Beiträge von elwe

    Black Ice' ist ein früher Vertreter des Genres, das neuerdings auch in Deutschland unter dem Begriff RomanticSuspense / RomanticThrill erfolgreich läuft. Ein Liebesroman also, der in eine Thrillerhandlung eingebettet ist - wobei letztere nicht besonders raffiniert konstruiert ist.
    Die Amerikanerin Chloe lebt in Paris in einer WG mit der eleganten Französin Silvia, die ihr auch einen Job als Kinderbuch-Übersetzerin verschafft hat. Sylvia bittet Chloe, für einen Wochenend-Job als Dolmetscherin bei einem Meeting von Lebensmittelimporteuren einzuspringen, da ihr kurzfristig amouröse Pläne dazwischengekommen sind.
    Als Chloe auf dem abgelegenen Chateau eintrifft, wird schnell klar, dass die extravaganten Gestalten, die es bevölkern, alles andere als harmlose Viehhändler sind. Tatsächlich handelt es sich um die Creme internationaler Waffenschieber, die die Territorien neu aufteilen wollen. Einer von ihnen ist Bastien, ein gefährlich-gutaussehender Mann, der in Wirklichkeit Undercover für eine mysteriöse Geheimorganisation arbeitet, die den Ring sprengen will. Bastien hält Chloe für eine raffinierte Geheimagentin und will herausfinden, für wen sie arbeitet. Darüber hinaus fühlen sich Chloe und Bastien heftig voneinander angezogen und als Chloe auffliegt und getötet werden soll, bricht er seine Prinzipien, lässt seine Tarnung auffliegen und rettet sie...


    Wer eine Romanze mit ein bisschen Böse-Buben-Feeling möchte, ist mit Black Ice sicherlich gut bedient. Dreh- und Angelpunkt des Buches ist der Balztanz zwischen Chloe und Bastien und ihre inneren Konflikte (sie: ich schlafe doch nicht mit einem Monster, der kaltblütig mordet, er: Sie ist eine Ablenkung, sie sollte mir egal sein, ich will sie aber trotzdem f***), darüber ist es nicht überraschend, dass die Rahmenhandlung in Sachen Glaubwürdigkeit ganz schön hinkt. Bereits Chloes Einladung zum Meeting ist reichlich konstruiert, vor allem, nachdem sich herausstellt, dass ihre Dienste als Dolmetscherin gar nicht erforderlich sind - und man sich als Leser beim besten Willen nicht erklären kann, warum der Veranstalter sie nicht unverzüglich wieder heimschickt.
    Und darüber, dass Bastien mit Hilfe von Orgasmus-Verzögerung herausfinden will, ob Chloe die Wahrheit über ihre Identität sagt oder nicht, spricht wohl auch Bände zu dem Thema...


    Ich persönlich fand das Buch reichlich klischeehaft und vorhersehbar und deshalb recht bald auch langweilig. Die ich-will-ihn-ich-will-ihn-nicht-Spielchen zwischen Chloe und Bastien verlieren recht schnell ihren Reiz und dramatische Momente mit Blut und Verletzten entfalten das Drama nicht so recht, eben weil von Anfang an klar ist, dass sich im nächsten Moment sowieso alles wieder zum Guten fügt.
    Für das kleine Lesevergnügen nebenbei, wenn grad nichts anderes zur Hand ist, sicher okay, aber sonst eher untere Durchschnittsware. Nichts jedenfalls, was man länger im Gedächtnis behalten müsste.

    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Hmm, die Beschreibung liest sich irgendwie ein bisschen von Stephen Kings "Der dunkle Turm" abgeku... inspiriert.
    Das ist allerdings ein großartiges Werk.


    nur leider kommts da nicht ansatzweise ran ...

    @Zimöönchen:
    Na im Grunde geht das schon - es ist aber zumindest der Atmosphäre sehr förderlich, zuvor mal in die Hexer-Bücher hineingelesen zu haben, zumindest die beiden Kurzgeschichtenbände, 'Das Schwert der Vorsehung' und 'Der letzte Wunsch'. Sonst vergibst Du Dir einiges an Atmosphäre, weil Du dann ein paar politische Verwicklungen und Hintergrundinformationen nicht in einen größeren Zusammenhang bringen kannst.


    Jetzt wird das aber sicher noch ein wenig dauern, bis die X-Box-Version rauskommt, ich glaube, ein Termin ist noch gar nicht angekündigt (oder irre ich mich?)

    Inhalt:
    Palermo im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1209: Konstanze von Aragón und Friedrich, der nach Sizilien verbannte Thronerbe der Stauffer, von seinen Freunden Ruggero genannt, sind nun miteinander verheiratet, Konstanze hat sich vom Giftanschlag erholt, der Putschversuch der Adligen und mächtigen Händlerfamilien wurde abgewendet.
    Zwischen Konstanze und Ruggero existiert eine Anziehungskraft, die sich leicht in Liebe verwandeln könnte - doch soviel, wie sie verbindet, trennt sie auch.
    Konstanze, noch immer nicht ganz über den Tod ihres Kindes aus erster Ehe hinweg, leidet darunter, dass Ruggero sie aus Teilen seines Lebens ausschließt, und es ihr einfach nicht gelingt, wirklich zu ihm zu dringen, obwohl sie Nachts im Ehebett Leidenschaft und Zärtlichkeit erfährt. Und dann ist da auch noch Sarima, die glutäugige und stolze Schwester des Emirs der Sarazenen, eine ständige Bedrohung aus den Bergen, zwei Jahre lang die Geliebte Ruggeros, die die Königin mit jeder Faser haßt, denn sie hat ihr den Traum der gemeinsamen Zukunft mit dem König zerstört. Konstanze weiß von Samira und der Affäre, und sie leidet darunter, denn sie weiß nicht, ob sie nach der Hochzeit fortbesteht. Samira ist auch ein innenpolitisch heikles Thema, denn Ruggero, der dem Emir in Freundschaft verbunden ist, muss zwischen den Sarazenen und seinen eigenen Leuten vermitteln, er kann sich kriegerische Auseinandersetzungen an dieser Front nicht leisten.
    Denn der deutsche Welfenkaiser Otto träumt von einen gewaltigen Reich und sucht nach einem Vorwand, seinen Eid gegenüber dem Papst zu brechen, seine Heere zu mobilisieren und in Sizilien einzufallen. Und genau dieser Vorwand fällt ihm in Gestalt eines Briefes in die Hände, von einem Verräter in Palermo nach Goslar gesandt, in dem die Adligen und Großbürger des Landes Otto um Hilfe anflehen und um Befreiung von Friedrichs Herrschaft. Eine geschickt eingefädelte Intrige, die nicht nur das kleine Sizilien bedroht, sondern auch das gerade erblühte, liebevolle Vertrauen zwischen Ruggero und Konstanze, nachdem sie endlich mit dem verzweifelt erhofften Thronfolger schwanger geht.



    Meine Meinung:
    Was habe ich auf dieses Buch hingefiebert, nachdem ich den ersten Band - der schlicht Konstanze heißt, gelesen habe. Dies ist nun die Fortsetzung, und das Warten hat sich gelohnt. Die zwei Könige ist wieder ein wunderbares, so unterhaltsam wie fesselnd erzähltes Buch, von dem man sich praktisch nicht lösen kann, wenn man einmal mit dem Lesen angefangen hat.
    An farbenprächtigen Schauplätzen wird gekämpft und intrigiert, geliebt und gehasst, spielen sich Dramen ab und Momente überraschender Zärtlichkeit, regiert Leidenschaft und hitzige Voreiligkeit und dann, wenn man so sehr darauf hofft, scheint die Vernunft auf und bringt die Hoffnung mit sich.
    Konstanze ist ein schwieriger, ein sperriger Charakter, die so sehr mit sich selbst kämpft, mit ihrem Stolz und Überschwang und der Sehnsucht nach mehr in der Ehe als nur der Erfüllung der Pflicht. Doch sie wächst im Verlauf der Geschichte, verwandelt sich in eine Königin, nicht nur der Krone nach.
    Ruggero auf der anderen Seite hat seine jugendliche Unschuld verloren. Die Sorge um ein zerrissenes Land und vor allem die Vorbereitungen auf die unmöglich aufzuhaltene Invasion durch Ottos Heer treiben ihn vor sich her. Doch trotz allem bleiben ihm seine Leidenschaft, sein Überschwang, ein manchmal noch jungenhaft anmutender Stolz (zu dem sich im Laufe der Geschichte die Vernunft hinzuentwickelt), sein Charme und seine grenzenlose Wißbegier.
    Wunderbar angereichert wird die Geschichte durch ihre großartigen Nebenfiguren. Da ist der einfach gestrickte, doch schlitzohrige junge Schweinehirt Rocca Gianluca, der mit mehr Glück als Verstand und aus reinem Zufall auf Wohl und Wehe von Kaiserreichen Einfluß nimmt, wo es ihm doch nur darum geht, endlich unter die Röcke einer von ihm hochverehrten edlen Dame zu gelangen, ein Quell wunderbarer Situationskomik und Bauernschläue, die dramatisches Geschehen auflockert. Oder Vela, die ehemalige Kammerzofe der Königin, die Konstanze nicht verzeihen kann, dass die sie beinahe hätte hängen lassen für den Giftanschlag, den sie nicht begangen hat, und die einem gewissen Hakim nachtrauert. Oder Walther von der Vogelweide, der auch mehr ist als ein gewöhnlicher Spielmann, der Minne an Fürstenhöfen singt. Und viele andere mehr.


    Die zwei Könige ist saftvolles Historiengemälde und beste Unterhaltung zugleich, flüssig-leicht und intelligent geschrieben, niemals in Kitsch abdriftend, und dabei so spannend, dass man den Eindruck hat, beinahe jedes Kapitel ende mit einem Cliffhanger und das nächste hielte eine unerwartete Wende der Ereignisse bereit. Geschickt verflechtet die Autorin die zahlreichen Perspektiven zu einer logischen Handlung.
    Wie schon bei Konstanze ist man sofort nahe bei den Figuren, man freut sich und leidet mit ihnen und die Momente tiefster Verzweiflung oder größten Jubels entfalten leidenschaftliche Wucht.
    Hatte man bei Teil 1 noch bisweilen den Eindruck, dass sich die Stimme der Autorin erst formen musste (was seine Qualität nicht schmälert), so ist sie hier nun absolut trittsicher und findet eine feine Balance zwischen Drama, Humor und erzählerischer Qualität.



    Das Buch kriegt eine klare Leseempfehlung von mir, jedoch macht es Sinn, zuvor Konstanze zu lesen. Eine wunderbare Lektüre, bei der die Stunden wie von selbst verfliegen.

    Oh Gott, und Locke Lamora Bd.3 kommt auch im Oktober.
    Ich glaube, ich muss mir da Urlaub nehmen, es kommt alles zusammen ... :wow


    Fantasy im Breitwand-Format – Locke Lamora ist zurück!
    Locke Lamora, Meisterdieb, Lügner und wahrer Gentleman, ist mit seinem Kumpan Jean nur knapp dem Piratentod entronnen. Nun ist er wieder auf Beutejagd, doch dann begegnet er einer Frau, die er längst tot glaubte: Sabetha, seine wahre Liebe – und die ist entschlossen, Locke ein für alle Mal zu vernichten, im Auftrag der finsteren Soldmagier. Für Locke und Jean geht es nun um alles oder nichts…

    Oh - der Oktober wird ein Fest!
    Engelsdämmerung hat jetzt auch endlich ein Datum.




    Der gefallene Engel Asâêl wandelt wieder auf Erden.
    Seine Gegenwart reißt ein uraltes Übel aus dem Schlaf: Nazgarth, den Dunklen Jäger, der geschaffen wurde, um die Gefallenen und ihre Saat zu vertilgen. Sieben Siegel halten seine Ketten. Der Orden der Raphaeliten beauftragt den Schattenläufer Kain, einen Killer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die Jünger des Nazgarth zu töten, bevor diese die Siegel brechen können. Sie stellen ihm die junge Bibliothekarin Anna zur Seite, eine Expertin der Alten Schriften, um seine Opfer aufzuspüren.
    Anna und Kain, beide kaum fähig, einem anderen Menschen zu vertrauen, fühlen sich zunächst voneinander abgestoßen. Sie boykottieren einander, statt zusammen zu arbeiten. Damit gefährden sie nicht nur ihre Mission, sondern geraten auch in höchste Gefahr. Doch dann geschieht das unwahrscheinlichste aller Wunder ...

    Und der Nachfolger von The steel remains rückt auch endlich näher.
    Auf den warte ich auch schon ganz hibbelig.




    With The Steel Remains, award-winning science fiction writer Richard K. Morgan turned his talents to sword and sorcery. The result: a genre-busting masterwork hailed as a milestone in contemporary epic fantasy. Now Morgan continues the riveting saga of Ringil Eskiath—Gil, for short—a peerless warrior whose love for other men has made him an outcast and pariah.


    Only a select few have earned the right to call Gil friend. One is Egar, the Dragonbane, a fierce Majak fighter who comes to respect a heart as savage and loyal as his own. Another is Archeth, the last remaining daughter of an otherworldly race called the Kiriath, who once used their advanced technology to save the world from the dark magic of the Aldrain—only to depart for reasons as mysterious as their arrival. Yet even Egar and Archeth have learned to fear the doom that clings to their friend like a grim shadow . . . or the curse of a bitter god.


    Now one of the Kiriath’s uncanny machine intelligences has fallen from orbit—with a message that humanity faces a grave new danger (or, rather, an ancient one): a creature called the Illwrack Changeling, a boy raised to manhood in the ghostly between-world realm of the Grey Places, home to the Aldrain. A human raised as one of them—and, some say, the lover of one of their greatest warriors—until, in a time lost to legend, he was vanquished. Wrapped in sorcerous slumber, hidden away on an island that drifts between this world and the Grey Places, the Illwrack Changeling is stirring. And when he wakes, the Aldrain will rally to him and return in force—this time without the Kiriath to stop them.


    An expedition is outfitted for the long and arduous sea journey to find the lost island of the Illwrack Changeling. Aboard are Gil, Egar, and Archeth: each fleeing from ghosts of the past, each seeking redemption in whatever lies ahead. But redemption doesn’t come cheap these days. Nor, for that matter, does survival. Not even for Ringil Eskiath. Or anyone—god or mortal—who would seek to use him as a pawn.

    Yippie, der Abschlussband von Jill Kismet ist angekündigt! Oktober 2011.
    Darauf freue ich mich wie blöd.



    Jill Kismet is back from the grave in this explosive conclusion to Lilith Saintcrow's urban fantasy series. She wakes up in her own grave. She doesn't know who put her there, she doesn't know where she is, and she has no friends or family. She only knows two things: She has a job to do: cleansing the night of evil. And she knows her name. Jill Kismet.

    Zitat

    Original von DiamondDove
    Das ist eine sehr schöne Rezi, so anrührend und tiefgründing wie die Geschichten selbst.


    Dankeschön :wave


    Zitat

    Nur mit einer Stelle hadere ich: ein Hexer - einen, den sie als Kind der Vorsehung von seinen Eltern genommen
    Was mich interessieren würde, jetzt, wo deine Erinnerungen noch recht frisch sind: Kommt das wirklich in "Der letzte Wunsch" so rüber, dass er - bzw. irgendwie alle Hexer - ein Kind der Vorsehung wären? Zumindest sagt Geralt zu Königin Calanthe, später, bei seinem Besuch im Schloss, als er sein Kind der Vorsehung sehen wollte, dass er kein Überraschungskind sei und die Erzählung darüber ein "nützlicher Mythos" wäre. Und weiter: "Ich bin ein gewöhnliches Findelkind" (Das Schwert der Vorsehung, Etwas mehr, Kapitel IV) ...


    Jetzt, wo Du es sagst, werde ich auch ganz unsicher. Ich meine, an einer Stelle (entweder in der Geschichte mit Calanthe oder mit der Bruxa) gelesen zu haben, dass er sagt, nur Kinder der Vorsehung würden die Hexer-Prozeduren überleben. Mir kommt es jetzt fast so vor, als sei das ein ungeklärter Punkt, denn die Vergangenheit des Hexers (er sagt auch, er kenne seine Eltern nicht) liegt ja durchgängig im Dunkel.

    Ich hatte 'Der letzte Wunsch' ja schon vor recht langer Zeit gelesen, nämlich kurz nachdem das erste Spiel kam und mich die Witcher-Sucht erfaßte.
    Ich fand es damals schon großartig, es führte dazu, dass ich bis zum bitteren Ende alle weiteren Bände verschlang. Jetzt habe ich - um der nostalgischen Zeiten willen und zur Feier des erfolgreichen Spiel-Abschlusses von Witcher2 - es nochmals zur Hand genommen und gleich an einem Abend durchgeschmökert.


    Zeit, mal eine ordentliche Rezi dazu zu schreiben.


    'Der letzte Wunsch' ist eine Sammlung von Kurznovellen (für Kurzgeschichten sind sie fast schon zu lang) aus dem Leben des Hexers Geralt von Riva, professioneller Monsterjäger im ewig vergeblichen Ringen um die eigene Neutralität in einer Welt voll gleichgültiger Niedertracht.
    Diese Geschichten sind in eine Rahmenhandlung gefasst, die sie in einen größeren Kontext und eine Reihenfolge rücken und ihnen auch tiefere Bedeutung verleihen.
    Als Leser erlebe ich ein faszinierendes Phänomen:
    Ich habe diese Sammlung vor einigen Jahren schon gelesen, damals gleich mehrfach, weil dieser Humor so köstlich düster, die Handlung so spannend und zugleich tiefgründig und die Charaktere einfach überaus faszinierend sind, so dass man sich ihrem Sog kaum entziehen kann und einfach immer wieder dieses Erlebnis wiederholen möchte. Danach habe ich alle anderen Bücher gelesen, die ganze wuchtige Saga um Geralt von Riva und Ciri und alle anderen tragischen Gestalten in ihrem Bannkreis, und ich habe die beiden Spiele gespielt, die mit einer wunderbar-atmosphärischen Interpretation des von Andrzej Sapkowski entworfenen Universums aufwarten. Und jetzt lese ich 'Der letzte Wunsch' erneut, und es ist, als wären die Geschichten noch einmal gereift wie guter Wein, und hätten an Tiefe, Köstlichkeit und Aroma gewonnen.
    Sie haben mir wieder einzigartigen Lesegenuß beschert, der nun, nach Kenntnis der ganzen übrigen Verwicklungen, nur noch intensiver geworden ist.


    Geralt von Riva ist ein überaus faszinierender und schillernder Held, und in den Kurzgeschichten wird das komprimiert deutlich wie kaum irgendwo sonst in den Büchern.
    Die Novellen aus 'Der letzte Wunsch' wie auch später dem zweiten Band, 'Schwert der Vorsehung', konzentrieren sich im Gegensatz zu den Romanen voll und ganz auf seine Person.
    Seine Tragik liegt darin, dass er - wie er in einem der Romane später mal sagt - immer gegen den Wind pissen muss, obwohl er es eigentlich besser weiß. Der sich wütend weigert, das kleinere Übel zu wählen, der so gern dem Hexercodex verpflichtet Neutralität wahren würde - und es dann doch nicht schafft, weil er eben keine hirnlose Kampfmaschine ist, sonden ein zutiefst moralischer, zu oft melancholischer, alles hinterfragender Mensch. Gut, kein richtiger Mensch eigentlich, sondern ein Hexer - einen, den sie als Kind der Vorsehung von seinen Eltern genommen und einer Reihe von Kräuterkuren unterzogen haben, die unter äußersten Schmerzen Mutationen hervorrufen, die ein großer Prozentsatz der Kandidaten nicht überlebt. Der von klein auf an den Gebrauch von Giften gewöhnt und einem knüppelharten Kampf- und Überlebenstraining unterzogen wird, das ihn zu einem überragenden Kämpfer mit unmenschlichen Reflexen, hoher Schmerztoleranz und beschränkten Fähigkeiten im Gebrauch von Magie macht, in Form der Hexerzeichen. Geralts Haar ist weiß, obwohl er kein alter Mann ist, weil es im Zuge der Mutationen alle Farbpigmente verloren hat.


    'Der letzte Wunsch' enthält unter anderem die aus den Spielen berühmte Episode von Geralts Kampf gegen die Striege, die verfluchte Tochter von König Foltest mit seiner eigenen Schwester. In einer anderen Geschichte erfahren wir von den Ereignissen, die dazu führten, dass Ciri, das von Menschen und Elfen gleichermaßen verfolgte Kind des Älteren Bluts, später zu Geralts Schicksalskind wird. Und schließlich - mein Favorit, berichtet die titelgebende Story davon, wie Geralt die Zauberin Yennefer von Vengerberg kennenlernt, seine Geliebte, sein Schicksal, sein Verhängnis und wie sie zueinander finden.



    Es gibt in der Fantasy nur sehr wenige Weltentwürfe, die Einzigartigkeit und Frische für sich in Anspruch nehmen können, sondern das auch noch in einer geradezu furchteinflößenden Glaubwürdigkeit.
    Geralt von Riva und seine Welt gehören zweifellos in diese Riege. Allein die von osteuropäischem Sagen- und Mythentum inspirierten Kreaturen und die ganz besondere Erzählstimme, eine willkommene Abwechslung von der sonst typisch angelsächsisch geprägten Fantasy, faszinieren bereits von der ersten Seite an und geben einem als Leser das Gefühl, eine ganz besondere, neuartige Welt zu betreten.
    Die Weisheit, die feinsinnige Beobachtungsgabe, der Tiefgang, den man bei den Charakteren, ihren vielfältigen Motivationen und Handlungsweisen entdeckt, verschlägt einem entgültig den Atem. Dabei wird dieser Aspekt nicht vordergründig mit der großen Kelle serviert, sondern steht einfach subtil hinter sämtlichem Geschehen, durchdringt die Geschichte durch und durch ... und führt in der Quintessenz dazu, dass man sich nicht nur von der Lektüre nicht mehr lösen kann, sondern die Geschichte und die Figuren auch hinterher noch lange lange im Kopf behält und nicht aufhören kann, darüber nachzudenken.


    Fazit: Lesen, Eintauchen, Verzaubern lassen!

    [quote]Original von Camero Wie schon beim ersten Band hat sich dieses „Meine Fresse, ist das cool“- Gefühl sofort beim Aufschlagen wieder eingestellt, was mir beim zweiten Band ein wenig gefehlt hat. Dafür gibt es 9 von 10 Punkte von mir.[/


    Ja gell? Jill Kismet ist einfach die Größte ;)
    Ich habe inzwischen alle englischen Teile durch und stelle nun mit Bedauern fest, dass es irgendwie grad nicht weiter geht, weil die Autorin damit beschäftigt zu sein scheint, ihre Jugendserie weiterzuschreiben (von der erscheint nämlich ein Band nach dem anderen, grrrrr). Dabei wurde es zum Ende hin so spannend mit wirklich einen brutal heftigen Cliffhanger. Naja, und zu allem Übel scheint auch die deutsche Übersetzung nicht weitergeführt zu werden, nach Bd.4 Totenzirkus ist nämlich erstmal Schluss, LYX hat keine Fortsetzungen mehr in ihrem kommenden Programm. Finde ich sehr schade.

    Ha!
    Ich hab's vollbracht.
    Triss errettet, Chaos gestiftet, die richtigen Leute erschlagen ... und das Abenteuer vollendet. Das irgendwie nach ner Fortsetzung schreit. Denn jetzt weiß ich zwar, wo Yennefer steckt und was es mit der Wilden Jagd auf sich hatte ... aber diese Antworten werfen irgendwie auch wieder mehr Fragen auf, als ich vorher hatte.
    (na war ja irgendwie auch klar).




    Jetzt muss ich gelegentlich das Ganze noch mal auf der anderen Seite spielen ... Mann, wenn ich nur mehr Zeit hätte!

    Zitat

    Original von Alexandermerow


    Wer ist also Schuld am Krieg in Afghanistan? Bin Laden und seine Männer, die die USA "angegriffen" haben - oder macht- und geldgierige Kriegstreiber in den US-Führungsetagen, die schon lange auf einen derartigen Krieg drängen.


    wenn's nur so einfach wäre ...

    Hm, Larry - vielleicht bist Du mehr Power-User-Spieler als andere ;) ... Ich spiele selbst nun auch nicht wenig (früher mehr als heute - aber so 3-4 'grosse' Spiele im Jahr sind zeitlich noch drin), aber ich fand zumindest den ersten Akt schon wirklich knackig in Punkto Schwierigkeit und bin nicht gerade selten gestorben (bei normal). Akt 2 dank besserer Ausrüstung war dann wesentlich leichter, das stimmt, und den Draug hab ich auch beim zweiten Anlauf besiegt, vor allem, nachdem ich irgendwann mit den Bomben und Zeichen warm geworden bin.
    Der 3.Akt scheint mir wieder etwas schwieriger, wie gesagt, der Drache nagt gewaltig an meinem Nervenkostüm und ich glaube, ich Lade noch mal einen früheren Spielstand und besorg mir mal das Schwert aus der Kanalisation...

    Ich gebe auf :rolleyes.
    Trotzdem hier noch mein (Zwischen)fazit:


    Ich habe mich durch die ersten 150 Seiten des Buches gequält und breche hiermit nun ab, da mich die Handlung bislang nicht nennenswert zu fesseln wusste.
    In einer fernen, dystopischen Zukunfstwelt steht ein gewaltiger Turm, der R'Acheron, der von Prinzessin Aion, ihrem Hofstaat und Charakteren wie ihrem Berater Plixx, einem Mausling, bewohnt wird. Der Turm hat eine eigene Intelligenz, verfügt über unendliches Wissen und unendliche Macht und kann seine Räume beliebig und auf Fingerschnippen umformen. Eine gewaltige unsichtbare Wand beschützt ihn vor der Außenwelt, insbesondere den Bewohnern der riesigen Stadt Belagerung, die rund um ihn errichtet wurde.
    Die Bewohner der Stadt werden angeführt von einem Kriegsherr namens Craiden, der ein Heer gegen den Turm führt - und zur Bekräftigung seiner 'Ich-mache-keine-Witze'-Mentalität erstmal eine Planetenbombe zündet, die R'Acheron nur mit größter Mühe eindämmen kann.
    Nun müssen Craiden und Aion miteinander verhandeln ...
    Daneben gibt es noch weitere Handlungsstränge - eine um das geheimnisvolle Mädchen Gea, die sich in den Slums von Belagerung herumtreibt und dort von Straßenräubern gejagt wird. Und einen um den General Mardu, der besagte Bombe in Craidens Auftrag zündete und nun durch eine nuklear verseuchte Stadtruine irrt.


    Der Autor bezeichnet dieses Buch selbst als sein 'Schlüsselwerk', doch ich hoffe sehr, das meint er nicht ernst, denn aus seiner Feder sind zahlreiche Romane geflossen, die sich beim Lesen besser anließen. Alles in allem liest sich INFINITY wahnsinnig zäh und langatmig, die mangelnden Informationen über die Welt, in der man sich eigentlich bewegt, schaffen nicht Spannung, sondern fördern die Langeweile. Und vor allem will einfach keine Sympathie, ja nicht einmal Interesse für die Hauptfiguren aufkommen. Prinzessin Aion präsentiert sich als oberflächliche Göre, ihr Berater Plixx als Neunmalklug, der dennoch alles für sich behält, General Mardu ist einfach nur langweilig, Craiden farblos und einzig Gea weiß Sympathiepunkte zu ergattern. Aber die scheint ja eher eine Nebenfigur zu sein, und was sie genau treibt oder will, ist auch nach 150 Seiten noch nicht klar.


    Ich vertrete nun die Auffassung, dass ein Buch es nach 150 Seiten wirklich geschafft haben sollte, den Leser in die Handlung zu ziehen. Wenn das nicht der Fall ist, reduziert sich meine Erwartungshaltung, die restlichen 500 Seiten betreffend, leider auf Null - und ich empfinde das weitere Lesen als Qual, ja sogar als Zeitverschwendung.


    Sehr schade.

    Zitat

    Original von MagnaMater
    Drachen DARF man nicht töten, die sind am aussterben, das musst du deinem auftraggeber klar machen.


    Ja mei, hätte ich ja ... ich hab auch keinen einzigen Troll getötet, wir haben das alles freundschaftlich-solidarisch ausdiskutiert! Aber dieser blöde Drache ... will halt mich fressen. Also entweder ich hau ihn oder er mich ... warum das so ist, ist ne lange Geschichte. Nur eins: is alles nicht meine Schuld. Sondern mal wieder ein gigantisches Missverständnis. Oder so.

    Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Oh elwe, was tust du mir an. Ich wollte eigentlich warten bis der Nachfolgeband erschienen ist. Aber nach dieser genialen Rezi halte ich es nicht mehr solange aus. :anbet


    oooh, und Du wirst es lieben :kiss