Beiträge von Tereza

    Ähm, nö, nicht ganz, aber ein bisschen.


    Aber: der Held ist ein starker Krieger, aber auch menschlich. Schwächen vermag er nicht zuzugeben. Er zeigt sich zunächst von einer ruppigen Seite, doch sobald die Frau durch diese harte Schale gedrungen ist, wird er zum zärtlichen Liebhaber. Sie lernt, ihn zu verstehen und gelegentliche Grobheiten zu entschuldigen, denn er kann ja nicht anders. Die vielen anderen Frauen, die ihn umschwärmen, werden von der einzig Einen, die seine Seelenverwandte ist, erfolgreich verdrängt. In brenzligen Situationen ist er stets zur Stelle, um Bösewichte aus dem Weg zu räumen und die Frau seines Herzens vor Unbill zu bewahren....
    Kurt gefasst, es ist schon spät.


    Willst du die starke-Männer-Karte? Wir können Karten tauschen. :lache


    Jeder hat halt so sein Lieblings-Klischee. Man muss es nur gut rüberbringen und mit Leben füllen.


    Viele Grüße


    Tereza

    Zitat

    Original von SabineW


    Den letzten Satz fand ich auch nicht pathetisch. Eher die Begegnung mit der Priesterin an sich. Die einmalig auftretende Figur, die der Heldin weise Worte und eine kleine Prophezeiung mit auf dem Weg gibt - das ist ein Klassiker des historischen Romans. Im Mittelalter ists die im Wald lebende Kräuterfrau. :schnellweg


    Also mir hat's gefallen - ich bin wohl so ein "weise-Frauen-Groupie".


    Aber das muß ich jetzt sagen, denn in meinem bereits fertigen vierten Text taucht genau so ein Kräuterweiblein auf. Ich gebe zu: als ich die Szene schrieb, hörte ich im Geiste Sabine seufzen. :grin


    Tereza

    Nun auch mein Kommentar. Das Wesentliche wurde schon von meinen Vorgängern gesagt.


    Der Folgeband ist kürzer gefasst und temporeicher als die "Amazonentochter". Es ist ein regelrechter Abenteuerroman über eine Verfolgungsjagd quer durch die antike Welt. Ägypten, Mykene und schließlich der Thermodon, wo der Rest des Amazonenvolkes lebt, sind die wesentlichen Schauplätze. Die unterschiedlichen Lebensformen und Mentalitäten sind sehr gut herausgearbeitet: das maßvoll patriarchale Ägypten, die radikale Männerherrschaft in Mykene und schließlich die kleine Gruppe von Frauen, die versucht, an alten, freien Lebensformen fest zu halten.


    Wir haben auch eine etwas andere Heldin. Kamara ist wesentlich kompromißloser und radikaler als ihre Mutter. Sie entwickelt sich vom überaus selbstbewußten, etwas großmäuligen Teenager zu einer reifen Frau, die ihren Platz im Leben findet. Das wurde sehr überzeugend geschildert. Auch die Nebenfiguren sind gelungen: Frauen fügen sich entweder resigniert der Männerherrschaft oder lernen schließlich doch, sich gegen sie aufzulehnen. Besonders interessant fand ich die Hetäre Jocasta in ihrem Bestreben, sich als geschickte Verführerin Macht und Freiraum zu verschaffen. Sie erkennt nicht, dass sie dabei eine Gefangene ihrer eigenen Illusionen bleibt.


    Die Charaktere der Männer waren ebenfalls differenziert angelegt. Hori entwickelt sich vom unreifen Jungen, der für Kamara schwärmt, zu einem ernst zu nehmenden Liebhaber. Eneas, ein junger Mykener, hingegen kann seine verbohrte Denkweise dagegen niemals ablegen und in Kamara einen freien Menschen sehen, obwohl er sie aufrichtig liebt.


    Schön war das Wiedersehen mit Selina und Pairy, die es trotz aller kulturellen Unterschiede geschafft haben, ein glückliches Paar zu werden.


    Das Ende ist nicht genre-typisch, doch es passt zur Geschichte und zur Hauptfigur. Mir hat es daher besonders gefallen.


    Eine unterhaltsame, spannende Lektüre, besonders reizvoll durch den Humor, der sich durch den ganzen Text zieht. Manche Szenen waren wirklich filmreif!

    Zitat

    Original von BirgitF
    Ich denke auf einem Schlachtfeld wurden in vielen Fällen schnell die Schwerter fallen gelassen, wenn man sich entschloss, sein Leben zu retten.


    Klar, einzelne Leute machten sich sicher spontan davon. Aber das ist ja ein allgemeiner, einstimmiger Boykott von Kays Befehlen und als solcher kommt er etwas plötzlich. Allerdings hatten die Männer schon vorher Grund genug, ihn nicht gerade zu lieben - so gesehen ist es schon gaubwürdig.


    Tereza

    Zitat

    Original von BirgitF
    Tereza : Du bist schon die zweite, die es so empfindet, als würden die Männer aufhören zu kämpfen, weil sie einfach keine Lust mehr haben. Einer von ihnen sagt zwar zu Kay, dass sie keine Lust mehr haben für ihn zu sterben aber vorher sind sie doch erstmal überrascht, weil immer mehr Frauen die Treppen hinauf stürmen. Und dann heißt es: " ... und da die Männer glaubten, die Frauen seien in der Überzahl, verzagten sie schließlich ... "


    Also nix mit kein Bock mehr zu kämpfen. ;-)


    Gut, also nix mit kein Bock, sondern kein Mumm mehr in den Knochen. :grin


    Es stimmt, sie haben wohl Gründe, aber es geht so schnell, dass man überrascht ist. Vielleicht lag es an den nötigen Kürzungen. Aber ich kenne diese Vorgaben, mir denen man sich arrangieren muss. ;-)


    Liebe Grüße


    Tereza

    Hallo,


    ich hab's auch schon zu Ende gelesen.


    Wer auch immer nach Zalpa kommt, trifft sofort auf Semele. Zuerst die Flüchtlingsgruppe, dann Kay (dass der zu einer Hure geht war klar) und schließlich Selina. Na ja, die Städte waren damals noch kleiner. ;-)


    Die Ereignisse überstürzen sich nun im Finale. Kamara sieht, dass ihre Amazonen Kay Männern gegenüber zahlenmäßig unterlegen sind und denkt sich Listen aus. Das war alles soweit glaubwürdig und spannend. Das Ende der Schlacht kam für mich aber auch etwas abrupt. Zuerst tun die Männer immer brav, was Kay sagt, und plötzlich stehen sie da und haben keinen Bock mehr, weil es ihnen zu gefährlich wird. Dann werden sie von den Frauen gefesselt - müssten sie da nicht allmählich merken, dass es garnicht so viele Frauen sind? Aber egal, ich mag auch keine langen Schlachtszenen und war ganz froh, dass es vorbei war.


    Nikes Veränderung hat mir gefallen - obwohl ich Probleme hatte, sie mir in der Rolle einer aktiven Kriegerin vorzustellen.


    Das Ende hatte sich zwar angebahnt, aber es kam unerwartet, weil man in historischen Romanen damit rechnet, dass die Heldin irgendwie glücklich unter die Haube kommt. Aber ich hatte bei Hori und Kamara nie das Gefühl, es wäre so richtig ideal. Irgendetwas fehlte. Vielleicht war es für beide am Besten, dass sie nicht zusammen blieben.


    Der Schlußsatz mit dem linken Arm,der näher am Herzen ist, hat mir übrigens gefallen. Ich fand ihn garnicht kitschig.


    Es war eine gelungene Vollendung des Zyklus: Selina verläßt ihr Volk um der Liebe willen, ihre Tochter verzichtet auf ihre Liebe und kehrt zu dem Volk zurück.


    Rezi folgt in ein paar Tagen.


    Viele Grüße


    Tereza

    Hallo,


    ja, der Abschnitt war tatsächlich kurz.


    Kay ist bei Semele gelandet - war ja bei ihm nicht anders zu erwarten. Zunächst verhält er sich unerwartet nett, doch dann muss auch sie merken, wie er wirklich ist.


    Kamara hat das Volk ihrer Mutter gefunden - oder was eben noch davon übrig ist. Sehr vielversprechend scheint es nicht, aber ich glaube, Kamara ist dort, wo sie hingehört.


    Jetzt ist sie auch Horis Geliebte. Na ja, kitschig fand ich es nicht, nur vorhersehbar, da es sich eben schon lange anbahnte. Aber es rührte mich nicht als besonders romantisch an. Die beiden haben nun zusammen gefunden, aber ob es auch so bleibt?


    Tereza

    Hallo,


    so, jetzt bin ich auch weiter. Kamara hört die Stimme der Göttin, die sie ruft, nach ihrem Volk zu suchen, das es angeblich garnicht mehr gibt. Sie verwandelt sich immer mehr in eine Amazone.


    Die Beschreibung des Tempels der Kybele hat mir gefallen.


    Die ägyptische Sitte, Schwestern oder Töchter zu heiraten, ist meines Wissens der Überrest einer matriarchalen Tradition. Der Pharao musste eine weibliche Blutsverwandte heiraten, da durch sie der eigentliche Anspruch auf den Thron vererbt wurde. Allerdings haben auch in Ägypten nicht mehr die Frauen das Sagen. Selbst Bentanta muss ungerechte Urteile im Dienste der Männerherrschaft fällen. :-(


    Allerdings frage ich mich, woher die Griechen diese Sitte der Knabenliebe hatten. Die können ja nicht alle schwul oder pädophil gewesen sein. :gruebel. Da stand kürzlich ein Artikel im Spiegel über die Verfolgung von Homosexuellen in radikal islamischen Ländern. Nur jene Männer, die den passiven, "weiblichen" Part übernehmen, machen sich schuldig. Die andere Rolle gilt nicht als "unmännlich" und ist daher sogar erlaubt. Das Denken der alten Griechen schien da in eine ähnliche, verquere Richtung zu gehen.
    (Dieser Kommentar ist übrigens weder als Kritik an Homosexuellen noch an vernünftigen Muslimen gedacht - nur an verbohrten Anhängern des Patriarchats, für die Sex ein Machtspiel mit festgelegten Rollen ist)


    Zu meinem Erstaunen trauerte ich auch ein wenig um Eneas. Er verhielt sich zwar ziemlich übel gegenüber Kamara, doch er wusste es nicht besser. Wenigstens hat er sich rasiert, bevor er mit ihr ins Bett gehen wollte. ;-) Das hat der Kerl auf dem Schiff ja nicht für nötig befunden.


    Und Selina ist wieder in Aktion, macht den Bösewicht Lisias gleich kalt.
    Ich glaube, gemeinsam werden Mutter und Tochter es schon schaffen.


    Tereza

    Hallo,


    also die bisher lustigste Szene war für mich der Moment, da Kamara Hori mit einer Schminkpalette niederschlägt - so kann man Utensilien, die Frauen helfen sollen, Männern zu gefallen, also zweckentfremden. :lache
    Dann wundert sie sich, wie groß er geworden ist.


    Der Mord an Merit schien mir bedauerlich. Sie hatte gehofft, sich ein einigermaßen erträgliches Leben geschaffen zu haben, aber Lisias dabei falsch eingeschätzt. Es ärgerte mich, dass sie nicht mit Kamara fliehen wollte, aber gleichzeitig konnte ich sie auch ein bisschen verstehen: das klang wieder nach so einem katastrophalen, hirnrissigen Plan, der wohl schief gehen würde. Außerdem hat Merit ja schon ein kleines Kind, das sie sicher nicht hätte zurücklassen wollen. Bei einer Flucht wäre es aber höchst hinderlich gewesen.


    Jocasta war eine sehr interessante Figur. Ich erinnerte mich an einen Artikel über patriarchale Kulturen. Sie lassen Frau drei Optionen: Ehefrau, Nonne oder Hure. Gab es im antiken Griechenland so etwas wie Nonnen? Die Römer hatten ja Verstalinnen. Jedenfalls hatten die Huren oft sehr viel Einfluss und Macht - aber nur, so lange sie schön und begehrt waren. Viele endeten dann im Elend. So nannte doch auch Balzac einen seiner Romane: Glanz und Elend der Kurtisanen.


    Die Situation ist irgendwie grotesk: Hori meint, Kamara gehört zu Eneas und gibt vor, sie nicht mehr zu wollen. Eneas scheint Kamara auf seine Art wirklich zu lieben, denn immerhin bringt er für sie große Opfer. Schade eigentlich, dass er nicht über seinen Schatten springen und sie anders behandeln kann. Dann wäre eine Beziehung vielleicht möglich gewesen.


    So wird immer deutlicher, dass Kamara in Hori verliebt ist, es sich aber nicht eingestehen will. Ich bin gespannt, wie's weitergeht.


    Viele Grüße


    Tereza

    Zitat

    Original von BirgitF
    Tereza : Tja, momentan sind weder Hori noch Eneas so wirklich der Traum einer emanzipierten Frau - Eneas ist ein grober Klotz und Hori noch ein wenig Grün hinter den Ohren.


    Hallo,


    vielleicht bin ich ja nicht ganz so anspruchsvoll. Ich finde, einen Hori kann eine Frau sich noch ein bisschen "erziehen", sprich ihn davon überzeugen, dass er sie ernst nehmen und respektieren sollte. Bei Eneas scheinen mir Hopfen und Malz verloren. Ich lese schon brav weiter, aber habe den nächsten Abschnitt noch nicht ganz fertig. Einmal jedenfalls bin ich vor Lachen fast am Boden gelegen, aber dasdarf ich hier noch nicht sagen, denn es wäre ja ein Spoiler.


    Viele Grüße


    Tereza

    Hallo,


    so, jetzt bin ich auch durch. Kamara wird listig - aber ihr bleibt ja nichts anderes übrig. Geschickte Manipulation war ja eine der wenigen Methoden, die Frauen in streng patriarchalen Gesellschaften hatten und haben, um sich doch ein bisschen durchzusetzen. Trotzdem tat es mir leid um Kamara. was sie alles hinnehmen muss! Zunächst hoffte ich, dass zwischen ihr und Eneas doch echte Verbundenheit aufkommen könnte und er vielleicht ihr Partner in der Lovestory wird. Immerhin ist er ja hübsch anzusehen und weiß doch selbst, wie es ist, als Sexualobjekt benutzt zu werden, doch leider verhält er sich wie ein eingebildeter, stumpfsinniger Trottel.


    Das Verhältnis zwischen ihm und Hori ist wiederum lustig. Die beiden rivalisieren, aber müssen irgendwie miteinander klarkommen. Dabei scheint Hori der klügere und sympathischere - ich glaube, er wird bei Kamara das Rennen machen.


    Selinas angriffslustiger Ritt zum Pharao gefiel mir auch. Das war filmreif.


    Trotzdem verhielt sich Hori doch reichlich dämlich. Als er Kay offen von den Verdächtigungen erzählt, dachte ich mir: was für ein naiver Trottel, alles so auszuplaudern. Dann dachte ich nach. Vielleicht hätte ich ja selbst in meiner Jugend - oder sogar noch heute - einen solchen Fehler gemacht, wenn es um einen Menschen ging, dem ich eigentlich vertraute.


    Es liest sich weiterhin sehr unterhaltsam und spannend. Ich bin ganz aufgeregt, wie es jetzt weitergeht.


    Viele Grüße


    Tereza

    Hallo allerseits,


    jetzt bin ich auch dabei. Mir gefällt der Roman wiederum sehr gut, er ist locker und leicht zu lesen, ohne deshalb seicht zu werden. Kamara ist energisch und übermütig, neigt etwas zur Selbstüberschätzung und muss wohl noch eine ganze Menge lernen. Natürlich ist sie anders als ihre Mutter. Sie wuchs in anderen Verhältnissen auf. Dass es ihr nicht passt, in eine Ehe gezwungen zu werden, kann ich allerdings verstehen, obwohl sie es schlimmer erwischen könnte als mit Hori. Er wirkt wie ein ganz netter Kerl und ich frage mich, ob die zwei am Ende nicht doch noch zusammen kommen. Hori hätte ja in der Zwischenzeit die Chance, äußerlich und innerlich etwas zu wachsen.
    Dann gerät Kamara auch schon in Schwierigkeiten und wird sich nun beweisen müssen. Wie Merit sich entwickelt, finde ich schade. Ich hatte gehofft, dass die zwei Mädchen in der Not vielleicht zu Verbündeten werden.
    Ja, Nike nervt. Aber ich fürchte, es gab und gibt viele solcher Frauen auf der Welt, die sich einfach nicht vorstellen können, dass sich die Dinge ändern lassen, und deshalb Frauen, die sie ändern wollen, in den Rücken fallen. Das ganze Gerede der Männer in Mykene nervt allerdings fast noch mehr als Nike. Kamara merkt langsam, dass es in Ägypten garnicht so schlecht war.
    Jetzt bin ich mal gespannt, wie sie sich aus der Situation befreit, denn eine brave Ehefrau wird sie sicher nicht werden.
    Ach ja, und es hat mich gefreut, Selina wieder zu treffen. Ich hatte mich am Ende des ersten Buches gefragt, wie sie wohl auf Dauer klar kommt als ägyptische Ehefrau. Das mit der Pferdezucht ist eine gute Lösung.


    Sehr angenehm ist wiederum der Humor, der sich durch den Text zieht, obwohl die Geschichte als solche ja nicht unbedingt lustig ist.


    Kompliment, Birgit (da du ja nun schon aufgestanden bist) - der Text ist dir wieder gut gelungen.


    Viele Grüße


    Tereza

    Hallo,


    das ist ein sehr interessanter Thread. Nur würden bei all den Aussagen Beispiele helfen. Was ist ein historischer Roman, der zu jeder Zeit spielen könnte? Jeder Text, der in der Vergangenheit spielt, aber nicht auf dokumentierten historischen Ereignissen beruht? In diesem Fall beginnt man aber wieder Urteile über konkrete Bücher zu fällen und das wollen wir ja vermeiden.


    Ein Autor kann mit einem Roman vor historischer Kulisse ganz verschiedene Absichten verfolgen. Vielleicht will er die Leser nur mit einer dramatischen Geschichte unterhalten, vielleicht will er spannend aufbereiteten Geschichtsunterricht erteilen oder er will ganz bewusst Parallelen zur Gegenwart ziehen, um dadurch zum Nachdenken anzuregen. Jeder historische Roman ist für die Leser der Gegenwart geschrieben. Ich frage mich auch, ob es uns modernen Autoren trotz aller Mühe wirklich möglich ist, sich völlig in die Psyche von Menschen aus vergangenen Jahrhunderten einzufühlen. Es bleibt immer bei einem Versuch - ebenso, wie wenn man über Menschen aus anderen Kulturkreisen schreibt. Wir können nur darauf bauen, dass Menschen zu jeder Zeit und überall auf der Welt eben immer nur Menschen sind und waren.


    Nun zu der häufig geäußerten Kritik an allzu emanzipierten Frauen in historischen Romanen. Ich habe mich lange mit der Geschichte der Frauenemanzipation beschäftigt. Das ist sozusagen mein Hobby. Und ich weiß: es gab zu allen Zeiten Frauen, die auf irgendeine Art gegen ihre Benachteiligung aufbegehrten. Wichtig ist für mich nur, dass es vor der historischen Kulisse glaubwürdig geschildert wird. Warum denkt die Frau anders als ihre Zeitgenossen? Welche Erlebnisse bringen sie dazu? Es sollte ein allmähliche Entwicklung sein, ein mühsamer Kampf mit gegebenen Erwartungen in dem Bewusstsein, dass sie anecken wird und muss. Der Siegeszug zum freien, selbstbestimmten Leben ohne Selbstzweifel und ohne große Widerstände ist unglaubwürdig, das stimmt.


    Wenn kein Mensch in vergangenen Jahrhunderten an der gegebenen Standesordnung gezweifelt hätte, hätte es keine Bauernaufstände gegeben. Es gab auch vereinzelte Stimmen gegen die Erziehung von Kindern mit der Rute. Diese Leute waren natürlich Ausnahmen. Wenn sie in modernen historischen Romanen als Hauptfiguren sehr beliebt sind, liegt es wohl daran, dass wir solche Menschen eben sympathischer finden, ihr Denken besser nachvollziehen können. Das macht sie für den modernen Leser interessant.


    Viele Grüße


    Tereza

    Liebe Leute,


    ich möchte mich hier jetzt einmal für die vielen tollen Rezis bedanken. Zuerst dachte ich, als Autorin sollte ich mich aus einem Rezi-Thread raushalten, aber dann sah ich, dass andere Autoren da auch munter mitmischen.


    Es freut mich wirklich sehr, dass das Buch euch allen gefallen hat. :danke


    Liebe Grüße


    Tereza

    Hallo Beowulf,


    oh, ich sehe, da spricht ein Experte. :wow


    Kazi hätte nichts machen können. Ich hoffe aber, dass man da heute schon mehr unternehmen kann, um wenigstens das Leben der Kranken zu verlängern, auch wenn ich selbst zum Glück noch kein solches Problem hatte.


    Viele Grüße


    Tereza