Beiträge von finsbury

    An "Das zweite Königreich" kann ich mich kaum mehr erinnern, es ist sehr lange her, dass ich den Roman las. Aber nun kommen mir wieder ein paar Erinnerungen, wenn ich von Caedmon, Aliesa und Matilda lese.


    Ich finde es interessant, wie zwar zunächst schnell, aber dann auch wieder langsam Alans Vorgeschichte offen gelegt wird. Kaum ist er auf Helmsby purzeln zwar die Erkenntnisse wie beim Domino-Day, aber es blebt dabei, dass Alan sich nicht erinnern kann und dass besonders dieses Bedrückende, die Angst, in eine wirklich schlimme Tat verwickelt zu sein, ihm bleibt. Nach der Zeichnung zum Übergang ins nächste Buch nehme ich an, dass wir hier erfahren, was Alan getan hat.

    Mir gefällt der Anfang auch gut. Gablé versteht es, einen schnell in den Stoff einzuführen und zu fesseln.
    Eine Kolonie der Ausgegrenzten im Mittelalter - quer durch alle Gesellschaftsschichten - das birgt schon eine Menge Sprengstoff. Im Moment haben wir eine auktoriale Erzähperspektive, die sich auf Simon und Losian konzentriert, ich nehme an,dabei bleibt es auch.
    "Natürlich" übernehmen die Personen aus der gehobenen Gesellschaftsschicht, selbst wenn sie nicht wissen, wer sie sind, die Führung der Gruppe, aber das entspricht wohl auch dem, was in vergleichbarer Situation wohl auch tatsächlich passiert wäre.
    Die Sturmnacht ist sehr intensiv geschildert worden, und ich bin nun gespannt, wie sie es schaffen, Regi mitzunehmen. Dass sie es tun, legt die von Sylli erwähnte Illustration nahe.

    Nun habe ich den Roman für B 5 (aktuelle Jahreszeit) durch:


    Orhan Pamuk: Schnee,


    ein düsterer Roman, kunstvoll geschrieben, der die religiösen und politischen Gegensätze in einer verschneiten Stadt im nordöstlichen Anatolien schildert und dorthinein noch ein fast semantisches Rätsel - wie im "Namen der Rose" webt.

    Für die Gegenwart habe ich oben eingetragen:


    Orhan Pamuk: Schnee


    Der Roman spielt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts und behandelt das Zusammentreffen verschiedener politischer und religiöser Strömungen in der nordostanatolischen Stadt Kars, die von dem Dichter Ka besucht wird, der dort auch seine Jugendliebe wieder trifft und sich erneut verliebt. Ein ziemlich verstörendes, aber sehr kunstvoll geschriebenes Buch!

    Auch wenn ich ganz sicher nicht alle Vorgaben erledigen kann, will ich doch mitmachen. Vielleicht schaffe ich wenigstens einen Teil der Liste!


    1. Griechisch-römische Antike und frühes Mittelalter (500 v. Chr. – 814 n. Chr.) Apuleius: Der goldene Esel
    (02/17)
    2. spätes Mittelalter (842 n. Chr. – 1348 n. Chr.) Rebecca Gablé: Hiobs Brüder (02/16)
    3. 1348 bis 1485 ( Tudor Regierungsbeginn) Ildefonso Falcones: Die Kathedrale des Meeres (04/16)
    4. Tudor Zeit bis Anfang Stuart Zeit (1485 n. Chr. – 1603 n. Chr.) Hilary Mantel: Wölfe (11/17)
    5. Stuart 1603 - bis ca. 1714
    6. 1715 - Ende Napoleon ca. 1814 - 1821 Isabel Allende: Die Insel unter dem Meer (02/16)
    7. nach Napoleon Bonaparte bis 1900 Fritz Reuter: Das Leben auf dem Lande (03/16)
    8. 20. Jahrhundert (1900 n. Chr. – 1945 n. Chr.)Carson McCullers: Spiegelbild im goldenen Auge (02/16) Anne Jacob: Die Tuchvilla und Die Töchter der Tuchvilla (05+06/16)
    9. Nachkriegszeit (1946-1969) Gerhard Jäger: Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod12/16
    10. Gegenwart (70er Jahre bis heute) Orhan Pamuk: Schnee (01/16)
    11. Zukunft Jean-Marc Ligny: Aqua TM (05/16)
    12. Zeitreise / mehrere Zeitebenen Klüpfl/Kobr: In der ersten Reihe sieht man das Meer (04/16)

    Darf ich auch noch mitmachen?


    Hier ist auch noch meine Liste:




    A1 - Ein Buch, in dem es (zumindest zeitweise) regnet. Rebecca Gablé: Hiobs Brüder (02/16)
    A2 - Ein Buch, dessen Handlung in verschiedenen Zeitebenen spielt oder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Klüpfl/Kobr: In der ersten Reihe sieht man das Meer(04/16)
    A3 - Ein Buch mit einem grünen Cover. Fritz Reuter: Das Leben auf dem Lande (03/16)
    A4 - Ein Buch, dessen Schluss du am liebsten umschreiben würdest! Jacques Berndorf: Ein guter Mann (10/16)
    A5 - Ein Buch, das der Debüt-Roman eines Autors/einer Autorin ist oder dessen/deren bisher einziger erschienener Roman. Ildefonso Falcones: Die Kathedrale des Meeres(04/16)
    04/16
    B1 - Zwei Bücher mit identischer (+/- 10%) Seitenzahl. Anne Jacob: Die Tuchvilla und Die Töchter der Tuchvilla (05+06/16)
    B2 - Ein Buch, das du von einem (Eulen-)Büchertisch mitgenommen hast/ von einem (Bücher-)Flohmarkt hast. Ivan Turgenjev: Aufzeichnungen eines Jägers 12/16
    B3 - Ein Buch, in dem getanzt wird. Isabel Allende: Die Insel unter dem Meer (02/16)
    B4 - Ein Buch, von einem Autor, der aus Deinem Landkreis/ deiner Stadt / deiner Region stammt (oder der dort wohnt).
    B5 - Ein Buch, das in der aktuellen Jahreszeit spielt. Orhan Pamuk: Schnee (01/16)


    C1 - Ein Buch, in dem eines Deiner Hobbies eine Rolle spielt. Doug Dorst, J.J: Abrams: Das Schiff des Theseus12/16
    C2 - Ein Buch mit einem Prolog und/ oder Epilog. Jaques Berndorf: Ein guter Mann 11/16
    C3 - Ein Buch, bei dem der Klappentext nicht zum Buchinhalt passt.
    C4 - Ein Buch, an das du dich bisher nicht herangetraut hast. Jean-Marc Ligny: Aqua TM(05/16
    C5 - Ein Buch, das ein Klassiker ist. Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Wuz im Auental (04/16)


    D1 - Ein Buch, das ganz oder teilweise in einer Hauptstadt spielt. Vargas Llosa: Die Stadt und die Hunde(07/16)
    D2 - Ein Buch, mit einem unpassenden/unlogischen Titel oder Cover. [B]Qiu Xiaoling: Schwarz auf Rot[/B] (04/16)
    D3 - Ein Buch, bei dem die Initialen der Namen des Autors mit deinen identisch sind ODER dessen Autor einen (Vor-, Mittel-, Nach-) Namen mit Dir teilt. Natürlich braucht man nicht zu sagen, welcher Name oder ob Initialen oder Name.
    D4 - Ein Buch, dessen Geschichte nicht nur als Buch existiert (wurde verfilmt, es gibt auch ein Spiel etc). Wolfgang Herrndorf: Tschick (09/16)
    D5 - Ein Buch, das dich enttäuscht hat. Thomas Krüger: Erwin, Enten und Entsetzen (03/16)


    E1 - Ein Buch, dessen Protagonist(in) Kinder hat. Rita Falk: Leberkäsjunkie (02/16)
    E2 - Ein Buch, erschienen in deinem Geburtsjahr.
    E3 - Ein Buch, das in einem Land spielt, wo du noch nicht warst. Arto Paasilinna: Der Mann mit den schönen Füßen (03/16)
    E4 - Ein Buch, bei dem ich über meinen Schatten gesprungen bin, weil ich aus diesem Genre normalerweise nichts lese. Bill Napier: Der 77. Grad (06/16)
    E5 - Ein Buch, das Du im Geburtstagsmonat des Autors zu lesen begonnen hast. Carson McCulllers: Spiegelbild im goldenen Auge (02/16)


    Bingofeld:
    A1 A2 A3 A4 A5
    B1 B2 B3 B4 B5
    C1 C2 C3 C4 C5
    D1 D2 D3 D4 D5
    E1 E2 E3 E4 E5
    Ich beginne mit B5 (Buch zur derzeitigen Jahreszeit): Orhan Pamuk: Schnee, da habe ich jetzt ungefähr die Hälfte gelesen.

    Gestern war ich auf einem Konzert von "Echoes of Swing".


    Die vier Herren (Piano, Altsaxophon, Trompete und Schlagzeug) widmen sich dem Swing und noch älteren Formen wie dem Ragtime und modernisieren diese alten Titel behutsam bzw. komponieren in diesem Stil.


    Die letzten CDs heißen "Dancing" und "Blue Pepper". Gestern spielten sie z.B. den klassischen Charleston im Walzer-Takt, einfach genial!

    Vor einigen Tagen habe ich den Roman auch beendet und schließe mich im Wesentlichen der vorherrschenden Meinung an.
    Ich finde es spannend, den Aufbruch vom Mittelalter in die Neuzeit an der Seite eines Waringhams zu erleben, aber insgesamt hat dieser Band weniger Herzblut als seine Vorgänger.
    Auch die Handlungselemente wiederholen sich, wie z.B. Nicks Inhaftierung im Tower, die Intrigen.
    Genau wie Eliza08 finde ich es kaum glaubhaft, dass Nick und vor allem Janis, die ja eher eine weibliche Gelehrte ist, nun Hofschranzen werden sollen.
    Das Buch hört auch an einem Punkt auf, wo es gerade interessant gewesen wäre, wie sich die Protagonisten zur weiteren Politik Marys stellen.
    Ich habe mal in die Leseprobe zum nächsten Waringham geguckt und da bemerkt, dass


    Dennoch war der Roman insgesamt eine kurzweilige Lektüre, wenn er mich auch nicht vom Hocker gerissen hat.

    Jaaa! Der Durham-Clanchef taucht auf. Da freut sich mein Leserherz, denn "Der König der purpurnen Stadt" ist mein bisheriger Lieblings-Gablé. Auch die Verbindung zu dem König der Diebe macht diesen Abscbnitt sehr spannend, und ich bin wirklich neugierig, wie es Nick am Hof der kleinen Elizabeth ergehen wird. Das is ja eigentlich eine Steilvorlage für eine weitere gefährliche Situation, durch die Nick muss.
    Die Idee mit der Verpfändung des Anwesens ist ja auch raffiniert, darauf muss man erstmal kommen. Ich freue mich schon darauf, zu erfahren, wie Sumpfhexe reagieren wird.

    Nun wird`s langsam richtig spannend. Nick kommt an den Hof, und Gablé schildert das Gepränge dort sehr schön. Ein interessanter erzählerischer Schachzug, durch den Nick Zugang zu Insiderwissen bekommt, ist, dass er Anne Boleyns Bruder kennen lernt, der ihm recht zugeneigt ist.
    Ich habe mich bisher mit der Epoche Henrys VIII. nur oberflächlich beschäftigt, insofern finde ich es sehr spannend, einige Hintergründe zu erfahren und es macht Spaß, über den Gesandten des Kaisers zu lesen, und auch, welchen Einfluss letzterer damals hatte. Das deutsche Kaisertum ist ja wenig später zur Bedeutungslosigkeit verblasst, hier aber ist es noch ein "Global Player".
    Mary wird von Gablé bisher wirklich positiv dargestellt. Ich habe auch im Nachwort gelesen, dass die Autorin ein anderes Bild von Mary vermitteln will, als in den meisten Geschichtsbüchern dargestellt wird, allerdings ohne diese zu glorifizieren. Bin gespannt, wie ihre Schilderung der Königin weitergeht.

    Hke und andere schreiben, dass es erstaunlich ist, wie erwachsen sich Nick benimmt, obwohl er doch erst 14 ist. Da stimme ich zu, insbesondere, was die Szene mit Vater Ranulf angeht, aber man sollte auch bedenken, dass die Menschen damals viel früher erwachsen wurden als heute, weil man ihnen diese lange Adoleszenz, die wir Menschen uns heute gönnen, nicht zugestand. Die arbeitende Bevölkerung musste schon früh ran, aber auch die Adeligen wurden als Page oder Hofdame bzw. durch Heirat schon früh in die Pflicht genommen. Insofern kann ich Nicks Gedanken oft gut nachvollziehen, aber bei seiner Durchsetzungsfähigkeit hat Gablé wohl etwas übertrieben.

    Es hat leider lange gedauert, bis ich wieder schreiben konnte, weil ich a.V. in meinem Profil etwas verstellt hatte. Außerdem war ich im Urlaub und hatte sehr wenig Zeit zu lesen. Mit den ersten 100 Seiten bin ich aber schon länger fertig.Wie ihr oben schreibt, ist auch mir sehr stark aufgefallen, wie ähnlich sich die jeweiligen Anfänge der Waringham-Bände sind. Junge haut aus einer Art Erziehungsgefängnis ab, kommt nach Hause und reift an dem Geschehen, mit dem er sich dort auseinandersetzen muss.Dann geht's hinaus in die Welt und die große Politik. Da aber Gable das Geschehen spannend und mit einigem Dialogwitz präsentiert, machen die Waringhams immer wieder Spaß.

    Ich möchte auch mitmachen!
    Stand 28.06.2015 2/48 Büchern


    Inhaltliche Herausforderung 1/18


    3.1 … bei der eine Figur eine psychische Erkrankung hat/hatte oder sich in psychotherapeutischer Behandlung befindet/befunden hatte. (Beispiele für Erkrankungen: Depression, Zwang, Angst, Manie, Psychose …)
    3.2 … in dem eine Dreiecksbeziehung thematisiert wird.
    3.3 … das (wenigstens zum Teil) in Afrika spielt.
    3.4 … in dem ‚Zeit‘ eine Rolle spielt.
    3.5 ...in dem eine Figur einen (geheimen) Traum verwirklicht (und sei es auch nur für kurze Zeit).
    3.6 … in dem sich mindestens ein/e Protagonist/in verliebt.
    3.7… dessen Protagonist kein Mensch ist.
    3.8 … in dem eine Figur rote Haare hat.
    3.9 … das an einem Ort spielt, den du gerne mal bereisen möchtest oder an dem du bereits einmal warst.
    3.10 … in dem gekocht oder gebacken wird.
    3.11 … das (autobiografische) Anteile enthält.
    3.12 … in dem eine Flucht und/oder das Leben im Exil thematisiert wird
    3.13 … in dem Tee oder Kaffee eine Rolle spielt.
    Elizabeth Gaskell: Cranford - Eine Hauptfigurm, Miss Matilda Jenkyns, verarmt plötzlich und macht einen Tee-Handel auf gel. 06/15
    3.14 … über eine ganz besondere oder ungewöhnliche Freundschaft.
    3.15 ... in dem sich die Gefühle einer Person gegenüber ins Gegenteil verkehren.
    Beispiele: Liebe wird zu Hass, Verachtung zu Bewunderung, Missbilligung zu Akzeptanz.
    3.16 … bei dem mindestens eine Figur an einem Friedhof vorbeikommt oder diesen betritt. Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auental Der Ich-Erzähler selbst tritt am Ende ans Grab seines Protagonisten gel.04/16
    3.17 … ... in dem infolge von etwas Schlimmen dann doch etwas Gutes passiert.
    3.18 … in dem sich der Protagonist (wenigstens zeitweise) in Schule, Ausbildung, Studium, Weiterbildung, Fortbildung, Führerschein erwerben oder einer ähnlichen Lern- und Leistungssituation befindet.


    Nicht-Inhaltliche Herausforderung 0/18


    3.19 … dessen Autor mit denselben Initialen in Vor- und Nachnamen beginnt. Hat der Autor einen Doppel-Nachnamen, kann sowohl erster als auch zweiter Nachname gezählt werden.
    3.20 … das von einem skandinavischen Autoren geschrieben wurde. Entweder dort geboren oder aktuell dort lebend.
    3.21 … dessen Hauptfigur einen Namen mit sechs Buchstaben hat.
    3.22 … das jemals auf der Spiegel-Bestseller-Liste stand.
    3.23 … das du blind für diese Aufgabe aus deinem SUB oder RUB gefischt hast.
    3.24 … das Lieblingsbuch eines Freundes/einer Freundin ist.
    3.25 … mit einem Personalpronomen im Titel.
    3.26 … dessen Cover überwiegend blau ist.
    3.27 … welches nicht dein Eigentum ist (Wanderbuch, Büchereibuch, Eigentum deiner Freundin, deines Freundes, deiner Eltern, deiner Kinder, etc.)
    3.28 … auf dessen Cover ein Kopf abgebildet ist.
    3.29 … dessen Titel aus mindestens 10 Silben besteht.
    3.30 … dessen Autor bei Erscheinen des Buchs nicht älter als 30 war.
    3.31 … in dessen Titel ein ‚y‘ vorkommt.
    3.32 … das dem Genre Jugendroman oder Young Adult zugeordnet werden kann.
    3.33 … dessen Geschichte mit dem ersten Band noch nicht fertig erzählt wurde.
    3.34 … das du bereits einmal gelesen hast.
    3.35 … das nach 2010 erschienen ist.
    3.36 … mit einer ungewöhnlichen Seitenzählung.


    Eulenherausforderung 0/5


    3.37 … das in einem (egal welchem) Lieblingsbuch-Lese-Event genannt wurde. Für die, die es nicht kennen: Dort schlägt jede Eule 3 seiner Lieblingsbücher vor, von denen eine andere Eulen dann einen Titel liest.
    3.38 … in dem jemand Ginger Ale trinkt.
    3.39 … das in einer der letzten beiden Challenges gelesen wurde.
    3.40 … in dem irgendwie eine Eule vorkommt/erwähnt wird oder auf dessen Cover eine Eule abgebildet ist (nicht als Verlagslogo!).
    3.41 … dessen Rezithread mehr als 25 Antworten hat.


    Spezial-Herausforderung 0/7


    3.42 … in dem dein (Real-)Name vorkommt. (Entweder Vor-oder Nachname). Du musst niemandem mitteilen, um welchen Namen es sich in dem Buch gehandelt hat.
    Falls das für deinen Namen sehr schwer ist, gehen auch Abwandlungen davon: Beispiel: wenn du Maria heißt, zählen Maria, Marie, Mary, Marianne …)
    3.43 … … mit einem Genre, das nicht in dein Beuteschema passt.
    3.44 ... in dem hinten Rezepte aufgeführt werden. (kein Kochbuch).
    3.45 … das (wenigstens zum Teil) in der ehemaligen DDR spielt.
    3.46 … das aus der Sicht von mindestens 5 Figuren/ Protagonisten geschrieben ist.
    3.47 … in dem ein umfangreiches Repertoire an handlungsrelevanten Figuren vorkommt (mindestens 20).
    3.48 … in dem folgende Gegenstände vorkommen: Ein Hut, ein Regenschirm, ein Handschuh.

    Wie ich schon im vorvorherigen Abschnitt bemerkte, ist Dahn ganz eindeutig szenisch begabt: Er wäre heute - mit deutlich anderen Ansichten - sicher auch ein guter Regisseur geworden oder jemand, der die Settings abstimmt: Der Auftritt Totilas zu seiner letzten Schlacht ist in hohem Maße kitschig, passt aber auch perfekt als Gegensatz zu Tejas letztem Auftritt: Beide sind große Helden der Goten, die sich aber völlig unterschiedlich inszenieren bzw. von Dahn inszeniert werden, der aber hier Anregungen aus dem Prokop aufnimmt und in die äußerste Apotheose steigert.
    Deshalb glaube ich auch, Zefira , dass er die Schicksale Cethegus' und Tejas bewusst parallel setzt, schließlich töten sie sich am Ende auch gegenseitig.
    Teresa , deinen Ausführungen kann ich aber auch gut zustimmen, danke übrigens für deren Ausführlichkeit und Kenntnisreichtum. Cethegus fasziniert Dahn, aber er liebt ihn nicht wie Teja: Also lässt er Cethegus in großartigem Abgang verbrennen, Teja hingegen in einer Art Auferstehung verklären.
    Was die Figur des Syphax angeht, scheint es mir allerdings, dass er nicht bei Cethegus bleibt, weil er von ihm abhängig ist bzw. dieser ihm das Leben gerettet hat, sondern ein wenig schildert Dahn Syphax Treue wie die Treue eines Hundes, ähnlich wie es für Mataswinthas afrikanische Dienerin gilt. Ich denke, hier frönt Dahn zeitgenössischen Vorurteilen des "edlen Wilden".


    Das Ende am Vesuv und mit der Schiffsentführung in den Norden schafft eine Art neuen Mythos: Es kann allerdings sein, dass Dahn hier mir nicht näher bekannte Motive aus dem Thidreks-Sagenkreis verwendet hat.


    Noch etwas zu Dahn und seine Stellung zum Christentum: Ziemlich eindeutig ist er nicht gläubig, denn alle seine echten Helden sind entweder heilig oder dem christlichen Glauben gegenüber gleichgültig wie z.B. Totila. Die gläubigen Christen haben nur dienende Rollen, und selbst Valeria wählt den von der Kirche nicht zu akzeptierenden Freitod.

    Cethegus ist doch eine historische Persönlichkeit, die Dahn auch in seinen historischen Schriften nennt. Er erwähnt ihn, als er die erfolgreiche Eroberung Roms durch Totila und dessen anschließende Verhandlungen mit Justinian schildert:
    "Jedoch Justinian ließ seinen Gesandten gar nicht vor und weigerte jede Antwort, denn am Hof von Byzanz arbeiteten mächtige Einflüsse gegen jeden Ausgleich mit den Goten: die Häupter der beiden Stände, die den großen Vorteil bei der Austreibung der ketzerischen Barbaren aus Italien hatten, der katholischen Priester und des römischen Adels, der Papst Vigilius (etwa 537-555) und der Patrizier und Konsular Gothigus (alias Céthegus)."
    (Dahn, Völkerwanderung, Kap. 2: Die Ostgoten)
    Das gehört parallel zu den Kapiteln, in denen Cethegus in Byzanz agiert.

    Nun bin ich mit diesem Buchabschnitt auch fertig.
    Manchmal ist die historische Wahrheit interessanter als der erdichtete heldische Tod in unserem Roman.
    Laut Dahns historischen Schriften ist Hildebad keineswegs bei einem Zweikampf mit dem scheinbaren Belisar gestorben, sondern so:


    "Wila, ein junger Gote, in dessen Abwesenheit der König die Braut einem anderen vermählt hatte, schlug Ildibad [=Hildebad], als er mit den Vornehmen beim Mahl saß, plötzlich mit einem Schwertstreich das Haupt vom Rumpf, dass es auf den Rumpf flog."


    Das wäre doch eine saftige Szene gewesen, aber Ildibads Handlungsweise war für Dahn dann doch wohl zu unschön.


    Was mir gut gefallen hat, obwohl es nahe am Kitsch liegt, ist die Szene, in der Teja zum ersten Mal gregorianische Gesänge hört:


    "Ich hörte es einmal, abends, im Dämmerlicht in der Basilika St. Peter. Die Vorhänge der Kirche waren zurückgeschlagen, das Abendlicht flutete träumerisch herein, die Kerzen am Altar gaben ihren roten Schein dazu, Weihrauchwolken zogen duftend dazwischen und unsichtbare Priesterknaben sangen mit hellen Stimmen aus der Krypta."


    Hier zeigt sich Dahn wieder als großer Schilderer, der wunderbar Bilder in den Kopf malen kann.