Beiträge von Danai

    Zitat

    Original von bibliocat:
    Das Freddie so reagiert, ist nachvollziehbar. Wie kann er, der Olivia liebt, täglich das Kind eines anderen sehen - den Olivia geliebt hat?


    Ja, aber das scheint ja wohl letztendlich auch zum Teil an seinem Standesdünkel zu liegen. Schließlich hat er auch gesagt, dass er das Kind jedes anderen Mannes als seinen Sohn erzogen hätte, aber ein Kind, dem man ansieht, dass es ein Mischlingskind ist, kann er nicht ertragen. Na, das erscheint mir dann doch etwas heftig.


    Überhaupt gibt es in diesem Buch nur große Gefühle. Mir ist das ehrlich gesagt alles ein wenig zu viel. Alle Charaktere erscheinen mir zu überzeichnet, um glaubwürdig zu sein. In dem Zusammenhang wäre es interessant mehr über die Autorin zu wissen. Aber da gibt das Internet nicht so viel her. Kennt von euch jemand die beiden anderen Bücher, die sie geschrieben hat?


    Die Szene von Amos Geburt ist auch ziemlich theatralisch. Wie gruslig. Wenn mir das jemand so vorgelesen hätte, bevor ich meine Kinder bekommen habe, hätte ich mir das noch einmal gut überlegt. :gruebel


    Was aber dem Ganzen die Krone aufsetzt, ist der Moment, wo sie Amos zur Betäubung Opium verabreicht. Und das nicht nur einmal. Was soll denn das? Zumal sie das Kind ja doch nicht ewig vor der Welt verstecken kann.

    Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber ich denke, dass Olivia sich eben doch Jais Liebe nicht sicher ist und vermutlich traut sie ihren eigenen Gefühlen diesbezüglich nicht so recht über den Weg. Jai hat sich ja noch nie als Ausbund der Verlässlichkeit gezeigt.


    Meiner Meinung nach aber hat er ihr ein deutliches Zeichen seiner Liebe gegeben, als er ihr sein Medaillon anvertraut hat. Wenn das tatsächlich das Einzige ist, was ihm von seiner Mutter geblieben ist (ich meine das so gelesen zu haben), ist das tatsächlich ein ziemlich großer Liebesbeweis. Aber ob sie an das Schmuckstück bei all ihrem Kummer noch überhaupt noch denkt?

    Zitat

    Original von bibliocat:
    Aber was macht Olivia jetzt mit ihrem "Mangokern"?


    Ich schätze mal, sie wird doch noch den armen Freddie heiraten. Es stellt sich nur die Frage, ob sie fair genug ist ihm zu sagen, dass sie ihn nicht liebt.




    Nun kommt die Geschichte so richtig in Fahrt.


    Ich glaube schon daran, dass Jai Olivia liebt, auch wenn er das eigentlich gar nicht will. Aber ich verstehe nicht, warum er diese Liebe seiner Rache an Josh unterordnet und sich dann auch noch mit dieser unsäglichen Estelle belastet. Ich kann mit ihm nach wie vor nichts anfangen. Auch seine Kindheitsgeschichte rechtfertig seinen Umgang mit anderen Menschen nicht.


    Olivia ist in diesem Abschnitt sehr erwachsen geworden. Obwohl ich immer noch den Eindruck habe, dass es sie "doppelt gibt". Immer wenn sie mit Jai zusammen ist, wird aus einer unabhängigen, starken und mutigen Frau ein unsicheres und naives Weibchen. Zumindest wehrt sie sich einmal, als er ihr den Zutritt zum Schiff verweigern will. Ein Anfang ist also gemacht. Aber spätestens, als Jai Olivia auf dem Schiff angreift und sie würgt, ist doch wohl der Moment gekommen, ihm den Rücken zu kehren. Meine Idealvorstellung einer starken, gegenseitigen Liebe sieht da allerdings ganz anders aus.


    Die Szenen zwischen den beiden sind nach wie vor nicht mein Fall. Ich empfinde sie als aufgesetzt und zu gewollt gefühlvoll.


    Nach diesem Abschnitt frage ich mich, was wohl in dem Medaillon enthalten ist, dass Jai Olivia gegeben hat. Ich tippe mal auf ein Bild seiner Mutter und ggf. eines von seinem Vater.

    Na ja, mit Buchverfilmungen ist es ja immer so eine Sache. Mir würde auf Anhieb kein Film einfallen, der mir so gut gefallen hätte, wie das jeweilige Buch. Deshalb schaue ich mir in der Regel keinen Film an, wenn ich das Buch schon gelesen habe.


    Was hat dir an dem Film nicht gefallen?

    Es stimmt schon, so ähnlich würde Jai wohl aussehen. :wave


    Zitat

    Edit: Hab gerade versucht, die alte Ausgabe zu finden. Hab es aber leider nicht gefunden...


    Das ist eine alte Bertelsmann-Ausgabe. Ich glaube, da noch ranzukommen wird schwierig. Ich habe gerade mal auf deren Seite nachgeschaut. Lieferbar ist nur die gelbe Taschenbuchausgabe und eine DVD.


    Mein Exemplar ist ein Leihbuch aus der Stadtbücherei, weil meine Bestellung nicht mehr rechtzeitig angekommen ist, sonst hätte ich gerne mit dir getauscht.


    Die DVD wäre sicherlich auch ganz interessant anzuschauen. Der Jai auf dem DVD-Cover gefällt mir auch gleich viel besser. :-)

    Dieses Buch stürzt mich noch in die Verzweiflung. :grin Einerseits gefällt mir die Geschichte wirklich gut und andererseits ist es zum Haarausraufen!


    Zu Anfang des Abschnitts, als Jai Olivia die Nachricht überbringen ließ, sie möge doch bitte auf das Schiff ihres Onkels kommen, dachte ich, dass das ja eigentlich schon fast an Stalking grenzt. Mir würde es gewaltig stinken, wenn jemand mir dauernd auf den Fersen sitzt und mich stets überwacht. Bei aller Liebe nicht. Ich hätte auch ganz sicher nicht mit ihm gefrühstückt, ohne ihm wirklich ausgiebig meine Meinung kund zu tun. Und das wird im Laufe des Abschnitts ja noch viel, viel schlimmer. Schrecklich.


    Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass mir Jai so richtig unsympathisch ist. Dieses Gejammer und Genörgel. Furchtbar. Soll er doch Nägel mit Köpfen machen. Endweder er liebt Olivia und steht dazu oder er lässt es. Schon schlimm genug, dass sie ihm alles verzeiht.


    Allerdings kann Jai auch ein paar Pluspunkte verbuchen. Es spricht absolut für ihn, dass er sich so um seine Leute bemüht und für gute Arbeitsbedingungen sorgt. Das war ganz sicher zu seiner Zeit nicht üblich. Gleiches gilt für die Opiumgeschichte. Ich frage mich, ob das wohl auch eine Schlüsselszene ist. Warum ist er so sehr gegen die Drogen, wenn alle anderen zu dieser Zeit das völlig in Ordnung finden? Da drängt sich mir die Vermutung auf, dass er jemanden, den er sehr liebte, an die Drogensucht verloren hat. Aber selbst wenn er Angst hat, sich wieder zu verlieben, rechtfertigt das nicht sein Gehabe.


    Die Szenen zwischen Jai und Olivia findet ich oft ziemlich kitschig. Besonders der Satz "In Ihnen gibt es dunkle Zonen, die ich ergründen muss, Jai.", ist soooooo unsagbar kitschig. Da graust es mir ziemlich.


    Olivia ist ja eigentlich auch recht selbstbewusst und selbstsicher. Sie fungiert als Vermittlerin zwischen ihren Verwandten, hat Freddies Mutter sicher im Griff (was schon etwas heißen soll) und ist doch recht vernünftig. Aber in Jais Gegenwart mutiert sie zum absoluten "Weibchen". Selbst Sätze von Jai, wie z.B. "...weil ich das entwürdigende Bedürfnis habe, dich zu sehen." nimmt sie noch lächelnd und freudig (!) hin. An der Stelle war ich gestern Abend fast geneigt, das Buch abzubrechen. Ja, ist sich diese Frau denn gar nichts wert? Und das war ja auch kein Einzelfall. Jai demütigt sie wieder und wieder. Mir ist schleierhaft, warum sie sich nicht umdreht und geht. Sie ist ansonsten ja auch nicht irgendwie unterwürfig.


    Inzwischen frage ich mich wirklich, ob es mir wohl an Romantik fehlt. :rolleyes


    Trotzdem werde ich mich weiter tapfer durch das Buch kämpfen. Denn wie ich schon sagte, die Story ist im Grunde wirklich gut und ich bin gespannt, wo sie uns noch hinführen wird.


    Ich bin auch gespannt, ob Olivia mutig genug ist, als Zeugin für Jai aufzutreten oder ob sie zu einer List greift.


    Nach diesem Abschnitt ist aber meine vordringlich Frage, ob sie aus Trotz nun doch Freddie heiraten wird. Zuzutrauen ist es ihr. :-)

    Zitat

    Original von Ketisa:
    Auf dem Cover ist ein Mann und eine Frau drauf. Und genau so stelle ich mir Jai und Olivia vor.


    Das ist vermutlich die Ausgabe, die ich hier habe. Ich find das Cover grausig. Er schaut hochmütig und arrogant in die Welt, während sie ihn mit leidvollem Ausdruck im Gesicht anscheinend anfleht. Das scheint mir für die Beziehung der beiden bezeichnend zu sein.


    Merkt man, dass mir Jai so richtig unsympathisch ist? :grin

    Zitat

    Die Beschreibung seines Äußeren und seiner Stimme auf Seite 99 fand ich so einprägsam, dass ich beim Lesen jedesmal ein genaues Bild vor Augen habe


    Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Mir bleibt Jai sehr fremd und ich habe noch so gar kein genaues Bild von ihm, während ich mir alle anderen genau vorstellen kann.


    Schon komisch, wie unterschiedlich Leser auf ein Buch reagieren. Das macht Leserunden so spannend. :wave

    Zitat

    Mich verwundert ein wenig, dass sie ihren Sohn "Dummkopf" nennt...


    Wo sie aber Recht hat, hat sie Recht. :grin


    Freddies Mutter ist (neben der Maharani) die erste Figur in diesem Buch, die mir rundum sympathisch ist. Sie hat eine sehr realistische Sicht auf die Dinge und scheut sich nicht, ihre Meinung deutlich zu sagen. Das muss zur damaligen Zeit sicherlich äußerst mutig gewesen sein. Andererseits hat sie ja auch den "richtigen" finanziellen Hintergrund, um sich solche Extravaganzen leisten zu dürfen.



    Ketisa : Hmm. Jetzt bin ich nur noch neugieriger geworden. :rolleyes


    Leider kann ich momentan nicht nur dieses Buch lesen, sondern "muss" nebenher noch zwei Rezensions-Exemplare bearbeiten. Aber für heute Abend habe ich mir fest vorgenommen, weiter zu lesen und dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

    Ich habe das Buch vor einigen Wochen auch gelesen. Mir hat es sehr gut gefallen, ein richtiger Patterson eben. Viel Spannung und eine Menge Tempo. Das war wieder einmal ein Buch, das ich in einer Nachtaktion gelesen habe. Wenn ich sonst abends im Bett lese, schlafe ich spätestens nach einem Kapitel ein. :rolleyes


    Hoffentlich hören wir von Michael noch mehr. Das wäre sonst sehr schade. 10 Kinder und einen solchen Job unter einen Hut zu bekommen, stelle ich mir schon fast unmöglich vor. Auch wenn da sicher einiges anders läuft und die Kinder sich gegenseitig erziehen. Das ist schon eine große Aufgabe, auch mit Ehepartner.

    Ich bin mir gar nicht so sicher, ob mir der zweite Abschnitt besser gefallen hat.


    Einerseits finde ich die Beschreibungen der Landschaften und z.B. auch des Palastes der Maharani einfach schön. Auch die Jagdszene auf den Tiger war sehr gut. Die Autorin beschreibt sehr farbenfroh und bildhaft. Ich stelle mir die Örtlichkeiten sehr prächtig vor und viel, viel netter als das nebeltrübe Hessen heute morgen.


    Aber: Olivia nervt mich mit ihrer Naivität. Z.B. kann ich nicht verstehen, warum sie am Anfang dieses Abschnitts mit Jai in sein Haus geht. Um Himmels willen, wie leichtsinnig! Vielleicht liegt das aber einfach auch daran, dass sie nur ganz unwesentlich älter ist als meine Kinder und ich einen anderen Blick auf sie habe als noch vor 20 Jahren. Ich bin mir sicher, da hätte ich das alles noch höchst romantisch gefunden. :gruebel


    Außerdem ist Estelle ein grausig verwöhntes Kind und oberflächlicher als ihr gut tut. Wie hält Olivia es bloß mit ihr aus? Ich würde verrückt. Auf Seite 115 fand ich mich durch ihren Ausruf: "Oh. Ich habe seinen Namen ausgesprochen..." doch sehr an Harry Potter erinnert gefühlt. Ist er vielleicht der, dessen Name nicht ausgesprochen werden darf, ein früher Vorläufer von Lord Voldemort? :chen


    Die Gespräche in diesem Abschnitt, die Olivia mit Jai führt haben - meiner Meinung nach - manche Länge und dürften ohne Qualitätsverlust getrost nur halb so lang sein. Mir erscheinen sie an einigen Stellen unreif und laufen doch immer wieder nach dem gleichen Muster ab.


    Ich bin sehr gespannt darauf, welches Familiengeheimnis Jai mit der Familie Templewood verbindet. Ob er wohl Joshs Bruder ist oder so etwas ähnliches?


    Wie sieht das eigentlich in euren Ausgaben mit Rechtschreibfehlern aus? Ich habe in meiner schon einige Fehler gefunden. Das finde ich immer furchtbar. Der schlimmste Fehler von allen war: Selbstgefählligkeit. (Meine Ausgabe ist die Bertelsmann Ausgabe) Nerven euch solche Fehler auch immer so?

    Bouquineur : Vielen Dank für die Links und deine Erklärungen. :wave


    Na klar, die bösen Blicke haben sich auf Jai bezogen. Eigentlich ja völlig logisch. Vielleicht war ich gestern Abend beim Lesen ein wenig blond. Oder ich habe schlicht zu viele Krimis gelesen, so dass ich nun überall Verrat und Betrug wittere. :rolleyes


    Ich wünsch euch jetzt erst einmal einen schönen (Lese-)Abend. Mal schauen, wie weit ich komme, bevor mir endgültig die Augen zufallen.

    Ich fand den Anfang im Großen und Ganzen recht nett. :-)


    Wir begegnen wohl der für solche Romane typischen Familie. Da ist die traditionsbewusste, strenge, etwas steife (und kleinkarierte?) Mutter; der verständnisvolle Vater; das tendentiell etwas aufmüpfige, weil verwöhnte Töchterlein und last but noch least die herzerfrischend unkonventionelle und natürlich blitzgescheite Heldin des Ganzen. ;-)


    Lady Bridged scheint jedenfalls sehr seltsame Prioritäten zu setzen. Genickbruch beim Reitunfall? Tja, tragisch aber längst nicht so schlimm wie eine Verletzung im Gesicht. Nicht auszudenken, die Nichte wäre nicht mehr zu verheiraten. :gruebel Zumal diese Nichte noch dazu frecherweise logisches Denken als Waffe einsetzt.


    Aber alles in allem scheinen wohl alle Figuren letztendlich Kinder ihrer Zeit zu sein. Mir wäre es grausig, so gegängelt zu werden. Damals war das vermutlich aber wohl völlig normal.


    Wirklich erstaunlich finde ich die selbstverständlich Arroganz der Europäer, die sich in Sätzen wie: "Wenn er Engländer wäre, hätte er sehr viel mehr Vernunft." sehr schön ausdrückt. :rolleyes


    Jai hätte wohl zu keinem günstigeren Zeitpunkt in Olivias Leben treten können. Sie hat Heimweh, er kennt ihren Vater und ihre Heimat. Sie mag nicht so fremdbestimmt sein, er ist eben so unkonventionell wie sie.


    Was mich noch ein wenig beschäftigt ist die Stelle auf Seite 33, wo der Onkel plötzlich feindselige und hasserfüllte Blickte um sich wirft. Galten die Arthur oder Olivia? Und was kann wohl dahinter stecken?


    Schön wäre es, wenn es am Ende des Buches eine Art Glossar gäbe. Dann müsste ich nicht bei einigen Ausdrücken erst raten, was das sein soll. Ist eine Aja eine Zofe, eine Kinderfrau oder eher eine Gesellschafterin? Was bitte ist ein Dhobi? Ein Waschhaus?


    Alles in allem findet ich, dass sich der Text zwar nicht überall flüssig liest, sondern doch einige Ecken und Kanten hat. Trotzdem gefällt es mir bislang ganz gut und ich freue mich auf heute Abend, wenn ich den nächsten Abschnitt in Angriff nehmen werde.


    Hat jemand eine Ahnung, ob der Maharadscha v. Kirtinagar eine historische Figur ist oder fiktiv?


    Bouquineur : Leider kenne ich die englische Ausgabe auch nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass es keine schwarzen Pferde mit roten Augen gibt.
    Ich habe die Stelle aber auch noch nicht gelesen. Treffen die beiden sich wieder im Dunkeln und die Augen wirken durch die Dunkelheit nur rot?