Ein originelles, kleines Büchlein. Es ist weniger ein Krimi, als vielmehr eine Tragikomödie oder Satire. Der Autor verspottet das Berufsschulsystem in England und die Institution der Ehe. Er tut es aber auf eine sehr witzige, z.T. liebenswürdige Art und Weise. Ich hab beim Lesen selten so viel gelacht..
Beiträge von Magnolie
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Bartlebooth
Ich bin auf dieses Buch dank deiner Beiträge aufmerksam geworden.
Und es ist mir auch schon aufgefallen, dass du diejenigen Bücher von Boyle vorziehst, von denen die meisten Leser am wenigsten begeistert waren. Wirklich interessant.
"Drop City" schien mir irgendwie unvollendet. Als hätte der Autor eine tolle Idee vor Augen gehabt , die er aber leider nicht umzusetzen vermochte.
"Riven Rock" ist dagegen eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe. -
geli73
Klar, wäre eine Leserunde dazu interesant. Ich hab das Buch zwar schon gelesen, aber wahrscheinlich könnte ich an einer solchen Diskussion im Rahmen der Leserunde auch teilnehmen.:gruebel
Das Buch ist wirklich sehr informativ und lesenswert. Der Schreibstil ist zwar nicht gerade der beste, aber Schwamm drüber! -
@Geli
Ich finde, die Diskussion gehört bei diesem Buch irgendwie dazu. Es geht in dem Buch nämlich u.a. um die Themen, über die wir diskutiert haben. -
Liebe Babyjane,
Ich glaub auch nicht, dass du Polen schlecht machen wolltest!
Deine Erfahrungen sind wirklich sehr witzig.Ich hab bis zu meinem 19. Lebensjahr in Polen gelebt, und etwas ähnliches ist mir noch nie passiert. Ich hab mich in Polen im allgemeinen sicherer gefühlt. In Deutschland bin ich abends nur ungern alleine unterwegs. Aber wenn man in einem völlig fremden Land zu Besuch ist, dann passiert einem oft Unvorhergesehenes. Ich möchte an dieser Stelle meine ersten Erfahrungen in Deutschland lieber verschweigen...
Zu dem von dir genannten Zeitungsartikel aus dem Jahre 2005. Es ist einfach nur ein Fall von vielen. Die Diebe hätten genauso gut Deutsche sein können. Wenn man sich die Diebstahlsstatistiken anschaut, dann sieht man daran, dass die Vorurteile nicht stimmen und ein kleiner Artikel aus einer deutschen Zeitung wird es auch nicht ändern.
Daran, dass solche bösen Vorurteile in den Köpfen den Menschen immer noch lebendig sind, sind zum größten Teil die Medien schuld (sowohl deutsche als auch polnische).Das Buch von Steffen Möller ist gerade deshalb sehr empfehlenswert und ich kann es dir, Babyjane, wärmstens ans Herz legen! Literarisch gesehen ist es zwar nicht auf dem höchsten Niveau, dafür aber sehr witzig und v.a. objektiv. Und nachdem du das Buch zu Ende gelesen hast, wirst du vielleicht Lust bekommen, nochmal nach Polen zu fahren um die schlechten Erfahrungen vergessen zu machen!:wave
Schöne Grüsse
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Das Buch ist wirklich lesenswert! Fast alles, was Möller beschreibt und behauptet, trifft zu. Er räumt mit allen möglichen Vorurteilen auf, die in Deutschland und Polen seit Jahren die Denkweise der Menschen beherrschen.
Ich bin selber Polin und muss sagen Babyjane, dass wir zu Hause nicht nur fließendes Wasser und Heizung hatten, sondern sogar echte Markenklamotten.;-)
Ich wohne jetzt in Deutschland und fahre so oft wie ich kann in meine Heimat und habe dabei noch nie Zigaretten gechmuggelt. Ich kenne auch niemanden dem in Polen oder von einem Polen ein Auto geklaut worden ist (die meisten Autos werden statistisch gesehen inGroßbritanien gestohlen...).
Ähnliche Erfahrungen wie du mit deiner Austauschfamilie Babyjane, hat eine Freundin von mir in der USA gemacht, also es hat nicht wirklich etwas mit Polen zu tun. Du hattest einfach Pech!Inzwischen ist Polen EU-Mitglied, und ein modernes Land. Eine Reise dahin kann ich allen nur empfehlen. Deutschland und Polen sind Nachbarsländer. Die beiden Völker verbindet schließlich auch die gemeinsame, oft tragische Geschichte. Ich find´s schade, dass man in Deutschland so wenig über das zweitgrößte Nachbarsland weiß. Ich war schon oft in Großbritannien und Frankreich und habe festgestellt, dass Vorurteile genüber Polen nur in Deutschland anzutreffen sind. England, wo inzwischen ungefähr 2 Mio. Polen (die nach dem EU-Beititt ausgewandert sind) leben, hat sie sehr gut aufgenommen. Die dort wohnenden Polen, fühlen sich wie zu Hause. Nachdem England sich bei der EM nicht qualifiziert hat, haben sich Engländer die polnische Mannschaft als Lieblingsmannschaft der EM rausgesucht (v.a. die englischen Zeitungen) und sie haben mit uns gemeinsam mitgefiebert.
Nach Deutschland kommen dagegen immer weniger Polen. Die meisten die hier leben, wohnen hier schon seit Jahrzehneten. Auch immer weniger junge Menschen aus Polen, entscheiden sich dafür, in Deutschland zu studieren. Schuld daran ist die Überzeugung, dass die Deutschen den Polen gegenüber nicht gerade positiv eingestellt sind.
Ich würde mir mehr Völkerverständigung und weniger Vorurteile wünschen, und zwar auf beiden Seiten. Solche Bücher, wie das von Steffen Möller sind dringend notwendig.Ich persönlich würde allen , die eine Reise nach Polen planen Krakau, einer der schönsten und im Moment einer der meistbesuchten Städte der Welt, empfehlen.
Im übrigen: Polen und Deutschland haben gemeinsam die letzen Plätze bei dem Eurovision Song Contest 2008 eingenommen. Warum stimmen wir eigentlich nicht füreinader?
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Es prallen hier zwei völlig unterschiedliche, jedoch für immer miteinander verkettete Welten aufeinander. Die Familie Mossbacher verkörpert die konsumsüchtige, hypokritische Wohlstandsgesellschaft. Candido und América sind Stellvertreter der mexikanischen Einwanderer.
Das Buch ist wie ein spannender Spielfilm. Perfekt beherrscht Boyle die Kunst von einer in die andere Erzählperspektive überzugehen. Die Handlung bleibt bis zum Schluss überraschend und unvorhersehbar.
Der Autor schafft hier ein realistisches Bild unserer Gesellschaft und stellt eine ziemlich pessimistische Zukunftsprognose auf. Die Folgen der Globalisierung, des Aufeinanderprallens verschiedener Kulturen werden hier bloßgestellt. Dabei ist der Erzählstil von Boyle gnadenlos sarkastisch, ironisch und provokativ. Er will uns klarmachen, dass die Veränderungen, die wir zwar nicht wahrhaben wollen, die aber direkt vor unseren Augen stattfinden, unaufhaltsam sind. Man wird als Leser wachgerüttelt. Der liberale (zumindest aus seiner eigenen Sicht) Umweltschützer Delaney Mossbacher wird plötzlich mit menschlichem Elend und Armut in dem scheinbar ewig sonnigen und fröhlichen Bundesstaat Kalifornien konfrontiert, und hält der Prüfung nicht stand. Er mutiert zu einem Rassisten. So sieht die Realität aus- scheint Boyle zu sagen.
Es ist ein erschüttender, trauriger und intelligenter Roman. Eine literarische Glanzleistung. -
Das Buch war mein zweites Buch von T.C. Boyle und zugleich eine große Enttäuschung.
Der Autor scheint allerdings dafür bekannt zu sein, ungleichmäßige Leistungen zu erbringen. Während einige Bücher von ihm ganz toll sein sollen, sind andere wiederum große Flops.
Deshalb werde ich mich nicht entmutigen lassen, und nehme mir vor, bald ein anderes Buch dieses Autors zu lesen.
"Drop City" selbst ist nicht lesenswert. -
Eine tolle Frage!
Ich hab mir vor ein paar Jahren eine Liste mit allen Nobelpreisträgern ausgedruckt und vorgenommen von jeweils einem Autor zumindest ein Buch zu lesen. Bei manchen Autoren, ist es nicht nur bei einem Buch gelieben, bei anderen wiederum, schaffte ich nicht einmal das eine Buch zu Ende zu lesen (Bsp. Claude Simon).
Sehr positiv überrascht haben mich Pearl S. Buck und Elfride Jelinek.
"Dr. Schiwago" von B. Pasternak hab ich abgebrochen. Die Romane von Knut Hamsun und Ivo Andric waren mir auch ein wenig zu "exotisch" und schwerfällig. Einige Namen stehen noch aus :
Michail Scholochow, Aleksander Solschenizyn, Halldor Laxness, Dario Fo, Imre Kertesz, Orhan Pamuk und andere..
Meine Lieblingsnobelpreisträger: Günter Grass, Thomas Mann, Toni Morrison, Wislawa Szymborska, Henryk Sienkiewicz, Hermann Hesse, Nagib Mahfus, Doris Lessing, John M. Coetzee.Edit: hab einen Fehler korrigiert
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Ich fand das Buch rührend, mutig, aber auch ein wenig einseitig und verbittert. Der zweite Weltkrieg ist ein sehr schwieriges Thema, und für viele Nationen, die betroffen waren, schmerzhaft. Deswegen sollte man, wenn man ein so tragisches Thema anspricht, versuchen möglichst objektiv zu bleiben. Das ist zwar schwierig, insbesondere wenn man den Krieg und seine Folgen am eigenen Leibe erfahren hat, aber gute Schriftsteller können das. Der Autor versucht mit dem Buch seine Vergangenheit und tragische Kindheit zu verarbeiten. Das gelingt ihm sehr gut. Es ist zudem ein erschütternder Bericht . Erschütternd v.a deswegen, weil mit Augen eines kleinen Kindes gesehen. Dennoch bleibt für mich die Frage offen, was ist die Botschaft dieses Romanes? Was wolte der Autor mit ihm bezwecken? Ein Kunstwerk, dessen Existenz keiner Rechtfertigung bedarf, ist es nicht. Da hab leider ich schon bessere, klügere Romane zu diesem Thema gelesen.
Trotzdem lesenswert und wichtig. -
Und eins meiner Lieblingsbücher:
Kurzbeschreibung (Amazon)
Die Begegnung mit Arie, einem alten Freund ihres Vaters, wirft das Leben der Ich-Erzählerin Ja'ara aus der Bahn. Vom ersten Moment an verfällt sie der erotischen Anziehungskraft des ebenso rätselhaften wie tyrannischen Egozentrikers. Ja'ara erlebt eine bedingungslose, obsessive und demütigende Liebesbeziehung, die sie dazu bringt, auf alles zu verzichten, was ihr Leben bisher ausgemacht hat: ihre Ehe, ihre Karriere, ihre Vorstellungen von Treue und Anstand. "Zeruya Shalev wird literarische Moden überdauern. Dafür sprechen ihre Klugheit, ihr erzählerisches Raffinement und ihr Mut, das menschliche Leben als das in den Blick zu nehmen, was es ist: ein Rätsel und ein Tanz auf dünnem Eis." Eckhard Fuhr
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Iris! Meine Wunschliste ist um einige Bücher länger geworden...
Ich hoffe diese zwei wurden hier noch nicht erwähnt.
Zunächst das hier.
Kurzbeschreibung - kopiert von Amazon.de
Ein Mann geht durch die Stadt. Er betrachtet eine junge Mutter, die sich die Daumenspitze feucht macht, um ihrem kleinen Kind einen braunen Fleck aus dem Gesicht zu wischen. Er beobachtet eine offenbar verwirrte Frau, die nacheinander drei halbvolle Mülltonnen umwirft, um sie anschließend wieder aufzuheben. Er sieht zwei Halbwüchsige beim Versuch, eine Rolltreppe zum Stillstand zu bringen, kläglich scheitern. Und er liest im Schaufenster einer Pizzeria, dass es hier zwei Gerichte zum Preis von einem gäbe. Pech für den Mann, denn seine beiden Frauen kann er nicht mitnehmen ins Lokal: „Sandra mag keine Pizzen und Judith keine Stehlokale“. So ist es mit dem Leben des Ich-Erzählers in Wilhelm Genazinos Roman Die Liebesblödigkeit, eines Erzählers, der Spezialist für Apokalyptik ist und Seminare über die Prophetie vom Weltende gibt: Eigentlich hat er alles im Überfluss. Aber irgendwie will doch nichts so richtig zusammenpassen. -
Da ich nur Bücher kaufe, die ich auch unbedingt haben will, schmeiß ich prinzipiell keine weg. Es sollen ruhig immer mehr werden. Richtig üble Fehlkäufe kann man z.B. bei Buchticket tauschen.
Ich heb die Bücher in erster Linie für mich auf. Ich mag es mir meine Sammlung anzuschauen. Und dann heb ich sie auch für meine Kinder auf, die ich irgendwann mal haben werde. Ich selber habe nämlich meine Leseleidenschaft meinem Vater zu verdanken, der sein Leben lang unheimlich viele Bücher gekauft und gelesen hat. Ich brauchte nie Bücher für die Schule zu kaufen oder auszuleihen. Alle Schulleküren waren schon da. Wenn man als Kind von so vielen Büchern umgeben ist, dann fängt man irgendwann selber zu lesen an. -
Ich würde mir sehr wünschen, dass es Deutschland wird, aber Holland hat auch gute Chancen.
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Danke Kim_Meridian!
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In dieser Hinsicht hab ich eine eher konservative Einstellung.Ich find sowas ganz furchtbar und ich kann keine Bücher am PC lesen. Andererseits ist es warscheinlich die unvermeidbare Zukunft, zumal es sich bei dem herkömmlichen Papier nicht um eine unerschöpfbare Quelle handelt.
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Ich hab noch nie ein Buch mit einem ähnlichen Inhalt gelesen. Vielleicht kauf ich mir das sogar. Es könnte eine interessante Erfahrung werden...
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Ich hab mal im Fernsehen einen Bericht über dieses Buch gesehen und war damals sehr beeindruckt. Das sollte ich mir vielleicht wirklich kaufen...
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Danke für die schöne Rezi. Muss ich unbedingt lesen!
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Der Inhalt klingt vielversprechend. danke für den Tipp!:wave