oder schreibt ihr gar nicht?
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Beiträge von agu
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Inspiriert vom Thread "Wo kauft ihr eure Buecher", mache ich mal einen auf fuer die Autoren - der lautet: Wo schreibt ihr gerade? Wo schreibt ihr normalerweise? Oder gerade jetzt? Zu Hause am Schreibtisch? Auf dem Sofa mit dem Laptop auf den Knien? Im Cafe, ganz klassisch?
Oder gestern abend mit Stift und Block im Zug auf der Fahrt nach Hause?Ich fange gleich mal an:
Heute morgen im tief verschneiten Detroit (wow, gestern abend, die Strassen ... Mann! Noch nie so eine grausige Rutschpartie erlebt!!) bei Starbucks fuer so drei oder vier Stunden, weil ich die Atmosphaere mag und dort staendig Leute zur Tuer reinkommen, die wahnsinnig interessant aussehen - Inspiration pur! Ausserdem gibt es Vanilla Macchiato und Caramel Macchiato und ... oooh, Dark Cherry Moccha. Danach schreibt sich's gleich viermal so schnell.Und jetzt in meinem Hotelzimmer mit dem Laptop auf den Knien auf'm Bett, hier gibts naemlich keinen Schreibtisch, und feine Kaffeespezialitaeten auch nicht ... aber wenigstens Free WiFi.
Und ihr?
LG Andrea -
Häufig bei Amazon, am allerliebsten aber in echt bei Barnes&Nobles.
Da könnte ich einfach Stunden verbummeln (und hab es gerade wieder getan) - endlose Holzregale voller schöner Bücher, gemütliche Lesesessel zum Versacken beim Reinlesen und immer ein Cafe, wo man sich es mit einem Stoß Bücher, dem Laptop und Caramel Macchiato gemütlich machen kann ...*schwaerm*
Es gibt keine bessere Art, einen Sonntagnachmittag zu verbringen, vor allem, wenn man (wie ich grad) in einem Hotelzimmer im eisigkalten und tief verschneiten Detroit gefangen ist

Bin fast zusammengebrochen unter der Last der Buecher, die ich von diesem Ausflug mal wieder nach Hause geschleppt habe (gott, wann soll ich die alle lesen). -
Gerade gesehen:
Season of the Witch, ein Mittelalter-Horror-Fantasy-Thriller mit Nikolas Cage als desillusionierter Kreuzritter, der bei seiner Rückkehr nach Europa in ein gottverlassenes Städtchen gelangt, das von der Pest heimgesucht wird. Die Pest dauert bereits seit 2 Jahren an und soll der Fluch einer Hexe sein, die in Ketten im Stadtkerker liegt. Sie muss in ein 6 Tagesreisen entferntes Kloster gebracht werden, damit sie dort ihren Prozess bekommt ... Und exorziert werden kann, denn die Brüder dort besitzen das einzige Exemplar eines alten Buches mit den entsprechenden Ritualen.
Er übernimmt diese Aufgabe, gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Weggefährten ... Und diese Reise birgt Gefahren, von denen sie zuvor nicht einmal träumen.läuft der eigentlich auch in Deutschland? Wenn ja, vielleicht unter anderem Titel.
Auf jeden Fall ein ganz unterhaltsames Abenteuer, stimmungsvoll gefilmt und sehr gut besetzt. Er ist stellenweise richtig spannend und teilweise so düster, dass man sich hinterher ein paar Mal furchtsam umguckt, wenn man dann allein durch eine dunkle Gasse muss
Erfreulich ist, dass es nicht so eine Slapstick- Klamotte wie z.B. Van Helsing geworden ist. unfreiwillige Komik gibts hier nicht, die Atmosphäre ist fast dem Namen der Rose vergleichbar, wenn auch actionlastiger, und nicht so tiefsinnig.
Durchaus empfehlenswert (aber auch kein Drama, wenn man ihn verpasst und dann auf DVD sehen muss) -
Zitat
Original von Salonlöwin
Im übrigen stellt sich die Frage, was Karriere eigentlich bedeutet?
Beginnt sie erst mit einer Position im DAX-Vostand oder schon dann, wenn eine selbständige Pharmavertreterin Zahlen im sechsstelligen Bereich umsetzt oder ist schon eine Künstlerin Karrierefrau, die es schafft, von ihrer Kreativität ihren Lebensunterhalt zu bestreiten?
Sicherlich gibt es hierfür keine allgemeingültige und abschließende Antwort, eines ist jedoch sicher: Egal ob Mann oder Frau, Karriere bedeutet harte Arbeit, privaten Verzicht und wie ich jüngst im privaten Umfeld erfahren durfte sogar gesundheitliche Beeinträchtigung. Am Ende seines Lebens wird jeder seine eigene Rechnung aufmachen, ob es sich für die Karriere gelohnt hat zu leben.Das hast Du sehr schön gesagt, das ist genau die Essenz, um die es geht.
Geschlechtsunabängig ;-). -
Mein Exemplar darf jetzt auch zartrosa anlaufen, denn den begeisterten Stimmen schliesse ich mich hier nahtlos an. Glencoe ist für mich eines der besten Bücher meines vergangenen Lesejahres und ich bin platt vor Glück und Ehrfurcht nach vollbrachter Lektuere. Und das, wo ich eigentlich nur ab und zu mal einen historischen Roman in die Hand nehme.
Danke Charlie, kann ich nur sagen, dass Du so etwas Schönes geschrieben hast. -
Wenn diese Quote dazu führt, dass man generell darüber nachdenkt, wie Kinder und hochlastjobs unter einen Hut gebracht werden können, finde ich das per se gut. Ich persoenlich bin nämlich bislang ratlos zu dem Thema. Denn ich kann mir selbst bei gegebener Kindervollbetreuungsloesung nicht vorstellen, dass das viele auf Dauer durchhalten UND noch Freude an ihrem Dasein haben.
Völlig wertungsfrei sage ich jetzt mal, dass Frauen mit Kindern (oder von mir aus erziehende Väter) einen natuerlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber ihren Kinderlosen Konkurrenten haben.
Genauso wie Menschen mit einem Partner, der ihnen ein schlechtes Gewissen einjagt, wenn sie mal wieder den Sonntagsausflug opfern, weil die Aktie spontan in freien Sturzflug fällt oder eine Deadline zu platzen droht, gegenüber Singles mit freier Zeiteinteilung.
Oder junge Leute gegenüber etwas älteren, die nicht mehr einfach so eine Nachtschicht wegstecken.Ob die Quote was daran ändert, weiß ich nicht - denn dafuer muessten die Unternehmen ihr Prinzip der Gewinnmaximierung aufweichen. Bewusst Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen, um im Gegenzug ihr ethisches Profil aufzubessern.
Kurzfristig wird es vermutlich den meisten der Frauen, die sich in eine solche Position hochgearbeitet haben, eher zum Nachteil gereichen, den es verwandelt sie per Definitionen in schwache, schuetzenswerte Kreaturen, die per Quote hochgehievt werden müssen. Und stellt dami ihre Leistungsfaehigkeit in Misskredit.//sorry für Tippfehler --> iPhone

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Original von Oryx
Komisch: Die Führungsleute, die ich kennengelernt habe, haben sich weder hochgeschlafen, -intrigiert oder sind sonstwie als inkompetent aufgefallen. Gerade diese Leute haben Charisma, Sinn für Verantwortung und können ihre Leute begeistern und durch Wissen überzeugen.
Ich habe von meinen Chefs viel gelernt, gerade von den zwei Chefinnen, die ich hatte. Nur einer war ein massives Ekel und eine war ziemlich verrückt (hatte auch schon ihren 4. Mann), aber Kompetenz hatten beide.Oryx, deshalb sagte ich ja auch, einer von beiden Wegen

Ich habe beide gesehen. Und ich glaube auch, dass der zweite der häufigere ist. Aber das heißt nicht, dass es den ersten nicht gibt. Insbesondere in großen Unternehmen, in denen Geschick für Politik ab einer gewissen Ebene signifikant wird. -
meine Güte, was für ein alter Hut. Ich dachte, das Thema wäre schon so totdiskutiert worden, dass es sich am Boden festgetreten hat.
Wo gibts schönere Klischees:
- die Kampffeministin, die in einer männerdominierten (Führungs)welt ungerecht behandelt, unterschwellig sexuell belästigt, unterbezahlt und dann noch am Aufstieg gehindert wird, weil sie wieder beim wochenendlichen Golfspielen nicht eingeladen war
- das bequeme Hausfrauenschönchen, das sich lieber auf Kosten des gutverdienenden Gatten die Nägel poliert, während die Kinder in der Schule sind, statt gefälligst in Führungsetagen aufzusteigen, nachdem der Staat ihr schon das teure Studium in Kunstgeschichte und Seidenmalerei finanziert hat
- die Quotenführungsfrau, die zwar nichts drauf hat, aber von allen lieb behandelt werden muss, damit sie nicht von der Frauenbeauftragten hinter die Ohren gehauen bekommenoder ein bisschen realistischer:
- alle die Frauen, die zugunsten ihrer Kinder (oder einfach, weil sie sich noch für andere Dinge außer ihren Job interessieren) lieber nicht auf Abruf für Wochenendstreßeinsätze und Präsentationsvorbereitung bis weit nach Mitternacht zur Verfügung stehen oder wochenlang in USA und Asien herumreisen (Jetlag nach Rückkehr inklusive) und deshalb gern freiwillig auf der mittleren Ebene hängen bleiben, auch wenn sie damit die statistische Einkommensquote für Frauen vs. Männer bei gleicher Branche versauen
- die Frauen, die aus Neigung oder warum auch immer einen typischen Frauenberuf ergriffen haben, der wahnwitzige Aufstiege per se nicht zuläßt, weil in der Branche (z.B. Krankenschwester) nicht vorgesehenUnd aus Führungsfrauen(sorry, was für ein bescheuertes Wort)sicht:
In die hohen Sphären des Managements kommst Du entweder, indem Du Dich hochschläfst-/schleimst-/intrigierst (auch wenn derjenige da dann meistens nicht lange überlebt, weil er entweder unter dem Druck zusammenbricht oder vorher jemand seine Unfähigkeit erkennt und ihn entfernt, bevor er zuviel Schaden anrichtet, Ausnahmen bestätigen die Regel) - das gilt für Männer (mit Schlips+meist rosa Hemden) genauso wie für Frauen (mit schickem Business-Kostümchen). Oder Du arbeitest Dich hoch, indem Du Dich Tag und Nacht für die Firma aufopferst, besser-schneller-druckaushaltefähiger bist als die anderen und/oder sonst ein besonderes Talent aufweist wie z.B. politisches Händchen, diplomatisches Geschick, ein grandioses Bauchgefühl oder das Einschüchterungstalent eines Cholerikers. Auch das gilt wiederum geschlechtsunabhängig. Fakt ist nur, dass es sich nicht besonders gut mit Familie vereinen läßt, und deshalb wohl weniger Frauen als Männer Lust auf diese Ochsentour haben. Und von denen ziehen es viele durch, weil sie hoffen, nach einer absehbaren Anzahl Jahren soviel auf die Seite gelegt zu haben, dass sie aufhören können - dann hat die Plackerei sich gelohnt.
Natürlich gibts ein paar, die das brauchen oder denen es nichts ausmacht. Geschlechtsunspezifisch. Machtlust ist kein männliches Privileg.Quoten sind in diesem Fall meistens Unfug (ein paar besonders tradditionsbewusste Branchen mal ausgenommen).
Und ganz ehrlich, sie interessieren da auch keinen. Nicht mal die, für die sie gemacht werden. Denn wenn man an dem Punkt angekommen ist, hat man die nicht mehr nötig.Jetzt wollte ich's bei der Einleitung belassen und hab doch noch eine Schicht draufgehäuft auf die festgetretene Diskussion.
Egal.
In diesem Sinne - einen schönen Abend.
Andrea// edit, Tipfehler diverse
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Original von Salonlöwin
Wenn Marketing komplex ist, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, warum der Leser derart armselig behumpst wird. Die Pseudonyme erscheinen einfallslos und billig, von Kreativität möchte man in diesem Zusammenhang gar nicht erst sprechen und oftmals machen sich die Verlage und Schriftsteller gar nicht mehr die Mühe, das Geheimnis um den fingierten Namen zu hüten. Wozu dann der Aufwand?Weil zwischen Idee und Ausführung wie immer Welten klaffen können, je nachdem, wer damit betraut ist.
Es gibt gutes und schlechtes Marketing und deshalb verwandelt sich das gleiche Grundkonzept beim einen in eine perfekte, schimmernde Hochglanzfassade, die Kunden anzieht wie eine Fliegenfalle, und beim anderen in armseliges Rumgehopse, das höchstens ein paar Peinlichkeitslacher produziert.Weil es genug Marketiers gibt, die nur mitrennen, wo die Masse hinzurennen scheint, ohne zu verstehen, warum sie es tun. Die produzieren dann den fünften verwässerten Abklatsch, der mit der ursprünglichen Intention nur noch ein paar Fassadenelemente gemein hat und pochen auf die Einhaltung von Eckpunkten, die eigentlich bedeutungslos sind, weil sie die Essenz ihrer Marketingaktivität nicht begriffen haben.
Und den einen, goldenen Weg gibt es sowieso nicht.
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... mein Posting hat sich grad mit diversen anderen von Charlie & Mulle überschnitten.
Ja, Klischees sind blöd und nervig, aber sie sind so schön plakativ und drängen sich deshalb so gern als Vergleichsobjekt auf, wenn man ein plakatives Statement setzen möchte.Das Problem mit Klischees ist, dass es immer jede Menge Leute gibt, die sie erfüllen. Und einen guten Teil Leute, die sie eben nicht erfüllen und die sich drüber ärgern, wenn sie mal wieder selbst unter eins drunter fallen.
Mulle - und Du passt eh in keins rein
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ZitatAlles anzeigen
Original von Mulle
Ich komme nun weder aus der Nähe von Passau, noch aus der Nähe Nashville.
Aber wenn ich das lese, habe ich das überwältigende Bedürfnis, den aktuellen Roman in die Ecke zu pfeffern und mir stattdessen eine aufregende, hochtrabende und superfaszinierende Vita zu konstruieren.
Und das macht mich gerade sehr, sehr wütend.
Hätte es meine Fähigkeiten zu schreiben in irgendeiner Weise verändert, wenn ich mich Jahre auf einer x-beliebigen Uni gelangweilt oder aufregende Weltreisen auf Kosten meiner Eltern gemacht hätte? Ich glaube kaum, auch wenn die Vita sich dann spannender läse.
Dass man sich nun schämen muss, weil man früh Familie gründet und dadurch in den Augen einiger gleich zu einem NoGo-Autor herabsinkt, macht mich ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos. Und sauer.neiiiin, ich wusste, ich hätte das nicht ohne Einschränkung kommentieren sollen.
So war's nicht gemeint
Entschuldige, Mulle.
Das *Hausfrau-und-Mutter* Klischee ist genau das - ein blödes Klischee, das mal eben schnell leichtfertig benannt wird. Denn worauf sich meine Aussage in Wirklichkeit bezog, sind Autoren, deren Lebenserfahrung und damit Fähigkeit, glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, um unterirdische Werte pendelt. Und gerade Mütter fallen wohl eher in die Kategorie derer, die eine ganze Menge Menschenkenntnis und Lebenserfahrung aufbauen ... was gibts Anspruchsvolleres, als ein Kind zu erziehen? -
noch eine kleine Schwäche des Systems zeigt sich, wenn pro Update mehr als ein Stück weg geht ... Novelrank checkt das meist nicht und zählt nur 1, selbst wenn es deutlich mehr sind.
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Original von Jasmin87
OT:
Gibts diese Autorin wirklich oder war das nur so eine Redensart?
Ja leider, die gibts auch in der Version Hausfrau und Mutter, die in einem Dorf in der Nähe von Nashville, Tenessee wohnt.
Die schreiben dann meistens unerträglich schlechte Liebesromane. Oder Liebeskitschvampirromane. Oder Liebeskitschpiratenvampirromane. Bei denen die HeldINNEN so strunzblöd sind, dass man sie ununterbrochen ohrfeigen möchte. Und die Prinzen auf dem weißen Ross, die den feuchten Träumen besagter Autorinnen entstammen, so unerträglich liebevoll und verständnisvoll und selbstaufopfernd sind, dass einem schlecht wird. Selbst wenn sie versuchen, ein Bad Boy zu sein. Wo sie nicht so wirklich wissen, wie das geht. -
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Original von Dirk67
Ich frage jetzt aus reiner Neugier, denn auch ohne eine entsprechende Ausbildung kann man ja Fakten recherchieren.
Denn ganz eng gesehen dürfte nach deiner Meinung nur der einen Krimi schreiben, der auch schonmal kriminell war, oder bei der Polizei, aber niemals ein Justizvollzugsbeamter, der etliche wahre Storys in seinem Beruf hört.Naja, wie immer ist das keine Schwarz-Weiß-Linie.
Meiner Meinung nach bedarf es zweierlei Dinge - ein gewisses Maß an Lebenserfahrung, um glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, die logisch handeln. Hier ist es natürlich von Vorteil, wenn der Autor viel gesehen und viel erlebt hat ... aber ich glaube, insbes. aus Lesersicht spielt das kaum eine Rolle, ob nun in der Vita drinsteht, der Autor hat als Archäologe, Blackwater-Söldner und zuletzt als Wandermönch die ganze Welt bereist.Andererseits empfinde ich es aus Leserperspektive bei gewissen Genres als Vorteil, wenn der Autor aus erster Hand weiß, wovon er schreibt. Als Autor übrigens auch :grin. Wenn man nicht selber im Metier drinsteckt(e), über das man schreibt, kommt man nicht im Traum drauf, welche Wendungen die Handlung nehmen könnte, oder welche Details von Bedeutung sind ... die dann plötzlich handlungsrelevant werden. Weil man überhaupt nicht weiß, wonach man recherchieren muss. Ich kann versichern, es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen Thrillerautoren, die mal selber im US-Militär oder irgendeinem Nachrichtendienst waren (weil deren Thriller eine so fesselnde Dichte und so beängstigende Glaubwürdigkeit aufweisen, dass man sich die Lippen wundbeißt, während man fieberhaft umblättert) und solchen, die es nur aus dem Fernsehen und theoretischer Recherche kennen (da kommt dann gern mal eine zwar unterhaltsame, aber reichlich cartoonhafte Abenteuer-Klamotte raus, selbst wenn sie gut geschrieben ist).
Aber zurück zum eigentlichen Thema, Pseudonym und Vita:
Als Leser kann ich nur sagen, ganz ehrlich, ich lese die Vita, wenn ich das Buch fertiggelesen habe, und der Inhalt derselben beeinflusst mein zukünftiges Kaufverhalten nicht im Geringsten. Sondern nur der Inhalt des Buches. Ob da steht, der Typ war 3 Jahre im CIA und hat nen schwarzen Gürtel im Karate (dann denke ich - wow, kein Wunder, dass der wusste, wovon er schreibt). Oder ob da steht, er lebt mit seiner Frau und drei Hunden in Hamburg und isst gerne Würstelbraten (dann denke ich: nichts. Und blättre weiter). Ist mir egal. Wirklich.Aus Verlagssicht verstehe ich den Wunsch, eine Marke aufzubauen und da gilt natürlich das Gesetz, dass man eine Marke nicht verwässern sollte.
Also wird für ein neues Genre oft ein neues Pseudonym gewählt.
Ich finde es gut und sinnvoll, wenn man das in der Vita erwähnt - viele machen das, direkt im Buch. Also z.B. Ingrid Schmidt, die Autorin dieses Historienschinkens, schreibt unter Pseudonym Kinderbücher und Erotik. Und dann guckt der Leser auf ihrer Webseite, wie die Pseudonyme lauten und sie kriegt vielleicht sogar ein paar Querverkäufe für ihre anderen Titel.Aus Autorensicht - sage ich, wozu die Aufregung?
Ob mit Pseudonym oder ohne, Geschmackssache. Bestimmte Genres würde ich aus geschäcklerischen Gründen unter eigenständigem Pseudonym schreiben (Erotik oder Heftchenromane z.B. sind da Kandidaten).
Ich persönlich glaube, dass mehrere Genres unter einem gemeinsamen Namen kein Problem sind, es gibt genug Autoren, die das tun.
Andere splitten es auf - auch recht.
Bei der Vita sage ich ganz pragmatisch, man kann alles machen, solange man sich nicht damit schadet. Und darunter fällt auch, dass man sich allzu abenteuerliche Erfindungen vielleicht schenken sollte, sonst schreibt am Ende jemand, der die Schwindelei entdeckt hat, einen gehässigen Artikel darüber, und sowas ist nicht so angenehm.
Dann lieber vornehme Zurückhaltung üben, wenn man den beruflichen Hintergrund oder Herkunftsort für unpassend zum Buch hält.
Man kann statt der Nennung des Wohnorts und Berufs auch schreiben, dass es sich um einen deutschen Autor mit einer leidenschaftlichen Liebe für Schottland handelt, der Schafswollpullis mag und beim Serien-Gucken saure Süßigkeiten lutscht. Fertig. Klingt lustig, sagt nichts aus, der Leser ists zufrieden.LG
Andrea -
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Original von Entenmann
Demnächst kann ich also wildfremde Menschen auf der Straße mit meinem Handy fotografieren, über soziale Netzwerke ihre Namen/Adresse/Umfeld einsehen und mir dann auf Google Street View ansehen, wo sie wohnen.Ja, wenn diese Leute ihre persönlichen Daten über Facebook & Co. verbreiten, geht das in der Tat. Aber ich könnte besagten wildfremden Menschen auch einfach nach Hause folgen, auf die Weise finde ich auch heraus, wo sie wohnen und wie sie heißen...
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Original von Julia167
Wenn ich die Möglichkeit hätte, dann würde ich Auswandern."da draußen" ist es aber nicht zwingend besser.
Für alle Leistungsorientierten ist D nicht besser oder schlechter als jeder andere Ort. Pauschal gesehen. Natürlich gibt es Abweichungen im Detail, sowas wie Frankreich hat die bessere Kinderbetreuung, in US kann man mit Unternehmergeist und Cleverness das meiste Geld verdienen, Italien ist romantischer (jaja, Klischees ...)
Für alle, die - aus welchem Grund immer - auf soziale Unterstützung von Staatsseite angewiesen sind, ist Deutschland vermutlich der gemütlichste und stressfreiste Ort auf der Welt. Zur Evaluierung dieser These empfehle ich jedem mal ein Schnupperjahr in z.B. den USA ohne große finanzielle Polster im Gepäck ...Darüber hinaus kann es natürlich gute ideologisch-weltanschaulich-kulturelle Gründe geben, warum man in einem anderen Land leben möchte.
Die akzeptiere ich.Aber - (sorry das muss jetzt mal raus) - diese Jammer-Mentalität in Deutschland nervt mich gewaltig.
Konsens um jeden Preis funktioniert halt nur bedingt. Einer hat immer was zu jammern. Lichtgestalten an der Spitze einer Regierung können nicht ändern, dass sich darunter ein unendlich verschachteltes Geflecht von Interessengruppen erstreckt, von denen immer eine dagegen ist. Das normale Ringen im Alltag einer Demokratie eben, in der Dinge langsam vorangehen, weil sich unpopuläre Entscheidungen nicht durchsetzen lassen und für jeden Schritt nach vorn ein halber zurück gemacht werden muss, um die entgegengesetzte Gruppe zur Zustimmung zu bringen.
Obama ist eine Lichtgestalt, aber in seinem eigenen Land bereits so unpopulär wie seinerzeit Bush. Weil ihm nicht Lichtstrahlen aus den Fingerspitzen schießen, die sich beim Auftreffen auf die Erde in Dollars, Milch und Honig verwandeln, sondern weil auch er mit den täglichen Niederungen der Realität konfrontiert ist.In Deutschland wird dann ein bisschen gejammert und keiner der Jammerer fühlt sich berufen, auch etwas zu tun. Veränderungen fangen immer im Kleinen an.
Aber Jammern ist in D ohnehin große Kultur. Ich verfolge den aktuellen Wetterbericht und wenn es kalt ist, wird gejammert, dass uns (ohgottohgott) der kälteste und schneereichste Winter bevorsteht und (ohgottohgottohgott) die VEREISTEN STRASSEN!! Nationale Katastrophe. Dann wirds warm, und man jammert, weil die Flüsse über die Ufer treten könnten und dann schlagen die Bäume zu früh aus und dann könnten die Blattknospen erfrieren.
Ja?
Was denn nun? -
beowulf ... das entspricht in der Tat dem Prinzip der US-Kreditkarten.
Dann sind die inzwischen wohl vollwertig in Deutschland angekommen. Ob man das gut findet, sei mal dahingestellt.
Wie Du schon richtig bemerkst, das ganze US-Verschuldungssystem beruht u.a. auf diesem Prinzip. Und dass das eine sehr wacklige Konstruktion ist, sobald die Wirtschaft sich mal kurz verschluckt, hat man erst kuerzlich gesehen. -
Was hier kaum gestreift wird, ist die Realität, dass für viele Debüt-Autoren der Einstieg in den großen Verlag zunächst über eine Veröffentlichung in einem kleinen führt.
Natürlich gibt es Kleinverlage, die professionell arbeiten und ihren guten Autoren den roten Teppich ausrollen (weil sie mehr Angst haben müssen, dass die weiterziehen zu einem großen), und natürlich gibt es Großverlage, die Individualität zulassen und bei denen Verkäuflichkeit und Idealismus sich nicht von vornherein ausschließen.
Und natürlich gibt es auf der anderen Seite die Gegenbeispiele, also der supermainstreamige Großverlag, der seine Autoren in uniforme Serien zwingt (wobei 'zwingen' hier relativ ist, gezwungen wird per se erst mal niemand, außer mit Geld), und es gibt den Klein(st)verlag, der so unprofessionell in der Gegend rumstolpert, dass der Autor, nachdem er also ca. 30 Exemplare seines mies lektorierten Erstlings selbst unter die Verwandtschaft gebracht hat, diese Veröffentlichung in Zukunft peinlich verschweigt.Natürlich führt für einen Autor, der vom Schreiben leben will, der Weg an den Großen nicht vorbei. (Obwohl auch Verlegen bei mittleren/kleinen Verlagen finanziell recht passabel sein kann, wenn die ein lukratives Lizenzgeschäft am Laufen haben).
Aber die Realität ist doch, dass etliche Autoren (NICHT alle), die heute gut im Geschäft sind, sich erste Sporen mal über einen Kleinverlag verdient haben. Ich will jetzt nicht sagen, dass die beim Großverlag in erster Instanz nie gelandet wären, aber vielleicht hätte es länger gedauert. Vielleicht hätten sie früher aufgegeben... wer weiß das schon.
Tatsache ist, dass die seriösen Kleinverlage, die vielleicht keine Vorschüsse zahlen, aber immerhin ein paar Tausend Stück ihrer gut gemachten Titel absetzen und im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten zumindest im Online-Marketing rührig sind, dass die eine wichtige Rolle beim Einstieg von Neuautoren in den Buchmarkt spielen - also auch aus Autorensicht sehr ernstzunehmen sind.LG, Andrea
//edit --> Typo's diverse
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Zitat
Original von elwe
oh, wirklich??

Das ist ja gänzlich an mir vorbeigegangen, dass es sowas jetzt auch gibt.
Also für meine Kreditkarten krieg ich ich am Ende des Monats die Abrechnung der Ist-Ausgaben, die dann auch so vom Konto eingezogen wird...echt?
dann muss ich meine Aussage relativieren. Ich kenne es auch nur mit monatlicher Gesamtabrechnung bei deutschen Karten.
Hach, die Zeiten ändern sich