Vieles von dem, was mir heute beim Lesen durch den Kopf gegangen ist, habt ihr hier schon angesprochen.
Besonders gut gefallen hat mir die Bemerkung von Berchthild Klöppler: "Frauen müssen sich gegenseitig unterstützen..." Wenn das nur mal alle auch berücksichtigen würden. Ganz im Gegenteil. Wenn ich mir anschaue, wie sich Victoria und Valentina beim Abendessen in aller Höflichkeit Beleidigungen an den Kopf werfen. Alle Achtung. Das ist eine Kunst für sich.
Der Kapitän, den ich bislang für einen der "Guten" gehalten habe, entpuppt sich als Widerling, der Valentinas Lage ausnutzen will. Mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Aber es zeigt, dass er sie nicht respektiert und er wohl auch nur ein Mann seiner Zeit ist.
Als Valentina beim Abendessen Thomas Witherspoon traf, war mein erster Gedanke, dass die beiden sich schon länger kennen. Ich habe so ein Einverständis und fast schon Vertrautheit zwischen den beiden gespürt. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Ob daraus aber etwas werden kann, wage ich noch zu bezweifeln. Meine Vermutung, das Henri derjenige ist, der Valtentina ihren Lebensmut zurückgibt, scheint aber nach der dem jetzigen Stand der Dinge eher ein Trugschluss zu sein.
In diesem Abschnitt lernen wir auch andere Personen der Reisegruppe näher kennen. Mir erscheinen sie alle unzufrieden, teils sogar wirklich unglücklich mit ihrem Leben zu sein. Besonders traurig ist der Satz von Mr. Vanstraaten: "Wir alle haben Träume und wir begraben sie besser beizeiten."
Auch die Geschichte von Henri und Lisette, in die wir nun etwas Einblick gewonnen haben, ist schlicht traurig. Wenn ich es genauer betrachte, kann ich aber beider Standpunkte verstehen. Ich verstehe, wenn er nicht möchte, dass sich die Beziehung verändert und verstehe auch ihren Wunsch zu heiraten. Doch sicher hätte sich etwas klären lassen, wenn beide nur mal gescheit miteinander geredet hätten. Das ist im übrigen auch der Grund, warum ich nur in Ausnahmefällen mal einen Liebesroman lese. Mit ein wenig vernünftiger Konversation würden sich die meisten Verwicklungen vermeiden lassen. Aber das nur am Rande.
Valentina scheint immer noch über allem zu schweben, mehr Fee als Mensch. Ob das an ihren tragischen Erlebnissen liegt?
Alles in allem lese ich das Buch mit großem Vergnügen und habe viel Freude an der Sprache.