Beiträge von Titus Müller

    Zitat

    Original von beowulf
    War das bei den anderen Bänden auch so, dass Titus in seinen Romanen in seine Rechercheergebnisse verliebt ist? Man merkt dem Buch einfach an, wie erstaunt der Autor darüber beim Schreiben war, was es alles schon gab im Berlin des Jahres 1910, deshalb schüttet er uns mit Markennamen zu, von der Biene Maja über die Sinalco zur Cartier Uhr, ich finde das sehr auffällig.


    Oje, Beowulf, das ist die große Gefahr beim Schreiben historischer Romane, die große Falle ... Man wird ja nur Autor dieses Genres, wenn man solche Entdeckungen liebt -- aber sie müssen unauffällig Verwendung finden, sozusagen organisch in die Geschichte hineingewachsen sein. Du hast recht, ich hab mich von der Begeisterung zu weit tragen lassen.


    Hoffe, du findest trotzdem noch hinein in die Geschichte. Danke fürs wichtige Feedback! :write


    Herzlich,


    Titus

    Ihr Lieben,


    wenn ihr den schönen Austausch der Leserunde live fortsetzen möchtet, oder bisher "Tanz unter Sternen" noch gar nicht kennt und von mir ein Stückchen vorgelesen haben wollt -- ich freue mich auf euch! :knuddel1


    27.09.11, 20:00
    Singen
    Villa Wetzstein, Hegaustr. 35, 78224 Singen
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    28.09.11, 20:00
    Pforzheim
    Christliche Buchhandlung der Pforzheimer Stadtmission e.V., Baumstr. 6-8, 75172 Pforzheim
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    29.09.11, 20:00
    Wiesbaden
    Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    04.10.11, 19:30
    Gießen
    Evangelische Kirchengemeinde Kinzenbach, Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Krofdorfer Straße 4, 35452 Heuchelheim
    Lesung aus "Tanz unter Sternen" und "Das kleine Buch vom Alltagsglück".


    05.10.11, 20:00
    München
    Buchhandlung Lentner, Balanstr. 14, 81669 München
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    06.10.11, 20:00
    Bergheim
    Alte Torwache, Hauptstr. 106, 50126 Bergheim
    Lesung aus "Tanz unter Sternen". Eine Veranstaltung der Buchhandlung Moewes.


    07.10.11, 19:30
    Hann. Münden
    Scheune Eisen Meurer, Burg 13, 34346 Hann. Münden
    Lesung aus "Die Jesuitin von Lissabon" im Rahmen des Denkmalkunstfestivals.


    12.11.11, 19:00-23:00
    Bad Urach
    Stift Urach, Bismarckstr. 12, 72574 Bad Urach
    Lesenacht mit Lesungen aus "Die Jesuitin von Lissabon" und "Das kleine Buch vom Alltagsglück". Eintritt: 25 Euro (Imbiss inklusive).


    15.11.11, 19:30
    Lage
    Kulturzentrum Technikum, Lange Straße 124, 32791 Lage
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    17.11.11
    Marienberg
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    24.11.11, 19:30
    Neuhausen
    SCM Shop Hänssler Buchhandlung, Bernhäuser Str. 27, 73765 Neuhausen
    Lesung aus "Tanz unter Sternen" und "Das kleine Buch vom Alltagsglück".


    29.11.11, 19:30
    Bad Aibling
    Adventgemeinde, Rosenheimer Straße 49, 83043 Bad Aibling
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    02.12.11, 20:00
    Nürnberg
    Katzwanger Kulturzentrum (KaKuze), Lausitzer Str. 6, 90453 Nürnberg
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    08.12.11
    Hamburg
    Bücherhalle Altona, Ottenser Hauptstraße 10 (Mercado), 22765 Hamburg
    Lesung aus "Tanz unter Sternen".


    Herzliche Grüße,


    Titus

    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Aber ich kann absolut nicht nachvollziehen, weshalb Cäcilie Lyman sofort glaubt, dass Matheus sie betrügt. :gruebel Und sich dann auch noch als Spionin anheuern lässt. Das ist jetzt z.B. so ein Punkt Titus, wo mir etwas fehlt. Das kommt für mich nicht glaubwürdig rüber.


    Sehr gut, danke für den Hinweis! An dieser Stelle hätte ich also mehr erklären müssen.


    Mein Gedanke war, dass jemand das, was er selbst tut, auch leicht anderen zutraut. Ein Betrüger ist misstrauisch, weil er damit rechnet, dass auch andere versuchen könnten, ihn über den Tisch zu ziehen. Und Cäcilie weiß, wie leicht man dem Charme eines Fremden verfällt, also traut sie auch Matheus zu, dass er sich in jemand anderen verliebt haben könnte.


    Insgesamt steht die Szene aber wohl auf zu dünnen Füßen. Ich merk's mir fürs nächste Mal! :-)


    Herzlich, :wave


    Titus

    Zitat

    Original von sanja77
    Eine Frage noch: Wie bist Du auf Vohwinkel gekommen (so weit weg vom Schuß)?


    Ich hab in Wuppertal die Eisenträger der Schwebebahn gesehen mit ihren dicken Nieten, und habe mich gefragt, wie alt sie wohl sind, und dann las ich, dass die Schwebebahn 1901 eröffnet wurde. Sofort war mir klar: Neles Eltern sollen von dort kommen. Am Ende habe ich im Roman aber doch nichts von der Schwebebahn erzählt, es passte nicht. Die Herkunft der Eltern ist geblieben (Vohwinkel gehört heute zu Wuppertal).


    Hat mir sehr weitergeholfen, sapperlot, deine Zusammenfassung der Ereignisse. Würde ich den Roman heute nochmal beginnen, bekäme Nele im ersten Drittel zwei, drei positive Szenen dazu, um das Negative auszugleichen. Ich lerne daraus, fürs nächste Buch.


    Vielen Dank dir!


    Titus

    Hallo nofret78,


    Matheus ist zu schwach, zu unsicher und weinerlich, verstehe ich das richtig?


    Und Neles Konflikt (bleibe ich bei meiner Mutter und beginne eine alltägliche Arbeit, oder verfolge ich meinen Traum weiter, obwohl ich dauernd damit auf die Nase falle) ist nicht genug ausgeführt, sie trifft zu Beginn des Romans ihre Entscheidung und verfolgt die dann stur, ohne dass man eine innere Zerrissenheit spürt.


    Oder ist es bei Nele mehr der Umstand, dass sie anfangs so viele Minuspunkte ansammelt (Diebstahl, Mutter verlassen, Egoismus), und dann die Kurve nicht mehr kriegt, salopp gesagt, also, dass es irgendwann zu spät ist dafür, ihr zu verzeihen und sie sympathisch zu finden?


    Obwohl mir da Leonor aus "Die Jesuitin von Lissabon" einfällt, die zu Beginn des Romans extrem unsympathisch rüberkommt, dann aber doch eine sehr positive Figur wird. Da scheint es besser geklappt zu haben.


    Ich muss das auf jeden Fall im Auge behalten. In Hollywood sagt man ja, tragende Figuren müssen zu Beginn der Geschichte einen "Save the Cat"-Moment haben, also eine Katze vom Baum retten, einer alleinerziehenden Mutter helfen, im Tierheim aus Mitleid den hässlichsten Hund adoptieren oder ähnliches, damit sie sofort die Sympathien der Zuschauer gewinnen.


    Ich habe die simpelste Hollywood-Regel missachtet! :bruell


    :wave


    Titus

    Zitat

    Original von sapperlot
    Titus hat einen sehr angenehmen Erzählstil aber etliche Passagen hätten umfangreicher gestaltet werden können. Schwer zu sagen was, aber einfach ein bisschen mehr von dem, was ich jetzt nicht konkret beschreiben kann, wäre gut gewesen. :lache :rolleyes


    Edit: Titus wird wahrscheinlich :pille und dann :bonk machen ab meinem Beitrag. :lache


    Nein-nein, das ist alles wichtig für mich, und ich denke ernsthaft darüber nach!


    Wenn euch in den nächsten Tagen noch etwas einfällt, eine Szene, ein bestimmter Dialog, die euch zu "mager" waren, schreibt ihr mir das dann? Vielleicht setze ich Anfang und Ende der Szenen zu harsch, steige erst mitten in der Spannung ein und hacke das Ende dann auf dem Höhepunkt ab, und ihr wünschtet euch sanftere Übergänge? Oder würdet ihr gern mehr Gedanken der Figuren lesen?


    Echt klasse, diese Leserunde. Etwas besseres könnte ich mir nicht wünschen.


    Titus

    Zitat

    Original von Mulle
    Welche Straßen die Bahn entlangfährt, fand ich z.B. vollkommen uninteressant (wobei mir klar ist, dass die Berliner das vielleicht spannend finden).


    Da ist wohl die Begeisterung mit mir durchgegangen ... Ich habe mir bei den Recherchen einen Baedeker-Reiseführer über Berlin gekauft -- von 1910! Bin so fasziniert davon, er enthält einfach alles: Die Fahrpläne der Straßenbahnen, Cafés, Flussbäder, Postämter, Polizeistellen ... Allein die Preise für Pferdedroschken sind ein Genuss! Für 1-2 Personen kosteten 800 Meter Fahrt mit der Pferdedroschke 70 Pfennig, jede weiteren angefangenen 400 Meter kosteten 10 Pfennig. Nachts waren die Preise verdoppelt. Wartezeit kostete 1/2 Mark bis 8 Minuten, danach 10 Pfennig je 4 Minuten. Hach! Und die Automobildroschken, und die Paketfahrgesellschaft, und die Rohrpost, die Gesandschaften ...


    Ich liebe es, so in die Zeit damals einzutauchen.


    Aber du hast natürlich recht, Mulle, es muss gut dosiert werden, so, dass man mir den Überschwang nicht anmerkt, sondern leise und kaum merklich angesteckt wird.


    Übrigens gab es den Wassereinbruch in den U-Bahn-Tunnel auch wirklich, genau zu dieser Zeit. Und so viele Produkte, die wir heute noch kennen! Mein Lektor hat mir einige davon rausgestrichen. Auch er fand, es war zuviel.


    Ach Mönsch. Hätte ich doch Historiker werden sollen? Nee, noch besser, Zeitreisender! :grin


    Liebe Grüße in die Runde,


    Titus

    Zitat

    Original von sapperlot
    Die vielen historischen / wirtschaftlichen Fakten rund um den Weltkrieg vermögen das dramatische Schicksal Cäcilies etwas abzufedern. Ich meine der historisch interessante Teil spricht das Gehirn an und der andere Teil spricht das Bauchgefühl an und der Mix mildert etwas das gefühlte Leid. Zumindest bei mir war das so.


    So habe ich das noch nie gesehen, aber es leuchtet mir völlig ein. Wieder etwas gutes dazugelernt! Danke! :wave

    Sapperlot, du kannst dich gut in einen Autor hineinversetzen. :-) Genau so habe ich's gemacht, ich habe gedanklich alle Varianten durchgespielt. Dass beim Untergang eine wichtige Figur sterben muss, war mir klar, aber wer? Lange Zeit wollte ich Cäcilie sterben lassen, dann wieder Matheus. Dass es am Ende Samuel getroffen hat, war für mich selber schmerzhaft. Ich habe es erst entschieden, als ich schon mittendrin beim Schreiben war.


    Bei der Frage, ob es zu viel oder zu wenig Drama ist, habe ich mich allerdings ganz vom Bauchgefühl leiten lassen, ehrlich gesagt. Ich habe darüber nicht viel nachgedacht. Gut, dass es für euch das richtige Maß geworden ist, dein Lob, nofret78, macht mich glücklich. :-) Nun muss ich nur noch herausfinden, warum du mit Nele nicht warm werden konntest. Ist sie dir als Identifikationsfigur zu "böse" durch den egoistischen Diebstahl? Oder war es dir unlogisch, dass sie so handelt? Das gibt's ja auch, dass man eine Figur dann nicht mehr ernst nehmen kann.


    Herzlich,


    Titus

    Zitat

    Original von sapperlot


    Und wieder kann ich Nofret zustimmen. :write


    Ich mag den Stil von Titus Müller gut leiden, das Setting ist natürlich toll aber mit den Figuren hatte ich doch auch ein kleinwenig Mühe. Matheus und Cäcilie sind für mich die gelungensten weil die tiefgründigsten Charaktere. Die anderen Figuren kann man zu diesem Zeitpunkt in eine Schublade stecken. Nicht das es jetzt schlimm wäre, aber ich finde das Potential das sie bieten wurde nicht vollständig ausgeschöpft. :rolleyes


    Da muss ich als Autor gut hinhören, Sapperlot, Nofret78. Schließlich arbeite ich am nächsten Roman, und wenn ich aus "Tanz unter Sternen" etwas lernen kann, das mir (und euch :grin) beim neuen Buch nützt, will ich das unbedingt.


    Manchmal hat man ein unbestimmtes Gefühl und kann es schwer ergründen. Aber ist diese Empfindung über das nicht ausgeschöpfte Potential der Figuren für euch genauer fassbar? Was hättet ihr euch gewünscht? Mehr inneren Konflikt, mehr Güte, mehr liebevolle Details, eine stärkere Hintergrundgeschichte? Jeder Hinweis hilft mir weiter! :-)


    Ganz lieben Dank, auch an alle anderen für die tolle Beteiligung an der Leserunde, für mich ist es sehr spannend und lehrreich, hier mitzulesen!


    Herzlich,


    Titus

    Ihr Lieben,


    ich freue mich sehr, dass euch das Cover und die Sprache gut gefallen. Wenn es bei den Figuren noch etwas knistert, ist das in Ordnung -- ich mag solche Figuren, die man nicht sofort zu packen kriegt. Klappt es dann irgendwann doch mit der Gewöhnung aneinander, liegen sie mir meist besonders am Herzen.


    "Shawl" ist die alte Schreibweise, Rosenstolz. Vielleicht hätte ich es aber doch beim Schal lassen sollen ... Das "Telephon" war mir wichtig, um unterschwellig deutlich zu machen, dass es sich nicht um ein Ding mit Tasten handelt wie heute. Aber der Schal hat sich kaum verändert, da ist es eine Spielerei, ihn altertümlich zu schreiben.


    Zur Biene Maja: Ich war im Münchner Literaturhaus in einem Vortrag, in dessen Anschluss sich die Wissenschaftler darüber gestritten haben, ob "Die Biene Maja und ihre Abenteuer" kriegsverherrlichend sei, und am Ende der Diskussion musste ich den Vertretern dieser Position recht geben. Passt natürlich in die Zeit damals, kurz vor dem Ersten Weltkrieg.


    Viel Vergnügen euch allen beim Weiterlesen!


    Herzlich,


    Titus

    Am kommenden Montag (19.07.) gibt es bei LovelyBooks eine Livestream-Lesung aus der "Jesuitin". Nachdem ich ca. 30 Minuten geplaudert und gelesen habe, könnt ihr Fragen stellen via Facebook oder Twitter, die ich in die Kamera beantworte.


    Wenn ihr vorbeigucken wollt, seid lieb zu mir! ;)
    (Münchner können auch vor Ort mitmachen, bei LovelyBooks im Gartenhaus, Schleißheimer Str. 26, 80333 München. Formlose Anmeldung erbeten an: Christian.horvath@aboutbooks.de).


    Es geht 19:00 Uhr los, und zwar hier:
    http://www.lovelybooks.de/lesung/titus-mueller/


    Später wird die Lesung weiter dort abrufbar sein.


    Herzlich,


    Titus