Beiträge von agu

    Zitat

    Original von Annabellee
    Es wird ja oftmals erwähnt, dass durch die Übersetzung viel verloren geht. Insbesondere soll der Humor auf der Strecke bleiben. Dies leuchtet mir ein und wäre für mich ein Grund auf Englisch umzusteigen.


    Nur frage ich mich aber, ob ich diesen Sprachwitz überhaupt erkennen würde, mit meinen alles andere als perfekten Englischkenntnissen?


    Tja, das ist genau der Punkt :grin.


    In der Tat verlieren viele englische Buecher bei der Uebersetzung, ich habe auch den Eindruck, dass vor allem in den letzten paar Jahren immer schlampiger uebersetzt wird.
    Und Sprachwitz in ein gutes Aequivalent zu uebertragen, ist nun wirklich denkbar schwierig.


    Andererseits setzt das Verstaendnis englischen Wortwitzes voraus, dass der Leser die englische Sprache recht gut beherrscht und auch feine Bedeutungsunterschiede zwischen aehnlichen Woertern beherrscht. Mitunter setzt das Verstehen eines Witzes auch voraus, dass man den kulturellen Background kennt, weil sich der Autor auf Namen oder Traditionen bezieht, die einem Deutschen ueberhaupt nichts sagen. Im US-Englisch gibt es z.B. unheimlich viele Ausdruecke, die aus dem Sport kommen, Baseball und Basketball. Nachdem fast jeder Amerikaner sportverrueckt ist oder mindestens einen Sportverrueckten in der Familie hat, weiss jeder natuerlich sofort, was gemeint ist...
    ... ausser der Deutsche, der den Satz dann einfach ueberliest und ignoriert, weil er den Sinn nicht versteht.

    Zitat

    Original von Warin
    Ansonsten helfen Dir Beziehungen nur, die Ablehnung ein wenig schneller als andere zu bekommen. :grin


    schoener haette ich's nicht sagen koennen :grin


    Zitat

    Gerade im Fantasy-Bereich (was ist Phantasy?) gibt es aber immer wieder Ausschreibungen wie Heynes magische Bestseller oder der regelmäßig ausgeschriebene Hohlbein Preis von Ueberreuter.


    Ja genau, das hatte ich ganz vergessen.
    Wettbewerbe, gleich welcher Art, sind ein hervorragender Weg, um sich erste Sporen zu verdienen und mal ins Geschaeft zu schnuppern, auch wenn die finanzielle Ausbeute erbaermlich bis Null ist.
    Es laufen staendig zig Kurzgeschichten-Wettbewerbe, einige davon durchaus serioes und ernstzunehmend, bei denen Du einen Beitrag einreichen kannst. Das ist eine gute Werbemassnahme und fuehrt manchmal zum richtigen Kontakt, der Dir dann weiterhilft.
    Immer vorausgesetzt natuerlich, Deine Texte reissen ein groesseres Publikum vom Hocker ;-)

    Hallo Magic,


    wie Hef und Berta es schon sehr bildreich beschrieben haben - der Weg ist steinig und Ausdauer ist gefragt und viel harte Arbeit.


    Das Vorhaben, ein Buch erfolgreich zu veroeffentlichen, setzt sich aus 2 Elementen zusammen:



    1) Qualitaet und Markttauglichkeit Deines Manuskripts muss stimmen. Das ist die Grundvoraussetzung Nr. 1. Vor allem, wenn Du ein unbekannter Newcomer bist. Also spannende Story, die idealerweise auch noch gut in aktuelle Marktstroemungen passt (und auch da finden sich neben dem reinen Mainstream unzaehlige Nischen) und eine richtig gute Schreibe.


    Wenn das erfuellt ist (und die meisten, die ich kenne, mich selbst eingeschlossen, haben so ein bis zwei Romane fuer die Tonne, eine Menge Kritik und ein paar Jahre gebraucht, um da hinzukommen), kommen wir zum zweiten Element:




    2) Verlagssuche
    Die Annahme, dass persoenliche Beziehungen zu einem Lektor, Agenten oder Verleger die Chancen auf Veroeffentlichung massgeblich steigern, halte ich fuer stark ueberbewertet. Bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen fuehrt das zu nichts. Und sollten diese Beziehungen gar aus zweiter Hand stammen - also ein Autor empfiehlt einen Freund an seinen Lektor oder Agenten, bringt das noch viel weniger.
    Es kann helfen, den Initialkontakt zu knuepfen - also dass der Agent oder Lektor mal einen Blick auf die erste Seite des Manuskripts wirft und das Expose. Aber wenn es ihn nicht vom Hocker reisst, wird er es genauso ablehnen.
    Dein Script an irgendwelche Autoren zu schicken, kann ich Dir auch nicht empfehlen. Warum sollten die sich die Muehe machen, sich damit auseinanderzusetzen? Die haben selber genug zu tun, und einfach blind empfiehlt man niemanden weiter, da will man sich vorher schon vergewissern, dass das Zeug auch wirklich gut ist. Wenn ich mal von mir selbst ausgehe - ich habe einen Job und schreibe abends, ich komme ja kaum dazu, die ein oder zwei Scripte zu anzusehen, die ich fuer wirklich gute Freunde zugesagt habe zu lesen.


    Nee, der einzige Weg ist der mit den vielen Steinen (ausser Du hast ueberraschend Glueck).
    Also, kauf Dir Uschtrins Handbuch fuer Autoren, geh durch die Liste der Verlage und Agenten, mach Dir Deine eigene Liste, die auf Dein Buch zugeschnitten ist (also welcher Verlag/Agent hat ein Profil, in das Dein Thema hineinpasst).
    Schreib ein Expose, ueberarbeite die ersten 30 Seiten fuer die Leseprobe, bis sie makellos sind, und dann kontaktiere die Agenturen und Verlage. Am besten ist es, Du rufst vorher an, dann hast Du wenigstens einen Namen, an das Du es schicken kannst - aber sei darauf vorbereitet, eine zwei Saetze lange Antwort auf die Frage "Worum geht es in Ihrem Manuskript" zu haben.
    Wenn Du das Telefon scheust (nicht jeder macht das gern), kannst Du auch auf Verdacht schicken, aber das ist dann wie ein Lottospiel.
    Bei Verlagen kann es etliche Monate dauern, bis da mal was zurueck kommt. Agenturen reagieren normalerweise sehr schnell - ich schreib denen ueblicherweise eine Mail mit 2 Seiten Kurzexpose und Frage, ob sie interessiert sind, und schicke dann auf Nachfrage den Rest.
    Vielleicht bietest Du Dein Manuskript erstmal Agenturen an, bevor Du den direkten Weg an die Verlage waehlst - einem Verlag, der Dich abgelehnt hat, wird der Agent das gleiche Werk wahrscheinlich nicht wieder anbieten.


    Es kann u.U. leichter sein, erstmal einen kleinen Verlag fuer Deine Erstveroeffentlichung zu gewinnen, als gleich Heyne oder Blanvalet. Von denen gibt es sehr viele in Deutschland, die Verkaufszahlen werden nicht berauschend sein, da die vornehmlich ueber Amazon verkaufen, aber Du kriegst einen Fuss ins Geschaeft, knuepfst Kontakte und tust was fuer Deine Bibliographie. Und Qualitaet setzt sich frueher oder spaeter durch - wenn Deine Buecher fuer das breite Publikum geeignet und gut geschrieben sind, wird sich irgendwann der Sprung zu einen grossen Verlag ergeben.


    Netzwerke helfen natuerlich, zu diesem Zweck gibt es zahlreiche Schriftsteller-Foren, bei denen Du Dir hilfreiche Tipps holen kannst, vor allem auch von Profis.


    Noch ein Wort zu Sex sells:
    Ja, Erotik laeuft gut, wenn es gut geschrieben ist - da gibts eine Reihe spezialisierter Verlage. In allen anderen Genres machts immer noch die Story, da ist Sex nur ein Gewuerz, aber nicht das Verkaufsargument.



    Ansonsten - das dauert alles sehr lange. Jahre. Manchmal viele Jahre.
    Ich schreibe Romane seit 2002, hatte den ersten 2008 im Handel, seither folgt ein weiterer pro Jahr und jetzt - so langsam, gaaanz langsam, stellt sich mal sowas wie flaechendeckender Erfolg ein.
    Und ich liege da ganz gut im Mittelfeld, von dem, was ich so hoere.


    Jedenfalls viel Erfolg!!
    Andrea

    Da ich in den USA lebe, ist natürlich ein Großteil der Bücher, die ich lese, englisch - zwangsläufig, die Buchhandlungen hier sind phantastisch, da ist es völlig unmöglich, nicht ohne einen Arm voller Bücher wieder hinauszugehen :grin.


    Andererseits bestelle ich mir aber auch immer wieder deutschsprachige Bücher über das deutsche Amazon, auch wenn der Versand Unsummen kostet und mehrere Wochen dauert.
    Aus mehreren Gründen. Obwohl ich Englisch fließend spreche, kostet es mich trotzdem mehr Anstrengung, ein englisches Buch zu lesen. Deutsch ist nun mal meine Muttersprache und läßt sich einfach schneller runterschmökern. Ich lese gern und viel auf Englisch, aber es entspannt mich nicht im gleichen Maße.
    Sodann ist ein deutscher Text für mich genußvoller, vor allem wenn es um feinsinnigen Humor und schöne Sprache geht. Als Nichtmuttersprachler entgehen mir einfach subtile Bedeutungsunterschiede bei der Wortwahl, nicht alle Metaphern erschließen sich mir und ich stolpere doch immer wieder über Worte, die ich nicht kenne und einfach überlese. Kein Drama, wenn man den Sinnzusammenhang verstehen will, aber um besonders elegante Formulierungen zu würdigen, reicht es mitunter nicht.
    Schließlich stelle ich fest, dass das Englische in der Tat meine deutsche Ausdrucksweise beeinflusst, und nicht immer nur auf positive Weise. Ich ertappe mich dabei, Sprachbilder aus der amerikanischen Umgangssprache direkt ins Deutsche zu übertragen, und das tut den Texten nicht unbedingt gut. Letztens habe ich mich dabei ertappt zu sagen: "Die versuchen dich unter den Bus zu ziehen." (throw you under the bus).
    Was ich sagen wollte war: "Die wollen dir den schwarzen Peter zuschieben."
    Der Anglizismus klingt in der Übersetzung total dämlich und jeder, der das liest, braucht erstmal einen Moment, um zu kapieren, was man ihm sagen wollte. Passiert mir aber immer wieder mal.
    Ich lese also auch deshalb Deutsch, damit mein Deutsch auf Dauer nicht zu sehr leidet und einigermaßen frisch und inspiriert bleibt.



    LG, Andrea

    Zitat

    Original von Bell
    Leider sehe ich aber immer noch nicht so richtig durch, wer nun wieviel am Buch verdient. 10 % des Umsatzes gehen an den Autor, 10 % in die Produktion, 50 % bekommt der Handel, stand in einem Artikel. Aber außerdem war immer die Rede von Rabatten, die immer unverschämter werden.


    Einige andere hier, die sich mit den feinen Details in der Preiskalkulation auf Buchhandelsseite sehr viel besser auskennen als ich, haben ja schon sehr ausführlich abgehandelt, wie feinfgliedrig und diffizil dieses System ist und wie wenig allgemeingültig.


    Ich sage hier noch mal was zur Gesamtaufschluesselung:
    Die Prozentzahlen beziehen sich sicher auf den Nettoverkaufspreis eines Buches und sind natuerlich Pi mal Daumen, aber geben ein ganz gutes Gefuehl fuer die Kostenverteilung.
    "Rabatt" bedeutet in diesem Zusammenhang die Differenz zwischen Ladenverkaufspreis und niedrigerem Einkaufspreis, zu dem der Verlag die Buecher an entweder den Buchhandel oder Grossisten abgibt. Viele Verlage geben standardmaessig 40% Rabatt an, aber das ist normalerweise noch verhandelbar.
    Amazon z.B. behaelt um die 50% vom Nettoverkaufspreis eines Buches selbst als Gewinn ein. Bei Buchhandlungen schwankt diese Prozentzahl +/-, abhaengig von den zuvor genannten Faktoren.


    Die 10% Anteil vom Nettoverkaufspreis, die an den Autor gehen, sind ebenfalls ein grober Mittelwert. Vor allem bei Taschenbuechern sind es oft weniger, eher 5-7%, oft gestaffelt nach Anzahl verkaufter Exemplare.
    Ich hab aber auch schon von gut verhandelten 12% bei Hardcovern gehoert.
    Sofern ein Agent den Deal fuer den Autor abgeschlossen hat, muss dieser nochmal um die 15% seines Anteils (also ca. 1,5% des Buchpreises) an die Agentur abgeben.


    Damit bleiben dem Verlag ca. 40% vom Ladenverkaufspreis, um davon die Produktion (Druckerei) sowie alle sonstigen Arbeiten wie Lektorat, Cover-Gestaltung und anteilige Betriebskosten zu zahlen.
    Ich vermute mal, die oben angegebenen 10% Produktionskosten beziehen sich auf die Druckkosten - das kann aber bei kleinen Auflagen auch hoeher ausfallen.



    Beispiel:
    Also angenommen, ein Roman wird fuer 10EUR zzgl. MwSt verkauft -
    dann bleiben 4,50 EUR beim Buchhaendler haengen, nachdem der das Buch fuer 5,50EUR beim Verlag oder Grossisten gekauft hat.
    Der Verlag zahlt davon 90 Cent an den Autor, der wiederum 15Cent an den Agenten abgibt.
    Damit bleiben dem Verlag 4,60EUR pro verkauftem Buch, um die eigenen Kosten inkl. Druck zu begleichen.



    schoene Gruesse,
    Andrea

    Ich habe den Film heute auf DVD angeschaut (die englische Fassung, Hurt Locker) und aergere mich, dass ich ihn nicht auf der grossen Leinwand gesehen habe ... bin aber zugleich sehr froh, dass ich ihn ueberhaupt gefunden habe -


    Unfassbar guter Film!!


    Beruehrend, verstoerend, dabei immer wieder wahnsinnig spannend und sehr intensiv. Einer der besten Produktionen, die ich seit langem gesehen habe.
    Die zahlreichen Oscar-Nominierungen scheinen mir sehr verdien t- Hurt Locker ist ein gutes Beispiel dafuer, wie weniger mehr sein kann. Der Film ist keine der ueblichen Hollywood-Materialschlachten (Produktionskosten 11 Mio $), aber um Welten besser als viele der Schwergewichte mit zehnfachem Budget.


    Ich sage nur: Anschauen!

    :wave Hi Berta, schoen dass Du hier bist :wave

    aber zurueck zum Thema:
    Was mir grad noch auffaellt - meine eingeschraenkte Zeit fliesst derzeit ja komplett in meine UrbanFantasy-Serie, jedoch stelle ich gerade fest, dass man dieses Genre fantastisch dehnen kann!
    Der erste Teil war Thriller mit ein bisschen Fantasy und ein bisschen Romance, der zweite wird - ahem, Thriller mit etwas mehr Romance und zarten Stephen-King-Anleihen (also eine Messerspitze Horror), und bei den naechsten ist dann mindestens mal Kirchenthriller mit dabei und irgendwann dann noch mal richtig viel Fantasy.


    Das ist dann quasi gleich 4 Genres in einem...


    Andererseits scheint mir aber, dass die Reinrassigkeit in Genres sowieso immer mehr abhanden kommt und munter ueber Kreuz kombiniert wird. Was ja auch gut ist, so entstehen immer wieder neue und interessante Spielarten.
    Was ich gerade richtig cool finde: Noir kombiniert mit Fantasy. Auch wenn ichs nicht selbst schreibe, lesen tut es sich richtig gut.


    - Andrea

    Ich mag Peter Berling eigentlich sehr gern und halte seinen Gralszyklus für ein Meisterwerk, das mich jahrelang inspiriert hat.
    Mit dem Paradies der Assassinen allerdings werde ich einfach nicht warm, auch wenn ich mich nun schon seit Wochen weidlich muehe.


    Ich bin jetzt etwa im zweiten Drittel angelangt und kann schon absehen, dass ich nicht bis zum Ende durchhalten werde. Das bedeutet nicht, dass ich das Buch schlecht finde, es vermag mich nur einfach nicht ausreichend zu fesseln.


    Berlings Erzaehlweise wirkt in diesem Buch auf mich ganz besonders wie Hodschas Maerchenstunde - ein allwissender Erzaehler berichtet von den Abenteuern der mannigfaltigen Protagonisten im heiligen Land zur Zeit der Kreuzzuege - derer es vor allem an den Nebenschauplaetzen so viele sind, dass man, selbst wenn man mit der Materie vage vertraut ist, Schwierigkeiten hat, der Handlung zu folgen. Vor allem, wenn Berling sich den zahlreichen politischen Verwicklungen und Allianzen und darauffolgenden Vertrauensbruechen zwischen Muslimen und Christenfraktionen zuwendet, die wiederum in Konflikte und schließlich handfesten Krieg muenden.
    Berling verknuepft die Schicksale einer Handvoll von Protagonisten, Bewohner von Masyaf, der Bergfeste der Assassinen, mit den großen politischen Geschehnissen im heiligen Land. Hier reiht er immer wieder Zufaelle aneinander, die in hoechstem Maße unglaubwuerdig sind, aber durch die ohnehin maerchenartige Erzaehlweise fast wieder tolerierbar werden.
    Immer wieder begegnen die 5 oder 6 Protagonisten einander in unterschiedlichen Paarungen, auf eine Weise, als sei der Schauplatz ein Dorf mit vier Straßen, anstatt ein Land von mehreren tausend Quadratkilometern.
    Mit lockerer Stimme erzaehlt Berling von Mord und Todschlag und natuerlich auch den handfesten amouroesen Abenteuern seiner Charaktere, Vergewaltigungen eingeschlossen. Die stark raffende Erzaehlweise fuehrt dazu, dass das alles nicht schrecklich oder emotional, sondern wie ein Abenteuer mit Zinnsoldaten im Sandkasten klingt. Wie eins von Grimms Maerchen eben, oder der trockene Bericht Herodots, der darueber plaudert, wie bei einer Schlacht viertausend Kaempfer erschlagen wurden. Geschichte aus grauer Zeit, interessant, aber nicht beruehrend.
    Ich bin nun hin und hergerissen, ob ich das interessant oder langweilig finden soll. Der eigenwillige Stil macht das Buch auch zu einer sehr langsamen Lektuere, mit einigen wirklich zaehen Passagen.
    Wie schon vorab von anderen angemerkt, bleiben die Charaktere seltsam blass, obwohl sie eigentlich ob ihrer Eigenschaften und Anlage schillernd und farbenpraechtig sein sollten.
    Was moeglicherweise am Mangel unmittelbarer, szenischer Ausarbeitung des Geschehens liegt. Als Leser habe ich den Eindruck, von weitem draufzuschauen, anstatt mittendrin dabeizusein.


    Den zuvor von einigen vermuteten paedophilen Einschlag empfand ich jetzt nicht als so problematisch. Die Protas sind jung, aber wenn man annimmt, dass im Mittelalter ein zwoelfjaehriges Maedchen als heiratsfaehig galt und man mit Mitte Zwanzig eine alte Jungfer war, sofern man noch keinen Mann gefunden hatte, scheint mir das als stimmig.
    Zumal die Sexszenen zwar mit derbem Vokabular, aber nicht besonders detailliert beschrieben sind - auch die fuehlen sich irgendwie an wie eine Schilderung aus einem Grimmschen Maerchen. Da ist jede Vampirschnulze expliziter im Detail.



    Zusammenfassend - kein schlechtes Buch, wirklich nicht. Vielleicht sogar etwas Besonderes, das sich aus der Masse abhebt.
    Aber man muss als Leser auch dafuer geschaffen sein, und ich bin es nicht so recht. Zumindest nicht im Moment, aber ich werde wohl spaeter noch mal einen Versuch wagen.



    - Andrea

    Ja, das war mein Debuetroman (das waren noch Zeiten...)
    Nur mit dem geplanten Nachfolger komme ich nicht in die Poette, seit es City of Angels gibt und mich meine Lektorin mit dem Stock bedroht :peitsch, wenn ich nicht puenktlich den naechsten Band fertigkriege. Oder ueberhaupt an was anderes denke als Engel.


    :wave Andrea

    Zitat

    Original von Charlie
    Ich kann mich Toms Beitrag nur anschliessen.
    Von mir aus koennte jemand aus meinen Buechern Kaugummi-Einwickelpapier machen. Wenn er mich dafuer bezahlt, hat er meinen Segen - und meine dankbaren Wuensche schleichen ihm auf ewig nach.


    Liebe Charlie, Du sprichst mir vollstaendig aus der Seele :wave ... das sehe ich ganz genauso.


    Als mich hier ein Freund, der einen guten Draht in die großen effektlastigen Hollywood-Produktionen hat, beim Abendessen fragte, ob's Engelsbrut schon auf Englisch gaebe (Hach! Der Traeumer!), weil er mal rumfragen wollte, ob nicht wer Interesse haette, das Ding zu verfilmen, ist mir vor Freude erstmal das Herz stehengeblieben.
    Mir waere wirklich voellig egal, ob es dann als eine Folge der Simpsons endet, Hauptsache sie bezahlen dafuer.
    Dann schlug die Realitaet wieder ueber mir zusammen und mir gingen aehnliche Dinge durch den Kopf, die Tom ja schon so schoen aufgezaehlt hat.
    Ergaenzt um das Problem, dass es das Buch in Englisch nicht mal gibt. Ich habe letztens mal angefangen, zumindest das englische Expose zu schreiben, damit ich mich dann nicht damit martern muss, ich haette aus Bequemlichkeit eine grossartige Moeglichkeit verschlafen.


    schoene Gruesse,
    Andrea

    Zitat

    Original von Rattentod
    Den Sieben-Verlag habe ich mir auch schon angeschaut, allerdings suchen sie hauptsächlich Geschichten mit Erotik-Einschlag, und damit kann ich leider nicht dienen. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass fast jeder heutige Fantasyroman mittlerweile seine Quoten-Sexszene braucht, um verlegt zu werden. Sex sells, wie überall.


    Quoten-Sex ist genau, was es ist.
    Romane verkaufen sich besser beim weiblichen Publikum, wenn eine handfeste Liebesgeschichte mit drin ist und zum guten Ton gehören da mittlerweile auch ein oder zwei zünftige Szenen in den Federn.
    Und lt. Statistik sind angeblich Frauen die größere Zielgruppe bei den Buchkäufern.


    zum Siebenverlag: ich hatte diese Diskussion auch mit meiner City of Angels Reihe, und tatsächlich schätzen sie ihre Zielgruppe richtig ein, wie ich im Nachhinein anhand von Leserfeedback festgestellt habe.
    Sie konzentrieren sich derzeit stark auf UrbanFantasy / ParanormalRomance von deutschen Autor(inn)en als ein Schwerpunkt und das läuft auch sehr gut.
    Was aber nicht heißt, dass die Bücher ausschließlich Erotikschmonzetten werden müssen. Es geht da wie immer nur um die richtige Dosierung :grin

    Zitat

    Original von Magic
    Wohl wahr...
    Aber wenn man es so schafft, erstmal irgendwo unterzukommen, ist das ja vielleicht auch ein Sprungbrett!?


    Das ist wohl so ... ich habe schon oft vernommen (und sehe es auch selbst bestaetigt), dass nach dem ersten Buch andere Regeln gelten.
    Oft starten Autoren in kleinen Verlagen und kommen spaeter bei großen unter, oder beim Wunschverlag, der sie im ersten Anlauf nicht wollte.

    Hi Magic,


    Im Sommer diesen Jahres erscheint mein drittes Buch beim Sieben-Verlag und ich bin sehr gluecklich dort. Die Zusammenarbeit ist gut und professionell, aber aufgrund der kleinen Größe auch angenehm entspannt.


    Und ja, der Verlag ist klein, aber fuer mein Empfinden langsam aus den Kinderschuhen raus und arbeitet sehr professionell und mit grossem Engagement. Die Verlegerin betreibt ihr Geschäft mit viel Energie, hat aber einen sehr realistischen und bodenständigen Blick auf die Dinge.
    Anders als viele andere Kleinstverlage in Deutschland nimmt dieser Verlag seine Arbeit und auch seine Wachstumsabsichten sehr ernst - d.h. sie haben eine gute PR-Agentin, lizensieren auch schon mal Taschenbuchausgaben an große Verlage raus (ihre Vampir-Serie von Tanya Carpenter erscheint jetzt beim Diana Verlag in Lizenz) oder beauftragen professionelle Grafiker mit der Titelgestaltung ihrer Cover.


    Natürlich muss man sich hinsichtlich der Vertriebskanäle nichts vormachen - wie bei anderen kleinen Verlagen auch läuft der Hauptabsatz über Online-Buchhändler wie Amazon, d.h. im Präsenzbuchhandel ist der Sieben-Verlag bislang (noch) nicht maßgeblich vertreten - aber vielleicht wird sich auch das allmählich entwickeln. Ich habe so ein Bauchgefühl, dass da noch viel Potential drin steckt - der Verlag hat 2007 angefangen, und seitdem enorm viel auf die Beine gestellt. Sie schärfen zunehmend ihr Profil und etablieren so stückweise einen Namen und eine Fangemeinde.



    Ich kann Dir also nur empfehlen, es mal auf den Versuch ankommen zu lassen.


    Schoene Gruesse,
    Andrea

    Dante Valentine ist die toughste Daemonenjaegerin, die mir seit langem ueber den Weg gelaufen ist, und Working for the Devil ein actiongeladenes, krachendes Spektakel, das ich vor lauter Lesespass gar nicht mehr aus der Hand legen mochte.
    Die Protagonistin hat Potential und ihre glorreichen Momente, auch wenn man sie manchmal ohrfeigen moechte, weil ihre psychotische Seite immer mal wieder zum Vorschein kommt. Was sie aber auch wieder interessant und unberechenbar macht.


    Ein richtiges kleines Juwel und ein rasanter Start in eine vielversprechende Serie! Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt, Dead Man Rising liegt schon neben dem Sofa und wartet...

    Vielleicht als ganz banaler Einwurf (ohne Methodik) - in den Überresten des Wesens findet sich etwas, das den Hinweis auf einen Ort gibt. Das muss nicht mal ein Brief sein, vielleicht nur ein Briefumschlag, auf den etwas draufgekritzelt ist und der einen Poststempel von einem kleinen Ort trägt - an welchem der Protagonist weitere Hinweise suchen kann.
    Oder Streichholzpapierchen von einer Bar, die sich in einer bestimmten Stadt befindet ... auch wieder ein Ort, von dem aus weitere Recherche passieren kann.


    schoene Gruesse,
    Andrea

    Herrje, ich haette hier mal frueher reingucken sollen.


    Ich habe mir in einem Anflug von 'mal-wieder-Lust-auf-Sherrilyn-Kenyon' alle drei Teile gekauft, die liegen hier als Stapelware ganz vorne in den Buchlaeden: Born of Night, of Fire und of Ice (zum Glueck haben die pro Band nur $6 gekostet).


    Vor allem Born of Night ist oft so dermassen laecherlich und an den Haaren herbeigezogen, dass man sich beim Lesen schon fast fremdschaemen muss. Fand ich zumindest. Born of Fire ist besser, aber danach habe ich es trotzdem nicht ueber mich gebracht, mit Born of Ice weiterzumachen, ich brauche erstmal ne Kitschpause :rolleyes.


    Fazit: Nur zu empfehlen, wenn man unter schwerem Kenyon-Entzug leidet oder unter Kitschromantik-Mangel oder beidem gleichzeitig.