Beiträge von elwe

    Bei mir lag das Buch ganz lange auf der Wunschliste, dann habe ich es mir vor gut einem Jahr endlich gekauft ... und komme jetzt auch mal dazu, es zu lesen.
    Erster Eindruck - ich bin ganz gefesselt. Das sind faszinierende und aufregende Figuren, die da beschrieben werden und ich fürchte fast, es wird mir den Nachtschaf rauben :grin

    Ja, ich hatte mich auch total gefreut und habe es sofort aus der Amazon-Verpackung gerissen, um es zu lesen ... und dann war es leider nix. Überhaupt kein Vergleich mit der tollen Atmosphäre, die im Spiel aufkommt.


    In meiner Euphorie hatte ich mir die englische Fassung des Buches zu AssassinsCreed: Brotherhood gleich mitbestellt, die wird irgendwann die nächsten Tage kommen ... ich fürchte aber fast (da gleicher Autor), das wird nicht viel besser werden... naja, man wird sehen. Ich werde meine Erkenntnisse dann hier mitteilen :wave

    Klappentext:
    Die italienische Renaissance im Jahre des Herrn 1476: Wo Kultur und Kunst direkt neben Bestechung, Gier und Mord gedeihen, wo sich konkurrierende Familien erbarmungslose Blutfehden um politische und wirtschaftliche Macht liefern - hier beginnt die Reise eines von Rache beseelten jungen Adligen, der einst zu einem Instrument des Todes werden soll - ein einsamer Vollstrecker. Er folgt dem Weg der Bruderschaft der Assassinen und erlernt die geheimen Fähigkeiten des uralten Attentäter- Ordens. Auf der Jagd nach den Mördern seiner Familie nutzt er die Weisheit großer Geister wie Leonardo Da Vinci und Niccolò Machiavelli, um seine Feinde zur Strecke zu bringen - geleitet nur vom Credo der Assassinen.


    Meine Einschätzung:
    Ich könnte jetzt sagen, ich hätte es vorher gewusst - das 'Buch zum Spiel' geht normalerweise ebensowenig gut wie das 'Buch zum Film'. Ich habe es mir aber trotzdem gekauft, weil ich so inspiriert und begeistert vom Spiel war, vor allem von der phantastischen Story - und mich der Hoffnung hingegeben hatte, das Buch könnte dieses Gefühl der Begeisterung noch ein wenig länger am Brennen halten und die Zeit bis zum Nachfolger (des Spiels) versüßen.
    Aber fangen wir beim Anfang an.
    Dieses Buch ist der Roman zum Ubisoft-Hit 'Assassins Creed 2', in dem die Karriere des Ezio Auditore vom sorglosen adligen Jüngling mit nichts als Unfug im Kopf zum gnadenlosen Rächer und gefürchtetsten Assassinen Italiens erzählt wird - vor dem Hintergrund eines seit Jahrhunderten oder vielleicht sogar seit Jahrtausenden währenden geheimen Krieges zwischen der Bruderschaft der Assassinen und dem Templer-Orden. Im Spiel ist die Geschichte grandios erzählt, voller Tiefgang, Dramatik, überraschender Wendungen - und einer Prise Humor, eingebettet in die Ereignisse der italienischen Renaissance in Florenz, Venedig und Rom.
    Wer das Spiel gespielt hat, wird leider feststellen, dass es sich beim Buch um eine 1:1-Nacherzählung handelt, die keinerlei zusätzlichen Tiefgang oder Hintergründe aufweist und selbst die Dialoge aus dem Spiel praktisch 1:1 übernimmt. Was im Spiel wunderbar funktioniert, wirkt zwischen zwei Buchdeckel gepresst aber eher dürftig und befriedigt nicht im geringsten.
    Tiefgreifende und dramatische Ereignisse wie die Hinrichtung von Ezios Familie und seine anschließende Trauer werden lieblos auf zwei Seiten abgehandelt, während sich belanglose Szenen häufen, die typische Lauf-hier-hin und Hol-mir-dies-und-jenes Aufträge oder Trainingsmissionen in geschriebene Form zu fassen versuchen, die aber für den Handlungsfortschritt nicht von Bedeutung sind und im Kontext eines Buches eher seltsam erscheinen.


    Aber auch ohne die Vorkenntnis des Spiels kann ich mir kaum vorstellen, dass das Buch sonderlich fesseln kann. Zu unharmonisch ist der Erzählrhytmus, zu wenig Tiefgang und Hintergrund wird geboten, Actionszenen werden lieblos und ohne jedes Detail abgehandelt... da kommt wenig Lesefreude auf. Das Tempo erinnert z.T. an einen Heftchen-Roman. Zeitsprünge von mehreren Jahren werden kaum durch ein Kapitel abgetrennt ... die Sprache ist einfach und kein bisschen kunstvoll und reflektiert nicht das Lebensgefühl einer vergangenen Epoche. Der Mangel an Detail (den das Spiel durch die visuelle Ebene bietet) im Buch ist eklatant. Ich bin kein Freund ausschweifender Beschreibungen, aber ganz darauf zu verzichten, finde ich - gerade bei einem Fantasy- oder historischen Hintergrund - sehr bedauerlich. Eine Atmosphäre, in die man eintauchen kann, ist praktisch nicht vorhanden.


    Das Buch erwies sich leider für mich als absoluter Fehlkauf - ich kann es nicht weiterempfehlen.



    - Elena

    Inhalt (nach Amazon, übersetzt):
    Zwei Familien, ein entsetzliches Geheimnis und ein Gemälde, für das sich zu sterben lohnt...


    Gabriel Allon hat alle Brücken zu seinem Arbeitgeber, dem Mossad, abgeschlagen und sich mit seiner wunderschönen, venezianischen Frau Chiara an die windumtosten Klippen von Cornwall zurückgezogen.
    Doch erneut wird seine Abgeschiedenheit durchbrochen von einem Besucher aus seiner bewegten Vergangenheit: dem exzentrischen Londoner Kunsthänder Julian Isherwood. Wie üblich, hat Isherwood ein Problem. Eins, das nur Gabriel lösen kann.
    In der historischen Englischen Stadt Glastonbory wurde ein Kunstrestaurator brutal ermordet und ein lang verschollenes Rembrandt Porträt wurde gestohlen. Obwohl er es besser wissen sollte, nimmt Gabriel schließlich die Aufgabe an, das Bild zu finden und die Verantwortlichen für den Mord zur Verantwortung zu ziehen. Doch als er mühsam den Spuren folgt, die von Amsterdam nach Buenos Aires führen und zuletzt zu einer Villa an den eleganten Stränden des Genfer Sees, entdeckt Gabriel, dass tödliche Geheimnisse an dem Bild hängen. Und böse Männer hinter ihm her sind.
    Wieder wird Gabriel in eine Welt gezogen, die er längst hinter sich gelassen glaubte, und begegnet dabei einer Reihe bemerkenswerter Personen: einer berühmten Londoner Journalistin, die den schlimmsten Fehler ihrer Karriere ungeschehen machen will, einem eleganten Meisterkunstdieb, der sein Gewissen um ein schlimmes Geheimnis erleichtern möchte, und einem mächtigen Schweizer Milliardär, der für seine guten Tagen bekannt ist, aber hinter einer der größten Bedrohungen der Welt stecken könnte.



    Meine Einschätzung:
    Ich bin ein großer Fan von Daniel Silvas Serie um den Mossad-Killer und Gemälderestaurator Gabriel Allon und habe wirklich jeden Band der inzwischen recht umfangreichen Serie gelesen.
    Allerdings stelle ich schon seit zwei oder drei Büchern fest, dass sie mich nicht mehr so zu fesseln vermögen wie zu Beginn. Ich glaube, es liegt daran, dass Silva seinen Helden selbst etwas in die Ecke geschrieben hat - Gabriel kommt bei seiner nunmehr zehnten oder zwölften Mission langsam in die Jahre, rückt in den Hintergrund, ist selbst kaum noch operativ beteiligt, sondern zieht eigentlich nur noch die Fäden.
    Sein eigenes Schicksal ist nur noch am Rande mit den Ereignissen verknüpft und er gerät fast zu einer Nebenfigur, sobald die Geschichte Schwung aufnimmt.
    Auch scheint Silvas Schreibstil über die Jahre schwerfälliger zu werden, er verliert sich immer wieder in Details und Hintergründen und läßt die Handlung seitenlang liegen.
    "The Rembrandt Affair" ist ein dicker Wälzer und kommt ohne Zweifel mit einer gut konstruierten Story daher, aber ich glaube, man hätte die auch auf der Hälfte des Umfangs erzählen können. Zudem kommen hier zunehmend die Tugenden abhanden, die die früheren Bücher um den charismatischen Gabriel Allon ausgezeichnet haben.
    Dieses hier ist ein reinrassiger Politthriller, aber er leidet auch unter den Schwächen des Genres: der Fokus bleibt nie lange genug auf den Hauptfiguren, um wirklich mit ihnen zu fiebern, sondern wandert immer wieder ab auf unzählige Nebenschauplätze und Nebencharaktere und politische und geschichtliche Details.
    Im Showdown beispielsweise, der einzigen Passage, die mich wirklich an die Seiten gefesselt hat, beschränkt sich Gabriels Rolle darauf, an einem Mikrofon zuzuhören und ab und an seine Vorgesetzten in London anzurufen... solche Momente sind enttäuschend.


    Alles in allem kein schlechtes Buch, das bestimmt in Kürze auch auf Deutsch erscheinen wird. Aber nicht zu vergleichen mit der Faszination, die frühere Teile der Serie verströmen.
    Ich fürchte fast, der hier wird der letzte sein, sollte Daniel Silva sich nicht entscheiden, mal einen neuen Helden aus der Taufe zu heben.



    LG, Elena


    Edit: Deutscher Titel und ISBN eingesetzt, damit die dt. Ausgabe im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

    Auch ich bin ein großer Fan der poetisch-düster-märchenhaften Serie um die uralte Metropole. Die ersten beiden Bände habe ich buchstäblich verschlungen, der besondere Stil und die wunderbare Atmosphäre haben mich verzaubert. Die uralte Metropole ist bevölkert von überraschenden und faszinierenden Kreaturen, die die absonderlichsten Geschichten zu erzählen haben.


    Dennoch - muss ich zugeben - habe ich es leider nicht geschafft, diesen - dritten Band zu Ende zu lesen. Er hat mich einfach nicht so fesseln können wie die anderen beiden; und nachdem ich etwa in der Mitte angelangt war, fing ich an, immer wieder andere Bücher dazwischen zu schieben, so dass ich nun endlich offiziell aufgegeben habe.
    Vielleicht ist es so, dass sich das Zauberhafte der ersten Bände allmählich abnutzt und ein Gewöhnungseffekt einsetzt. Auch faszinieren mich die beiden Waisenmädchen mit zunehmendem (Teenager)alter nicht mehr so sehr, wie sie es als Kinder getan haben. Und die Handlung gerät mir, nachdem sie das Pandemonium erreicht haben, einfach zu sehr ins Stocken, so dass ich schließlich den Faden verloren habe.
    Trotzdem glaube ich, dass das Buch ohne Zweifel gut geschrieben ist. Vielleicht werde ich später noch mal einen Versuch wagen ... für jetzt lege ich es erstmal offiziell beiseite.



    LG, Elena

    Inhalt (Klappentext):
    In den Palästen und Hallen Amenkors herrscht trügerischer Friede. Doch in den Gassen der Unterstadt leben die Menschen in bitterer Armut. Als obdachlose Waise hat Varis gelernt zu kämpfen. Dabei hilft ihr ihre besondere Gabe: Sie kann die wahre Natur der Menschen sehen. Eines Tages tritt ein Meister-Assassine an sie heran und bietet ihr Arbeit an. Varis soll für das Gute töten. Doch was soll sie tun, wenn sie erkennt, dass selbst in den Guten das Böse wohnt?



    Meine Meinung:
    Das Mädchen Varis wächst nach dem Tod ihrer Mutter in den Straßen des Siels auf, des Armutsviertels von Amenkor. Sie lernt, sich durchzuschlagen, und bald lernt sie auch zu töten, um sich ihrer Haut zu erwehren. Dabei hilft ihr der "Fluss", ein Zustand der Hellsichtigkeit, in den sie sich versetzen kann und bei dem böse oder bedrohliche Menschen rot leuchten, alles andere aber grau bleibt. Der Fluss erlaubt ihr außerdem, Bewegungen vorauszuahnen und deshalb schneller zu sein, als ein gewöhnlicher Mensch.
    Eines Tages stößt Erick, der Assassine der Regentin, auf sie und heuert sie an, um seine Opfer im Siel für ihn zu finden. Bald bildet er sich auch mit dem Dolch aus ... und Varis ist überglücklich, einen Mentor gefunden zu haben, der ihr zudem auch noch Essen mitbringt. Doch die glücklichen Tage finden bald ein unerwartetes Ende ...



    "Die Assassine" hat mich wirklich außerordentlich gefesselt. Das Buch ist straff und spannend geschrieben und entwickelt bald eine solche Dringlichkeit, dass es fast unmöglich ist, es wieder aus den Händen zu legen. Die junge Varis ist ein sehr dichter und intensiver Charakter, störrisch und verstört und vorwärtsdrängend und die ganze Zeit auf der Suche nach einer Antwort, was falsch und richtig ist. Eine faszinierende Figur, der man sich nicht entziehen kann.
    Ich habe wirklich leidenschaftlich mit ihr gefiebert, und das Buch erspart ihr nichts. Dabei folgt alles einer zwingenden Logik, die Freud und Leid noch intensiver macht.
    Das Buch ist spannende und aufregende Fantasy mit einer bemerkenswerten Tiefe in den Charakteren, das keinen Moment langweilt oder auch nur Atem holen läßt. Ich freue mich schon sehr darauf, die Fortsetzung zu lesen.
    Volle Punktzahl.



    1. Die Assassine
    2. Die Regentin
    3. Die Kämpferin



    - elena

    Ich habe das Buch gestern angefangen und finde es dermaßen fesselnd, dass ich es jetzt schon zur Hälfte durchhabe, weil ich wirklich jeden Moment zum Lesen nutze.


    Es geht um das Mädchen Varis, die auf sich allein gelernt hat, sich in den Gassen des Elendsviertels ihrer Stadt Essen zusammenzustehlen und das auch ihren Dolch zu gebrauchen weiß, wenn jemand ihr Leben bedroht. Varis hat eine besondere Gabe - sie nennt es das Eintauchen in den Fluss. Wenn sie sich konzentriert, kann sie unter die Oberfläche der Dinge sehen, das hilft ihr nicht nur beim Taschendiebstahl, sondern ermöglicht ihr auch, Menschen zu sehen, die Gefahr bedeuten. Denn "böse" Menschen schimmern rot und harmlose grau im Fluss.
    Durch einen Zufall läuft sie Erik in die Arme, einem Assassinen im Auftrag der Herrscherin. Er heuert sie an, seine Opfer in den schmutzigen Gassen für ihn aufzuspüren, im Tausch gegen Essen. Doch er bildet sie bald auch im richtigen Gebrauch ihrer Waffe aus, als er erkennt, dass mehr in ihr steckt. Zunächst scheint sich vieles in ihrem Leben zum Guten zu wenden, aber dann verschwimmen Gut und Böse und Varis verliert Menschen, die ihr geholfen haben und begeht einen Mord aus Selbstgerechtigkeit...


    Die Erzählung findet auf zwei Ebenen statt, die zeitlich gegeneinander verschoben sind und ich finde das eigentlich gar nicht störend, sondern im Gegenteil, es steigert m.M.nach die Spannung.
    Wir erleben die Geschichte aus der Perspektive einer jüngeren Varis, ihren Weg aus dem tiefsten und dreckigsten Slums der Stadt in ein anderes Leben. Und dann aus ihrer Perspektive etwas später, als klar wird, dass sie es geschafft hat und angeheuert wurde, die Regentin zu töten ... ein gefährlicher Auftrag.



    Besonders herausragend in dem Buch finde ich die Tiefe und Vielschichtigkeit, mit der die Charaktere gezeichnet sind. Schwarz-Weiß gibt es hier nicht, nur Abstufungen von Grau. Menschen, die von ihrem Leben, Leiden, ihrer Welt geprägt sind. Gute Menschen mitten in einer rücksichtslosen Umgebung und grausame Menschen, die hoffnungslos auf ihrem Weg verloren sind.
    Und mittendrin Varis, mit der man mitfiebert und hofft, dass sie nicht nur überleben, sondern auch ihre Bestimmung finden möge.


    Ich finde das Buch auf alle Fälle sehr spannend und vielversprechend.

    Ich habe das Buch jetzt auch zu Ende gelesen und muss sagen, dass es mir wirklich sehr gut gefallen hat.


    Faunblut ist ein stiller und tiefgründiger Fantasy-Roman in einer interessanten Welt, mit vielschichtigen Charakteren und einer sehr spannenden Handlung, die es geschafft hat, mich ein paar Mal zu überraschen. Das Buch fühlt sich, auch aufgrund des Alters der Protagonistin, wie ein Jugendbuch an, das tut dem Lesegenuß aber keinen Abbruch. Ab der Hälfte war es so fesselnd, dass ich es kaum noch aus der Hand legen mochte.


    Aber worum gehts eigentlich:
    Das Mädchen Jade lebt mit ihrem Vater, dem Besitzer eines verfallenden Hotels, in einer merkwürdigen Stadt, direkt am Ufer des Flusses Wila. Mit dem Fluss hat sie eine besondere Beziehung, denn wenn sie hineinblickt, scheint ihr Spiegelbild ihr manchmal zuzuwinken, wie ein anderes Wesen.
    Die Stadt kauert sich zusammen unter der harten Hand der "Lady", einer geheimnisumwitterten Herrscherin mit einer Eisenmaske vor dem Gesicht und ihrer adligen Gefolgschaft, der Lords. Erfüllungsgehilfen der Obrigkeit sind die Jäger, die jede Rebellion im Keim ersticken und Verstöße gegen das Gesetz hart ahnden.
    Die Atmosphäre von Furcht über der Stadt verdichtet sich noch, als immer mehr Echos auftauchen, geisterhafte Wesen, die den Menschen feindlich gesinnt sind und die irgendeine geheimnisvolle Verbindung zu Spiegelscherben haben. Jade wird Zeuge, wie ein Echo von Jägern zur Strecke gebracht wird und diese Tat ruft ein merkwürdiges Entsetzen in ihr wach. Die Erinnerung läßt sie seither nicht mehr los.
    Zugleich treffen furchteinflößende Gäste aus den Wäldern des Nordens im Hotel ein, mysteriöse Jäger, die im Dienste der Lady stehen. Tam, der ältere von beiden, befehligt Blauhäher, die ihm als Spione dienen, und eine moströse Kreatur namens Jay, das angeblich Echos aufspüren kann. Bei ihm ist der schöne und undurchsichtige Faun, den Jade zuerst arrogant findet und nicht ausstehen kann.
    Doch als es ihr gelingt, hinter seine Fassade zu schauen, verliebt sie sich in ihn - und er in sie. Eine Romanze, die von Anfang an bedroht ist, denn bald werden Jade und Faun auf verschiedenen Seiten des Schlachtfeldes stehen...



    Faunblut ist von einer stillen, tiefgründigen und märchenhaften Schönheit, die ohne spektakuläre Zusammenstöße auskommt und trotzdem zu fesseln weiß. Bald ist man vom Schicksal von Jade und Faun in Bann geschlagen und will unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.
    Die Welt der beiden ist ein ungewöhnliches Gebilde aus Alt und Neu, ein Fantasy-Universum am Rande der industriellen Revolution, in der jedoch die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Sie ist übersäht von geheimnisvollen Ruinen und toten Städten und fernen Gestaden, die die Bewohner der Stadt nur vom Hörensagen kennen. Spiegelscherben und andere Artefakte erzählen mystische Legenden. Und warum trinken die Adligen der Stadt ihren Wein stets mit Asche vermischt, damit sich keine Reflexion auf der Oberfläche der Flüssigkeit fangen kann?
    Dies ist eine Welt, über die man mehr lernen möchte, die oft nur einen kurzen Blick auf ihre Geheimnisse zuläßt und dann den Vorhang wieder fallen läßt.
    Ein sehr empfehlenswertes Fantasy-Märchen, nicht nur für Jugendliche.



    - Elena

    Hallo Amanita,


    ich habe mir den dritten Teil gekauft und auch angelesen, dann aber irgendwie die Lust verloren. Jetzt, mit ein bisschen Abstand, finde ich die Bücher gar nicht mehr sooo empfehlenswert. Der Autor kann gut schreiben und schürt die Erwartungen am Anfang eines jeden Buches immer mit einem äußerst packenden Einstieg, schafft es aber nie, die Spannung auch zu halten. Ich würde sagen, dass man in jedem der Bücher in der Mitte locker 100 Seiten streichen könnte, denn da verliert er mich als Leser regelmäßig. Man quält sich da so durch, das Ende ist dann wieder recht gut, aber trotzdem bleibt es ein getrübtes Vergnügen.


    Wenn Du (bzw. die liebe Person) diese Art von Büchern magst, würde ich eher empfehlen, ein paar Bände von Daniel Silva oder Barry Eisler zu verschenken. Daniel Silvas Serie um den israelischen Assassinen und Gemälderestaurator Gabriel Allon ist vielschichtig und fesselnd geschrieben. Und Eislers Tokyo Killer Serie über den japanisch-amerikanischen Killer John Rain m.M. mit fast das Beste, was es in dem Genre gibt - intelligent konstruiert, packend geschrieben, superspannend und mit charismatischen Figuren. Von Eisler gibts jetzt (bislang nur auf Englisch) auch eine neue Serie mit bis dato 2 Bänden um den Black Ops Soldier Ben Trevor, die finde ich ebenfalls großartig. Hier habe ich kürzlich den Teil 2 rezensiert -->KLICK


    Soll's auf Deutsch oder Englisch sein?
    Bei Silva ist die deutsche Übersetzung recht gut, bei Eisler ist sie ok, verliert aber ein bisschen gegen das Original, was Tempo und Wortwitz angeht (und er schreibt ein wirklich gut lesbares Englisch).


    - elena

    nettes Cover...


    Immer wieder hat Lory erotische Träume von einem Mann und wacht danach mit Kratzern am ganzen Körper auf. Der Werwolf Maksym Derenski erfährt von Lorys Träumen und hat den Verdacht, dass sein Feind Rhodry Monroe, Anführer der schottischen Werwölfe, hinter den Träumen steckt. Maksym heftet sich an Lorys Fersen, um über sie Rhodry ausfindig zu machen. Die immer drängender werdenden Träume ziehen Lory nach Schottland, nach Shavick Castle, dem Stammsitz der Monroes. Dort angekommen, wird sie von Rhodry in die Vergangenheit, in das Jahr 1818, gezogen. Denn sie ist seine Seelenpartnerin und nur sie kann ihn befreien. Lory und Rhodry schweben in größter Gefahr, denn nicht nur Maksym und seine Häscher wollen Rhodry und seinen Clan vernichten, sondern auch Werwolfjäger in der Gegenwart und Vergangenheit.

    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Im Netz hatte ich bislang nur negative Meinungen zum 1. Band gehört; das Sequel soll wesentlich besser sein.


    Ben Trevor als neuer Held hatte nach John Rain natürlich einen schwierigen Start ;-) ... ich fand Fault Line (den 1.Bd) nach der Eingewöhnung über die ersten Kapitel dann eigentlich recht gut. Dort geht es ja um zwei Brüder, besagten Ben Trevor (Black Ops Agent) und seinen Bruder Alex, Patentanwalt und Vollblut-Zivilist. Alex steht tatsächlich ein bisschen mehr im Vordergrund und wenn man dann einen Typen wie John Rain von dem Autor gewöhnt ist, könnte man erstmal enttäuscht sein, dass Alex eher ein - tja, ich sag mal, Weichei ist.
    Trotzdem ist das Buch gut geschrieben, nur fokussiert es mehr auf die beschädigte Beziehung zwischen den Brüdern als auf Action und Regierungsverschwörung.


    Es stimmt aber, dass Inside Out um Klassen besser ist als Fault Line. Man hat das Gefühl, Eisler hat sich hier warm geschrieben mit seinem neuen Protagonisten. Hier ist Ben ganz klar der Mittelpunkt der Story.


    - Elena

    Inhaltsangabe (nach Amazon):
    Folter. Geisterhäftlinge. Und eine schwerwiegende Enthüllung, die bis zum heutigen Tag nachhallt.
    Dies ist ein packender Thriller, wie ihn nur der ehemalige CIA Mann und Bestseller-Autor Barry Eisler schreiben kann.


    Nach einer Barschlägerei mit tödlichem Ausgang endet BlackOps-Agent Ben Trevor in einem überfüllten und schmutzigen Gefängnis in Manila ohne Hoffnung auf eine Verhandlung seines Falls. Als er schon fürchtet, dort vergessen zu werden, taucht sein ehemaliger Kommandant auf, Colonel Scott Horton, der ihm die Bedinung für eine Freilassung nennt: Daniel Larison zu finden und auszuschalten, ein ehemaliges Mitglied von Bens Einheit, der 92 Bänder mit Folteraufzeichnungen gestohlen hat und sie nun benutzt, um eine hohe Geldsumme von der US Regierung zu erpressen.


    Doch auch andere Parteien sind hinter den Bändern her. Auf seiner Suche nach Larison kreuzt Ben den Weg von Blackwater Söldnern und CIA Killerteams und muss dem langen Arm des Weißen Hauses ausweichen. Er muss außerdem entscheiden, wie er mit der klugen und attraktiven FBI Agentin Paula Lanier umgeht, die ebenfalls die Bänder an sich bringen will und zwar, bevor Ben es tut.




    Meine Meinung:
    Inside Out ist einer der packensten Thriller, die mir seit langem untergekommen sind. Das Buch ist exzellent recherchiert, Realität und Fiktion so glaubwürdig und clever miteinander verwoben, dass einem beim Lesen fast der Atem stockt. Dazu schreibt Eisler mit leichtfüßiger Intelligenz und in einer packenden, enorm gut zu lesenden Sprache, die genau die richtige Mischung aus Geschwindigkeit und Atmosphäre bietet.
    Da gibt es kein langatmiges und ödes Washington-Polit-Geschwafel (wie sonst in diesem Genre oft zu finden), wo man nach 2 Seiten die beteiligten 3-Buchstaben-Organisationen nicht mehr auseinanderhalten kann und politische Hintergründe in epischer Breite ausgewälzt werden. Und auch keine seitenlangen Abhandlungen über technische Ausrüstungsdetails (noch so eine Unsitte), um zu beweisen, dass der Autor sich auskennt.
    Das braucht Eisler, ein exzellenter Erzähler, gar nicht. Sein Buch lebt von einer schnellen Handlung mit unerwarteten, aber immer logischen Wendungen und der Motivation seiner komplexen und glaubwürdigen Charaktere. Notwendige Hintergrundinformationen werden nebenbei vermittelt - so geht auch die Tiefe nicht verloren.
    Inside Out ist ein Buch, das man nicht einfach vergißt, nachdem man es ausgelesen hat. Die Bezüge zu realer Politik und realem Weltgeschehen sind zu offensichtlich - ohne erhobenen Zeigefinger, einfach als a matter of fact. Dinge sind, wie sie sind, das kann man lieben oder hassen oder dagegen kämpfen oder damit leben.
    Der zweite Glanzpunkt des Buches sind die Charaktere - Figuren, die sich ins Gedächtnis brennen, die man nicht vergisst und deren Moral sich ummöglich in Schwarz oder Weiß ausdrücken läßt, nur in Grauschattierungen. Denn es ist immer eine Frage der Perspektive, ob eine Tat richtig oder falsch ist. Inside Out wird teilweise auch aus dem Blickwinkel von Daniel Larison erzählt, der die Bänder gestohlen hat - einem Mann, der unaussprechliche Dinge getan hat, den man zuerst unmöglich mögen kann ... aber dann, ab der Mitte des Buches, wenn Motivationen und Hintergründe deutlicher werden, ist plötzlich nicht mehr so einfach, ein Urteil zu fällen.


    Inside Out ist ein absolut außergewöhnliches Buch, packend und spannend und unterhaltsam und zugleich von bemerkenswerter Tiefe und großer Klugheit. Dazu ist es brillant geschrieben - ein Thriller, den man abends zu lesen beginnt und bei dem man dann am Ende voller Überraschung feststellt, dass es schon früh am Morgen ist.


    Unbedingte Empfehlung!
    Wenn's 11 von 10 Punkten gäbe, würde ich die sofort vergeben.


    (Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe)




    Noch 2 Randnotizen:
    Das Englisch, in dem das Buch verfaßt ist, ist sehr gut lesbar, man braucht keinen Spezialwortschatz aus politischen Begriffen, um es zu verstehen. Und es macht richtig Spaß beim Lesen, weil die Dialoge so wunderbar pointiert sind.
    Und für alle, die die Bücher von Eisler um den Assassinen John Rain kennen: Inside Out ist das zweite Buch um seinen neuen Helden, Ben Treven, der erstmals mit Fault Line im letzten Jahr eingeführt wurde.
    Allerdings scheint es, als würden sich Rain und Ben bald mal über den Weg laufen ... was eine interessante Begegnung werden dürfte. Ich freue mich jedenfalls schon drauf.

    Ich habe es nun auch gelesen und mit ein bisschen Wehmut Abschied von Dante und Japhrimel genommen - auch wenn die Frau mich ab und zu aggressiv gemacht hat, war's doch immer schön, mit ihr auf Dämonenjagd zu gehen...



    Aber nun zum Buch:
    Dante kehrt aus der Hölle zurück - am Ende ihrer Kräfte, völlig zerschlagen, ein psychisches Wrack, dem die Hälfte ihrer Erinnerungen fehlen und mit einem Parasiten im Bauch als Abschiedsgeschenk von Luzifer...


    Die Rebellion der Dämonen gegen den Höllenfürsten Luzifer nimmt allmählich Fahrt auf, angeführt von der blauäugigen Dämonin Eve, die angeblich aus dem genetischen Material von Eve's ermordeter Geliebten Doreen kreiert worden ist und in der Dante auch Spuren ihrer eigenen DNA vermutet - was Eve defacto zu ihrer Tochter macht und an Dantes schwächste Stelle appelliert, ihr Schuldgefühl, weil sie Doreen nicht retten konnte und nun wenigstens Eve retten muss. Und Eve, als Dämonin eine Meisterin der Täuschung, nutzt das natürlich aus.
    Japhrimel, der Sippenmörder, oberster Auftragskiller des Teufels, der für Dantes Liebe zu einem Gefallenen wurde und sich gegen Luzifer stellte, will den Höllenfürsten ebenfalls töten.
    Doch seine und Eves Interessen sind nur scheinbar dieselben, in Wirklichkeit entfaltet sich ein kompliziertes Geflecht aus Intrige und Gegenintrige und Dante ist mittendrin. Ihre Loyalität wird mal wieder auf eine schwere Probe gestellt, als sie sich plötzlich für Japhrimel oder Eve entscheiden soll. Den Geliebten verraten, oder die Tochter?


    Das Ganze ist mal wieder ein wilder Ritt durch emotionale Abgründe, wilde Schlachten mit Action bis zum Bersten, Legionen von Höllenscharen und Dante Valentines überbordende Psychosen, die sich zur Not immer mit einer blau glühenden Schwertklinge lösen lassen. Das Ganze an exotischen Schauplätzen, wie Paradisse, dem ehemaligen Paris, in dem Notre Dame nun unter der Erde liegt, oder Vegas, ein verstrahlter Krater aus verbogenen Stahltrümmern und geschmolzenem Glas, das sich seit seiner Zerstörung durch eine Atombombe in ein Dämonentor zur Hölle verwandelt hat.
    Ein furioses Finale krönt die Serie - und ob am Ende alles gut wird oder nicht? Hier werden wir es erfahren.


    So rasant und mitreißend wie die ganze Serie, so war auch dieser krönende abschließende Teil.
    Dante, ich werde dich vermissen ;-)




    - Elena

    Ich habe das Buch vor einiger Zeit nun auch gelesen, hier ist noch meine Kurz-Einschätzung:


    Der Roman erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die zusammen finden, weil sie alle etwas oder jemanden verloren haben und die einem Unheil auf den Grund gehen müssen, das Menschen, unzählige Menschen in Vögel verwandelt.
    Ihre Suche führt sie in eine sonderbare Unterwelt, in der die Uhren viel langsamer ticken als in der Oberwelt und in der Märchenwesen und mythologische Kreaturen zusammenleben mit Menschen, für die sich in der Oberfläche kein Platz mehr fand und die dort unten weiterexistieren, ohne zu altern.


    'Die geheime Geschichte Moskaus' ist moderne russische UrbanFantasy, recht unterhaltsam und streckenweise sogar philosophisch geschrieben, die aber auch ihre Längen hat und mich nicht immer fesseln konnte. Ich hatte Schwierigkeiten, mit den Charakteren warm zu werden, die märchenhafte Faszination, die z.B. die Wächter-Serie aufweist, hat sich hier nicht so ganz eingestellt. Dieses Buch kommt eher spröde daher, was den Unterhaltungswert manchmal etwas dämpft. Ich muss zugeben, dass ich die letzten Kapitel überflogen habe, um das Buch nicht abzubrechen.



    Ich mag russische oder ganz allgemein osteuropäische / slavische Fantasy wirklich sehr gern und habe die Bücher von z.B. Lukanienko verschlungen.
    Dieses Buch hier fühlt sich grundsätzlich auch an wie aus der gleichen Gegend, aber kommt für meine Begriffe über Mittelmaß nicht so recht hinaus. Ich mag die schwermütige Stimmung zwischen den Seiten, die russische Märchenwelt - aber die Spannung läßt über weite Strecken zu wünschen übrig und ich konnte mich einfach nie wirklich davon fesseln lassen.


    LG, Elena