch ein drittes Kriterium, welches ich nicht verrate, weil es Aufschlüsse für mein eigenes Schrottelkind geben könnte.


    Letztere Aussage war übrigens mein heutiger Tipp ;-) :wave

    Danke euch für die Türchen der letzte Tage.
    Sonne, ein sehr hübsches Gedicht, auch optisch. :-]


    Marlowe, sehr bewegend, besonders die Tatsache, dass es wahr ist. Und schade, dass du nicht weißt, was aus dem Mädchen geworden ist.


    Beisswenger, auch dieser spitze Stachel musste zwischen den eher besinnlichen Beiträgen mal sein. Weihnachten als Fest des Friedens ist in einigen Regionen der Welt gegenwärtig eine Illusion. :wave

    Hallo Tilia,


    vielleicht ist "Schwachpunkt" nicht ganz das richtige Wort, denn das was mich an der Geschichte stört, sehen andere eventuell als Stärke und der Autor hat es ja mit voller Absicht so gestaltet. Insofern ist es kein Vorwurf an den Roman sondern "nur" der Grund, warum er bei mir ein zwiespältiges Gefühl hinterlässt.


    Der Twist von einer Abgründigkeit in die andere ist mir persönlich zu heftig. Das Pädophilie-Thema ist ja schon schwer zu verkraften und es stellt für mich hier schon eine Grenzfrage dar, ob es legitim ist, diese Problematik im Zusammenhang von Unterhaltungsliteratur zu verwenden. Aber das Thema an sich ist ja nichts Ausgedachtes sondern etwas, wozu wir uns alle positionieren sollten. Insofern kann ich diese Ansätze schon irgendwo nachvollziehen.


    Anders ist es bei der Wendung hin zu der frei erfundenen "Jagd"-Thematik. Der Gedanke dressierte Kinder als Killermaschinen abzurichten, um in einer sektenartigen Gemeinschaft eine spezielle "geistige Erhöhung" zu erfahren, geht für mich weit über das hinaus, was ich in einem Gegenwartsroman lesen will. Irgendwie sollte ein Thriller immer noch einen nachvollziehbaren Bezug zu real vorstellbaren Szenarien darstellen. Es ist mir einfach entschieden zu viel an ausgedachter Abgründigkeit. Und ich werde auch das Gefühl nicht los, dass es (vielleicht unbewusst) inspiriert wurde von dem aktuellen Dystopie-Hype, der sich in der Jugendliteratur in den letzten Jahren breit gemacht hat. Ich habe vor einiger Zeit hier an anderer Stelle bereits mein Befremden über "Panem" geäußert, das für mich damals einen bedenklichen Tabubruch darstellte. Inzwischen sind wir ja alle irgendwie abgestumpft und ich selbst lächele nur noch über meine anfänglichen Skrupel. In diesen Dystopien handelt es sich aber wenigstens noch um reine Fiktion. Der Schritt, Gladiatorenspiele mit Kindern in ein Jetztzeit-Szenario zu übertragen ist vielleicht nur ein logischer nächster Schritt, aber ich gehe ihn nur mit einem sehr sehr schlechten Gefühl mit.

    So schön und verlockend der Gedanke an ein ganz einsam zurückgezogen verbrachtes Weihnachten auch manchmal sein mag, den wahren Sinn bekommt es doch erst, wenn man es im Kreise von lieben Menschen feiern kann. Der ursprüngliche Plan von Kate ist nicht ganz aufgegangen, aber sie bereut es nicht. Du hast uns wunderbar auf den ersten Schnee eingestimmt, Dori. :-) :wave

    Zoran Drvenkars neuer Thriller hat mich leider nicht bis zum Schluss überzeugt. Natürlich steht sein Werk immer noch meilenweit über dem sonstigen deutschsprachigen Thriller-Niveau. Mein Problem ist aber nicht etwa ein sprachliches, konzeptionelles oder logisches. Hier ist wie immer alles bis ins Feinste ausgearbeitet. Die Sprache ist zugleich nüchtern und gewaltig. Die wechselnden Perspektiven (Die "Du"-Perspektive kennen wir schon aus vergangenen Werken, neu war jetzt allerdings die Plural-Sie.-Perspektive) machen das Geschehen abwechslungsreich und bieten dem Leser eine ganz ungewöhnliche Sicht auf das Geschehen, und zwar eine aus verschiedenen Blickwinkeln, ja man könnte auch sagen aus unterschiedlichen Dimensionen oder Gedanken-Universen. Das alles passt und hat Hand und Fuß.


    Mein Problem mit "Still" ist ein inhaltliches. Ohne zu spoilern, kann ich das an dieser Stelle leider nicht näher ausführen. Am Ende ließ die Konstruktion des Story-Finales ein etwas fades Gefühl in mir zurück. Ist Drvenkar hier etwa durch Verwendung einer populären Thematik aus einem ganz anderen Genre als Trittbrettfahrer gereist? Diese Einschränkung lässt es mich dieses Mal bei 9 Punkten bewenden.

    Ein wirklich gelungener Einstand in den diesjährigen Adventskalender. Ich habe mich prächtig amüsiert... :lache Vielen Dank für diese Geschichte, Eskalina. :anbet

    Ach so, ich würde dir die Gans übrigens abnehmen. Dann gibts dieses Jahr halt mal keinen Brechbohneneintopf :grin

    Ich habe diese Feierei komplett ignoriert. Meine Dienstleistung an diesen Tag war die Geschichte für den Blindenverband zu schreiben und zu sprechen. Und dann bin ich mal kurz in mich gegangen und habe an die Tage zurückgedacht und Kohls Bemerkungen, die heute auf der Spiegelseite diskutiert wurden, haben mich wütend gemacht. Aber rienchens Beschreibung von gestern lässt mich dann doch ein gewisses Verpassthabengefühl empfinden.


    Dann nochmal kurz zu dem Thema, ob man damals hätte etwas anderes probieren sollen, als die schnelle Einheit. Damals war ich der Meinung, wie viele andere, ja klar, das sollten wir. Das müssen wir. Als dann nach der Wahl besonders durch Sachsen und Thüringen etwas anderes Fakt wurde, haben wir die Hände über den Kopf zusammen geschlagen. Danach war ja aber alles so logisch und alternativlos.


    Wenn man da heute nochmal neu drüber nachdenkt: Obwohl ihr im Westen über die Kosten der Einheit und den Soli jammert, ich finde nach wie vor, wir haben uns immer noch viel zu billig kaufen lassen. Es wäre mal interessant gewesen, zu beobachten, wie teuer die Alternative geworden wäre. Ich finde damit hätte man noch ein bisschen besser pokern können im Osten:


    Nur mal hypothetisch, die DDR hätte weiter bestanden, in einer Zweistaaten-Allianz, wie es mal kurz im Gespräch war. Die Wirtschaft im Osten wäre auch so komplett zusammengebrochen. Die Profitheuschrecken wären trotzdem über uns hergefallen und hätten alles in den Westen getragen, was verwertbar war. Wozu hätte das geführt? Logisch. Dazu, dass etwa 5-8 Millionen Menschen auf Wanderschaft gehen. 2-3 Mal soviel wie es dann tatsächlich waren. Ich rechne jetzt mal ein paar Jahre Sozialhilfe und Arbeitslosengeld auf diese Leute... Und dann noch diesen weiter real existierenden unberechenbaren politischen Partner an der Seite, der vielleicht irgendwann mal wieder seine Liebe zu Bruder Russland wiederentdecken könnte...


    Ich glaub, der Westen ist letztlich doch recht billig weggekommen.


    Aber nun Schwamm drüber, Wir sein EIN Volk. Prost.

    maikaefer , vielen Dank für deine PN, ich habe denk Text nochmal ein klein wenig überarbeitet. Danke für deine hilfreichen Anmerkungen. Diesmal musste es schnell gehen, der Text ist auch bereits aufgenommen worden.


    Ich antworte später noch auf deine paar Fragen...


    Marlowe
    Stefan Heyms Grab befindet sich auf dem jüdischen Freidhof in Berlin-Weißensee. Für Otto Unverdorben müsste man eine Reise nach Dahme machen. Melli Beese erhielt in Berlin Schmargendorf ein Ehrengrab. Es wäre eine interessante Idee für einen Ausflug, zumindest die Berliner Gräber der Brandenburger Geschichten mal aufzusuchen. Muss nachher mal nach diesem Friedhofs-Thread suchen. :wave

    In diesen Tagen begehen wir das 25. Jubiläum der Überwindung der deutschen Teilung. Obwohl seitdem eine lange Zeit vergangen ist, haben viele von uns den Herbst des Jahres 1989 noch in lebhafter Erinnerung. Den aktuellen Beitrag der Brandenburger Geschichten widmen wir diesem Ereignis, indem wir auf einen Mann eingehen, dessen Name wie kaum ein zweiter mit der deutsch-deutschen Geschichte verbunden ist.


    Es ist der vierte November des Jahres 1989. Knapp eine Million Menschen sind auf dem Alexanderplatz in Berlin erschienen, um eine neue Zeit zu begrüßen. Noch ist die Mauer nicht gefallen, aber jeder weiß, dass das alte System nicht zu halten ist. Ein alter Mann, kaum Haare auf dem Kopf, aber mit einer üppigen weißen Mähne an den Ansätzen betritt das notdürftig zusammengezimmerte Podium. Seine Stimme ist etwas brüchig, aber ausdrucksvoll, als er vor das Mikrofon tritt. In seiner Rede spricht er Sätze aus, die lange Zeit unmöglich waren in der DDR:


    „Es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen! Nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit…“ so beginnt seine Rede. Von der deutschen Einheit träumt er damals noch nicht, stattdessen beschwört er die Zeit des „richtigen Sozialismus“ herauf, die nun endlich angebrochen sei.


    Ein humanistischer Sozialismus war seine Überzeugung, der Traum für den er Zeit seines Lebens einstand. In jeder Phase seines Daseins ist er wegen dieser Einstellung mit den Herrschenden in Konflikt geraten. Ein Querulant durch und durch, aber auch ein kluger Denker, ein begnadeter Journalist und Schriftsteller. Seine Waffe sind die Worte. Schon 1931 fliegt er, der achtzehnjährige Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, vom heimatlichen Gymnasium in Chemnitz, weil er mit einem Gedicht mit dem Titel „Exportgeschäft“ aneckt. Dieses richtet sich gegen Waffenhandel und hat damit zeitlose Bedeutung. Es passt aber nicht in die damalige Ära, welche die „neue Zeit“ genannt wird. Er geht nach Berlin, wo er sich fern vom nationalsozialistischen Unwesen glaubt. Dort legt er seine Reifeprüfung ab und beginnt ein Studium der Journalistik.


    Mit dem Reichstagsbrand 1933 endet die Illusion von einer Zukunft in Deutschland. Er flieht nach Prag. Aus Helmut Flieg wird Stefan Heym, um seine in Chemnitz zurückgebliebene Familie vor Verfolgung zu schützen. Im Exil muss er aber den Selbstmord seines Vaters miterleben, der 1935 ein frühes Opfer der Judenverfolgung wird. Eine jüdische Studentenverbindung ermöglicht ihm, in die Vereinigten Staaten überzusiedeln. Dort kann er in Chicago sein Journalistik-Studium fortsetzen und 1936 erfolgreich mit einem Bachelor-Examen abschließen. Seine Wege führen ihn nach New York, wo er als Chefredakteur einer deutschsprachigen Wochenzeitung tätig wird. Die kommunistische Orientierung des Blattes bedeutet im Jahre 1939 das Aus im urkapitalistischen Amerika und Heym ist erwerbslos.


    Erwerbslos, aber nicht arbeitslos. Er schreibt seinen ersten Roman „Hostages“ (Geiseln) in englischer Sprache. Darin beschreibt er das menschenverachtende Vorgehen der Nazis gegen die einheimische Bevölkerung im besetzten Prag. Der Roman wird in den USA ein überwältigender Erfolg. Nicht unmaßgeblich trägt die zwölf Jahre ältere Gertrude Gelbin zu dem Erfolg bei. Die deutschstämmige New Yorker Intellektuelle hilft Heym in seinem jungen Alter von 29 Jahren, die sprachlichen Hürden zu überwinden. Das Buch wird in Hollywood verfilmt und die wirtschaftliche Not hat ein Ende. Er heiratet Gertrude Gelbin bald darauf. In Deutschland erscheint das Buch erst nach dem Krieg unter dem Titel „Der Fall Glasenapp“.


    1943 wird er amerikanischer Staatsbürger und tritt in den Dienst der US-Army. „Die Ritchie Boys“ sind eine Einheit deutscher und österreichischer Emigranten, zumeist jüdischer Herkunft, die an der Seite der Alliierten den Kampf gegen das zusammenbrechende Hitler-Regime führen. Heyms Aufgabe ist die psychologische Kriegsführung. Flugblätter und Lautsprecherdurchsagen sollen die Soldaten der deutschen Wehrmacht zum Widerstand und zur Desertation bewegen. Heym verfasst Texte, in denen er an das moralische Gewissen der deutschen Soldaten appelliert. Er schreibt in dieser Zeit auch einen weiteren Roman.


    Nach dem Ende des Krieges wird er in Westdeutschland mit der Leitung der „Ruhrzeitung“ in Essen beauftragt und arbeitet wenig später als Mitbegründer und Redakteur der „Neuen Zeitung“ in München. Seine prosowjetischen Beiträge irritieren jedoch die amerikanischen Arbeitgeber, sodass er Ende 1945 in die USA zurückversetzt wird. Heym wird zwar mit Kriegsauszeichnungen versehen, muss aber einen Büroposten annehmen. In dieser Zeit beginnt er die Arbeit an seinem dritten Roman. Wegen seiner „prokommunistischen“ Einstellung Wird er bald danach aus der US-Armee entlassen. Nach dreijähriger Arbeit beendet er das Manuskript zu seinem Antikriegs-Roman „Crusadors“, das zehn Jahre später in Deutschland unter dem Titel „Kreuzfahrer von heute“ erscheint, nachdem es bereits ein weltweit beachteter Erfolg geworden ist.


    Trotz des Erfolges seines Romans bleiben die USA für ihn nicht länger eine Heimat. In der Ära McCarthy werden linksgerichtete Intellektuelle geschmäht und verfolgt. Er siedelt 1952 mit seiner Frau nach Prag über und von dort aus 1953 in die DDR. Vom DDR-Regime wird er zunächst als „antifaschistischer Widerstandskämpfer“ gefeiert. Auch Heym glaubt in jener Zeit noch an den Sozialismus auf deutschem Boden. Er arrangiert sich mit dem Regime, arbeitet als Journalist und Publizist und erhält 1959 den „Nationalpreis“ der DDR für Kunst und Literatur. Aber schon in dieser Zeit gerät er in schwere Konflikte mit der Staatsführung. Diese eskalieren erstmalig 1956, als er in einem Roman seine Sicht auf den Aufstand vom 17. Juni 1953 schildert. Das Buch wird verboten und in den Sechzigerjahren wird er mit einem generellen Veröffentlichungsverbot belegt.


    1969 stirbt seine Frau Gertrude. Eine künstlerische Zuflucht findet er im Verfassen von Märchen, in denen er seine politische Haltung verklausuliert darstellen kann, ohne die Zensur befürchten zu müssen. Das Regime lockert das Veröffentlichungsverbot Anfang der Siebzigerjahre und er bekommt die Möglichkeit, seine Stoffe verfilmen zu lassen. In diesem Zeitraum lernt er seine zweite Ehefrau, die Dramaturgin Inge Holm kennen. Die gemäßigte Haltung der DDR-Führung zu Heyms Arbeiten findet ein jähes Ende im Jahre 1976, als er die Petition gegen die Ausweisung des Liedermachers Wolf Biermann unterstützt. Er wird mit einem erneuten Veröffentlichungsverbot belegt und verstößt dagegen, indem er in der Bundesrepublik publiziert. Das Erscheinen seines Romans „Collin“ wird 1979 zum Anlass genommen, ihn aus dem Schriftstellerverband der DDR auszuschließen. In den Achtzigerjahren engagiert sich Heym in der Bürgerbewegung der DDR und wird zu einer wichtigen Figur der Oppositionsbewegung.


    Auch nach der Wiedervereinigung, im hohen Alter von über 80 Jahren, tritt er aktiv für seine Ideale ein und provoziert damit Feindseligkeit. Heym glaubt auch nach dem Scheitern der DDR noch an die Ideale des Sozialismus. Er engagiert sich als parteiloser Kandidat für die PDS, der er die Wandlungsfähigkeit weg von der Nachfolgepartei der SED hin zu einer neuen sozialistischen Alternative zutraut. 1994 gewinnt er in Berlin-Mitte ein Direktmandat bei der Bundestagswahl und im November des Jahres hält er als Alterspräsident die Rede zur Eröffnung des 13. Deutschen Bundestages. Die Figur Heym passt für viele nicht in das neue gesamt-bundesdeutsche Bild und obwohl er seine Worte mit Achtung vor dem Gremium und diplomatischem Geschick formuliert, wird ihm die gemessene Anerkennung verweigert. Von Bundeskanzler Helmut Kohl muss Heym sich gar den Vorwurf gefallen lassen, er habe immer „sein Fähnchen nach dem Winde gedreht“.


    1995 beendet Stefan Heym seine kurze politische Karriere. Aus Protest gegen eine geplante Verfassungsänderung, die angestrebt wird, um Diätenerhöhungen durchzusetzen, tritt er von seinem Mandat zurück. Bis zu seinem Tode engagiert er sich weiter künstlerisch wie politisch. Im Jahre 2001 stirbt er bei einem Aufenthalt in Israel an Herzversagen.


    Wie man auch immer Stefan Heym heute politisch bewerten mag, er war ein Mann, der seinen Prinzipien treu geblieben ist egal aus welcher Richtung der politische Wind wehte. Darin unterscheidet er sich vielleicht von Politikern, die ihm in den Neunzigerjahren das Gegenteil vorwarfen. Die berühmte Rede auf der Alexanderplatzdemonstration vor 25 Jahre endete mit seiner Einschätzung, Sozialismus sei nicht möglich ohne Demokratie. Und weiter Heym wörtlich: „Demokratie aber, ein griechisches Wort, heißt ‚‘Herrschaft des Volkes‘. Freunde, Mitbürger. Üben wir sie aus, diese Herrschaft.“


    Edit: Korrekturgang nach maikaefers Anmerkungen, Danke ;-)

    Zitat

    Ich habe mir ganz kurz die Frage gestellt, in welches Genre ich die Rezension einstellen soll, da natürlich eine Zeitreise eine SF-Tendenz hat. Aber da ich fand, dass gerade diese Teile sehr wissenschaftlich und mit heutigem Wissenstand erklärt wurden, halte ich es eher für einen Wissenschafts-Thriller.


    Es heißt "Science"-Fiction. Also sehe ich da nicht unbedingt einen Widerspruch zur Wissenschaft :grin Leider ist das Genre inzwischen so klischeeüberladen und negativ belegt, dass sich kaum ein SF-Autor mehr traut, es damit zu kategorisieren. "Blei in den Regalen" hat Andreas Eschbach hier mal in einer Leserunde gesagt. Ich finde es irgendwie schade, dass sich das so entwickelt hat. Aber letztlich ist ja nicht die Kategorie entscheidend sondern der Inhalt und der scheint mal wieder so richtig zu passen. Muss ich lesen. Danke für die Rezi, hollyhollunder