Mein Mann liest zur Zeit leider viel mehr als ich *seufzt*
Gerade ist es Martin, Die Winterfell-Reihe.
Liegt vielleicht auch dran, dass er in Elternzeit ist und ich arbeiten muss?
Mein Mann liest zur Zeit leider viel mehr als ich *seufzt*
Gerade ist es Martin, Die Winterfell-Reihe.
Liegt vielleicht auch dran, dass er in Elternzeit ist und ich arbeiten muss?
Ich möchte als Autorin auch lieber ehrliche Rezensionen als Bauchgepinsel - negative Rückmeldungen können sicher wehtun, aber sie können auch interessant sein, wenn sie nicht unter die Gürtellinie gehen.
Bislang hatte ich es einmal, dass ich mit einem Rezensenten per Mail diskutiert habe - nicht, weil ihm der Roman ("Rabengeflüster") nicht gefallen hat (das ist sein gutes Recht, zumal das Ding stellenweise sicher "speziell" war), sondern weil in einer auf mindestens fünf verschiedenen Seiten geposteten Rezi Mutmaßungen über die sexuelle Orientierung der Autorinnen angestellt wurden (einige der Chars waren schwul und andere hatten etwas seltsame Vorlieben, was aber mit den Vorgaben der DSA-Welt zusammenhing).
Bei meinem historischen bin ich gespannt, was da kommt - bislang kenne ich ja nur die Reaktionen von Testlesern aka Freunde/ Familie und der Lektorin. Der echte Gradmesser sind für mich dann die Rezis :alleskaese, und da habe ich lieber ehrliche Meinungen.
Als Leserin habe ich es hier auch nicht anders gehalten. Natürlich achtet man verstärkt auf seine Formulierungen, wenn die Autorin in der Leserunde dabei ist, aber das hat mich nicht davon abgehalten, mich auch kritisch zu äußern.
Bücher von bekannten Autoren, die mir gar nicht gefallen haben, rezensiere ich jedoch nicht. Was mir gefällt, bekommt hingegen nach Möglichkeit eine positive Rezi
Edit: Verrisse gegen negative Rückmeldungen ausgetauscht
Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass ich "Die Säulen der Erde" gelesen habe. Das muss irgendwann zur frühen Teenagerzeit gewesen sein, etwa in der gleichen Spanne wie "Der Medicus". Ich liebe dicke Historienwälzer, und "Die Säulen der Erde" habe ich damals gerne gelesen, wenngleich es nie zu einem Lieblingsbuch geworden ist.
Dennoch bin ich wie selbstverständlich zu meinem örtlichen Buchdealer getrabbt, um mir auch "Die Tore der Welt" zu holen, auch wenn ich bereits befürchtet habe, dass es mir nach einem Geschichtsstudium nicht mehr so zusagen würde wie damals der Vorgänger.
Letztendlich bin ich nicht unzufrieden, der große Knaller ist das Buch m.E. aber nicht.
Am Anfang habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingekommen bin, doch nachdem ich mich eine Weile eingelesen hatte, ging es, und irgendwann las es sich von selbst.
Keine Frage, das Buch ist lang, allerdings bringen das der behandelte Zeitraum und die Fülle der Protagonisten so mit sich. Es waren vor allem auch diese Einzelschicksale, die mich bei der Stange gehalten haben und die ich weiter verfolgen wollte, weniger der Plot an sich. Gerade die Rahmengeschichte mit dem Brief erschien mir eher künstlich aufgesetzt, als brauche es noch ein Geheimnis, das die Spannung hält. Dummerweise funktionierte das nicht, mir war es schon nach 200 Seiten eigentlich vollkommen egal, was mit diesem Brief war. Auch die Bauvorhaben waren nicht so spannend, dass sie den Plot getragen haben, zumal der Verlauf aus der klaren Gut-Böse-Gliederung bereits frühzeitig absehbar war. Dafür gefiel mir aber vor allem die Geschichte um Gwenda sehr gut. Überhaupt waren es teilweise die "kleinen" Figuren, die den Roman zum Leben erweckten und die einem beim Lesen ans Herz gewachsen sind. Sie funktionierten in ihrer Welt und hatten ihre Sorgen und Nöte, dass man gerne mit ihnen mitfieberte.
Anders ging es mir z.B. bei Charis. Das Mädel ist so modern gezeichnet, dass ich bald über sie hinweggelesen habe. Und auch, wenn die Liebesgeschichte einer gewissen Dramatik nicht entbehrte, war absehbar, wie es am Ende ausgehen würde.
Trotz allem hat mir das Buch einige nette Lesestunden bereitet. Es ist unterhaltsam erzählt, an einigen Stellen auch recht derb, aber explizite Sexszenen und/ oder Vergewaltigungen sind inzwischen ja aus keinen historischen Roman mehr wegzudenken. Allerdings sollte man nicht zu kritisch darangehen und sich einfach nur durch die ca. 1200 Seiten hindurchtragen lassen - das richtige Buch für einen entspannten Urlaub oder ein verregnetes Wochenende.
PS: Und es ist ein vollständig eigenständiger Roman. Mit den "Säulen der Erde" hat es wirklich nichts zu tun.
*verlinkt zum Thema BoD auf den immer noch aktuellen Beitrag von Tom zu dem Thema*
Ich mag den Text
Schöner Artikel.
Oh, es gab noch keine Rezi dazu?
Ich habe das Buch als Kind gelesen und war damals sehr begeistert. Es ist schön zu sehen, dass es immer noch eine aktuelle Ausgabe gibt. Geht gleich auf meine Wunschliste, und ich schließe eine Rezension an, sobald ich durch bin. Um zu sehen, ob es mich heute noch genauso fesseln kann wie damals
ZitatOriginal von Tom
Es gibt kein "ungeborenes Kind". Es gibt eine Zygote, einen Haufen Zellen, der sich teilt. Es gibt in der Organese etwas komplexere Strukturen, aber kein Kind. Nach Deiner Definition wäre sogar Masturbation Mord.
Entschuldige, dass ich ausgerechnet mit einem Weltgeschehenthema wiederkomme, aber ich möchte dazu einfach etwas loswerden.
Für dich, Tom, mag es ein Zellhaufen sein. Für mich war das, was sich da auf den Ultraschallbildern gezeigt hat, ab dem ersten Moment ein "Kind". Vor allem auf den Bildern der 10. Woche, auf denen es sich mit paddelartigen Armen und Beinen bewegt und sich gedreht hat. Das war kein "Zellhaufen" mehr. Das mag eine emotionale Sache sein, aber ich denke, dass ich damit bei Weitem nicht allein bin. Bei einer Bekannten ging das soweit, dass sie sich beim Anblick ihres "Kindes" doch gegen die längst beschlossene Abtreibung entschieden hat. Auch bei meiner Fehlgeburt vorher in der 6. und 7. Woche war das gefühlt kein "Zellhaufen", sondern mein Kind, das ich verloren habe.
Das hat jetzt wenig mit der Diskussion um Abtreibung allgemein zu tun, aber dazu will ich mich auch nicht äußern. Ich habe da für mich eine Meinung, und selbst die ist nicht einmal unumstößlich. Allgemeingültige Aussagen mag und kann ich zu diesem Thema nicht treffen. Höchstens, dass ich ebenso wenig mit einer strikten Ablehnung wie mit einer gedankenlosen Befürwortung konform gehe.
Und nun zurück zum eigentlichen Thema - Bücher
ZitatOriginal von Leserättin
Mir gefiel Mondfeuer sehr gut, fängt zwar schon 100 n. Chr. an, zieht sich aber über Jahrzehnte.
Den Helden mochte ich zwar nicht, aber die Heldin (die eh die Hauptrolle hat) ist toll. Allein die Szenen, wenn sie in der Arena steht und kämpft.
Dazu muss man aber sagen, dass das nicht sonderlich "historisch" ist, sondern eher "Fantasy". Nichts, woraus man interessantes Wissen über die Zeit ziehen könnte.
Abgesehen davon ist das klassische Kaiserzeit und keine Spätantike.
Gibt es da nicht einen Roman "Die letzte Legion" oder so?
Viele Grüße
Heike
ZitatOriginal von Joan
...irgendjemand muss doch auch noch diejenigen Arbeiten ausführen können und wollen, welche die meisten von uns nicht machen würden, obwohl sie auch enorm wichtig sind, wie zB. Toiletten, Strassen und auch das ganze Kanalisationssystem im Schuss halten, den Abfall wegführen, die Tiere alle schlachten, um sie dann für uns zu ansehnlichen Filetstücken und Würstchen verarbeiten ...... etc. pp.
Ob denen allen nicht wurst sein kann, was es mit der Relativitätstheorie oder meinetwegen mit dem <Säbelschlundgreifer> für eine Bewandtnis hat?
Sicher. Aber dennoch sind sie Teil dieser Gesellschaft, haben eine Stimme, mit der sie diese Gesellschaft mitformen können und haben vor allem die Möglichkeit, sich auch entsprechend zu informieren. Was einem Strassenkehrer vor hundert Jahren verwehrt geblieben wäre.
Bildung muss nicht von dem Job abhängen, den man macht. Ein sehr guter Freund von mir verkauft im Kino Eintrittskarten, ist aber hochinteressiert an Bildung und ausgesprochen belesen.
Die andere Frage war ja, was muss man wissen (worum es ja zuletzt ging). Dass man nicht "dumm" ist, wenn man den Brockhaus benutzt, haben wir ja inzwischen geklärt.
Den Titel Des-Information in der Informationsgesellschaft habe ich gewählt, weil es mir darum ging zu diskutieren, ob wir durch die Fülle von Informationen, die tagtäglich auf uns einströmen, nicht eigentlich WENIGER informiert sind, obwohl wir Bildungs- und Informationschancen haben, von denen Generationen vor uns nur träumen konnten. Ob es ein Problem der Auswahl ist und "wichtiges" (=gesellschaftlich relevantes Wissen) verloren geht, weil eine Individualisierung des Wissenswerten stattfindet (dass man z.B. weiß, was Bauer Jürgen aus "Bauer sucht Frau" am liebsten zu Mittag isst, dafür aber nicht weiß, was der Bundesrat ist und tut).
Und der Säbelschlundgreifer - ja, das ist doch der Hilfshansel des Grundsäbelschleifers. Der ist für die ostanatolischen Schlundschlucksäbel verantwortlich
Viele Grüße
Heike
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Damit führst Du die ursprüngliche Diskussion/Frage aber hin zur Frage nach politischer Verantwortung (und damit natürlich verbunden die notwendigen Kenntnisse) von Staatsbürgern. Und das hat mMn nur am Rande mit der Ausgangsfrage zu tun, oder ich hab das falsch verstanden.
Na ja, ich beschäftige mich immer noch mit der Frage, welches Wissen Allgemeingut sein sollte und inwieweit Allgemeinbildung Privatsache ist. Unter dem Punkt hatte ich mal die Kenntnis der Funktion des Bundesrats genannt.
Zitat
Doc, ich bin enttäuscht von dir
Leider habe ich manchmal diese Außenwirkung.
Dafür weiß ich ziemlich viel über Daredevil und Batman, wenn's drauf ankommt.
Und du meinst, das ersetzt das Wissen über den ostanatolischen Grundsäbelschleifer?[SIZE=7] Ist das eigentlich ein Feind oder ein Verbündeter von Rucksackboy? [/SIZE]
Viele grüße
heike
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Das Problem gab es immer schon und in vergangenen Jahrhunderten deutlich stärker als heute. Aber Bildung ist und war immer ein Weg aus dieser Misere. Heute ist es möglich, dass nahezu jedem (den Obdachlosen unter der Brücke mal außen vor gelassen) Bildung, bzw. Wissen zugänglich ist - und dieser Zugang nicht genutzt wird.
Natürlich ist es eine perfekte Gesellschaft, in der sich alle ihrer Rechte und Pflichten bewusst sind und diesen auch nachkommen, aber eine Demokratie ist eine verdammt wackelige Angelegenheit, wenn das Interesse daran nur noch als Privatangelegenheit betrachtet wird. Es GIBT politische/ gesellschaftliche Alternativen, in denen politisches Engagement nicht "notwendig" ist und die gar nicht so abwegig sind, dass wir sie zu unseren Lebzeiten noch miterleben müssen - die mir aber zum großen Teil nicht gefallen, da mit ihnen nicht nur unsere Pflichten als Staatsbürger, sondern auch unsere Rechte als ebensolche verloren gehen.
[quote]
Der ostanatolische Grundsäbelschleifer...
... ist entweder ein Zulieferer oder ein Konkurrent des Krummsäbelschleifers.
Beides. Mindestens.
Du kennst den ostanatolischen Grundsäbelschleifer nicht?
Doc, ich bin enttäuscht von dir
Viele Grüße
heike
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Das ist genau der Punkt.
Natürlich ist es viel spektakulärer, wenn ich die "Deppen" vorführe. Leute, die solche Fragen ohne mit der Wimper zu zucken beantworten können, sind nicht medientauglich. Keiner regt sich darüber auf, potentielles Publikum schaltet gelangweilt weiter. Aber Antworten, wie "Die Hl. drei Könige waren Friedrich der Große, Napoleon und Churchill" animieren dazu eben weiter zuzuhören/zuzusehen und noch mehr erschreckendes Unwissen gezeigt zu bekommen. Ist doch auch beruhigend, wenn man sieht, dass es die anderen sind, die anscheinend völlig geistfrei durch die Gegend laufen.
Ich traue mich wetten, dass bei solchen spontanen Befragungen ein Großteil des aufgenommenen Materials nicht verwendet werden kann, weil die Leute so langweilig viel richtig beantworten können. Die Medien steuern hier ein bewusst falsches Bild, Übertreibung als Stilmittel, als Quotenbringer.
Gruss,
Doc
Das mit Sicherheit. Deshalb sehe ich sollte Umfragen auch immer eher als Unterhaltungshow denn als repräsentative Forschungsergebnisse an.
Wobei ich in meinem Job einige Dinge erlebe, die einem die Haare zu Berge stehen lassen ...
Viele Grüße
Heike
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Was die Privtinteressen angeht, sicher. Allerdings leben wir in einer Gesellschaft und nicht in unseren privaten Schneckenhäusern, und von daher ist es m.E. wichtig, sich zumindest mit den Dingen zu beschäftigen, die Kommunikation innerhalb dieser Gesellschaft und Kultur ermöglichen.
Die Kenntnis, was der Bundesrat ist, geht uns eigentlich alle etwas an, da es eine wichtige Instanz unserer Staatsorganisation ist. Da wir mit unseren Stimmen letztendlich Einfluss auf die Politik nehmen und damit den gesellschaftlich/ politischen Rahmen für unsere privaten Schneckenhäuser stecken, sollte es uns also interessieren, wie das Ganze funktioniert. Wenn wir es das nicht tut und die rudimentäre Kenntnis des Staatsaufbaus lediglich persönlichen Interessen unterläge, bräuchten wir eigentlich auch keine Demokratie, sondern wären mit einer wie auch immer gearteten Oligarchie oder Diktatur auch gut bedient. Letztendlich funktioniert die Idee der Demokratie auf Basis freiheitlicher Grundrechte nur, wenn von den Volk als Souverän auch die Grundpflichten wahrgenommen werden. Legt man das in den "Alles geht - nichts muss"-Bereich, wird es beliebig.
[quote]
Es gibt sicherlich, je nach Umfeld und allgemeinem Lebenskontext, wichtigere Dinge, als zu wissen, was der Bundesrat tut oder wer die Hl. drei Könige waren. Stellen wir diese Fragen einem ostanatolischen Krummsäbelschleifer werden wir evtl. andere Antworten bekommen, als von George Bush (obwohl ich mir nahezu sicher bin, dass der auch nicht weiß, was der Bundesrat tut). Andererseits wird uns der Krummsäbelschleifer sicherlich auch Fragen stellen können, auf die wir nur schwerlich Antworten finden können - so ganz ohne Google und Wikipedia.
Ich stelle also die Frage in den Raum, wie man beurteilen soll, welches Wissen tatsächlich für jedes Individuum in einem bestimmten Kulturkreis vorauszusetzen ist? Gibt es wirklich eine Art von definiertem Grundwissen, wenn mal vom Alphabet und den Grundrechenarten absieht?
Der ostanatolische Grundsäbelschleifer braucht aber wiederum Wissen, das es ihm in seiner Kultur und Gesellschaft ermöglicht, in einer Gemeinschaft zu leben, die auf gemeinsamen Werten, Wissen und Voraussetzungen beruht.
Ich denke, dass Grundwissen das sein sollte, was es uns möglich macht, unsere Kultur und Gesellschaft zu verstehen und an ihr teilzunehmen. darüber hinaus ist es eine Sache der Bildung und der beruflichen Tätigkeit - jeder beruf erfordert andere Dinge als "Grundwissen". Von einem Geschichtslehrer erwarte ich, dass er Augustus kennt und darüber hinaus auch mit Namen wie Crassus, Tiberius Gracchus, Marius oder Sulla etwas anfangen kann (um nur mal bei einer Epoche zu bleiben). Von einem Mediziner erwarte ich, dass er zumindest Augustus und Caesar kennt, also rudimentäre Kenntnisse über diese wichtige Epoche als Ursprung unserer Kultur hat, die anderen Herrschaften aber nicht kennen *muss* (diese Kenntnis würde dann unter "gute" Allgemeinbildung fallen). Umgekehrt würde ich von einem Geschichtslehrer erwarten, dass er grob Ahnung von den menschlichen Organen und ihrer Funktion hat (z.B. weiß. wo die Leber sitzt und was sie grundsätzlich tut). Die Innervation und/ oder Durchblutung, die biochemischen Abläufe etc., die im menschlichen Körper vor sich gehen, muss er m.E. nicht wissen - das wäre dann naturwissenschaftliche "gute" Allgemeinbildung.
Viele Grüße
Heike
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Ich kann das überhaupt nicht einschätzen, wieviel Dummheit in der Welt so unterwegs ist, und nach welche Maßstäben man bei "informiert sein" bzw. "nicht informiert sein" anlegen kann/soll?
Ich denke, Dummheit ist hier ein schwieriger und nicht ganz zutreffender Begriff. Klar habe ich oben von verdummen gesprochen, das implizierte aber etwas anderes als das, was man landläufig unter Dummheit (= in Hinblick auf Intelligenz unzureichend ausgestattet) versteht.
"Informiert sein" und "Nicht-informiert sein" trifft es da besser, da der Grad des "Informiertseins" nicht unbedingt mit Intelligenz/ Dummheit zusammenhängt /hängen muss. (Sorry an alle, die das missverstanden haben könnten - es WAR missverständlich formuliert und kommt ziemlich schräg rüber Mea culpa Bin einfach überarbeitet und achte vielleicht nicht genug auf die Formulierungen. Wenn ich meine Postings noch einmal durchlese, stelle ich fest, dass das ziemlich arrogant klingt, was ich da so geschrieben habe ...
Also, dickes Sorry, das war ausdrücklich NICHT so gemeint. :keks)
Nichtsdestotrotz stelle ich die Frage in den Raum, welchen Grad an Vorwissen man voraussetzen kann, um eine Nachrichtensendung zu verstehen. Vorteilsabschöpfung muss man m.E. nicht erklären können, was der Bundesrat tut, sollte man m.E. hingegen voraussetzen können. Dank unseres Informationsüberflusses kann sich im Prinzip jeder innerhalb kürzester Zeit informieren (besser als jede andere Generation zuvor), aber ich stelle immer wieder fest, dass diese Informationsbeschaffung nicht genutzt wird, bzw. solches Wissen (das für das Leben in unserer Gesellschaft eigentlich wichtig ist) eher als zweitrangig erachtet wird (die Eskapaden einiger Hollywoodstars sind wichtiger).
Ich hoffe, dass so deutlicher wird, worum es mir geht.
Was die Dreikönigsgeschichte angeht, so zähle ich die Kenntnis schon zum Allgemeinwissen, da das Dreikönigsfest mit den Sternsingern ein Teil unserer Kultur ist und die Kenntnis dieser Geschichte in unsere Kultur integriert Ich erwarte jedoch nicht, dass jeder zugereiste Informatiker aus Indien darüber Bescheid weiß Wenn er sich jedoch für unsere Kultur interessiert, wird er früher oder später auf das Thema stoßen.
Viele Grüße
Heike
*hoffend, nicht schon wieder in alle Fettnäpfchen gesprungen zu sein, die da so herumstehen*
Ich gedachte eigentlich, eine Diskussion zum Thema Des-Information im Informationsüberfluss zu starten und nicht über die Qualität von Spiegel-Artikeln (zu der ich mich an anderer Stelle in diesem Forum bereits desöfteren ausgelassen habe).
Aber nun gut, scheint kein Bedarf zu bestehen, und mich ruft die Arbeit (mich mit den Folgen der Des-Information bei Informationsüberfluss herumzuschlagen ... manchmal jedenfalls ...)
Viele grüße
Heike
Dieser Artikel ist erscheint mir manchmal/ gerade/ immer wieder nur als die Spitze des Eisbergs menschlicher Dummheit ...
Oder sagen wir besser - Unwissenheit.
Ich stelle zumindest immer mehr fest, dass man sich zwar unheimlich viele Infos besorgen kann, de facto aber weniger gewusst wird.
Viele Grüße
Heike
PS: Ähm, ehe es Missverständnisse gibt - deine Antwort ist damit NICHT gemeint
ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert:
[URL=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,522967,00.html]Spiegel[/URL]
Bundesrat ein schwieriger Begriff?
Verdummt unsere Gesellschaft?
Ratlose Grüße
Heike
ZitatOriginal von Saru
Und daher frage ich mich, ob bei solchen Romane
die Zuordnung zu irgendeinen speziellen Epoche überhaupt einen Sinn hat.
Wenn du ein Historical willst, ist es ziemlich egal. Es gibt auch Filme, in denen Artur und Konsorten in Plattenpanzern durchs Bild laufen. Das ist aber eher Fantasy und hat mit "historisch" nichts zu tun. Es hat seine Existenzberechtigung, wenn man sich nur unterhalten lassen und/ oder seine Klischees pflegen will. Sanftes Abschalten. Aber man sollte nicht meinen, daraus etwas über Geschichte lernen zu können.
Wenn du einen Historischen Roman willst, macht es sehr viel Sinn. Die Zeit, die wir das Mittelalter nenne, umfasst 1000 Jahre. Es gibt enorme Unterschiede, soziale, gesellschaftliche, kulturelle, technische, politische ... und jedes einzelnde Jahrhundert hat seinen besonderen Reiz.
Viele Grüße
Heike
ZitatOriginal von Saru
Jetzt verstehe ich was du meinst, danke für die Erklärung.
Wie sehr unterschieden sich die Lebensumstände im Jahre 501 von denen
im 1450? Das ist doch die Zeit der Kreuzzüge?
Ritter, Burgen, schöne Freulein...
zur ersten Frage: Seeeehr ... (Stichworte zum Gogglen: Romulus Augustulus, Völkerwanderung, Odoaker, Theoderich, Justinian, Ostgoten, Konstantinopel, Chlodwig, Franken, Burgunder, Merowinger ... Für 1450: Eroberung Konstantinopels, Buchdruck, Gutenberg, Renaissance, Fugger, Humanismus, Leonardo da Vinci, Macchiavelli, Kopernikus, Heinrich der Seefahrer ... ).
Zur zweiten Frage: Nein. Erster Kreuzzug ab 1096 (Aufruf Papst Urbans) bis ca. 14. Jh.
Ritter, Burgen, schöne Fräulein ... Vorstellung des 19. Jahrhunderts, Historismus. Oder Heldensagen der Troubadeure 12./ 13./ 14. Jh. (Artussage, Parzival).
Außerdem ist Burg nicht gleich Burg. Neben Wallburgen (Wallburg) gab es vor allem sogenannten Motten (Motte; dieser Burgtyp ist z.B. auf dem Teppich von Bayeaux (1066 Wilhelm der Eroberer) abgebildet) und als letzte Zuflucht auch auf Erhöhungen gebaute Fluchtburgen (in denen man aber meist nicht dauerhaft lebte). Fast alle diese Burgen sind aus Erde, Steinen und Holz. Die klassische "Burg" (aus Stein), die repräsentativ auf einer Höhe liegt, kommt erst im 11./ 12. Jh. auf; ab dem 13. Jahrhundert (grob!!!) entstehen die repräsentativen Dinger, die wir uns landläufig unter "Burg" vorstellen.
(Alles nur SEHR grob zu Kurzübersicht).
Viele Grüße
Heike
Ich habe den Quintus mit acht oder neun Jahren oder so gelesen, und ich kann mich auch nicht an lange lateinische Passagen erinnern ...
Magst du mal ein Beispiel posten?
Würde mich interessieren.
Viele Grüße
Heike