Auf Seite 337 lässt sich Georg wieder einmal von Habar eine Unterschrift fälschen. Ich frage mich, was er davon hat. Denn ich habe beim Lesen auch nicht den Eindruck, als würde er sich wirklich um sein Gut kümmern. Ich stelle mir vor, dass Theodora einen Großteil der Arbeit übernehmen muss. Und da Habar ja nun Deutsch spricht und sicherlich auch schreiben kann, geht er doch ein enormes Risiko damit ein. Warum ist er sich so sicher, dass sie nichts sagt. Er hofft wohl, dass ihre Dankbarkeit so weit reicht. Aber letztendlich ist Georg sowieso derjenige Charakter, den ich am wenigsten verstehe und den ich nach wie vor nicht einschätzen kann.
Als ich von Amalias Flucht gelesen habe, dachte ich spontan: "So eine dumme Gans. Der heiratet sie doch nie!" Dass von Schwarzbach danach auf Habar losgeht ist empörend, noch schlimmer finde ich aber, dass Georg nicht eingreift, als von Schwarzbach Habar schlägt. Er hätte bestimmt mäßigend auf den anderen einwirken können.
Alles was für Amalia nun folgt, hat sie sich zwar einerseits selbst zuzuschreiben, andererseits aber ist sie auch nur ein Opfer ihrer Erziehung. Niemals wäre ihr vorher in den Sinn gekommen, dass es jemanden geben könnte, der sie nicht verehrt und ihr jeden Wunsch von Augen abliest. Sie lernt es leider auf die harte Tour.
Inzwischen fällt es mir schwer, Rupert nicht zu mögen. Er hat sich verändert. Es scheint tatsächlich, als hätte er mit Habar jemanden gefunden, der ihm ebenbürtig ist und den er schätzen und vielleicht sogar lieben kann. Und ich denke, dass Habar diese Gefühle auch erwidert, denn schließlich wird sie nun (für ihn) zur Christin.
Aber immer wenn ich denke, dass Rupert sich nun tatsächlich verändert hat, dann handelt er wieder so unberechenbar. Im einen Moment klingt seine Beziehung zu Habar so harmonisch, im anderen verdrückt er sich erst einmal wieder. Ob Angst und Unsicherheit ihn davon treiben, als das Baby sich ankündigt? Dabei müsste doch gerade er wissen, wie wichtig ein Vater für ein Kind ist. Wie gut, dass er sich später besinnt.
In diesem Abschnitt lernen wir nun auch Theodora von ihrer weicheren Seite kennen und sie gewährt uns interessante Einblicke.
Ja und dann erleben wir noch Karls Tod. Das ist wirklich traurig. Er wollte so gerne ein Held werden und konnte doch an seinen eigenen Mut nicht glauben. Ich hätte ihm Besseres gewünscht.