in einer schrecklichen Wüste unter einem pilzförmigen Stein, der die Sonne nicht abhält.
Beiträge von agu
-
-
Hi Nidhoeggr,
ich kann dem nur beipflichten, englische Buecher zu lesen hilft ungemein. Du musst allerdings am Anfang die "Augen zu und durch"-Phase ueberstehen; das erste Buch dauert wahrscheinlich ewig und Du verstehst viele Dinge nicht auf Anhieb. Deshalb empfehle ich auch, unbedingt einen Autor oder Titel zu lesen, den Du auch auf Deutsch wahnsinnig spannend gefunden haettest, sonst bleibst Du wahrscheinlich nicht dran :grin.
Die gute Nachricht ist, dass sich das naechste Buch dann schon um ein Vielfaches leichter liest usw.
Fuer ein leicht verstaendliches Englisch muessen es nicht unbedingt Kinderbuecher sein, es gibt auch in der Erwachsenen-Unterhaltungsliteratur starke Abstufungen in Sachen Komplexitaet. Harry Potter ist sicher nicht schlecht, aus der Thriller-Fraktion fand ich Robert Ludlum und Eric van Lustbader recht gut lesbar, und die ganzen Romance-Autorinnen (also Kenyon, Ward & Co.) sind eh superleicht und fluffig zu lesen. Nicht gerade empfehlen wuerde ich z.B. John le Carre oder Tom Clancy, auch Anne Rice hat mich seinerzeit im Original in die Verzweiflung getrieben. Und Herr der Ringe ist bei nicht-fliessendem Englisch-Verstaendnis auch eher abschreckend :lache.
Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass HighFantasy und Politthriller ueberwiegend eher schwierig fuer Einsteiger sind, weil ein umfangreiches Vokabular vonnoeten ist.
Am besten Du gehst mal in einen Buchladen, der auch englische Buecher fuehrt, und liest in verschiedene Titel rein.Zu Filmen: Ja, englische Filme gucken hilft auch ungemein. Zur Ueberbrueckung der Einstiegsschwierigkeiten wuerde ich hier allerdings empfehlen, am Anfang die deutschen Untertitel anzulassen. Spaeter, wenn der Wortschatz gross genug ist, kann man dann auf Englisch mitlesen, und irgendwann braucht man's gar nicht mehr...
Viel Erfolg und viel Spass!
Andrea -
Zitat
Original von Vandam
Sach ich doch die ganze Zeit: für die 20%, die nach den geltenden Regeln für Karriere mitspielen können und wollen, funktionert das System. Wer ein "Handicap" namens Familie hat, hat's deutlich schwerer.
jo.
So isses. -
Zitat
Original von Tom
Liebe Mitarbeiterin des novum Verlags,
warten wir doch einfach gemeinsam ab. Es steht zu erwarten, dass das ST-Franchise ziemlich kurzfristig in dieser Sache aktiv werden wird.
... sollte das zwischenzeitlich geschehen sein? Das Buch scheint sang- und klanglos vom Erdboden verschwunden. Amazon hat's nicht mehr und auch sonst niemand, und selbst auf den Bestellseiten des Nove-Verlags finden sich 0 Treffer, wenn man den Namen des Autors eingibt.
-
Zitat
Original von WaterPixie
ja genau; wann kommt es denn in die Läden? - Wir warten schon gespannt. Stehen sozusagen in den Startlöchern.....
- du hast uns aber auch wirklich eine fiese Leseprobe gegeben - da macht das warten und zu sabberten junkies..... 
- hach ich freu mich so.....
LG WPoh - Balsam für die Künstlerseele :-).
Das Manuskript ist abgeschlossen und das Buch erscheint jetzt im September, der Titel lautet 'Engelsbrut' und es wird der erste Band einer Serie - City of Angels.
Ich werd' demnächst mal die Website updaten, damit das Warten nicht zu lang wird ;-).Liebe Grüße, Andrea
-
Zitat
Original von Vandam
Wäre Krankenpfleger und Erzieher ein Job, um den sich aus Neigung die Männer reißen würden und die Frauen nicht, vermute ich stark, dass es nicht zu diesen schmalen Verdiensten gekommen wäre. Und dass die Jobs ein ganz anders Prestige hätten. Mit den Jungs kannste so einen Scheiß einfach nicht machen.Na ich weiß nicht, ich glaub, das muss man relativieren - zumindest heute :-).
Ich glaube bestimmt, dass bis vor hundert Jahren, als Frauenjobs nicht als 'ernsthafte' Arbeit wahrgenommen wurden, diese Aussage gerechtfertigt war. Und ich könnte mir vorstellen, dass dieses Erbe bis heute einige der typischen Frauenberufe belastet.
Bei den jüngeren Berufen der Neuzeit sehe ich das aber nicht mehr. Laß mich noch mal mein Computerspieleentwicklungs-Beispiel rausziehen. 90% oder mehr Männeranteil, und weil es Jobs sind, die die Jungs aus persönlicher Neigung ergreifen (sie sind verrückt danach, bei z.B. Blizzard - Entwicklungsstudio von World of Warcraft) kommen 5000 Bewerber auf eine Stelle), geben sie sich mit absoluten Hungerlöhnen, unbezahlten Praktika und abartigen Arbeits(zeit)bedingungen zufrieden. Das ist kein geschlechtsspezifisches Symtom, nur Angebot und Nachfrage.
Umgekehrt ist ein Traumberuf vieler Mädchen ein Job im Marketing oder Event-Marketing, dementsprechend liegt der Frauenanteil da sehr hoch, und die verdienen im Schnitt gar nicht schlecht, mitunter sogar sehr gut.//Edit (habe gerade den Banken-Beitrag gelesen):
Vielleicht muss ich meine Position in der Gleichberechtigung-im-Job Diskussion ein bisschen relativieren, ich beziehe meine Eindrücke natürlich vor allem aus meiner eigenen Branche - Softwareentwicklung, Computergrafik und SpecialFX für Film. Das ist eine relativ junge Industrie, die gibts ja erst seit 30 Jahren, und vielleicht ist die deshalb von den alten geschlechtsspezifischen Ressentiments einfach nicht belastet.
Vielleicht brauchen die tradditionellen Berufe noch einmal 30 Jahre, bis Geschlechtsneutralität mit der gleichen Selbstverständlichkeit gelebt wird.Schöne Grüße,
Andrea -
Zitat
Original von Helene
Mein nächster Teil heißt voraussichtlich "Das Rote Palais: Der Gottvampir" und wird im Juni erscheinen.
LG HeleneHi Helene,
jetzt warst Du deutlich schneller als ich
... Dein Gottvampir ist ja jetzt draussen und wie ich sehe, auch auf einem vielversprechenden Rang bei Amazon!
Gratulation, und gute Verkaufserfolge wuensche ich Dir!Bei mir dauert's noch ein paar Wochen, aber der Titel steht jetzt fest und ich warte gespannt auf das Cover...
Liebe Gruesse,
Andrea -
ZitatAlles anzeigen
Original von Vandam
Würden Männlein wie Weiblein das gleiche vom Leben wollen, wäre es doch aber annähernd 50:50. Die Hälfte der Politiker und Firmenchefs wären Frauen, die Hälfte der Krankenpfleger und Erzieher wären Männer.
Anscheinend setzen aber die Geschlechter unterschiedliche Prioritäten, sonst wäre die Aufteilung nicht so, wie sie ist. Das ist kein Gejammer, das ist einfach eine Feststellung.
Ich sag ja nicht, die bösen Männer lassen die Frauen nicht hochkommen. Ich folge den Gedankengängen Susan Pinkers und sag, unter den gegeben Umständen ist eine Top-Karriere nicht das, was die meisten Frauen wollen.
Dem kann ich mich uneingeschraenkt anschliessen - das passt auch auf meine Erfahrungen und scheint mir eine schluessige Theorie.
- Andrea
-
Zitat
Original von träumerle
Ich bin gerne Mutter und ich möchte gar nicht 16 Std. am Tag arbeiten um dann völlig fertig zu Hause ins Bett zu fallen und meine Kinder nur fremdbetreuen zu lassen...
Heute morgen wurde ich zum Frühstück ausgeführt in ein 5 Sterne Hotel (Geburtstag) die Kinder haben gestaunt und ich habe zu meinem Mann gesagt (scherzhaft) er solle doch endlich mal aufsteigen, damit wir in so einem schicken Hotel mal Urlaub machen können... Da hat er gesagt:Kann ich gerne machen mein Schatz, dann frühstücke ich öfter in solchen Hotels, leider ohne Euch. Heißt, er wäre dann fast nicht mehr zu Hause. Das wollen wir auch nicht.Da ist viel Wahres dran!!
-
Zitat
Original von Salonlöwin
Bei Aussagen, die die Begrifflichkeiten kleiner zeitlicher Rahmen und Aufsichtsratstätigkeit in einem Satz unterbringen, bekomme ich (Angst-)Zustände.
Vielleicht magst Du diese Ansichten mal den Landesbanken schildern, die die Aufsichtsratsposten mit Landespolitikern besetzt haben, die bei geringem Aufwand die Lage jedenfalls nicht überblickt haben und dies leider auch noch öffentlich einräumen.
Erwähnenswert wäre in diesem Zusammenhang vielleicht noch, dass es Aufsichtsratsposten nicht wie Sand am Meer gibt ;-).Die Idee eines Aufsichtsrats ist eigentlich, dass diese Leute aufgrund langjaehriger fundierter Wirtschaftserfahrung die Firma beraten, sie mit den richtigen Leuten in Verbindung bringen (Partner oder Investoren z.B.) und ggf. korrigierend in den Kurs eingreifen koennen (ich weiss, das ist die Theorie). Daraus resultiert aber, dass man, um sich fuer eine solche Position zu qualifizieren, erstmal seine 15 oder 20 Jahre in der Wirtschaft Karriere gemacht haben sollte. Denn wie anders sollte man sonst an die notwendige Erfahrung, Wissen und Kontakte kommen, die man dann in diese Rolle einbringt?
Damit sind wir wieder beim Anfangsproblem: Denn diese 15 oder 20 Jahre sind die mit den 16-Stunden-Tagen und immer auf Reisen usw. usw.LG, Andrea
-
Zitat
Original von Eddie Poe
Ich glaube, die Unterbezahlung im Pflegebereich liegt auch daran, dass der Arbeitnehmer /die Arbeitnehmerin nicht einfach so verschwinden kann, wenn noch kein Ersatz da ist. Das hätte dann noch nicht mal was mit den Geschlechtern zu tun.
Aus welchem Grund sollte man Erzieherinnen und Krankenschwestern Überstunden bezahlen, wenn sie sowieso nicht einfach nach Dienstschluss abhauen können, wenn keine Ablösung da ist? Das wäre zumindest meine Theorie.... womit dann doch wieder Idealismus (oder die Ausnutzung desselben) eine Rolle spielen wuerde ... dann ist mein Spieleindustrievergleich vielleicht gar nicht so weit hergeholt :rolleyes.
Denn warum bleibt man laenger? Weil einem das alles nicht ausreichend egal ist, als dass man einfach geht und sagt - dann pflegt euch doch selbst. Und schickt die Beschwerde an den Krankenhausbetreiber, wenn ihr beinahe gestorben waert, weil keiner auf die Notklingel reagiert hat. Um es mal ueberspitzt auszudruecken.- Andrea
-
Hallo zusammen,
das ist eine interessante Diskussion - mit ein paar guten Fragen. Ich habe auch keine Statistiken zur Hand, hier aber mein Beitrag zur Sache:
Ich persoenlich kenne geschlechtsbezogene Umgleichbehandlung im Uebrigen nicht, bin nie persoenlich damit in Beruehrung gekommen. Ich habe Industriedesign studiert, bin dann in die 3D Computergrafik gegangen (eine Maennerdomaene, ich wuerde schaetzen, dass der Frauenanteil unter 10% betraegt), habe die gleichen 16-Stunden-Tage wie meine Kollegen gearbeitet, die gleichen unbezahlten Wochenendschichten, und hatte ebenso wie andere Erfolg, bin irgendwann vom "Arbeiter" zum Manager aufgestiegen, und das Ganze zu vergleichbaren Gehaeltern - soweit ich das beurteilen kann.
3D Computergrafik und Animation gehoert zu den eher hochbezahlten Technologiesparten.Ich frage mich oft, warum der Frauenanteil in meiner Branche so gering ist. Studiengaenge, die in dieses Berufsbild fuehren, sind recht ausgewogen von beiden Geschlechtern besetzt. Doch irgendwo auf dem Weg gehen all die Frauen verloren.
Warum?Vielleicht, weil 16-Stunden-Tage und Wochenendschichten ohne lange Vorankuendigung Grunduebel der Branche sind (wer sie nicht mitmacht, hat keine Chance auf Aufstieg oder Weiterentwicklung, denn er gilt als unmotiviert und ein Teammitglied, das sich vor der Arbeit drueckt). Das vertraegt sich aber nicht mit Familie. Ich kenne nur wenige Frauen im Umfeld, die Kinder haben. Willst Du als Frau in dem Bereich Karriere machen, dann verzichtest Du entweder auf Kinder, oder Du hast einen Mann, der weitgehend die Betreuung uebernimmt, oder Du verdienst so viel, dass Du Dir eine Vollzeit-Kinderfrau leisten kannst und nimmst in Kauf, dass Deine Kinder quasi bei Fremden aufwachsen.
Das ist sicher etwas, mit dem sich Maenner leichter abfinden als Frauen.Ein anderer Grund mag Technik-Affinitaet sein. Computergrafik hat einen kuenstlerische und eine sehr technische Seite. Wer ueber den Status einer austauschbaren Arbeitsbiene hinaufkommen will, muss sich fuer den technischen Aspekt begeistern koennen. Nun gibt es das Geruecht, unter Maennern faenden sich - bedingt durch was auch immer, vielleicht Erziehung? - mehr Technikbegeisterte als unter Frauen.
Allerdings sei hier relativierend gesagt - es gibt auch einen anderen Aufstiegspfad, weg von der praktischen Seite des Jobs, naemlich Kundenbetreuung und Projektmanagement. Und da habe ich die Erfahrung gemacht, dass im Verhaeltnis Frauen mit einem Haendchen dafuer viel ehrgeiziger und aufstiegswilliger sind als Maenner. Wohlgemerkt, meine selektive Wahrnehmung. Das mag woanders ganz anders sein.Meine Schlussfolgerung daraus, was zumindest die mir bekannten Arbeitsumgebungen in Deutschland, Belgien und USA angeht (mehr kenne ich nicht):
Ja, ich sehe das Phaenomen, dass viele Frauen weniger verdienen als Maenner, aber ich glaube nicht, dass es an gezielter Geschlechterdiskriminierung haengt. Sondern daran dass
- sich in manchen Berufsgruppen mehr Maenner als Frauen und umgekehrt finden (sei es aufgrund persoenlicher Interessen oder Arbeitsbedingungen, die sich jemand antun will oder auch nicht) und dass bestimmte Berufe besser bezahlt werden als andere
- dass moeglicherweise mehr Frauen als Maenner entscheiden, Kinder haben und diese dann auch betreuen zu wollen - und bedauerlicherweise wird in den meisten modernen Gesellschaften Kinderkriegen finanziell bestraft, zumindest wenn man zuvor einen hoeher bezahlten Job ausgeuebt hat
- in der Tat etliche Frauen nicht gut im Verhandeln ihrer Gehaelter sind: Ich habe im Rahmen meiner eigenen Personalfuehrungserfahrungen festgestellt, dass Frauen vergleichsweise bescheidener auftreten als ihre maennlichen Kollegen (Ausnahmen bestaetigen die Regel) und weniger agressiv auf ihrer Position beharren - sofern der Arbeitgeber also nicht von sich aus Fairness walten laesst, kann es schon passieren, dass der, der besser verhandelt, dann auch mit mehr Geld fuer den gleichen Job nach Hause geht.Charlotte, Du fragst, warum Arbeiter(innen) in typischen Frauenberufen wie Pflege und Erziehung auch heute noch nicht ihre Gehaltsforderungen durchsetzen koennen.
Das ist eine sehr gute Frage.
Meine Theorie dazu ist, dass es mit Angebot und Nachfrage am Markt zusammenhaengt. Industriegewerkschaften sind sehr gut organisiert und sehr stark. Ich weiss nicht, ob es in der Pflege aehnlich ist. Meine Vermutung ist, dass der Leidensdruck, der durch Streik oder Arbeitsverweigerung von Pflegepersonal hervorgerufen wird, nicht hoch genug ist, weil es moeglicherweise genug arbeitswilligen Ersatz gibt, der sofort zur Stelle ist, um die schlechter bezahlte Position einzunehmen.Mein Aequivalent aus meiner eigenen Branche dazu ist die Computerspiele-Entwicklung, eine Multimilliardendollar-Industrie. Die Loehne in den unteren und mittleren Positionen, die ca. 80% der Stellen ausmachen - also die Leute, die all die praktische Arbeit ausfuehren, sind unter aller Kanone. Warum? Weil sich hunderttausende von idealistischen jungen Leuten darum reissen, einen Job in dieser Industrie zu bekommen (aufgrund ueberzogener Vorstellungen, was den Spassfaktor angeht, aufgrund von Maerchenstories ueber die Aufstiegschancen, aufgrund von Prestige etc.). Zahlreiche Firmen haben 5 Festangestellte (das sind die technischen Supercracks, die die Konzeption und Vorbereitung machen) und 30 unbezahlte Praktikanten, die hoffen, dass ihre Mitwirkung an dem potentiellen Spiele-Hit ihnen a) unsterblichen Ruhm in der Community und b) zahlreiche gutbezahlte Jobangebote von anderen Spieleentwicklungsstudios einbringen wird, da sie ja danach die grosse Industrieeerfahrung haben. Dafuer arbeiten sie gern 16 Stunden 7 Tage die Woche und bringen sogar noch ihren eigenen privat bezahlten Computer mit in die Firma, weil der Arbeitgeber ihnen keine anstaendige Ausruestung zur Verfuegung stellt.
Alles Schall und Rauch und Illusion.
Aber die Firmen muessen nichts an diesen Bedingungen wie auch der miesen Bezahlung aendern, denn draussen vor der Tuer stehen fuer jeden, der geht, ja schon dreissig andere, die laut "Hier!" schreien.Ich koennte mir vorstellen, dass die besagten Niedriglohnbranchen unter einem aehnlichen Phaenomen leiden. Da ist der Grund fuer die Flut an Arbeitskraeften zwar ein anderer, aber der Effekt ist der Gleiche.
Liebe Gruesse,
Andrea -
Zitat
Original von Charlotte
Zu meiner Zeit auch. Und trotzdem gab es auch schon zu dieser Zeit Leute, die keinen Schulabschluß hatten.
Nur war es damals natürlich nicht so, daß man das Gefühl hatte, eine ganze Generation "verdummt".
Und dieses Gefühl habe ich manchmal tatsächlich heutzutage.Ja, das geht mir auch manchmal so.
Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass Fernsehen die Wurzel des Uebels ist, hoechstens eine Begleiterscheinung. Wie ihr schon sagt, "Dumme" gab's auch vor dem Fernsehen schon. Frueher haben die eben anders ihre Zeit totgeschlagen - ich sage nur "Abhaengen mit Freunden".
Die heutige Medienlandschaft bietet nur vielfaeltigere Moeglichkeiten des passiven Zeitvertreibs, der ueberdies so unterhaltsam ist, dass er fuer breite Massen attraktiv wird. Fernsehen, Internet, Computer Games... allen gemeinsam ist, dass sie (ausser vielleicht bei Multiplayerspielen) keine unmittelbare soziale Interaktion mit anderen erfordern. Das senkt die Einstiegshuerde. Wenn ich als schuechternes Kind die Wahl haette zwischen Playstation und draussen auf dem Spielplatz mit anderen Kindern spielen, die ich nicht besonders gut kenne oder die mich nicht besonders gern moegen, na was waehle ich da?
Aber der Vergleich hinkt natuerlich ein bisschen, denn Buecher lesen schult nun auch nicht gerade die soziale Kompetenz
... es ist eine einsame Freizeitbeschaeftigung.Fernsehen (genauso wie uebrigens Internet) nimmt nun eine Sonderstellung insofern ein, als dass es meinungsbildend ist. Es transportiert Informationen, es vermittelt ein Weltbild, und wie genau das aussieht, haengt von der Auswahl des Konsumenten bezueglich der Inhalte ab.
Es ist bestimmt ein Fakt, dass das Fernsehen heute eine groessere Palette an belangloser Unterhaltung bietet. Vielleicht wurde frueher der Bildungsauftrag ernster genommen, ich weiss es nicht. Vielleicht uebt man heute weniger vornehme Zurueckhaltung, wenn es darum geht, die "niederen" Beduerfnisse der Massen zu befriedigen. Zivilisation ist ja bekanntlich eine duenne Tuenche, und oeffentliche Gladiatorenkaempfe mit anschliessender Hinrichtung der Verlierer wuerde bestimmt viele begeisterte Zuschauer finden, wenn man sie wieder anboete.
Ein Grossteil der zahllosen Shows z.B. auf den Privatsendern zielt auf die Lust des Zuschauers am Voyeurismus ab. Menschen finden es ausgesprochen faszinierend, wenn andere Menschen sich oeffentlich demontieren - woher sonst kommen all die schlechten Psycho-Shows, Dschungelcamp & BigBrother. Und bei den Superstar- oder Supermodel-Shows behaupte ich, dass das Zuschauen bei den Zickenkriegen und Demuetigungen mindestens so wichtig sind wie der Wettkampf und die Erfolge und das Fiebern mit dem Favoriten.
Das (Privat)fernsehen reagiert einfach auf den Markt und unternimmt keine erzieherischen Anstrengungen (nachvollziehbar aus ihrer Perspektive - sie verdienen ihr Geld damit, und wenn der Markt hirnlose Shows will, kriegt er sie. Zudem sie auch noch billig zu produzieren sind).Das eigentliche Problem sehe ich (vor allem, aber nicht ausschliesslich) bei jungen Leuten, die aus dem Fernsehen und anderen Medien ein unrealistisches Weltbild beziehen, das nicht durch Bildung und Erziehung gewichtet wird (hier sind eigentlich die Eltern gefragt) und das wiederum voellig verzerrte Erwartungen in Bezug auf das Leben produziert.
Es heisst ja immer, man kann und soll niemanden zu seinem Glueck zwingen. Die Entscheidungsfreiheit gerade auch bei jungen Leuten wird haeufig beschworen und z.B. eine Verweigerung gegenueber Bildungsangeboten - Schule etc. hat nicht wirklich unmittelbare drastische Konsequenzen. Jedenfalls nicht solche, die der Schueler als schmerzhaft empfinden wuerde.
Wenn ich jetzt aber mal auf mich selbst zurueckblicke, als ich 12 oder 14 war, bin ich ganz froh, dass mir die eine oder andere Entscheidung aufgezwungen wurde, die ich so in meinem jugendlichen Leichtsinn anders getroffen haette :grin.
Das Problem ist allerdings nicht dadurch zu loesen, dass bildungspolitisch zweifelhafte Sendungen per Zensur aus dem Fernsehen entfernt werden. Auch wenn ein bisschen Zwang manchmal Gutes bewirken kann.
Es ist ein gesellschaftspolitisches Problem, es geht um die Vermittlung eines Werte- und Bewertungssystems, das fuer das weitere Leben tragfaehig ist und das es dem Konsumenten erlaubt, das Gesehene in den richtigen Kontext zu setzen. Oder seine Wahl so zu treffen, dass es ihm was bringt im Leben.Und last but not least:
Ich bin mir nicht sicher, ob die Masse der Dummen (wie immer man das Wort definieren will) nicht auch for 20 oder 50 oder 100 Jahren gewaltig war. Nur lenken die Medien (auch das Fernsehen) die Aufmerksamkeit viel staerker darauf, weil jetzt jeder sehen kann, welche dummen Antworten manche Jugendlichen auf eigentlich einfache Fragen geben.
Vor 20 Jahren haette das keiner gezeigt oder fuer beachtenswert gefunden.Liebe Gruesse,
Andrea -
Interessanter Thread!
Bei mir ist es so, dass zu Beginn eines neuen Projekts durchaus noch Konfusion stattfindet - ich beginne mit einem Roman, bin aber eigentlich noch nicht so richtig drin, lasse mich ablenken und hasche einer anderen Idee hinterher, die dann doch in eine Kurzgeschichte fliesst oder in ein Expose, das ich ein paar Tage lang schreibe und dann beiseite lege fuer spaetere Benutzung...
Ausserdem flattern dann die Lektoratsrunden des vorherigen Scripts auf den Schreibtisch, Korrekturen etc.Aber dann, wenn die ersten hundert Seiten mal geschrieben sind, dann wird der Trichter immer kleiner. Dann ist da kein Platz mehr fuer anderes, dann muss ich diesen Roman schreiben und sonst nichts.
Gegen Ende, wenn mich mein klassisches Tief ereilt, auf den letzten hundert Seiten, tauchen all die Verlockungen und Ablenkungen in Gestalt anderer Projekte wieder auf und winken mit bunten Tuechern und bieten mir willkommene Ausfluechte aus meinem verdammten Script - das ich zu diesem Zeitpunkt dann beinahe schon hasse, weil es zaeh geworden ist wie Kaugummi.
Die versuche ich dann so gut wie moeglich zu ignorieren :-). Zum Glueck gibt es dann Deadlines, die den noetigen Druck aufbauen :lache.Liebe Gruesse,
Andrea -
Zitat
Original von Goldbeere
Ich meine nur, dass es doch auffällig ist, dass - seit Twilight als Riesenerfolg gefeiert wird - in jeder Buchhandlung wahnsinnig viele Vampirbücher zu finden sind, und das nicht nur im Regal sondern auf Präsentiertischen. Und viele Inhaltsangaben zeigen nun mal eine sehr ähnliche Handlung auf. Das heißt nicht, dass die Bücher schlecht sind, oder das alle so sind - nur haben sie für mich keinen Reiz.Das ist eben das Gesetz des Marktes. Nachdem die "Herr der Ringe" das Fantasy-Genre ins Licht einer breiten Oeffentlichkeit gerueckt haben, sind die Fantasy-Ecken der Buchlaeden aufgeblueht (was mich prinzipiell ja gefreut hat), aber es wurde eben auch alles verwurstet, was ansatzweise mit Elfen oder Orks zu tun hatte. Schade ist dabei, dass die Lawine an Schund, die bei solchen Hypes unvermeidlich losgetreten wird, oft auch ein schlechtes Licht auf die Perlen wirft - die das kollektive Naseruempfen von der anderen Seite eigentlich gar nicht verdient haben.
Bzw fuer mich als Leser ist es schwieriger, eine Auswahl zu treffen, weil die Gefahr, sich zu vergreifen, natuerlich hoeher wird.Genauso einen Hype gab's auch bei den historischen Romanen - wenn ich mal zurueckdenke, vor 10 Jahren gabs davon 3 oder 4 im grossen Belletristik-Regal. Heute sind die Wuhltische voll davon. Weiss gar nicht, was das ausgeloest hat, ich glaube Saeulen der Erde.
Seitdem erscheinen jedes Jahr hunderte neuer Titel, die fast alle das gleiche Strickmuster durchnudeln.
Klar gibts auch hier echte Highlights, aber wie filtert man die aus der Flut heraus?Na und jetzt passiert das gleiche mit Vampiren, oder sagen wir mal, "Uebersinnlichen". Frueher gabs Bram Stoker, und dann noch Anne Rice (die habe ich GELIEBT) und dann vielleicht noch Wolfgang Hohlbeins Ausfluege in die Richtung und dann wurde es schon duenn.
Die Biss-Buecher haben einen riesigen Hype ausgeloest - eigentlich Jugendbuecher (aehnlich wie Harry Potter), die es geschafft haben, einen Nerv zu treffen. Und darauf reagiert der Markt.
Aber auch vorher gab es schon den Trend, Nackenbeisser mit Vampiren statt mit Piraten oder Suedstaatengentlemen zu bevoelkern. Diese Romantikschmoeker gibts ja zu Hauf. Und nachdem nun der Buchhandel erkannt hat, Vampire gehen gerade gut, versucht man sie in jedes nur erdenkliche Genre hineinzupressen - wie eben auch in heitere Frauenromane.Als Alt-Fan von Vampirliteratur muss ich also nicht ohne Wehmut erkennen, dass meine kleine staubige Ecke sich in einen Hype verwandelt hat. Und das, wo ich Hypes doch wirklich hasse
... schon meine jahrzehntelange Fantasy-Begeisterung ist beinahe zugrunde gegangen am Herr der Ringe Hype.Schoene Gruesse,
Andrea -
ja, Gambit war cool, das stimmt.
Der hätte nen eigenes Spinoff verdient. -
Das Buch ist wirklich super unterhaltsam, danke für die schöne Rezi!
War tatsächlich das erste Buch, das ich jemals von Sherrylin Kenyon gelesen habe und das mich damals dazu gebracht hat, einen näheren Blick auf diese Autorin zu werfen.
Ist witzig, sexy und mit einer richtig netten Handlung.
Schöne Grüße,
Andrea -
hm, vielleicht muss ich mir den Film einfach noch mal angucken...
- a.
-
Zitat
Original von BloodyMary

Es ist ein Aktionfilm! Ich hab auch keine Unstimmigkeiten festgestellt.
Auch nicht, dass es zu viele verscheidene Charaktäre waren die wieder zu schnell verschwunden sind. Kann ich nicht zustimmen!
Ich habe nichts gegen Actionfilme. Ich LIEBE Actionfilme. Und dass dort viele Dinge unrealistisch sind - kein Problem. Solange es gut gemacht ist und man als Zuschauer halbwegs glaubwuerdig vermittelt bekommt, dass das mit den Regeln der Physik einigermassen passt :grin.
Das ist es auch nicht, was ich an diesem Film kritisiere. Die Action ist prima, da gibts nichts zu maekeln.Meine Kritik richtet sich eher gegen die mangelnde Geradlinigkeit, die ich gerade in einem Actionfilm erwarten wuerde. Wenn etwas Vielschichtigkeit dabei ist - umso besser. Aber ich wuensche mir einen starken roten Faden, der mich fesselt und mir die Figuren ans Herz wachsen laesst.
Den gibts hier zwar, und er ist sogar vielschichtig und kommt mit ein paar unerwarteten Wendungen. Doch dann wird er so - sorry, zugemuellt von der Legion an anderen Akteuren, die alle irgendwie ein bisschen was Besonderes sind, genug jedenfalls, als dass man einen zweiten Blick wagt, mehr ueber sie erfahren will - aber der zweite Blick wird nicht gewaehrt. Und ueber all dem verliert man den roten Faden dann ein bisschen aus dem Blick.Ich schaetze, ein Teil des Problems resultiert auch daraus, dass man unbedingt an die Ereignisse der anderen X-Men Filme anknuepfen wollte (und es am Ende dennoch nicht so ganz geschafft hat).
ZitatWas ist nicht schon alles unrealistisch in Filmen?
Wie gesagt, das ist auch nicht mein Problem.ZitatWenn du wirklich so an jeden Film ran gehst, dann kannst du keinen Film richtig geniesen!!! Es gibt doch immer etwas wo etwas nicht stimmt.
Ich hab in letzter Zeit eigentlich eine ganze Menge an (Action)Filmen gesehen, die ich genossen habe. Ich gehoere nicht zu den Leuten, die mit dem Seziermesser an einen Film rangehen.
Aber hier finde ich es einfach schade, wie mit ein paar wohlgezielten Schnitzern ein potentielles A-Movie so versaegt wird, dass es dann nur noch ein teurer B-Streifen ist.
Jetzt habe ich noch mal drueber geschlafen, und im Nachgang bleibt vor allem uebrig, dass die extra Portion Zuckergusskitsch, die immer mal wieder durchschimmert, wirklich nicht haette sein muessen. Vor allem die gueldene Sonnenuntergangsorgie am Ende... aber naja, Geschmaecker sind verschieden. Mir war's zu sehr Bollywood-Zeremoniell.Um das noch mal klarzustellen - ich fand den Film nicht per se schrecklich. Er ist unterhaltsam, er hat seine Schauwerte, er hat seine lustigen Momente. Die Szene in dem Bad z.B. war richtig cool. Und die ganze Sequenz mit den beiden alten Farmern war emotionell wunderbar in Szene gesetzt, ganz ohne Kitsch. Nur haelt das der Film nicht komplett durch.
Er ist m.E. nur nicht das bombastische A-Movie, das er haette werden sollen.- Andrea
-
So - update: Habe den Film soeben gesehen.
Und ärgere mich, dass ich mit so hohen Erwartungen ins Kino gegangen bin. Sonst hätte ich ihn einfach unterhaltsam gefunden und danach vergessen und würde mich nicht die ganze Zeit fragen, ob es jetzt am Drehbuchautor lag, oder am Regisseur oder am Studio, dass es am Ende doch nur ein durchschnittlicher Action-Film mit einem ansehnlichen Hauptdarsteller geworden ist.
Um es gleich vorwegzunehmen - der Film hat durchaus seine guten Momente. Hugh Jackman ist in Bestform, sowohl schauspielerisch als auch, was die Schauwerte angeht :grin. Liev Schreiber als Victor Creed, Wolverines Gegenspieler, ist ebenfalls großartig, die Beziehung der beiden komplex und dramatisch. Die Action macht Spaß, und es gibt sogar ein paar richtig witzige Einlagen.
Doch der Film hat zwei Probleme:
Zum Einen verliert sich die Handlung zwischen zig Charakteren und Schauplätzen. Man hat den Eindruck, der Drehbuchschreiber wollte zuviel in die anderthalb Stunden quetschen. Ein Dutzend Mutanten taucht auf und verschwindet wieder in der Belanglosigkeit, jeder von ihnen mit der Anlage zu einem schillernden und interessanten Protagonisten. Doch es bleibt keine Zeit, sie einzuführen, kaum treten sie auf, sind sie auch schon wieder verschwunden und tragen so nur zur allgemeinen Verwirrung bei.
Klüger wäre es gewesen, den ganzen Ballast rauszuschmeissen und sich auf die vielschichtige Beziehung zwischen Logan und Victor zu konzentrieren, zwei wirklich ebenbürtige Gegner. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Zum anderen greift der Regisseur drei oder vier Mal so fatal in den Kitschtopf, dass man schreien möchte 'NEEIIIIIN!'
Mal ehrlich, ein Held, an dem die Kamera in dramatischer Pose von unten hochblickt, während in seinem Rücken Wolken über den Himmel jagen und zugleich die güldene untergehende Sonne die muskulösen Schultern beglänzt, den kann doch keiner mehr ernst nehmen!? Diese Momente bescheren dem Film eine unfreiwillige Komik, die ein Gutteil der Atmosphäre zerstört.Ebenfalls negativ aufgefallen ist mir eine gewisse Holprigkeit im Fluss des Films. Ich denke, das hängt auch wieder damit zusammen, dass man zuviel auf einmal erzählen will. Wir springen in rascher Folge von einem zum nächsten zum nächsten zum nächsten Schauplatz / Zeitabschnitt / neuen Figuren, und nach der ersten Stunde hat man schon wieder die Hälfte dessen vergessen, was am Anfang eigentlich passiert ist.
Der Rhytmus passt einfach nicht, es gibt keinen Flow. Die ruhigen Szenen sind zum Teil zu lang, die Action wirkt dadurch wieder beliebig, man vermisst einen echten Spannungsbogen.
Außerdem wirken einige der Spezialeffekte etwas unfertig, als sei den Leuten am Ende das Geld ausgegangen. Und ich fand es befremdlich, dass bei all dem Hacken und Stechen mit scharfen Klingen und Krallen nie auch nur das einzige Tröpfchen Blut den glänzenden Stahl befleckt. Das geht zu Lasten des Realismus und läßt die Kampfszenen etwas plastik-haft wirken.Wenn ich das jetzt so lese, stelle ich fest, dass es ein ziemlicher Verriss geworden ist.
Okay, soll es auch - wenn man den Film an den hohen Erwartungen misst, die im Vorfeld aufgebaut wurden. Andererseits, wenn man die beiseite läßt, ist es ein ganz unterhaltsamer Actionstreifen. Ob man ihn unbedingt im Kino sehen muss, sei mal dahingestellt.- Andrea