Beiträge von Markus S.

    Liebe Büchereulen,


    so wie ich das sehe, sind nun alle Teilnehmer der Leserunde mit der Lektüre der "Kuppel" durch - es war wie immer spannend, euch beim Lesen des Buches zu begleiten und mit euch zu diskutieren! So eine Leserunde ist für mich als Autor schön (allein schon wegen des Lobes und des Zuspruchs), aber zugleich auch sehr anstrengend, weil ich mich natürlich auch mit Kritik am Buch auseinandersetzen muss - Kritik, die man an- oder auch hinnehmen muss, auch wenn man sie manchmal als ungerecht empfindet. Aber in dieser Leserunde war der Ton immer moderat, so konnte ich das aushalten, danke dafür. Danke aber vor allem an alle, die mit mir und mit diesem Buch mitgegangen sind und sich auf die Geschichte eingelassen haben, auch wenn sie so anders ist als meine von der Struktur und der Erzählweise her sehr viel komplexeren vorhergehenden Bücher "Zwillingsspiel" und "Feuertaufe". Ich probiere gerne in meinen neuen Werken etwas Neues aus (das Jugendbuch "Der Torwächter" ist z.B. noch einmal ganz anders angelegt), und so war auch "Die Kuppel" war für mich ein Experiment: ein ethisch sehr komplexes Thema in eine klare einfache und linear erzählte Geschichte zu verpacken. Was mich dabei sehr freut, ist der Umstand, dass der erhoffte Effekt eingetreten ist: Wir haben sehr viel diskutiert. Darauf kam es mir an, und dass das geklappt hat, freut mich wirklich sehr.


    Ich verabschiede mich heute aus dieser Leserunde, werde sicher ab und an noch einmal hineinlesen und lade alle, die noch Fragen oder Diskussionsbedarf haben, sich direkt an mich zu wenden. Loggt euch, wenn ihr mögt, auf meiner Seite bei Facebook ein, dort poste ich fast täglich, oder schickt mir über meine Webseite eine Mail. Bist die Tage!


    Herzliche Grüße
    Markus

    Zitat

    Original von Beatrix


    Ich akzeptiere durchaus, dass dieses Buch und sein Gedankenexperiment zur Diskussion anregen soll. Nur sehe ich die Diskussion nicht in einer Richtung, die wirklich hilfreich ist.


    Wenn diese Diskussion hilft, zum Thema eine Position zu finden, dann ist das doch hilfreich, oder? Ich möchte nicht, dass alle die gezeichnete "Lösung" toll finden - ich sehe das ja selber sehr ambivalent. Dass wir hier darüber reden, darum geht es! Und ich habe viele sehr interessante Gedanken zum Thema gelesen. Das schärft den Blick auf die Gegenwart ...

    Lieber Toebi, gerade eben habe ich ein Drehbuch für einen ZDF-Krimi fertiggeschrieben (falls Du mir auf facebook folgst, wirst Du das wissen). Danach werde ich den zweiten Teil meiner neuen Jugendbuch-Reihe "Der Torwächter" schreiben (erscheint Anfang 2013), und dann geht es los mit meinem neuen Buch für Droemer. Eigentlich hatte ich vor, die Kommissar-Selig-Trilogie abzuschließen, nach "Zwillingsspiel" und "Feuertaufe" warten viele auf den 3. Teil. Aber mein Verlag war so von der "Kuppel" begeistert, dass er mich gedrängt hat, ein weiteres Buch in diesem Genre zu schreiben. Da ich das gerne mache, habe ich mich breitschlagen lassen ... Das Buch soll ebenfalls im nächsten Jahr herauskommen.

    ... na ja ... Mercymelli, ganz ehrlich, mir ging es bei keiner dieser Szenen darum, eine Liebesnummer einzuschieben, wie du schreibst. Ich hatte es eigentlich schon geschrieben: Vincent flieht zu der Hure, weil er sich bei ihr verstecken will, als sie ihm anbietet, für 200 Euro zu ihr zu gehen. (Vielleicht hätte ich einen Satz dazuschreiben sollen wie: "Mir war alles andere wichtig in diesem Moment als Sex, ich war einfach nur froh, meinen Verfolgern entkommen und für den Moment in ihrem Apartment sicher zu sein. Doch als sie ...") Ich dachte, das ist sonnenklar. Mein Gott, er hat doch in diesem Moment Wichtigers zu tun als seinen Hormonen zu folgen!! Dann ist er bei ihr, die ganze Nacht. Nun zu schreiben, er wäre in dieser Zeit bei größten Reizen lustlos geblieben ... wie gesagt, ich hätte das verlogen gefunden. Das hätte nicht zu Vincent gepasst, so wie ich ihn sehen, in einer Gesellschaft, die ihre Sexualität immer offener und freier auslebt.


    Aber letztlich, und da hast Du absolut Recht, ist diese Sequenz eine Nebensächlichkeit in dieser Geschichte.

    Da die Szene mit der Hure immer wieder Thema ist (und das Telefonkabel :-) - erstaunlich), noch ein Wort dazu: Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, dass ich das Verhalten meiner Figur als einzig richtigen Weg empfinde oder gar glaube, dass sich alle Männer so verhalten würden. Das war Vincents Entscheidung an dieser Stelle, für ihn war sie richtig. Er ist in der Situation auch durchaus ambivalent und bekommt von Anna später heftig den Marsch geblasen.


    Was mir bei der Diskussion auffällt: Während die Leser (zumindest glaube ich das) diese Begegnung einfach als eine Szene nehmen, die zur Geschichte gehört (korrigiert mich, falls ich mich irre), entsteht der Eindruck, dass sich einige Leserinnen über die Szene ärgern. Das finde ich interessant!


    Ich habe diese Szene nicht kalkuliert in die Geschichte aufgenommen, sondern es war einfach so, dass Vincent von den Landungsbrücken hinauf in die Stadt geflohen ist - und dort ist nun einmal die Reeperbahn, und wer soll ihm da helfen als jemand, der dort arbeitet? Dass er mit der Frau mitgeht, um sich in ihrer Wohnung zu verstecken, war sofort klar. Sollte ich jetzt tatsächlich schreiben, dass er sich gegen ihre Reize wehrt? Weil er moralisch ist? Weil er anfängt, sich in Anna zu verlieben? So tickt m.E. unsere Welt nicht, in der für viele ein One-night-stand vollkommen in Ordnung ist, für Männer wie Frauen (fahrt mal zu Karneval nach Köln, von Weiberfasnacht bis Rosenmontag ...)


    Hätte ich die Figur kalkuliert (für meine Leserinnen) geschrieben, dann hätte sich Vincent gewehrt und wäre nicht mit der Frau ins Bett gegangen. Das wäre sicher netter oder gar romantischer gewesen ... Aber es wäre mir verlogen vorgekommen.

    Vielleicht an dieser Stelle noch einmal ein paar Worte zur Führung der Figuren. Ich habe hier eine Technik angewendet, die im Film üblich ist: Figuren allein durch ihre Handlungen zu erzählen. Durch die Ich-Perspektive kann nur Vincent Dinge kommentieren (was er ab und an tut), ich als Autor bin komplett draußen, genau wie in einem Film, in dem ja auch niemand einem die Situationen oder Handlungen erklären kann (außer, es gibt einen Off-Kommentar, was selten vorkommt). Diese handlungsorientierte Erzählweise ist im Buch nicht üblich, viele Romanautoren erklären einem ganz selbstverständlich, warum eine Figur etwas tut und warum nicht. Da werden biografischen Erklärungen eingewoben, manchmal Lebensgeschichten ... Finde ich legitim, aber auch langweilig, weil mich das als Leser nicht fordert. Alles wird mir vorgekaut, ich muss nichts selber herausbekommen, zumindest ist das in manchen Krimis so.


    Die Erzähltechnik in der "Kuppel" ist sicher für manche ungewohnt, vielleicht sogar schwierig. Und manches wird auch nicht klar, z.B. der Umstand, dass Vincent mit der Hure mitgeht. Ich hab das Gefühl, dass hier vor allem die Frauen aussteigen, weil sie ihre Sicht auf eine solche Situation in die Szene einbringen, während die Männer das eher verstehen. Das Risiko vor allem an dieser und ähnlichen Stellen war mir klar. Ich wollte aber trotzdem keine Erklärung reinfummeln. Vincent verhält sich schlüssig, wenn man aus ihm heraus denkt und nicht in ihn hinein.


    Trotz dieser Probleme macht diese Art des Erzählens für mich - als Autor und als Leser - eine Geschichte interessant, weil ich in Details im Verhaltens der Figuren, z. B. in der Art ihrer Sprache, in ihren Reaktionen auf Begegnungen etc. Erklärungen für ihr Verhalten suchen muss. Alles in dem Buch vorhanden, man muss es nur zusammensetzen.

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    Original von n8eulchen
    Ich hoffe das alles klingt jetzt nicht zu mäkeltig, aber ich denke nur die Stellen zu loben, die einem gefallen, würden eine LR unnötig machen.


    ... och, ich habe nichts gegen Lob, ist immer einfach auszuhalten als Kritik ... :-)


    Lies doch noch mal in die einzelnen Threads hinein, da gibt es einige Antworten zu Fragen, die du an die Geschichte stellst.

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    Original von Toebi


    @ Markus: Das Cover kann ich mit dem Buch auch in keinster Weise in Verbindung bringen. Kannst Du uns zur Wahl der Rolltreppe mehr verraten?


    Das Cover hat eine Agentur entworfen, die der Verlag beauftragt hat. Ich war erst nicht so glücklich, weil diese Rolltreppen in der Tat nicht im Text auftauchen. Die Agentur hat dann noch einmal versucht, verschiedene Entwürfe vorzulegen, aber letztlich ist es dann beim alten Entwurf (nur mit geänderter Schrift) geblieben. Inzwischen mag ich das Bild, es zeigt für mich die Fahrt in das Höllenloch, bequem auf Rolltreppen ... passt doch eigentlich ganz gut, oder?

    Lieber Toebi, ich habe viel im Netz recherchiert, die Menge an vorhandenen Informationen ist unglaublich. Nur einzelne Punkte habe ich gezielt nachgeprüft. Mir ging es allerdings weniger darum, eine genaue technische Entwicklung vorherzusagen, sondern ich möchte mit diesem Gedankenspiel auf eine spannende Weise den Blick quasi von der Zukunft zurück auf unsere Gegenwart lenken. Letztlich habe ich das in all meinen Büchern bisher gemacht, vor allem in "Feuertaufe", der ja auch ein paar Jährchen in der Zukunft spielt ...

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    Original von zehn123
    Zwei Fragen sind für mich offen geblieben.


    Warum war die Delphin-Lady denn draußen? Das war doch keine Simulation. Warum war sie nicht in einem Tank?


    Und die Leichenteile in Formaldehyd sind nie mehr erwähnt worden. Was hat es damit auf sich?


    dyke hat die erste Frage schon treffend beantwortet. Die zweite Frage: Die Leichenteile waren eine alte Sammlung von Präparaten aus den 1930er Jahren, eine Ausstellung, die 1970 geschlossen wurde (und das ist wirklich dort so passiert). Die Zettel auf den Kisten waren ein kleines Indiz auf diesen kleinen Sidestep.

    Lieber dyke, danke für Deine Antwort! Ich hatte es an anderer Stelle schon geschrieben - darum geht es mir: eine Diskussion in Gang bringen, das Thema ins Bewusstsein heben. Die "Kuppel" und der Flüssigtank sind nicht meine Antwort auf die Situation, mehr ein Gedankenspiel, das ich aber (für mich) nicht nur negativ sehen würde. (Ich finde die Frage, ob so etwas ethisch wäre oder nicht, für diskussionswürdig, und genau diese Diskussion führen wir ja hier.)


    Das Problem ist, und das stelle ich ganz ruhig fest: In absehbarer Zeit wird die Zahl der Alten die Zahl der Jungen übersteigen. Doch schon heute haben wir ein Problem, die Pflege zu organisieren, wie du richtig schreibst (auch weil - ja, da hast du Recht - sicher der Wille zu Modellen fehlt, die die Verantwortung auf viele übertragen). Wie soll das also in der Zukunft laufen? Einwanderung wäre sicher eine Lösung, junge Menschen aus anderen Ländern ins Land zu holen, so wie es heute schon passiert. Das wäre aber als Thriller-Thema nicht so spannend gewesen ...


    Dein Hinweis auf die steigende Lebenserwartung und längere Leistungsfähigkeit der Menschen ist richtig, ist aber nicht die Lösung des von mir aufgezeigten Problems. Ebenso ist es nicht die Lösung, das Renteneintrittsalter zu erhöhen (was sowieso passieren muss und wird). Die Pflegebedürftigkeit verlagert sich zwar um einige Jahre/Jahrzehnte nach hinten, irgendwann aber ist der Punkt erreicht, an dem über Pflege nachgedacht werden muss.


    Deine technischen Fragen (wie verhalten sich Demenzkranke im Tank, wie wird Krankheit behandelt etc. ) sind sicher richtig und interessant, aber in meiner Phantasie sind diese Punkte geklärt: Die Körperfunktionen der Menschen würden ständig überwacht, Eingriffe sind jederzeit möglich, medikamentöse Behandlung ist zudem viel genauer möglich, da die Medikamente über die Nahrung zugeführt werden. Auch der Geist bleibt fitter, weil er ja stark gefordert wird ... Aber das alles ist Phantasie. Schöne Neue Welt. Man kann es ablehnen oder gut finden oder betroffen oder auch ärgerlich sein. Jede Position, jede Reaktion, die dieses Buch hervorlockt, finde ich gut. Wie gesagt: Genau darum geht es mir.

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    Original von buntfisch
    Logisch und nachvollziehbar ist solch ein Verhalten für mich nicht. Aber da dürfen wir gerne anderer Meinung sein ;-)


    Wer sagt denn, dass Männer logisch sind? :-) Danke, beowulf ...

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    Original von dyke


    Ist das wirklich kostengünstiger? Allein die Unterhaltung des Tankes, in dem die „Alten“ lagern, mit atembarer Flüssigkeit kostet wahrscheinlich mehr, als eine Pflege in einem herkömmlichen Altenheim. (...) Dazu kommt der technische und personelle Aufwand um die Simulation aufrecht und am Laufen zu halten. Lt. Roman stehen für 500 Menschen schon jede Menge Rechner und jede Menge Bedienungspersonal dafür bereit, vom Wachpersonal mal ganz abgesehen.


    Vielleicht ist das nicht ganz klar geworden: Diese virtuelle Kuppel in diesem Roman ist für zig-tausend Bewohner ausgelegt, die Rechnerkapazität entsprechend groß. Wir stehen, so soll es meine Geschichte erzählen, in dem Buch am Anfang dieser technischen Entwicklung, bei einem Probelauf mit bis zu 1000 Bewohnern. Danach geht es erst richtig los, in dieser Kuppel und in zahlreichen weiteren Kuppeln in ganz Europa. Der Platz ist da, virtuell sowieso, nach und nach werden dann alle Rechner zugeschaltet. So etwas wird möglich sein, ich bin davon überzeugt, dass die technische Entwicklung uns energiesparendere kompaktere Rechnerformen bringen wird, in 20 Jahren allemal, bei dem Tempo der Entwicklung.


    Aber diese technischen Punkte finde ich letztlich nicht wirklich entscheidend (auch wenn ich mir damit den Unmut von allen zuziehe, denen es auf die konkrete technische Umsetzung ankommt). Fakt ist: Laut Hochrechnung der EU ist in 30 Jahren jeder dritte EU-Bürger über 65 Jahre alt, in 50 Jahren jeder zweite. JEDER ZWEITE! Bis dahin MUSS eine Lösung gefunden werden, das alte klassische Pflegesystem funktioniert dann nicht mehr. Nicht nur des Geldes wegen, sondern auch: Wer soll die Arbeit leisten? Wer soll diese Millionen Alten pflegen? Wenn wir ethisch vertretbare Pflegeformen finden wollen und die Alten in 50 Jahren (also wir) nicht mit Medikamenten zugedröhnt irgendwo in Stapelregalen liegen sollen, dann müssen wir uns heute Gedanken machen. Ich bin mir sicher, dass eine automatisierte Pflege kommen wird, Pflegeroboter werden heute schon entwickelt. Die Vision eines virtuellen Altenheimes ist mein Beitrag zur Debatte, ein Gedankenspiel, das ich durchaus auch positiv sehe - und gleichzeitig mit Sorge, denn eine solche Technik kann missbraucht werden. Aber es wäre eine Lösung.


    Wenn dieses Buch dich, Dyke, zu anderen Ideen motiviert, wäre ich froh!

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    Original von FaerieGirl


    Dass die Leute so alt werden obwohl es die Kuppelstadt noch kein Jahr existiert, hat mich auch gewundert.


    Hier ist mir tatsächlich was durchgerutscht ... ärgerlich.

    Liebe Beatrix, nein, da muss ich nicht spoilern. Es war einfach eine Nacht, in der ich wach war. Es gab keinen äußern Grund, ich konnte nicht schlafen, was mir eigentlich nie passiert - und in dieser Nacht ist in einem eigenartigen Wach-Halbschlaf-Wach-Zustand die Idee zu der Geschichte entstanden ... eine ganz eigenartige kreative Phase.

    ... und genau das, was hier in dieser Leserunde passiert, darum geht es mir: Ich möchte mit der "Kuppel" die Gedanken der Leser und Leserinnen anregen. Klar hätte ich schreiben können, wie es z.B. der Krankenschwester weiter ergeht, als sie im Schneetreiben aus der Kneipe flieht und davonfährt. Aber dadurch, dass wir nicht wissen, was ihr passiert ist, bleibt sie uns im Kopf - hätte ich sie z.B. Selbstmord begehen oder besoffen in den Graben fahren lassen (was ich ja auch in der Ich-Perspektive hätte erzählen können), dann wäre ihre Geschichte abgeschlossen gewesen - Ende des Nachdenkens. Und das wäre mir zu wenig gewesen.
    Ich will mit dieser Geschichte Fragen stellen, Antworten soll und muss jeder selber finden. Letztlich mündet es für mich bei jeder erzählten Figur in der Frage: Wie würde ich mich in der Situation selbst verhalten? Und was für Konsequenzen ziehe ich für mich daraus? Denn unsere Zukunft entscheidet sich heute und nicht erst 2035.

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    Original von dschaenna


    Jetzt hast du mich ein bisschen verwirrt - das Buch spielt doch in gut 20 Jahren und Vincent ist doch dann in seinen 20ern, d.h. rein rechnerisch müsste er jetzt schon auf der Welt sein/bald kommen? :gruebel


    Urgs, du hast natürlich Recht, Vincent ist jetzt schon geboren und noch klein ... hab mich locker um 10 Jahre verhauen (darum bin ich auch Autor geworden und nicht Mathematiker :-) )

    Zitat

    Original von dschaenna


    Auch für mich sind irgendwie zu viele Fragen ungeklärt. Oder zu viele Punkte, die man spekulieren muss: Ist Eddy bereits in der Simulation der Befreier, und er wurde nur ausgewählt, um die beiden davon zu überzeugen, mit ihm zu kommen und zu fliehen? Die Aussage, dass Brüssel so rein und ohne den Staub ist, ist für mich eigentlich eines der deutlichsten Zeichen darauf. Der "richtige" Eddy weiß also gar nichts von seiner Fluchthilfe.


    Es werden alle Fragen beantwortet, manchmal allerdings nur als Indiz und sehr versteckt. Ich finde es gut, wenn man nach einem Buch spekulieren und nachdenken kann - Bücher, die alles einfach verraten, empfinde ich als eher langweilig.


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    Original von dschaenna


    Die Aussage von Markus auch in einem vorhergehenden Abschnitt, dass dieses Buch weniger politisch ist als die Vorgänger, führen leider bei mir dazu, dass ich für mich auf "leichtere" Kost umschwenken werde. In diesem Buch war die Mischung zwischen Politik, Zukunftsprophezeiungen und fiktiver Geschichte noch ausgewogen, aber mehr Politik... hm, neee, ich für mich möchte doch lieber leichter unterhalten werden.


    "Mehr Politik" in meinen anderen Büchern heißt nicht, dass dort weniger Spannung und Fiktion ist. Das "mehr" bedeutet nur aktive Auftritte von Politikern, die in die Handlung einbezogen sind. Ich achte immer darauf, dass meine Bücher spannend und leicht zu lesen sind, im besten Sinne Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt.

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    Original von dschaenna


    In dieser Hütte hat mich Vincents teilweise doch sehr auf die zukünftige digitale Welt ausgerichtete und gegen die "früheren" technischen Errungenschaften gestellte Naivität genervt: Das Thema "Festnetztelefon" und dann auch noch mit Kabel..... wenn ich an die Wohnung meiner Oma denke, die bis vor 3 Jahren noch einen Schwarzweißfernseher aus den 50ern hatte - dann kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass es dies in 20 Jahren nicht auch noch gibt, dass jemand etwas hat, was eben nicht mehr der neuste Stand der Technik ist.


    Du darfst nicht vergessen, dass Vincent erst in gut zehn Jahren -von jetzt an gerechnet- geboren wird. Schon heute haben viele kein Festnetztelefon mehr, vor allem junge Leute, die das erste Mal von Zuhause ausziehen. Vincent ist Kind von genau dieser Generation, die jetzt Anfang 20 ist. Vincent weiß vermutlich gar nicht mehr, dass Telefone einmal Kabel hatten ...