'Die Kuppel' - Kapitel 21 - 30

  • Hallo Alle,


    der Prostituierten Besuch war für mich völlig überflüssig. Dass ihm jemand "hilft", weil er verfolgt wird...ja.....und er hätte da auch einfach nur einen Kaffee trinken können....aber nein, typisch "Mann": eine nackte (rasierte) Frau und schon ist der Rest des Lebens vergessen....nicht meins. Aber vielleicht ist auch das einfach nur Geschmacksache.


    Ich bin nach wie vor nicht wirklich schlauer, ich habe keinerlei Ahnung, was diese "Resorts" für eine Aufgabe haben. Vielleicht "untersucht" man da "Gegner des Systems", so eine Art "Laborratte", um bestimmte Eigenschaften "filtern" zu können......oder man entsorgt unbequeme Leute dort einfach, ganz banal.


    Traurig fand ich die verseuchten Strände......


    Weiterlesen ist angesagt, ich möchte ein paar Dinge "geklärt" wissen ;-)


    Grüsse
    Andrea

  • Das alles, was unter Druck und Anspannung passiert bei euch so gar keine Berücksichtigung findet ?( Bei der Hure war er auf der Flucht, gehetzt und gejagt und was ich vorher schon sagte, da ist alles Ausdruck von LEBEN. Als der Adrenalinspiegel wieder unten ist kotzt ihn sein Verhalten ja selbst an, ansonsten aber ist es in der Situation nur logisch und nachvollziehbar.

  • Hm, also das wird glaub ich wirklich Mädels gegen Jungs :wow


    Ich kann beowulfs Argumentation auch GAR nicht folgen, denn er kann sich ja auch dort verstecken und dann... wieder gehen. Aber nöööö, hier fand ich dann ein Klischee im Buch (eins von wenigen, wenn ich jetzt so recht überlege): den ...gesteuerten Mann (darf man das schreiben? also, ich denk ihr wisst, was ich mein)!


    Da fand ich die Szene mit dem Penner durchaus besser und die hätte als Darstellung der Intensität (haha!) seiner Flucht für mich auch gereicht!

  • Gruselig finde ich immer noch die technischen Möglichkeiten der Überwachung der Menschen, und was daraus gemacht wird. Aber es ist auch interessant zu lesen, was man mit diesem Möglichkeiten anfangen kann und sehr es Vincents Flucht erschwert. Und trotzdem finden er und Anna Möglichkeiten, sich zu verstecken und mehrmals durch halb Deutschland zu reisen. Manches kommt mir zu glücklich, zu sehr auf den positiven Zufall bauend vor. Wenn Eddy Vincent aufspüren kann, müssten dass nicht auch ihre Gegner können?


    Langsam habe ich aber schon eine Ahnung und bin schon weiter, so dass ich jetzt nicht mehr spekulieren möchte, sonst spoilere ich noch.

  • Ich denke, er hat erst nach der etwas intensiveren Begegnung mit der Prostituierten gemerkt, dass es ernst mit Anna ist.


  • So, neuer Versuch im Internetcafe:


    Die große Verfolgungsjagd und dank der perso-Tagger ist es ja wohl auch sehr einfach nachvollziehbar, wer wann wo ist und was tut. Bisher hatte ich den Eindruck, dass hier alle total zufrieden mit der Technik sind, doch in diesem Abschnitt äußert Vincent sich das erste Mal kritisch.


    Ich glaube ich empfinde diese Technik gerade extrem abschreckend, weil ich gerade erst noch die LR zu Blackout beendet habe. Bei dem Buch ist mir so richtig bewusst geworden, wie abhängig wir jetzt schon von der Technik bzw. vom Strom sind und hier, nur 23 Jahre weiter, sieht es noch übler aus.


    Den Sinn des First Ressorts kann ich noch nicht erkennen. Irgendwie wirkt es wie ein modernes Gefängnis, so eine Art Truman-Show. Gibt es die Krankenschwester wirklich 2x? Wie leben denn die Menschen, die in der Kuppel arbeiten? Die fahren doch nicht abends nach Hause und müssen bei Dienstantritt erneut "entkeimt" werden, oder? Falls doch, dann schadet das bestimmt der Gesundheit. In der Kuppel wirken alle vital und gesund, aber außerhalb... kaum wiederzuerkennen.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Es wurde tatsächlich ein wing spannender, aber dennoch gefallen mir einige Dinge einfach nicht:


    - Das analoge Kabel wird zu sehr bestaunt. Ich denke, dass alte Gegenstände, selbst wenn sie so nicht mehr in Gebrauch sind, dennoch gut bekannt sind.
    - Die Protagonisten wirken immer noch irgendwie flach und vor allem Vincent wird mir immer unsympathischer.
    - Vincents Besuch bei der Hure war irgendwie unnötig. Aber richtig unpassend fand ich Annas Reaktion darauf. Gerade am Anfang einer Beziehung kann so etwas doch alles kaputt machen.
    - Sie verstecken das Auto im Wald vor einem Hubschrauber. Meines Wissens wäre das selbste heute problematisch. Ich kenne mich zwar nicht besonders gut aus, aber ich denke GPS, Infrarot oder Wärmebildkameras hätten sie bestimmt verraten.
    - Ich habe zwar auch schon eine Theorie, worum es sich bei der Kuppel handelt, aber ich hätte gerne bessere Hinweise bekommen. Ich bin auf meine Theorie nur gekommen, weil ich versehentlich den Thread zum 4. Abschnitt geöffnet habe.
    - Der Brief von Vincents Vater war irgendwie kalt. Klar, die zwei stehen sich nicht besonders nahe, aber irgendwie nettter / wärmer hätten die Zeilen schon ausfallen können.


    Gut gefallen hat mir einerseits die Szene mit dem Obdachlosen und andererseits die Verfolgungsjagd im Auto an sich. Dennoch werde ich leider nicht wirklich warm mit dem Thriller, wenn ich auch die Idee an sich schon jetzt ganz gut finde. Es sind viele verzwickte und rätselhafte Details vorhanden, aber irgendwie stören mich die beiden Protagonisten und die Art, wie der Leser das Geschehen erzählt bekommt.


    Vielleicht bin ich ja auch einfach nach der "Blackout"-LR zu kritisch. Dort wirkte nämlich alles absolut 100%-ig authentisch. Würde ich das Buch nicht im Rahmen einer LR lesen, hätte ich es zumindest pausiert. Ich hoffe das alles klingt jetzt nicht zu mäkeltig, aber ich denke nur die Stellen zu loben, die einem gefallen, würden eine LR unnötig machen.

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Ich hoffe das alles klingt jetzt nicht zu mäkeltig, aber ich denke nur die Stellen zu loben, die einem gefallen, würden eine LR unnötig machen.


    ... och, ich habe nichts gegen Lob, ist immer einfach auszuhalten als Kritik ... :-)


    Lies doch noch mal in die einzelnen Threads hinein, da gibt es einige Antworten zu Fragen, die du an die Geschichte stellst.

  • Zitat

    Original von n8eulchen



    - Das analoge Kabel wird zu sehr bestaunt. Ich denke, dass alte Gegenstände, selbst wenn sie so nicht mehr in Gebrauch sind, dennoch gut bekannt sind.


    Ich hatte bis vor zwei Jahren einen alten FeTAp auf dem Schreibtisch stehen, da waren alle Leute begeistert. Wählscheibe- so was gibt es noch?


    Als ich mit einem Pärchen, er 16, sie 15 Frühstück bei Tiffany angesehen habe, konnten die mit dem einzigen Gegenstand, den sich Holly bei Tiffany kaufen konnte nichts anfangen, sie kannten weder den Begriff, noch die Verwendung.

  • Vielleicht an dieser Stelle noch einmal ein paar Worte zur Führung der Figuren. Ich habe hier eine Technik angewendet, die im Film üblich ist: Figuren allein durch ihre Handlungen zu erzählen. Durch die Ich-Perspektive kann nur Vincent Dinge kommentieren (was er ab und an tut), ich als Autor bin komplett draußen, genau wie in einem Film, in dem ja auch niemand einem die Situationen oder Handlungen erklären kann (außer, es gibt einen Off-Kommentar, was selten vorkommt). Diese handlungsorientierte Erzählweise ist im Buch nicht üblich, viele Romanautoren erklären einem ganz selbstverständlich, warum eine Figur etwas tut und warum nicht. Da werden biografischen Erklärungen eingewoben, manchmal Lebensgeschichten ... Finde ich legitim, aber auch langweilig, weil mich das als Leser nicht fordert. Alles wird mir vorgekaut, ich muss nichts selber herausbekommen, zumindest ist das in manchen Krimis so.


    Die Erzähltechnik in der "Kuppel" ist sicher für manche ungewohnt, vielleicht sogar schwierig. Und manches wird auch nicht klar, z.B. der Umstand, dass Vincent mit der Hure mitgeht. Ich hab das Gefühl, dass hier vor allem die Frauen aussteigen, weil sie ihre Sicht auf eine solche Situation in die Szene einbringen, während die Männer das eher verstehen. Das Risiko vor allem an dieser und ähnlichen Stellen war mir klar. Ich wollte aber trotzdem keine Erklärung reinfummeln. Vincent verhält sich schlüssig, wenn man aus ihm heraus denkt und nicht in ihn hinein.


    Trotz dieser Probleme macht diese Art des Erzählens für mich - als Autor und als Leser - eine Geschichte interessant, weil ich in Details im Verhaltens der Figuren, z. B. in der Art ihrer Sprache, in ihren Reaktionen auf Begegnungen etc. Erklärungen für ihr Verhalten suchen muss. Alles in dem Buch vorhanden, man muss es nur zusammensetzen.

  • Zitat

    Original von Markus S.
    Diese handlungsorientierte Erzählweise ist im Buch nicht üblich, viele Romanautoren erklären einem ganz selbstverständlich, warum eine Figur etwas tut und warum nicht. Da werden biografischen Erklärungen eingewoben, manchmal Lebensgeschichten ... Finde ich legitim, aber auch langweilig, weil mich das als Leser nicht fordert. Alles wird mir vorgekaut, ich muss nichts selber herausbekommen, zumindest ist das in manchen Krimis so.


    Trotz dieser Probleme macht diese Art des Erzählens für mich - als Autor und als Leser - eine Geschichte interessant, weil ich in Details im Verhaltens der Figuren, z. B. in der Art ihrer Sprache, in ihren Reaktionen auf Begegnungen etc. Erklärungen für ihr Verhalten suchen muss. Alles in dem Buch vorhanden, man muss es nur zusammensetzen.


    Das war mein kleinstes Problem, nur durch diese Erzählweise ist vieles für Vincent einfach selbstverständlich, besonders die Welt in der er lebt.
    Als Leser fehlt mir da einfach der Kontext in dem Vincent agiert.


    Anders ausgedrückt: Schau einem Menschen einmal einen ganzen Tag nur über die Schulter - Fragen sind nicht erlaubt - es ermüdet, langweilt ziemlich schnell, da vieles einfach bekannt und anderes nicht verständlich ist.
    Diese kleine Nebenschauplätze - erklärungen machen ein Hin- und Hergefahre plötzlich sinnvoll.
    Ich mußte mit häufig zwingen nicht quer zu lesen, da ich das Gefühl hatte nichts zu verpassen. Zuerst dachte ich, das es damit zusammenhängt, dass ich mir im 2. Teil (Vinncet's Besuch in der Kuppel) sehr sicher war auf was die Kuppel letztendlich hinausläuft.
    Aber Vincents handeln ist einfach nicht so, dass es für mich interessant ist und meine Aufmerksamkeit fordert, da er mir zuwenig von seiner Außenwelt zeigt.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Markus S.
    .... Durch die Ich-Perspektive kann nur Vincent Dinge kommentieren (was er ab und an tut), ich als Autor bin komplett draußen, genau wie in einem Film, in dem ja auch niemand einem die Situationen oder Handlungen erklären kann (außer, es gibt einen Off-Kommentar, was selten vorkommt). Diese handlungsorientierte Erzählweise ist im Buch nicht üblich, viele Romanautoren erklären einem ganz selbstverständlich, warum eine Figur etwas tut und warum nicht. ...


    ... Vincent verhält sich schlüssig, wenn man aus ihm heraus denkt und nicht in ihn hinein.


    Trotz dieser Probleme macht diese Art des Erzählens für mich - als Autor und als Leser - eine Geschichte interessant, weil ich in Details im Verhaltens der Figuren, z. B. in der Art ihrer Sprache, in ihren Reaktionen auf Begegnungen etc. Erklärungen für ihr Verhalten suchen muss. Alles in dem Buch vorhanden, man muss es nur zusammensetzen.



    Ich hoffe, es ist ok, wenn ich Dein Post hier im Zitat ein bisschen eindampfe, weil es jetzt nur noch die Sätze enthält, die ich so nicht unterschreiben könnte:


    In einem Film werden meiner Ansicht nach (jaaa, es gibt unterschiedliche Filme!) auch Geschichten aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Du hast fast nie einen Film, der wie das Leben nur von einer Person an sich ausgeht. Ebenso ist das in vielen Krimis (wie von Dir angesprochen) der Fall, dass eben zusätzlich zu den Erklärungen aus dem "off" die Perspektive gewechselt wird. Das finde ich für eine Handlung viel erfrischender als die ständige IchIchIch-Perspektive. Das ist aber was generelles für mich und hat nichts damit zu tun, dass ich mit Vincent an sich eben auch nicht so warm geworden bin.


    Denn - zweiter Punkt - vielleicht bist du eben viel mehr "Vincent" als wir hier (also nicht nur vielleicht :lache ), denn du hast ja doch mehr Zeit mit ihm verbracht als wir. Für mich ist es schon legitim, dass ein Autor fordert, dass die Leser sich auch in die Person hineinversetzen, aber dadurch, dass er sich so seltsam verhält (siehe die Huren-Szene...) oder dass er für mich in machen Szenen einfach unglaubwürdig (siehe Telefonkabel) ist, macht mir persönlich das einfach ziemlich schwer. Und dann, nach ein paar so Stellen, habe ich auch keine Lust mehr. Und dann - dritter Punkt - überlese ich eben einige im Detail versteckte Hinweise, die mich vielleicht zum großen Ganzen führen würden.


    Aber ein Patentrezept, wie das Buch hätte anders geschrieben sein müssen, um mir mehr zu gefallen, kann ich natürlich nicht liefern - aber ich denke, der Perspektivenwechsel hätte für mich die gesamte Geschichte einfach schöner zum Lesen gemacht.

  • Also die Geschichte wird ja immer rasanter..


    An sich gefällt mir die zwischenzeitlich auch ganz gut. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten, die mich stören, z.B. dass Vincent und Anna nur schon Staatsverbrecher sind und doch schaffen sie es immer wieder zu fliehen..


    Als Vincent z.B. das erste Mal in die Kuppel gegangen ist, war das Mondgesicht doch auch da. Der hätte ja einfach warten können, bis Vincent wieder rauskommt..


    Dass sie beabsichtigt Vincent nach Laage geschickt haben und sie auch wollten, dass er bis zu einem gewissen Punkt recherchiert, nur damit er seinen Vater anlockt und dieser in die Kuppel geht? Das scheint mir doch ein wenig zu weit hergeholt. Sie mussten doch damit rechnen, dass Vincent dann nicht einfach aufhört. Und woher sollten sie denn wissen, dass Vincents Vater tatsächlich dahingeht? Und nur damit sie keine "Ausgaben" mehr für diese eine Person haben? Steht für mich irgendwie überhaupt nicht in Relation.


    Diese Kostenbetrachtung finde ich irgendwie ziemlich erschreckend. Es dreht sich ja tatsächlich immer alles nur ums Geld. Aber so?? :gruebel


    Ich bin auch gespannt was der Leiter des First Resorts für eine Rolle spielt. Seltsam fand ich es, als er zu Vincent sagt, dass sie nur das Beste für die Menschen wollen (oder so ähnlich). Daran merkt man schon, dass irgendwas faul ist.


    Edit: Die Szene mit der Hure hat mir übrigens auch nicht gefallen und ich fand das irgendwie nicht nachvollziehbar - was vllt. tatsächlic daran liegt, dass ich eine Frau bin :-)

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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  • Da die Szene mit der Hure immer wieder Thema ist (und das Telefonkabel :-) - erstaunlich), noch ein Wort dazu: Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, dass ich das Verhalten meiner Figur als einzig richtigen Weg empfinde oder gar glaube, dass sich alle Männer so verhalten würden. Das war Vincents Entscheidung an dieser Stelle, für ihn war sie richtig. Er ist in der Situation auch durchaus ambivalent und bekommt von Anna später heftig den Marsch geblasen.


    Was mir bei der Diskussion auffällt: Während die Leser (zumindest glaube ich das) diese Begegnung einfach als eine Szene nehmen, die zur Geschichte gehört (korrigiert mich, falls ich mich irre), entsteht der Eindruck, dass sich einige Leserinnen über die Szene ärgern. Das finde ich interessant!


    Ich habe diese Szene nicht kalkuliert in die Geschichte aufgenommen, sondern es war einfach so, dass Vincent von den Landungsbrücken hinauf in die Stadt geflohen ist - und dort ist nun einmal die Reeperbahn, und wer soll ihm da helfen als jemand, der dort arbeitet? Dass er mit der Frau mitgeht, um sich in ihrer Wohnung zu verstecken, war sofort klar. Sollte ich jetzt tatsächlich schreiben, dass er sich gegen ihre Reize wehrt? Weil er moralisch ist? Weil er anfängt, sich in Anna zu verlieben? So tickt m.E. unsere Welt nicht, in der für viele ein One-night-stand vollkommen in Ordnung ist, für Männer wie Frauen (fahrt mal zu Karneval nach Köln, von Weiberfasnacht bis Rosenmontag ...)


    Hätte ich die Figur kalkuliert (für meine Leserinnen) geschrieben, dann hätte sich Vincent gewehrt und wäre nicht mit der Frau ins Bett gegangen. Das wäre sicher netter oder gar romantischer gewesen ... Aber es wäre mir verlogen vorgekommen.


  • Irgendwie habe ich mich tatsächlich ein wenig geärgert.. Was aber einfach daran liegt, dass Vincent das bekannte Männerbild so schön bestätigt hat. Und irgendwie hast du auch recht: ein Mann, der bei einer gutaussehenden Hure zu Hause und nicht mit ihr ins Bett steigt ist wahrscheinlich eher unrealistischer..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Das Zwischenspiel in Hamburg hat zwar nicht viel beigetragen, aber ich fand es ganz gut, die Zustände in Germany darzustellen. Derzeit sind so gewisse Trends schon feststellbar.


    Naja, diese Szene mit der Hure war ein wenig befremdlich...

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Mich hat hier Vincents Begegnung mit der Hure gar nicht mal so gestört, also... von meiner Sicht als Leserin aus. An Annas Stelle hätte ich hier allerdings anders reagiert/das ganze nicht mal so eben verziehen, da mir Treue von Beginn an wichtig ist. Nichtsdestotrotz finde ich Vincents Verhalten einfach nur menschlich/männlich (ja, schlagt mich jetzt dafür ;-)).


    Die Verfolgung spitzt sich zu, es sind jetzt einige Personen, die hinter Vincent her sind und ihn und Anna das auch deutlich spüren lassen.


    Ein wenig erschrocken hat mich die Kostenbetrachtung, das hat mich an die NS-Zeit erinnert, wo Menschen ja auch nach ihrem Wert beurteilt wurden und "minderwertige" Menschen wie körperlich und geistig Behinderte, die einfach nicht so arbeiten können wie gesunde Menschen, einfach entsorgt wurden. Derzeit frage ich mich, ob die Kuppel wirklich eine Seniorenresidenz ist oder ob es sich hier nicht doch um ein Lager für unbequeme Menschen, Andersdenkende und "Regierungsgegner" handelt, die ja scheinbar auch dorthin abgeschoben werden, damit sie aus dem Weg geschafft sind.

  • Geärgert habe ich mich auch nicht - ich finde es nur einfach sowas von klischeehaft: Vincent, in Hamburg, zuuufällig auch noch grad die Herbertstraße, wo fast alles noch so ist, wie es jetzt ist, und dann hilft ihm natürlich da auch grad noch eine und er landet mit ihr in der Kiste. Ich hab beim Lesen die Augen verdreht, weil ich es einfach unnötig fand - wobei ich eben die Szene mit dem Bettler, zu dem er sich dann setzt, gut gelöst fand.
    Vincent verhält sich sonst nicht wirklich stromlinienförmig, aber sobald da eine ihre Hupen rausholt, dann doch, das fand ich ziemlich langweilig :-)