Huhu!
Zitat
Original von magali
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Sprache ist ein Ausdruck unseres Denkens. Wenn man die männliche Form benutzt, sind Frauen nicht mehr vorhanden.
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Wenn die weibliche Form stört, heißt das, daß man nicht an Frauen in bestimmten Bereichen gewöhnt ist.
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Trotzdem sagt man in diesen Fällen selten Arbeitgeberin. Warum? Weil wir nicht an Frauen in dieser Rolle gewöhnt sind. Solange wir das Wort nicht aussprechen, werden wir uns nicht daran gewöhnen, daß es weibliche Arbeitgeber
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Wer die grammatikalisch korrekte Form anwendet, muß über gesellschaftliche Gegebenheiten nachdenken. Das ist natürlich lästig, dem weicht man gern aus.
Wenn man die grammatisch korrekten Formen konsequent anwendet, ändert sich das Denken. Weil sich die Sicht auf die Welt ändert. Probiert es aus. Ich kann es nur empfehlen.
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Es ist leicht, etwas pauschal als Albernheit, Dummheit, Unsinn zu erklären, und das nur, weil man sich damit beschäftigen will, was dahinter steckt. So, wie es in diesem Thread bislang geschieht
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Ok, ich verstehe deinen Ansatz. Aber auch wenn ich mich bisher durchaus mit dem Thema beschäftig habe, sehe ich es aber völlig anders.
Ich spreche von mir generell in der gebräuchlichen männlichen Form. Ich bin ein Student, ich war mal ein Teenager ich bin ein Mensch..
Mich nervt die Anrede "Liebe Studentinnen und Studenten.." eher .. und das liegt nicht daran, dass ich weibliche Studenten an der Uni für unnormal halte. Ich kenne es gar nicht anders.
Ich muss es nicht speziell hervorstreichen, ob es nun ein Arbeitgeber oder eine Arbeitgeberin ist, einfach weil es für mich null Unterschied macht, und eigentlich sollte das doch das Ziel sein.
Ich muss Dinge nicht überthematisieren und in diesem Fall in meinen Augen eher ins lächerliche ziehen, die für mein Empfinden eine Selbstverständlichkeit sind und sein sollten.
Es gab mal in einer gesellschaftskritischen Trickserie eine Folge, wo den Bewohnern der Stadt auffiel, dass das Wappen politisch nicht korrekt ist. Ein riesen Trubel bricht los...jeder gegen jeden und scheinbar sind sogar die Kinder von dieser poltisch inkorrekten Sache eingenommen. Und am Ende stellt sich heraus, dass die Kinder einfach so unbefangen in der Sache waren, dass sich die ganze Stadt davon eine Scheibe abschneiden könnte (kann man hier ansehen http://www.southpark.de/alleEpisoden/408/?autoplay=false ..aber Vorsicht, sehr bissiger Humor der mit Sicherheit nicht für jeden was ist...).
Irgendwie kommt mir das ganze fast so vor. Und ich bin eins der Kinder, die einfach nicht erkennen können, was andere so schlimm daran finden..
Ich habe schon sehr viele Jobs und Praktika neben Schule und Studium gehabt, in keinem war die Geschlechterfrage irgendein Thema. Und auch in meinem jetzigen Nebenjob haben zwei Frauen die Fäden in der Hand und auf der Organisationsstufe darunter folgen ein Mann und drei Frauen... und darunter, wo auch ich irgendwo einzuordnen bin ist eh alles bunt gemischt. Und nein, dass ist kein typischer Frauenjob.
Klar gibt es Berufszweige, wo bestimmte Geschlechter bevorzugt werden. Aber gerade dort, wo nicht bestimmte geschlechtertypische Eigenschaften ganz essentiell sind durchmischt es sich doch zunehmend, sofern das Interesse da ist.
Ich bin in einer Position heutzutage in Deutschland, wo ich mir einrede alle Möglichkeiten der Welt zu haben... manche Wege dahin sind eher Spaziergänge, bei den anderen braucht man vielleicht auch mal etwas mehr Ellenbogen.. Aber grundsätzlich stehen einem doch alle Türen mehr oder weniger weit offen...selbst der Kanzlerposten. Was mich am Ende von bestimmten Traumberufen abhält ist eher nicht mein Geschlecht..
Ich bin mir bewusst, dass ich das vielen mutigen und ehrgeizigen Frauen zu verdanken habe, die es noch viel schwerer hatten als ich es wohl jemals haben werde... aber ich glaube nicht, dass die soweit gekommen sind, weil sie gefordert haben als Menschin angesprochen zu werden.
Ich weiß auch, dass durchaus noch Sachen im Argen liegen, wie die Verdienstfragen... aber ich bleibe dabei, dass es wenig bringt, wenn ich mich als Geringverdienerin betitle. Das ist für mich ein Pseudoweg, an dem man sich aufreiben kann, wenn man mag..
Wo soll das ganze denn aufhören? Warum heißt es die Sonne, der Wind... vielleicht ist das ja auch eigentlich die Wind? Sorry, ich finde es nach wie vor albern und irgenwie verklärt..