Beiträge von agu

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    Original von aadam
    Wobei mich wundert, dass sich ausser 2er-Gespannen noch keine Autorenkollektive zur Kreation herausragender Werke gefunden haben


    Ein Grund könnte sein, dass es gar nicht so trivial ist, 'gemeinsam' an einem Buch zu schreiben - oder selbst einer Serie.
    Es setzt voraus, dass sich die beteiligten Autoren hinsichtlich ihrer kreativen Vision entweder blind verstehen (was selten der Fall ist), oder die Zusammenarbeit strengsten Richtlinien zu Gestaltung von Story, Charakteren usw. unterliegt bis hin zu stilischen Vorgaben (so bei Serien wie z.B. Perry Rhodan oder Das schwarze Auge oder diverse Heftroman-Serien), oder aber bei z.B. Zweier-Gespannen eine strenge Arbeitsteilung stattfindet (also z.B. einer recherchiert und plottet die Story, der andere schreibt sie runter).


    Deshalb ist es auch so, dass Ghostwriter-Projekte stilistisch z.T. stark vom Schreibstil des berühmten Namens-Lieferanten abweichen.

    Ich finde es einfach bedauerlich, wie die Anbieter sich bei ihrer Hysterie um entgangene Gewinne durch Raubkopien selbst Steine in den Weg legen, was die Verbreitung dieser Medien angeht.


    Genau solche Praktiken schaden der Verbreitung digitaler Inhalte auf elektronischen Medien mehr als alles andere. Hier gilt mal wieder das alte Prinzip, das bei jeder Kundenbeziehung zum Zuge kommt: Du kannst Deinem Kunden viele Jahre lang exzellenten Service leisten, aber versägst Du ein einziges Projekt und bringst ihn damit in Schwierigkeiten, wird er all das Gute vergessen und sich u.U. von Dir lossagen.


    Der Schock, den man erleidet, wenn man auf seine rechtmäßig erworbenen Inhalte plötzlich nicht mehr zugreifen kann, ist normalerweise so nachhaltig, dass alle Komfortfunktionen daneben verblassen.
    Für mich ist so eine Geschichte ein guter Grund, eben nicht auf ein Online-Abonnement zuzugreifen. Oder eben meine Bücher/Filme/Musik doch wieder auf physischen Datenträgern zu kaufen.


    Mir persönlich geht das nun nicht zu Herzen - ich mag physische Bücher eh viel lieber als eBooks, aber nachvollziehbar sind solche Praktiken nicht. Der (kurzfristigen) Gewinnmaximierung steht doch ein PR Desaster riesigen Ausmaßes gegenüber.

    Danke für den Hinweis :wave.


    ... das wurde aber auch langsam Zeit. Als ich letztens mal auf der deutschen Amazonseite nach eBooks gesucht habe, konnte ich fast nicht glauben, dass sie keinen Store dafür haben.
    Aber nun ist dieser Missstand ja abgeschafft.

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    Original von Mulle
    Ebenso wenig auf das Cover, aber ich bin sicher, dass die Grafikerin hier mal reinliest ( :wave) und sich freut, dass es euch gefällt. Ich selbst finde es auch ganz zauberhaft und unheimlich passend.


    Tut sie, und freut sich :wave

    stimmt, das DSFO-Forum ist eine gute Mischung aus Anfängern und etwas erfahreneren Leuten. Ich bin da auch ab und zu.

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    Original von hef
    Dann ist es für unsere Verlage letztendlich billiger, eine erfolgreiche Lizenz zu kaufen, als mit einem heimischen Autor das Risiko eines Flops einzugehen


    Ähm, da hab ich mittlerweile aber auch andere Stimmen gehört. Dass man, da Lizenzen doch recht kostspielig sind (und die Übersetzung ja noch obendrauf kommt), dann eigentlich doch ganz gern auch einheimische Autoren aufbaut. Was nicht heißt, dass man die garantierten Bestseller a la Dan Brown&Co von der Bettkante stößt. Aber für das große, breite Mittelfeld unterhalb der garantierten Bestseller sind - so wie ich das verstehe - inzwischen auch deutsche Autoren gern gesehen.


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    denn der amerikanische Markt ist für Europäer nahezu nicht zu knacken, es sei denn, ein Deutscher wird verfilmt.


    Das ist allerdings wahr. Die Anzahl deutscher Autoren, die es auf den amerikanischen Markt geschafft haben, kann man fast an zwei Händen abzählen... Die Gründe sind sicher vielfältig. Einer könnte das gigantische Angebot an englisch-sprachigen Titeln sein vs. ausländischen, bei denen man sich erstmal die Mühe der Übersetzung machen müsste. Dann gibts ja immer noch den latent vorhandenen Verdacht auf unverkäufliche Langweiligkeit deutscher Schriftsteller (der hängt uns im amerikanischen Markt einfach am Hals wie ein Mühlstein und hält sich hartnäckig). Und bestimmt noch drei Dutzend weitere Gründe, je nachdem, wen man fragt...

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    Original von tramp
    E-Books: Revolution mit Hindernissen
    [B]Das E-Buch soll es Autoren ermöglichen, Verlage zu umgehen. Doch es gibt ein


    War ja klar, dass alle dieses Ding zum Anlass nehmen, um mal wieder sensationslüstern (und blauäugig) ins Horn zu stoßen. Eins muss man Frau Hocking und ihren selbstveröffentlichten Vampir-Romanen lassen - sie hat eine gute PR-Agentur, die den Überraschungserfolg marktgerecht in alle Kanäle verbreitet.
    Ja, die eBooks werden sich einen größeren Marktanteil erobern, davon bin ich überzeugt. Nein, ich glaube nicht, dass sie das gedruckte Buch verdrängen werden. Sorry to say that, aber eBooks weisen leider nur den Bruchteil des Sexappeal auf, den ein echtes gedrucktes Buch zu bieten hat, mit schönem Papier, geprägtem Glanz-Umschlag und was sonst noch alles. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis die eBook-Reader mal auf einen Komfort-Level kommen, den ein richtiges Buch verspricht. Und diese ganzen Multifunktions-Pads (also insbes. iPad & Co.) taugen nicht wirklich fürs Bücherlesen, aufgrund der aktiven, beleuchteten Displays, die den Augen nicht wirklich gut tun.


    Jenseits dessen hat man auch Books on Demand vorausgesagt, die alten Verlagsstrukturen zu bedrohen - weil ja jetzt jeder Autor selbst und ohne Verlag veröffentlichen könne.
    Die Anzahl der BoD-Titel, die mehr als zweistellige Verkaufszahlen erzielen (also Käufer auch außerhalb des Freundes- und Verwandtenkreises finden), kann man aber nach wie vor mit der Lupe suchen. Das hat Gründe - u.a. den, dass sich ohne Filter-Mechanismen und Qualitätssicherung (wie sie durch das Verlagswesen gewährleistet sind) in kürzester Zeit eine gigantische Menge unlesbarer Schrott ansammelt, in dem die wenigen Perlen ganz schnell untergehen.
    Und ganz ehrlich, ich als Leser habe weder Zeit noch Lust, mich durch Berge von infantiler Fanfiction zu wühlen und meine Lesezeit mit dem Anlesen erster Seiten zu vergeuden, bis ich durch Glück mal einen Treffer lande. Das ist (überzeichnet ausgedrückt) so, als würde man behaupten, dass durch YouTube die Ära der Filmstudios bedroht sei und Hollywood-Movies jetzt durch Freizeitproduktionen von Fünfzehnjährigen mit zu viel Zeit und einem iPhone verdrängt würden.


    Ich glaube, es stimmt, dass die stationären Buchläden durch die eBooks mittelfristig zusätzliche Konkurrenz bekommen können. Aber diese eBooks werden die gleichen Bestseller sein, die jetzt bereits in Papierform gekauft werden.
    Das Verdrängungsszenario ergibt sich also höchstens für die Buchhändler, nicht für die Verlage. Denn die braucht man nach wie vor, um Bücher hochqualitativ und marktgerecht zu publizieren.
    Der Druck ist schließlich nur ein kleiner Teil der Gesamtmaßnahmen und der vorletzte Schritt der Produktionskette. Ich könnte mir eher vorstellen, dass auf dem neuen eBook-Markt (von dem noch keiner weiss, wie der wirklich aussehen wird) der gewinnt, der seinen Käufern eine qualitativ hochwertige Auswahl aus dem riesigen Gesamtangebot bieten kann, also einen sinnvollen Filter vorschaltet. Und Verlage sind ein ganz massiver Bestandteil dieses Filters.


    Es wird immer wieder Autoren geben, die es als Einzelkämpfer schaffen, hochwertige Werke zu produzieren (bis hin zum Lektorat) und damit auch Erfolg haben. Doch sie sind genau das - Einzelfälle. Modell für die große Masse sind sie auf keinen Fall.



    LG, Andrea

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    Original von Uta


    Das neue Buch heißt "The Detachment", mit Rain, Dox, Treven und Larison. Es ist bei Amazon aber noch nicht gelistet, daher noch kein Erscheinungsdatum bekannt.


    Und dieser Anfang hat mich mal wieder vom Hocker gerissen. Diese süffisante Bemerkung von Larison am Schluss, dass er eigentlich ganz froh sei, nicht an Stelle der beiden Blackwater Trottel zu sein ... mein Gott, was hätte ich darum gegeben, weiterzulesen.
    Ich fürchte, ich bin mittlerweile komplett süchtig nach Eislers Büchern.

    The Lost Coast ...


    ... ist eine Kurzgeschichte, die sich um Larrison dreht, den (nicht ganz)-Antagonisten aus Inside Out. Larrison fährt die Pazifikküste hoch, latent auf der Flucht, und hält in einem gottverlassenen kleinen Ort. Statt vernünftigerweise in seinem Hotelzimmer zu bleiben und am nächsten Morgen ungesehen weiterzuziehen, folgt er dem nagenden Bedürfnis, frische Luft zu schnappen und bleibt in einer kleinen Bar hängen ... wo sich ein paar Schläger mit ihm anzulegen versuchen. Bad idea. Very bad idea.


    Es passiert noch einiges mehr, aber das will ich jetzt nicht verraten. Ist ja nur eine Kurzgeschichte :-). Übrigens eine wirklich kurze Kurzgeschichte, die man in einer Stunde durch hat. So gesehen sind die $6, die sie kostet, ziemlich hoch gegriffen.
    Allerdings habe ich es trotzdem nicht bereut, denn die Story ist Eisler-typisch fesselnd geschrieben, man ist sofort drin, Larrison ist einfach - naja, kick-ass und das Lesen ist eine einzige lange Adrenalin-Ausschüttung.


    Wie sich aus dem nachfolgenden Interview ergibt (übrigens auch sehr interessant), ist das Eislers erste Short Story, aber ... Respekt! Was für eine! Er kommt schnell zur Sache und dann kann man auch mit dem Lesen nicht mehr aufhören.


    Als Trostpflaster gibts dann noch den Anfang seines nächsten Romans zu lesen, ein Wiedersehen mit John Rain.
    Also ich würde sagen, das ist zwar ein ziemlich teures Bonbon, so in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber nichtsdesdotrotz sehr lecker. Da vergebe ich glatt 10 Punkte.

    Das ist zwar ein bisschen Off-Topic, aber dazu fällt mir die vom Autor vorangestellte, in die Bücher hineingedruckte Widmung ein, die Tad Williams bei seinem Otherland-Zyklus geschrieben hat.
    Die geht so:



    Beim ersten:
    Diese Buch ist meinem Vater Joseph Hill Evans gewidmet, von Herzen.
    Eigentlich liest mein Vater keine Romane, deshalb sollte ihm jemand Bescheid sagen, sonst wird er nie davon erfahren.


    Beim zweiten:
    Diese Buch ist meinem Vater Joseph Hill Evans gewidmet, von Herzen.
    Aber wie schon gesagt, mein Vater liest keine Romane. Er hat noch gar nicht gemerkt, dass dieser Wälzer ihm gewidmet ist. Das ist jetzt der 2. Band - mal sehen wie viele noch kommen müssen, bis er es mitkriegt.


    Beim dritten:
    Ihr wisst ja, wem dieses Buch gewidmet ist, auch wenn er es immer noch nicht weiß.
    Mal sehen, mit ein bisschen Glück können wir die Sache vielleicht bis zum letzten Band geheimhalten.


    Beim vierten:
    Die Antwort ist nein: Mein Vater hat bis jetzt keines der Bücher aufgeblättert und es folglich immer noch nicht spitzgekriegt. Mir wird wohl nichts übrig bleiben, als es ihm irgendwann einfach zu sagen. Vielleicht sollte ich es ihm schonend beibringen.


    "Alle Anwesenden, denen noch nie ein buch gewidmet worden ist, drei Schritte vor. Ups Papa, moment mal ... "



    :grin
    LG Andrea

    Okay, dieser Artikel betrifft in der Tat erst einmal nur Bibliotheken ... aber das Problem dahinter ist ein riesig großes für den Endverbraucher, dessen Umfang man in ganzer Konsequenz erst zu spüren bekommt, wenn man sich mal eine Zeitlang auf die digitalen, digital-rights-gemanagten e-Books, MP3's, Videos und was sonst noch so eingelassen hat.


    An dieser Stelle zeigt sich nämlich für den Käufer das größte Problem mit den elektronischen Waren: Während man früher einfach eine DVD, eine CD, ein Buch gekauft hat, und das immer benutzen konnte, wenn man wollte (auch noch nach dreißig Jahren), ist das bei eBooks sowie online gekauften Videos und Musikalben keinesfalls so.
    Um sich vor wilden Raubkopier-Orgien zu schützen, haben die Hersteller verschiedenste DRM-Systeme eingeführt. Die haben den Haken, dass man - auch nach dem Kauf - das Ding theoretisch nur so lange ansehen kann, wie der Hersteller das will. Also die Systeme erlauben es selbigem Hersteller, dem User nachträglich das Recht wieder zu entziehen, vor allem, wenn Content und Anzeigegerät miteinander gekoppelt sind.


    Also kaufst Du ein eBook für Dein Kindle, verwaltest es über Deine Kindle-Software und synchronisierst das Gerät, dann könnte es Dir z.B. Bücher wieder löschen, ohne dass Du etwas tun kannst.



    Ich selber war lange ein begeisterter Anhänger davon, all meinen Content (vor allem Musik und Videos) digital zu erwerben und zu verwalten, und erlebe gerade eine sehr ernüchternde Phase:
    Ich besitze einen Apple iTunes Account, den ich mit Umzug in die USA auf eine amerikanische Adresse und Kreditkarte umgestellt habe. Wieder zurück in Deutschland, verweigert mir das System Zugriff auf meine Files, weil es nicht damit klar kommt, dass nun von einer deutschen IP darauf zugegriffen wird.
    Das heißt, dass ich zwar die Alben, die ich mal irgendwann auf meinen iPod gespielt habe, weiterhin hören kann ... will ich aber neue Alben via iTunes hinzufügen und muss hierzu die Synchronisation anstellen, löscht er mir automatisch alles, von dem er der Meinung ist, ich habe keine Zugriffsrechte dafür.
    Das macht für mich das ganze System jetzt praktisch unbrauchbar.
    Ich kann auch nicht zurückstellen auf einen deutschen Account, weil Apple der Meinung ist, ich würde das illegalerweise tun, und verweigert mir den Zugriff.


    Im Endergebnis habe ich also eBooks, Musik und Filme für reales Geld erworben, die ich mir jetzt nicht mehr anschauen kann, außer von einem einzigen Laptop, den ich dazu aber vom Internet abhängen muss.
    Das führt dazu, dass ich in Zukunft meine Unterhaltungsmedien wieder analog kaufe, um diesem Ärger aus dem Weg zu gehen. Oder bei Anbietern, die die Medien nicht mit einem bestimmten Abspielgerät verknüpfen (was die Auswahl stark einschränkt).


    Ich sehe eine ähnliche Problematik bei eBooks anrollen.
    Bei Video-Spielen hat diese Politik ja bereits zu hitzigen Ausbrüchen in der Community geführt - die durch großflächige Kaufboykotts erreicht hat, dass bestimmte DRM-Praktiken wieder zurückgezogen wurden.


    Für mich (obwohl ein leidenschaftlicher Anhänger der digitalen Welt) heißt das in der Konsequenz, dass ich Medien nicht mehr kaufe, wenn sie mit irgendeiner Art von DRM verkoppelt sind.
    Ich verstehe das Gebahren der Verlage / Publisher / Produktionsfirmen insofern, als dass die alle schreckliche Angst vor Software-Piraterie haben und befürchten, dass keiner ihre Produkte mehr kauft, sondern nur noch klaut.
    Leider führen die aktuell eingesetzten Strategien aber genau zu dem Effekt, dass ein ehrlicher Käufer eher bestraft wird durch alle möglichen idiotischen Restriktionen, wenn er ein digitales Produkt ehrlich erwirbt (denn geklaute eBooks haben z.B. den Vorteil, dass sie nicht mit DRM daherkommen und damit auch nicht den Dienst verweigern, nur weil man den PC oder das Lesegerät wechselt).



    Ich nehme an, dass sich in den nächsten Jahren sicher noch so einige hitzige Diskussionen um das Thema entspinnen werden - und hoffe dabei nur, dass sich die großen Anbieter (die so etwas naturgemäß zu diktieren versuchen) dem Druck des Marktes beugen müssen und ihre Angebote so anpassen, dass nicht nach ein oder zwei Jahren praktischem Einsatz eine Massenflucht der Erstkäufer einsetzt.

    Hi ihr,


    ich hab auch mal wieder was zu vermelden:
    Mein Thriller 'Das Dunkle Fenster' wird als Hörbuch beim Action Verlag neu aufgelegt. Hier schon mal die Vorschau.



    Er hat für die PLO gekämpft und getötet.
    Jetzt will der Mossad ihn.
    Für den Auftragsmord an einem jüdischen Politiker.


    Nikolaj Fedorow, Ex-PLO-Kämpfer und Auftragsmörder, hat sein Geschäft aufgegeben und sich in eine Existenz als Maler zurückgezogen. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, als der Mossad ihn aufspürt und sich für seinen letzten Auftrag interessiert, einen spektakulär inszenierten Mord an einem jüdischen Politiker.
    Die Ermittlungen der israelischen Agenten bringen eine weitere Partei auf den Plan, die um jeden Preis zu verhindern sucht, dass Nikolaj dem Mossad lebend in die Hände fällt und Informationen über das Attentat und seine Hintergründe preisgibt. Schließlich eskalieren die Ereignisse, als Carmen Arndt auf der Bildfläche erscheint.
    Eine Frau, die Nikolaj vor vielen Jahren liebte.
    Die er verraten hat.
    Die nun für seine Jäger arbeitet.



    Ich bin übrigens vollkommen begeistert von dem Sprecher. Hab mich sofort in die ersten beiden Kapitel verliebt, die ich von ihm gehört habe :-)


    LG, Andrea

    In einem dystopischen Detroit.
    Es sieht fast aus wie das richtige, aber ... fleischfressende rote Blüten überwuchern die Ruinen des zwanzig Stockwerke hohen Michigan Train Depot und das Elternhaus in seinem Schatten ist plötzlich nur noch ein von Gras überwachsener verfallener Schutthügel??
    Und aus weiter Ferne ein an- und abschwellendes Heulen, das langsam näher kommt und uns Gänsehaut im Nacken macht. Spalt-Hunde.


    Zitat

    Original von Charlotte
    Meine Schwester studiert zur Zeit Medizin. Sie sagt, der Doktortitel würde ihr (bei Anstellung in einem Krankenhaus) mehr Geld bringen.


    Das ist richtig.
    Auch bei Positionen in großen Firmen mit Tarifgehältern gibt es Aufschlag für den Doktortitel.



    Die Praxis, aus der ich komme, sieht allerdings noch ein klein wenig anders aus. Ich kenne den Umgang mit promovierten Kollegen vor allem aus angewandter Mathematik und Informatik. In den vergangenen zehn Jahren hat es sich mir so dargestellt, dass diese Titel für einen regulären Job in einer regulären Software-Entwicklung - selbst in Hochinnovationsthemen und mit erheblichem Forschungsanteil - irrelevant waren. Jedenfalls aus ergebnisorientierter Sicht.
    Tatsächlich machen wir um Bewerber mit Doktortitel mittlerweile einen Bogen (und ich kenne andere Unternehmen, die ähnliche Ansichten haben), weil die
    a) deutlich höhere Gehälter fordern, aber
    b) das NICHT durch bessere Leistungen rechtfertigen - sie heben sich weder durch Sozialkompetenz (Leadership Skills) noch durch eine innovativere oder clevere Denke bei komplizierten Problemen noch durch allgemein höhere Fachkompetenz oder breiteres Wissen o.ä. von ihren nicht-promovierten Kollegen ab, sondern
    c) zeigen oft im Gegenteil die negative 'Hochschul-Attitüde' (so nenne ich es mal, weil mir kein besseres Wort einfällt), die da sagt, der Weg ist das Ziel und so lange, wie es dauert, dauert es eben. Etwas, was entsteht, wenn Leute zu viel Zeit im Hochschul-Umfeld verbracht haben und dann einen Schock erleiden, wenn sie mit den Anforderungen und dem Arbeitstempo in kleinen Unternehmen konfrontiert werden, die ihrer Konkurrenz immer nur ein halbes Jahr voraus sind, das aber unbedingt halten müssen.
    Die andere Attitüde, die ich bei promovierten Kollegen auch oft erlebt habe, ist die totale Überzeugung, dass die eigene Lösungsidee die einzig wahre ist und andere Alternativen nicht mal angeschaut werden. Auch weil sich der frischgebackene Doktor ja drei Jahre mit genau diesem spezifischen Ansatz befaßt hat.



    Deshalb gilt bei uns ein Dr. eher als kontra-produktiv, außer man will später mal in der Forschung arbeiten und braucht deshalb den Titel als Zugangsvoraussetzung, z.B. an Hochschulen, bei Microsoft Labs oder Siemens Forschung.

    Zitat

    Original von Bernard
    Das ist vielleicht sein Hauptverdienst: Er hat Sachen getan, wo andere nur reden.


    Und das ist genau der Punkt. Seine große Stärke war es, Entscheidungen einfach zu treffen. Und nicht nur darüber zu reden. Das dürfte es wohl auch sein, was zu einem Gutteil zu seiner Popularität beigetragen hat. Um etwas besser zu machen, muss man den Willen UND dann die Kraft und Durchsetzungsstärke aufbringen, etwas zu ändern. Veränderungen sind im Konsenz mit allen Beteiligten und Betroffenen nur schwer zu erzielen. Aber es zu tun, es einfach zu tun, das verdient Respekt. Denn der Großteil seiner Mitpolitiker redet lieber, statt etwas zu tun.


    Diese Charaktereigenschaft ist essentiell, um etwas zu bewegen.
    Und wie von Bernhard gesagt, die blütenweiße akademische Weste spielt dabei - sachlich gesehen - erst einmal eine nachgeordnete Rolle.


    Natürlich verstehe ich den Anspruch, die genannten Werte wie Ehrlichkeit bis in die letzte Konsequenz zu leben und sie nicht verwässern zu wollen.
    Aber - auch wenn ich dafür gleich Schläge bekommen werde - das ist zu einfach gedacht. So funktioniert die Welt eben nicht. Realistisch ist es, dass man sich so viel wie möglich von seinen ethischen Ansprüchen bewahrt, aber manchmal trotzdem mit den Mitteln des Feindes arbeiten muss, um es mal so banal zu sagen. Wenn jeder Politiker, jeder hochrangige Manager auf Todesstrafe ausschließlich nach höchsten ethischen Maßstäben arbeiten müsste, auch und vor allem bei Kleinigkeiten, dann würden die meisten dieser Menschen über kurz oder lang stürzen oder untergebuttert werden oder schlichtweg nichts erreichen, weil ihre Gegenspieler sich eben nicht an die Regeln halten.
    Nochmal - ich will hier Abschreiben bei wissenschaftlichen Arbeiten nicht verharmlosen. Ich sage nur, dass man das Gesamtkonstrukt differenzierter betrachten sollte. Und vielleicht zulassen, dass einer, der bei seiner Doktorarbeit geschummelt hat, deshalb trotzdem ein durchsetzungsstarker und brillanter Politiker sein kann. Weil so ein Amt mehr erfordert, als nur eine blütenweiße Moral für die Vorbild-Funktion.

    Zitat

    Original von Bernard
    Von daher:
    Es ist richtig, dass Herr zu Guttenberg den Doktortitel nicht mehr hat.
    Alle Forderungen darüber hinaus waren von einer Scheinheiligkeit geprägt, die Übelkeit verursacht. Um sie glaubwürdig zu machen, müsste man großflächig ausmisten - und da sind unsere Politiker auch nur Spiegel unserer Gesellschaft.


    :write
    Danke. Das sehe ich ganz genauso.