Beiträge von elwe

    Hallo Blizzard,


    kennst Du Richard Morgan?
    Ein renommierter SciFi-Autor (keine Weltraum-SciFi, sondern intelligente und actionreiche Thriller in düsteren Zukunftsgesellschaften). Meine absoluten Favoriten aus seinem SciFi-Portfolio sind


    - Altered Carbon (dt. "Das Unsterblichkeitsprogramm")
    - Market Forces (dt. "Profit")



    Seit kürzestem schreibt er auch Fantasy und zwar welche, auf die Deine Kriterien exakt zutreffen. Düster, mit ambivalenten Helden, verwickeltem Plot - etwas, was er selbst als "Film Noir trifft Fantasy" beschreibt.
    Der Titel "The steel remains" ist nun auch auf Deutsch erschienen, heißt "Glühender Stahl".
    Die Kritiken auf Amazon sind dazu äußerst kontrovers, was im Zweifel ein gutes Zeichen ist - das Buch polarisiert ;-). Hier gibts auch eine Eulen-Besprechung.
    Falls Du kannst, würde ich Dir unbedingt empfehlen, ihn auf Englisch zu lesen - in den deutschen Fassungen geht viel von der Coolness verloren (also es ist immer noch toll ... aber auf Englisch einfach noch mal um Klassen besser. Der Übersetzer hat nicht immer hundertprozentig die Aussage bestimmter Wendungen erfaßt)



    - Elena

    Der zweite Teil ist für nächsten Sommer angekündigt. Da ist es noch ziemlich lange hin :cry



    Palermo im 13. Jahrhundert: Konstanze von Aragon und Friedrich, der nach Sizilien verbannte Thronerbe der Staufer, sind in aller Munde. Kurz nach der traumhaften Hochzeit erwartet Konstanze ein Kind, und das Glück scheint ihnen hold. Da legt sich ein Schatten auf Sizilien. König Otto hat sich mit einem gewaltigen Heer nach Süditalien aufgemacht. Friedrich stellt sich ihm entgegen, mit nur fünfzig Mann. Konstanze hat Angst um ihren Mann und reitet ihm mutig hinterher. Wird sie Friedrich retten können? Ein farbenprächtiges Epos und der Roman einer großen Liebe.

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Ich habe ein Gefühl als ob ich nicht einen historischen Roman lese, sondern einen Abenteuerroman. Konstanze macht den Eindruck der 14jährigen. Sollte nicht Frederico 14 sein? Auch wenn die jungen Männer damals reifer waren als heute...


    Ich glaube, vom Ansatz her ist es auch eher als Abenteuerroman gedacht, mit einer schönen Romanze als Dreingabe. Wenn man es unter dieser Prämisse liest, finde ich, ist es sehr schön und unterhaltsam. Erwartet man einen historischen Roman mit dem Anspruch auf Authentizität und historisch nachprüfbaren Fakten, dürfte es eher problematisch werden.

    Zitat

    Original von DiamondDoveReihe mich gern hier als AGF[SIZE=7] (anonymer Geralt-Fan)[/SIZE] ein


    Zu den gehöre ich auch ... ich oute mich. Leider erscheinen sowohl die "Herrin vom See" als auch das Spiel erst nächstes Jahr :cry

    Probier mal Lycidas und die anderen Bände der Uralten Metropole von Christoph Marzi. Diese Geschichte ist absolut märchenhaft und ganz wundervoll, sehr spannend und mit einer besonderen Atmosphäre. Mit das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe!


    Liebe Grüße, Elena





    Amazon-Text:
    Ein wahres Feuerwerk an Ideen brennt Christoph Marzi in seinem Romandebüt Lycidas ab. Wie das Titelbild schon sehr stimmungsvoll suggeriert, geht es in dem Buch um London und seine Geheimnisse. Diese sind viel unglaublicher als man das vor der Lektüre dieses Buches dachte. Auch der jungen Emily Laing, die unter erbärmlichen Verhältnissen im Waisenhaus des Mr. Dombey aufwächst, offenbaren sich nach und nach die Ungeheuerlichkeiten, die unter dem uns bekannten London verborgen sind. Emily’s Abenteuer beginnen damit, dass ihr eine sprechende, adlige Ratte begegnet. Als ein Werwolf ein anderes Kind aus dem Waisenhaus entführt, muss sie sich auf die Suche nach der Entführten machen. Ein Alchemist nimmt sie unter seine Fittiche. Auch ein Elf und ihre beste Freundin schließen sich der Suche an. Erst allmählich lernt Emily das Geheimnis ihrer Herkunft und der Uralten Metropole kennen und muss feststellen, dass es um mehr geht als nur um ein entführtes Kind.
    Christoph Marzis Ideenreichtum ist überbordend. Er füllt seine Stadt unter der Stadt mit Wundern und Mythen aus aller Welt an. Luzifer, Seraphim und ägyptische Götter geben sich dort ebenso ein Stelldichein wie Elfen, Ratten, Spinnenmenschen, Werwölfe und Golems. Wer hätte gedacht, dass man mit einer geheimen Londoner Undergroundlinie geradewegs in Dantes Hölle fahren kann? Oder dass die Engel am Oxford Circus leben?


    Durch diese bunte Welt führt Marzi seinen Leser mit einiger Sprachgewalt. Dabei klingt häufig sein Vorbild Charles Dickens an, dem er auch einen Gutteil der Namen für seine Figuren entnommen hat. Weitere Einflüsse -- wie zum Beispiel China Miéville -- sind nicht zu übersehen und machen aus dem Text ein Mosaik unterschiedlicher Stile und Erzählweisen, die schon auch mal für Verwirrung sorgen können. Alles in allem eine sehr eigenwillige Fantasy Geschichte, die abseits der herkömmlichen Pfade so manchen Reiz zu bieten hat. --Solveig Zweigle

    Engelsjagd ist der zweite Roman der City of Angels Serie, der zeitlich nach Teil 1 spielt, aber wieder in sich abgeschlossen ist.
    Ich habe die Lektüre sehr genossen – eine perfekte Mischung aus Fantasy, Thriller und Romantik, die durchgängig zu fesseln weiß und schon die Vorfreude auf den nächsten Band schürt.



    Inhalt:
    Die Geschichte des gefallenen Engels Asael, der am Ende von „Engelsbrut“ wieder zum Leben erweckt wird, wird hier weitergeführt.
    Hauptsächlich wird die Geschichte von Violet und Gabriel erzählt.
    Violet schlägt sich als Privatdetektivin durch, nachdem sie bei der Polizei wegen eines Korruptionsskandals unberechtigterweise rausgeworfen wurde. Als ihre verwöhnte kleine Schwester Emily spurlos verschwindet, stellt Violet auf Drängen ihrer Mutter Nachforschungen an. Ihre erste Spur führt sie in das Mutterhaus der Weltuntergangs-Sekte Etherlight in der Mojave-Wüste und dort trifft sie auf den Schattenläufer Gabriel, der von der Sekte gefangen gehalten und gefoltert wird, weil sie von ihm wissen wollen, wie sie des Engels habhaft werden können. Sie befreit Gabriel und nach ihrer gemeinsamen Flucht schlagen auch bald heftige Funken zwischen ihnen … die Romantik wird allerdings abrupt unterbrochen, als Gabriel herausfindet, dass ausgerechnet Violets Schwester ihn in die Falle von Etherlight gelockt hat.
    Gabriel macht sich große Sorgen um seinen Vater, denn Etherlight hat ihn verwechselt. Sein Vater ist es in Wirklichkeit, der sich mit den alten Engelslegenden auskennt. Als er in L.A. eintrifft, um den Vater zu warnen, ist es aber schon zu spät…
    Hier kreuzen sich Violets und Gabriels Wege wieder, denn es zeigt sich, dass beide Fälle eine Verbindung haben. Hinter Etherlight lauert noch ein ganz anderer Gegner, der mit der Schöpfung selbst experimentiert. Und totgeglaubte Geister aus Gabriels Vergangenheit tauchen wieder auf, die das Ganze noch zusätzlich verkomplizieren…



    Meine Einschätzung:
    Schon der erste Teil hatte mich sehr begeistert und die Tugenden aus Engelsbrut finden sich auch in diesem Buch wieder. Engelsjagd ist packende UrbanFantasy mit einer intelligent konstruierten, vielfach verschlungenen Handlung voller unerwarteter Wendungen, explosiven Actionszenen und einer schönen Liebesgeschichte, die glaubwürdig in die Geschichte eingewoben ist und gegenüber Teil 1 mehr Gewicht hat – was aber dem Buch gut tut.
    Violet ist eine sympathische Heldin nach meinem Geschmack, tough und vernunftbegabt und mit gutem Humor. Sie hat ihre Schwächen, sie ist nicht unbesiegbar und ihr emotionaler Konflikt mit ihrer Schwester verleiht ihr viel Tiefe. Gabriel ist ein mehr als würdiger Gegenpart, ein düsterer Krieger mit einer jahrhundertealten Vergangenheit als Söldner, der mit seinen ganz eigenen Geistern zu kämpfen hat und sich dem Sog der Ereignisse – und Violet – bald nicht mehr entziehen kann. Ihrer Verbindung haftet etwas Schicksalhaftes an.
    Engelsjagd spielt wieder vor der atmosphärischen Kulisse eines düsteren Los Angeles und im Umland der Stadt.


    Man trifft auch ein paar liebgewonnene Charaktere aus Teil 1 wieder - Katherina und Pascal spielen eine wichtige Rolle und es gibt auch ein spannungsgeladenes Wiedersehen mit Alan Schattenherz.




    Ein tolles Buch und eins meiner Highlights in diesem Herbst … ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band, der wohl Kain gewidmet sein soll.




    - Elena

    428 kam bei mir raus. :wow
    Allerdings habe ich mich bemüht, "Buchgeschwindigkeit" zu simulieren, also nicht extra-schnell zu lesen, was ja dann gleich auch in Überfliegen mündet.


    Interessant.

    So, nun habe ich den "Schwalbenturm" ebenfalls gelesen - und hier meine Eindrücke:


    Der Band ist düsterer als die anderen, viel düsterer - der Ton wird bitterer und härter und das Geschehen nimmt eine Wendung nach der anderen, bei der man schier verzweifeln möchte.


    Der Hexer und seine Gefährten schleichen sich aus der Armee der Königin von Riva, die Geralt doch gerade zum Ritter befördert hat, aber nun erwartet, dass er in ihrem Heer gegen die Nilfgarder kämpft.
    Sie setzen ihre Suche nach den Druiden fort, von denen sie sich einen Fingerzeig auf Ciri's Verbleib erhoffen. Geralts Laune verschlechtert sich zunehmend, Selbsthaß, Verbitterung und zunehmende Verzweiflung. Dazu wittert er Verrat in den eigenen Reihen. Und quält sich mit nebulösen Träumen über Ciri und der Befürchtung, dass sie längst tot ist und er nicht da war, um ihr zu helfen.


    Hauptperson dieses Buches aber ist Ciri, der Großteil der Handlung dreht sich um Ciri, die schwer verwundet von einem Einsiedler vom Pferd gezogen wird und ihm nach ihrer Genesung erzählt, was ihr zugestoßen ist, nachdem sie sich als Falka mit den Ratten ihren Weg durch's Land raubte und mordete ... doch nicht für lang.


    Viele verschiedene Parteien sind auf der Jagd nach Ciri und nach der Jagd auf den Hexer, ihre Interessen sind verschieden, doch alle eint sie Blutdurst und Brutalität und Grausamkeit.
    Sie vertreten verwundene, einander überlappende, manchmal gegensätzliche Kräfte, die alle des Älteren Bluts in Ciri habhaft werden wollen.
    Und so verwunden wie die Geschichte, so verwunden ist auch die Erzählform: Die Handlung wird aus vielen verschiedenen Perspektiven berichtet, fast immer in Form einer Rückblende. Ciri, Geralt, Rittersporn und ein halbes Dutzend weiterer Erzähler, vor allem aus den Reihen der Verfolger.
    Am Ende fügt sich alles zusammen, am Ende macht alles Sinn.
    Unterwegs ist es nervenaufreibend spannend, oft grausam, also seelisch grausam, man wünscht und hofft und fiebert ... und schon ist es wieder Morgen und das Buch zu Ende. Weil man es vorher nicht aus der Hand legen konnte.



    Schwalbenturm hat nicht diese unbeschwerte Fröhlichkeit, die oft bei den anderen Bänden durchschimmert und erst recht nicht den Optimismus, an den man sich so gern klammern würde.
    Aber es ist ein spannendes, gutes Buch, eine würdige Fortführung der Serie und sie schürt die Ungeduld beim Warten auf den nächsten Band.




    - Elena

    Inhalt: (nach Amazon)


    Neun Monate, nachdem die Schwester des Königs von Ulster dem keltischen Sonnengott Lugh begegnet ist, bringt sie ein ungewöhnliches Kind zur Welt. Innerhalb der ersten beiden Lebenswochen verdoppelt Setana sein Gewicht und von seinem Kopf wächst verschiedenfarbiges Haar. Auf Geheiß der Götter wird der Junge von Druiden aufgezogen, und schon mit fünf Jahren folgt er seinem älteren Milchbruder an die königliche Kriegerschule nach. Dort ringt er nach und nach seine Mitzöglinge nieder und wird zu ihrem Beschützer.
    Mit sechs Jahren wird er von seinem königlichen Onkel auf ein Fest bei dem hünenhaften Schmied Culann eingeladen. Da Setana noch mitten im Kampfesspiel ist, folgt er seinem Onkel erst später nach. Auf dem Weg aber begegnet er dem Kampfhund des Schmieds, einem mörderischen Tier, so groß wie ein Bulle, der einzig seinem Herrn gehorcht. In Notwehr besiegt der junge Setana die Bestie im Kampf. Doch der Hund, Beschützer seines Herrn und siegreich in vielen Schlachten, ist auch mit des Königs Gold nicht zu ersetzen. Setanas Gerechtigkeitssinn gebietet ihm, sich selbst als Ersatz für den verlorenen Hund anzubieten. Und so erhält der Junge fortan den Namen "Cúchulainn -- der Hund des Culann", als der er in die Geschichte eingehen wird.


    Schon vor zwei Jahrtausenden wurden die Taten des Helden Cúchulainn von den keltischen Barden gepriesen. Über viele Generationen hinweg mündlich wiedergegeben, wurden sie erst im 12. Jahrhundert schriftlich festgehalten. Da die bardische Erzählkunst ihren Höhepunkt damals schon überschritten hatte, war der Stoff nur noch bruchstückhaft und auf einem niedrigen Erzählniveau erhalten.
    Manfred Böckl, Experte für keltische Mythologie, hat das Epos wieder zusammengesetzt, von christlicher Verfälschung bereinigt und zu einem Spannungsroman vervollständigt. Dabei ist es ihm gelungen, den ursprünglichen Geist keltischer Heldensagen zu transportieren. Der Hund des Culann ist keine süßliche Version keltischer Naturverbundenheit, wie sie als Wunschtraum zivilisationsmüder Fantasy-Autoren so oft durch das Genre geistert. Ein sechsjähriger Knirps, der von einem Kampfhund angegriffen wird, diesen erschlägt und dann gerechterweise für den Tod des ruhmreichen Tieres büßen muss -- fremdartiger kann eine Geschichte kaum sein. Doch Böckl gelingt es, uns diese Fremdartigkeit in Form einer spannend erzählten Geschichte nahe zu bringen. Ein uraltes Epos um Kampf, Liebe und Tod -- berauschend. --Birgit Will




    Ich habe das Buch angefangen, dann lag es ewig auf meinem Nachttisch und jetzt habe ich aufgegeben. Ich hoffe, ich kann mich irgendwann noch mal aufraffen zum Weiterlesen, denn eigentlich ist der Stoff sehr interessant.


    Ich finde es nur schwierig, dabeizubleiben, denn die Erzählung folgt nicht modernen Dramaturgie-Paradigmen und erscheint dementsprechend nicht sehr spannend, die Geschichte wirkt überzogen (der sechsjährige Junge, der schon so große Kriegskünste beherrscht, dass er ganze Armeen in die Flucht zu schlagen weiß - auch wenn er die Wiedergeburt eines Gottes ist) und deshalb sehr entrückt.
    Insgesamt fühlt es sich ein bisschen an wie eine Übersetzung Homers oder Shakespeares, nur eben sehr langatmig und einfach zu viel der Heldentaten.


    Kulturell und literarisch ist das Buch sicher sehr interessant.
    Gibt es jemanden hier, der es zu Ende gelesen hat?



    Elena :wave

    Flesh Circus ist der vierte Band der Jill Kismet Serie (eine Ankündigung des deutschen Titels habe ich noch nicht gefunden ... aber im nächsten Jahr kommt ja erst mal der dritte Teil bei LYX).


    Wie gewohnt von der Autorin bietet sich hier exzellent geschriebene, reinrassige Urban Fantasy: Ein komplexer und vielschichtiger Plot voller zahlreicher Wendungen, nach denen nichts so ist, wie es zuvor scheint. Tolle Action, die so richtig unter die Haut geht in einer atmosphärischen Umgebung - so wie Saintcrow es beschreibt, kann man die Hitze der Wüste förmlich spüren, die glühende Sonne, die staubigen Straßen des Barrio, die sich in der Hand der örtlichen Latino-Banden befinden. Und dann die Nacht über der Stadt, wenn die Geschöpfe der Dunkelheit aus ihren Löchern kriechen.



    Handlung:
    Der Cirque de Charnu kommt in die Stadt - ein Wanderzirkus, der nur aus Dämonen besteht und Menschen, die einen Handel mit der Höllenbrut abgeschlossen haben. Er ist eine süße Falle für die Schwachen, Wankelmütigen und die, die ihr Leben hassen und vergessen möchten. Er wird die Stadt von Selbstmördern und Besessenen befreien und weiterziehen.
    Obwohl Jill Kismet, die örtliche Dämonenjägerin, weiß, dass der Circus potentiell Ärger bedeutet, kann sie ihn nicht daran hindern, sich in der Stadt niederzulassen - so lange sie sich an die Regeln halten.
    Doch bald stirbt ein Zirkuskünstler auf grausame Weise und Kismet muß herausfinden, was dahintersteckt - sonst könnte bald die ganze Stadt in Chaos versinken, wenn der zerbrechliche Frieden mit dem Cirque nicht hält.
    Zeitgleich tauchen Fälle auf, bei denen gewöhnliche Menschen von Voodoo-Geistern besessen sind. Voodoo-Priester werden tot aufgefunden, ihre Häuser angefüllt mit Zombies.
    Eine uralte Fehde ist wieder zum Leben erwacht. Der Cirque steht vor einer Katastrophe - mit verheerenden Folgen.
    Und Jill muss sich mit Perry verbünden, dem Herrn über die Höllenbrut in der Stadt und ihrem alten Intimfeind, mit dem sie einst einen Pakt geschlossen hat...



    Meine Meinung:
    Wie schon die Vorgänger-Bände ist auch dieses Buch aus der Jill Kismet Serie äußerst unterhaltsam und sehr spannend und hat mich unerbittlich an die Seiten gefesselt. Einmal angefangen, ist es praktisch unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen, bevor man es nicht beendet hat.
    Jill ist eine tolle Protagonistin, eine toughe Heroine mit inneren Rissen, jedoch sehr glaubwürdig und niemals übertrieben oder aufgesetzt, was ihren Büchern eine ganz besondere Faszination verleiht.
    Sie ist stark und schwach zugleich, zerrischen zwischen Pflicht, alten Schuldgefühlen und persönlichen Bedürfnissen und Gefühlen.


    Dennoch fand ich die Handlung in diesem Band nicht ganz so explosiv und spektakulär wie in den Vorgängerbänden, die Voodoo-Komponente ist interessant, doch nicht jede Wendung hat sich mir hier vollständig erschlossen.
    Andererseits ist dieses Buch sehr spannend durch einen permanenten unterschwellig flackernden Konflikt mit ihrem Geliebten, dem Werjaguar Saul, der sich mit fortschreitender Handlung immer mehr steigert und einem beim Lesen feuchte Hände beschert, weil man mitfiebert und hofft, dass Jill nicht die falschen Entscheidungen trifft und er nicht ... (aber ich will nicht spoilern).
    Die Spannungen mit Perry flackern hier verstärkt wieder auf und das ist ein sehr aufregendes Katz- und Mausspiel.


    Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch, die ganze Serie ist m.M. nach eine der besten, die man zur Zeit im Genre finden kann.


    Noch ein Hinweis für die Einordnung: Jill Kismet ist nicht das, was zur Zeit unter "Romantasy" läuft oder "Romantic Fantasy". Der Fokus liegt hier nicht auf Erotikszenen und dgl., sondern auf einer spannenden und actionreichen Handlung, tiefgründigen Charakteren und ja - auch einer dezenten Romanze, die aber nicht im Vordergrund steht.




    LG - Elena

    Zitat

    Original von Marc
    Ja, das mit der Verfilmung wusste ich auch schon, die soll aber nicht so gut sein.


    nee, die ist grauslich und auf keinen Fall zu empfehlen :lache ... außer man ist gerade in der Stimmung für so richtigen Trash.




    Ich bin seinerzeit auch durch das Spiel auf den Autor gestoßen und seither nie mehr von der Sucht losgekommen.
    Seine Schreibe ist einfach göttlich und was mir besonders gefällt ist, dass seine Art von Fantasy so ganz anders ist als die typische angelsächsisch geprägte Fantasy, die sonst in den Bücherregalen liegt. Seine Bilder stammen überwiegend aus dem osteuropäischen und slavischen Märchen- und Sagenschatz und das fühlt sich so erfrischend anders an.
    Die beiden Kurzgeschichtenbände habe ich gefühlte fünf Mal gelesen, bis dann endlich der erste Band der Romanserie auf Deutsch erschien.

    Dies ist Band 3 der Serie um die Dämonenjägerin Jill Kismet, die in ihrer Stadt Santa Luz dafür sorgt, dass Höllenkreaturen und andere dunkle Brut nicht über die Stränge schlagen.



    Inhalt:
    Jill wird gebeten, sich den Selbstmord eines Polizisten anzusehen - der schnell in eine Mordserie mündet. Zeitgleich verschwinden Menschen, ein Organhändler-Ring scheint seine Hände im Spiel zu haben - und in der Stadt taucht plötzlich ein Virus auf, das Menschen in blutgierige, lichtempfindliche Monstrositäten verwandelt. Bevor sie genau herausfinden kann, wie das alles miteinander verbunden ist, muss sie feststellen, dass jemand gezielt Jagd auf sie macht und sie zu töten versucht.
    Und welchen Anteil haben die Höllenkreaturen der Stadt an der Sache?




    Meine Meinung:
    In diesem Band muss Jill auf die Hilfe des Werjaguars Saul, ihres Geliebten, weitgehend verzichten, weil der sich bei seinem Stamm befindet, um seiner Mutter zu helfen, die im Sterben liegt.
    Auch Perry rückt etwas mehr in den Hintergrund. Von ein paar wenigen Auftritten abgesehen, ist er nicht übermäßig präsent im Buch. (Das ändert sich erfreulicherweise wieder in Bd. 4, wie ich gerade feststelle).


    Jill ist göttlich und kick-ass wie immer, ein Femme Fatale Flugzeugzerstörer auf zwei Beinen :grin. Sie kriegt unerwartet Unterstützung von Leon, einem befreundeten Dämonenjäger aus der Nachbarschaft mit einer Flinte namens Rosita und dem witzigsten texanischen Akzent aller Zeiten.
    Der Fall, den sie zu lösen haben, ist auch dieses Mal verzwickt und wartet mit gefühlten zehn unerwarteten Wendungen auf, die logisch sind, mich als Leser aber jedes Mal vollkommen überrascht haben.
    Das Buch ist wieder mal unfassbar spannend, eins von denen, bei denen ich die halbe Nacht durchgelesen habe, um die Auflösung zu erfahren.


    Klare 10 von 10 Punkten.
    Wahnsinn, so gut unterhalten wie von dieser Reihe habe ich mich lange nicht mehr gefühlt. Lilith Saintcrow ist eine klasse Autorin, die zu verfolgen sich absolut lohnt.



    Die Rezi bezieht sich aufs englische Original; die deutsche Übersetzung erscheint im Januar 2011.




    LG, Elena