Beiträge von crycorner

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    Original von Oblomov
    Der Einzelhandel erleidet auch jährlich Verluste in Milliardenhöhe durch Ladendiebstahl. Deshalb werden aber weder die Geschäfte geschlossen, noch durchsucht man die Taschen jedes Kunden, der das Geschäft verlässt. Dies scheint aber die Haltung vieler Unternehmen im medienbereich zu sein. Weil man Piraten fürchtet, hält man sich lieber zurück. Das bringt m.E. nicht viel, da erfolgreiche Bücher auch dann im Netz auftauchen, wenn das Buch vom Verlag gar nicht angeboten wird.


    Die größeren Läden leisten sich deswegen Detektive. Die kleineren Läden bitten ihre Mitarbeiter um entsprechende Aufmerksamkeit und zahlen eine Belohnung bei ertappten Dieben.


    Die multimedialen Unternehmen, die die Netzpiraterie befürchten, versuchen natürlich, sich ebenfalls vor diesen Diebstählen zu schützen. Nur da ein Einzelfall deutlich schwieriger zu verhindern ist, als im Kaufhaus, versuchen die Unternehmen halt eine generelle technische Lösung zu finden, was als Ansatz legitim ist. Die entsprechende Ausführung dessen ist allerdings wahnsinnig schwierig, weil die Gefahr der Einschränkung der Meinungsfreiheit oder der Verletzung der Anonymität, etc. besteht. So wird es auch weiterhin immer wieder Vorstöße der Branche geben, um die Netzpiraterie global zu lösen. Aber wenn eine Türe zu ist, werden die Piraten eben eine andere öffnen. Das war schon immer so, das wird auch immer so bleiben. Zu Lasten Aller. Auch zu Lasten der Piraten, die irgendwann älter werden, lieber kaufen statt klauen und sich dann über die hohen Preise aufregen, in die die Verluste durch Diebstahl einkalkuliert sind.

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    Original von Saiya
    Mir geht es wie Dori.
    Ich bekomme in der Preisklasse kein ebenbürtiges Gerät (zumindest in meinen Augen). Außerdem bietet mir Amazon alles an einem Platz, ohne daß ich stundenlang auf verschiedenen Seiten herumsuchen muß.


    Das Einsteigermodell von Kindle hat sicherlich mit Abstand das beste Preis- Leistungs- Verhältnis.
    Aber an einem Platz bekommst Du auch alles woanders. Die anderen Buch- Online- Shops verkaufen ebenfalls Reader. Wenn Du z.B. Libri- Kunde bist, hast Du demgegenüber keinen Nachteil. Denn dort kannst Du auch einen Reader kaufen. Oder bei Thalia, online oder in einer Filiale.

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    Original von Oblomov
    Es ist in Internetforen ja nicht unüblich, daß fehlender Sachverstand durch agressives und überhebliches Auftreten kompensiert werden soll. Was von Leuten wie Dir hier geboten wird, ist aber selbst für ein Forum bemerkenswert.


    Ich passe mich nur Deinem Ton an, Oblomov.

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    Original von Oblomov
    Hier ein paar kurze Eckpunkte zu der Lage in den USA, die einem Kenner wie dir aber sicher bekannt sein dürften:
    Nach informierten Schätzungen entfällt ca. 60% des amerikanischen ebook-Marktes auf Amazon. Der Wettbewerb ist fragmentiert, der wichtigste Wettbewerber B&N ist finanziell massiv angeschlagen. Die Kundenbindung von Amazons Kindle ist extrem hoch, da er ein proprietäres Format verwendet und ebooks anderer Anbieter nicht lesen kann.


    Soweit, so gut. Amazon war Vorreiter in Sachen E-Book. Die ersten Kindles wurden 2007 ausgeliefert. Da es ansonsten keine Reader gab, ist es auch nicht weiter diskussionswürdig oder verwunderlich, dass Amazon ein eigenes Format etabliert hat. Vgl. dazu die BluRay- Thematik, bei der alle marktrelevanten Unternehmen um ein einheitliches Format gekämpft haben. Und zwar, weil alle Firmen den Bedarf von hochauflösenden Filmen erkannt haben. Amazon war aber einfach das einzige Unternehmen, das auf das Pferd, welches 1999 bereits zwangsgeschlachtet wurde, gesetzt hat.
    Andere Hersteller von Readern zogen erst 2009 nach. Die Verlage haben den Startschuss verschlafen, sicherlich richtig. Vielleicht auch, weil sie nicht die Investitionsmöglichkeiten hatten und sich ein weiteres Scheitern nach 1999 nicht leisten konnten.
    Amazon hat den Markt also bereits erfolgreich beackert, bevor andere das Potential erkannt haben. Wenn aber bereits 2011 Amazon nur noch 60% Anteil in ihrem Primärmarkt USA hatte, so ist das meiner Meinung nach sehr wenig. Zudem kommt, dass der Wettbewerb zwar von den Anbietern her fragmentiert sind, es aber nur ein Format gibt, auf das sich alle Wettbewerber geeinigt haben: EPUB. Und genau dieses Format, welches in einer Vorläuferform schon 1999 existiert hat, ist der eigentliche Konkurrent von Amazon, bzw. dessen proprietären Format. So wie VHS und BetaMax, oder wie bei zig weiteren Beispielen. Verschiedene Formate, natürliche Bereinigung des Marktes durch die Macht der Verbraucher. Manchmal ist es ein Verdrängungswettbewerb (BetaMax war qualitativ besser, hatte aber nicht die Vernetzung bei den Unterhaltungselektronik- Herstellern und Filmproduktionsfirmen) und manchmal findet jeder seinen Platz (Windows vs OS vs Linux). EPUB hat aber durch die Offenheit bzgl. Reader- Hersteller und Bezugsquelle mittelfristig weitaus bessere Perspektiven.


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    Original von Oblomov
    Die ebook-Preise werden aktuell noch künstlich über das sog. Agency 6 Modell hochgehalten, doch besteht diesem gegenüber der Vorwurf, es handele sich um ein unzulässiges Kartell. Die Aufsichtsbehörden haben deshalb eine offizielle Untersuchung eingeleitet (übrigens nicht nur in den USA, sondern auch in der EU):
    http://online.wsj.com/article/…04577084331269336926.html
    Die Verlage sehe sich also der Gefahr ausgesetzt, daß nicht nur der massiv wachsende ebook-markt von einem Vertrieb dominiert wird, die Abhängigkeit von diesem Vertrieb somit stetig wächst, sondern das Preisgefüge könnte aufgrund behördlichen einschreitens auch noch unter Druck geraten.


    In Deinem Link steht nur was von der Bestätigung, dass der Sachverhalt geprüft wird. Ein obligatorischer Vorgang bei einer breiten Preisabsprache. Sicher, wenn das Modell, was nur eine Analogie zur Buchpreisbindung ist, gekippt werden würde, wäre das ein Schlag für die Verlage im Wachstumsmarkt E-Book. Aber die Presse bauscht diesen Sachverhalt nicht umsonst NICHT auf. Oder zweifelst Du wirklich daran, dass die Buchpreisbindung auch auf E-Books übertragen wird?


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    Original von Oblomov
    Zu allem Überfluss greift Amazon die Verlage auch noch in ihrem Kerngeschäft an.


    Was meinst Du damit?


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    Original von Oblomov
    Die Situation ist für die Verlage also alles andere als rosig. Für den britischen Markt scheint sich bereits eine ähnliche Dominanz Amazons anzubahnen.
    Es wäre von seiten der Verlage also zu bedenken gewesen, ob man Amazon gestattet, auch in Deutschland die Kunden in dieser Form an sich zu binden. Man hat es zugelassen, also kann man sich in Zukunft nicht darüber beschweren, daß man in diesem Marktsegment auf Amazon angewiesen ist.


    In Deutschland ist das so, dass Amazon die E-Books selbst vernachlässigt hat. In 2011 war Amazon dafür verschrien, dass sie kaum deutsche E-Books verkauften. Parallel wurden immer mehr Reader von renommierten Herstellern wie Sony, Acer entwickelt und verkauft. Alle nicht von Amazon zertifiziert, sondern das EPUB- Format nutzend. Mit Apple oder Samsung wurden auch die Top- Anbieter von Handys und Notepads als alternative Plattform gefunden. Thalia hat mit OYO seinen eigenen Reader propagiert. Also, wenn wir von Deutschland reden, ist die Möglichkeit, Amazon könnte irgendwen an die Wand drängen, wirklich nicht mehr realistisch. In Deutschland werden auch bol, buch, bücher, thalia, libri, usw. gerne und ausgiebig genutzt. Alle verkaufen das EPUB- Format. In allen Artikeln zu E-Book Readern von den maßgeblichen Meinungsbildnern (Computer- Bild, Chip, etc, etc…) wurden die Kindle- Reader zwar wegen Ihrer Qualität und des Preis-Leistungsverhältnisses gelobt, aber bzgl. des mangelnden Angebotes an deutschen E-Books gerüffelt, bzw. die Verbraucher wurden darauf hingewiesen, dass das EPUB- Format deutlich offener ist. Z.B. auch wenn man in Zukunft keinen OYO mehr will, sondern einen Sony. Eine Marktdominanz in amerikanischen Maßstäben ist daher in Deutschland meines Erachtens nicht zu erwarten. Zumal die amerikanische Dominanz ebenfalls schwindet.


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    Original von Oblomov
    Natürlich gibt es Verluste von Raubkopien, doch andererseits gibt es für Autoren auch die Möglichkeit, plötzlich mit Werken wieder Geld zu verdienen, die als Print gar nicht mehr im Sortiment sind. Bei all dem Geschrei über die Verluste der Branche könnte man als Konsument auch die Frage stellen, warum die VG Wort an Stellen die Hand aufhält, an denen gar keine Leistung erbracht wird. Warum soll ich als Käufer eines Drucker/Scanner-Multifunktionsgerätes eine Abgabe an die VG Wort entrichten, wenn ich diesen nur zum Drucken von Familienfotos und einscannen der Zeichnungen der kinder verwende? Man sollte von Seiten der Unternehmen den Ball also ruhig etwas flacher halten.


    Theoretisch gibt es diese Möglichkeit, ja. Aber nur wenige Klassiker haben das Glück, einige Jahre nach Veröffentlichungstermin nochmals einen Hype zu erleben. Insofern sind die Möglichkeiten, plötzlich wieder Geld mit den Werken zu verdienen, äusserst gering. Z.B. bei den erfolgreichen Krimiserien ist es oftmals üblich, dass mit einem neuen Teil der Serie evtl. ein neues Coverdesign etabliert wird und ältere Teile der Serie sukzessive angepasst werden, um für Sammler, oder für Leute, die die Serie jetzt erst entdeckt haben, attraktiv zu werden. Aber ansonsten verschwinden auch die Bestseller nach 2 Jahren in der Versenkung und auf den Wühltischen.
    Und wenn´s wider Erwarten als E-Book doch auf einmal populär werden sollte, wirst Du aber ganz schnell auch eine neue Printausgabe in den Händen halten.
    Übrigens habe ich noch nie Geld an die VG Wort überwiesen, wenn ich einen Drucker gekauft habe. Und Du auch nicht, wenn Du so ein Gerät für Dich privat gekauft hast. Die Kopiergeräteabgabe betrifft öffentlich zugängliche Einrichtungen oder Unternehmen, bei denen die Kopiergeräte zur Vervielfältigung von urheberrechtsgeschütztem Material verwendet werden können. Dabei ist gestaffelt, wer wie viel zahlt. Ein Copyshop in Uni-Nähe hat dementsprechend hohe Abgaben zu leisten. Aber Dein privater Kopierer wird von Dir genutzt, um ggf. Sicherungskopien Deines Eigentums zu machen. Insofern keine Abgaben. Und auch wenn Du Dich darüber empörst, ich finde, es macht Sinn. Dass da keine Trennung zwischen dem Kopieren eines Fachbuches oder seiner eigenen Mitschrift der Uni- Vorlesung gemacht werden kann, ist doch logisch. Wie willst Du sowas erfassen?


    Dem Eddy war ein "durch" durchgegangen
    doch es wurde jetzt wieder eingefangen...
    Den Amazonen noch schnell der Hals verdreht
    díe PUB´ser auf deren Platz gebläht.

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    Original von arter
    So jetze, damit ihr nicht bis Donnerstag warten müsst, die Auflösung der Autorenfrage. (Aus informierten Kreisen)



    Voltaire - Jack


    Das allerdings würde mich enttäuschen...


    Eigentlich müsste Tom mit Jack am meisten anfangen können, aber auch der hätt´s anders gemacht.



    Eddy malt ein m

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    Original von arter
    So jetze, damit ihr nicht bis Donnerstag warten müsst, die Auflösung der Autorenfrage. (Aus informierten Kreisen)


    Crycorner – Die Suche


    Na, dass mir als Autor mehr als eine Geschichte angedichtet wird: okay. Aber beide von ein und derselben Person... :gruebel


    Darf ich mich für eine der beiden entscheiden? :grin

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    Original von Oblomov
    Eine Branche sollte nicht der Allgemeinheit vorwerfen, was sie selbst vollständig verpfuscht hat. Erst das Thema ebook zu vernachlässigen, um dann Amazon in Deutschland dasselbe Geschäftsmodell zu eröffnen, mit dem man in den USA von Amazon gerade an die Wand gedrückt wird - für solch ein Geschäftsgebaren fehlt dem externen Beobachter tatsächlich das Verständnis. Vielleicht lebt die Verlagsbranche ja auch in einem Paralleluniversum, in dem übliche Regeln erfolgreicher Geschäftstätigkeit nicht gelten.


    Weisst Du, warum das E-Book vernachlässigt wurde? Hast Du einen Einblick in die Daten, die der möglicherweise damaligen Fehlentscheidung zu Grunde lagen?
    Wieso sollten die Verlage verhindern, dass Amazon in Deutschland die E-Books pusht? Und wo hat Amazon die Verlagsbranche an die Wand gedrückt? Fakten, bitte. Vielleicht können wir dann gemeinsam Dein wirtschaftliches Verständnis ein bisschen anregen.


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    Original von Oblomov
    Die Verlagsbranche scheint auch ein zusätzliches Verständnisproblem zu haben. Wenn ihr Interessenverband glaubt, die Öffentlichkeit werde fraglos ein Modell der Totalüberwachung im Internet hinnehmen, nur um ihre Geschäftsinteressen zu schützen, wird sie sich auf einen Realitätsschock einrichten müssen. Den hat die Contentindustrie ja gerade in den USA erleben müssen, als sie mit SOPA vor die Wand gefahren ist. Die beleidigt-jaulige Klage des Chefs der Recording Industry Association of America in der NYT, wie unfair man hier doch behandelt worden sei, war sehr aufschlussreich zu lesen.


    SOPA war sicherlich falsch in der Ausgestaltung. Aber auch meiner Meinung nach benötigt es klare Gesetze zur Verhinderung von Raubkopien, sowie die Mittel, diese Raubkopien auch strafrechtlich zu verfolgen. Denn ob jemand im Kaufhaus eine DVD klaut, oder den Film online illegal herunterlädt, Diebstahl ist Diebstahl. Und die Leidtragenden sind nicht nur die Verlage oder "Contentindustrien", sondern auch die Künstler, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber auch die Verbraucher insgesamt, die die kalkulatorischen Verluste auf den Kaufpreis geschmiert bekommen.


    Insgesamt lese ich von Dir hier nur Stammtischgeschwätz. Du gehst auf kaum eine Antwort wirklich ein, es sei denn, sie ermöglicht es dir, ein neues Fass zu öffnen.


    crycorner

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    Original von Dori
    Ich glaube, ein Problem an Geschichten wie zum Beispiel der mit dem Fahrrad ist, dass man dem Autor leider nicht in den Kopf gucken kann.
    Es mag sein, dass im Kopf des Schreibers (davon nehme ich mich nicht aus!) alles perfekt daliegt, und er dann bei allen möglichen fragenden Kommentaren denkt "Das weiß man doch, steht doch da! ... irgendwo...", aber letztendlich zum Verständnis wichtige Dinge fehlen, weil sie nach Ansicht des Autors so glasklar sind, dass man sie nicht mehr aufschreiben muss.


    Stimmt. Da bin z.B. ich völlig vernagelt. WEnn ich meine eigenen Geschichten so gut analysieren könnte, wie fremde Geschichten, wäre mir schon echt geholfen. Aber selbst nach Monaten sehe ich die Fehler erst, wenn sie jemand anders rot anstreicht.

    Oh, ja. Habe gestern "The Tree of Life" gesehen. Hat mich auch ganz schnell an meine Grenze gebracht und weit darüber hinaus. Habe den Film aber nicht alleine gesehen und mich dann halt umso mehr um die Katzen gekümmert.
    Sonst wäre der Film keine 10 Minuten gelaufen...


    Bei den Geschichten bin ich als Neuling noch motiviert genug, mich mehrfach durch alles durchzuquälen, was kommentiert werden sollte. Immerhin haben die Autoren ja auch Zeit investiert, da wollen die ja auch ein Feedback. Und: Richtig übel fand ich keine Geschichte. Das Niveau ist insgesamt gut, auch wenn die dunkle Seite von Voltaire etwas anderes suggerieren mag.


    Hallo arter und Lese-rina.
    Danke für die Willkommensgrüße!


    arter: Architekturstudium abgebrochen, sage jetzt den ganzen Tag "BALL" und habe Freude daran (der Richtungswechsel hat mich 500 Stunden Therapiesitzung gekostet).
    Aber eigentlich bin ich ein leidenschaftlicher Wanderer und seit meiner frühesten Kindheit ein Straßenbahnfahrer. Außerdem liebe ich Backpacker- Touren durchs Outback, Filme über abgestürzte Flugzeuge, sowie Krimiserien und der Mond hat so eine komische Wirkung auf mich...
    :grin

    Beim Autorenraten kann ich nicht mitmachen, dafür kenne ich Euren Stil noch zu wenig.


    Wobei ich mir allerdings recht sicher bin, ist, dass die Gedichte nicht von Churchill stammen, weil er bei Gedichten eine höhere Qualität abliefert, wobei der Tonfall beim Hundespaziergang schon zu ihm passen würde. Dann wäre die Geschichte aber eher eine aus einer angestaubten Schublade und nix Neues.


    Generell würde ich Jana einer Frau zuordnen und die Schiffsstory einem Mann. Emma einer ca. 18-Jährigen. So, das war´s.


    Eine Geschichte von mir ist auch dabei. Den Kommentaren nach wird sie nicht auf dem Treppchen stehen (und da gehört sie bei der Konkurrenz auch nicht hin), aber die Autorenzuordnung fand ich nicht unerfreulich.


    crycorner

    So, ich kommentiere auch mal:


    Mein Weg
    Eine reine Wanderbeschreibung, noch dazu nicht sehr „sinnlich“. Die Sinneswahrnehmungen werden – finde ich – nicht sehr nachfühlbar beschrieben. Zu riechen gibt es nix. Schade


    Emma
    Ganz nett. Aber dass ein Mensch bemerkt, dass ein anderer Mensch auf einer Ameise steht… puh, weiss nicht. Vor Allem, dass der Mensch nicht auf der Ameise steht, sondern auf ihrem Fuß… puh, weiss nicht… Und dass es auf Ameisen hinausläuft, war sehr schnell zu erahnen. Aber wie gesagt, ganz nett.


    Fang mich doch
    Erst dachte ich, die Uhr schreckt plötzlich hoch. Insgesamt ein paar sehr schöne Formulierungen und ein paar eher Ungeschickte. Die Konstruktion der Geschichte ist vielleicht Geschmackssache, mir hat es nicht so gut gefallen.


    Auf Touren
    Schön geschrieben. Den letzten Absatz hätte ich jetzt so nicht gebraucht, die Protagonistin aber wohl umso mehr…


    Zwischen den Zeilen
    Schade. Gut, reimen sollte es sich wohl nicht, aber Versmaß und Versfuß?


    Ins Ungewisse
    Schön in die Irre geleitet. Ich dachte erst an die Türkei oder Israel. Nette Geschichte und bis auf kleine Macken gut geschrieben.


    Wunschlos unglücklich
    Mir gefällt der Wechsel des Tonfalls in der Geschichte. Zunächst ironisch gehalten, spürt man schon das ernste Thema, welches dann zum Schluss in eine traurige Quintessenz mündet.


    Jack
    Gewagt. Und ein bisschen gescheitert: Wenn das Kerouac sein sollte, warum liest es sich dann nicht wie Kerouac, sondern eher wie Elmore Leonard?


    Straßenkid
    Hat mich berührt!


    Jana im abnehmenden Mond
    Sehr sprach- und bildgewaltig. Und außerdem in sich rund. Starker Beitrag.


    Verschollen
    Das Rettungsteam gibt aber schnell auf. „Die…aufgewirbelte Staubwolke legte sich bereits nach kurzer Zeit“… Insgesamt nicht schlecht, aber irgendwie kann ich mich nicht identifizieren.


    Unruhegeist
    Sehr warmherzig. Irgendwie schön.


    Die Pause
    Einige schreibtechnische Schwächen. Hinzu kommt, dass die Reise hier zwar als innere Entwicklung geschildert wird, aber zu wenig die einzelnen Schritte dargestellt werden. Erst zu Tode betrübt, dann versöhnt. Dabei hat ein Mensch offiziell 4 Trauerphasen.


    Mehmet
    Erschließt sich mir nicht. Spielt ein bisschen mit Vorurteilen. Aber was konkret soll es aussagen, dass Mehmet den Text fehlerfrei rezitieren kann? Egal was: Es wurde in der Geschichte nicht herausgearbeitet. Und die drei Haltestellen klingen nach Korsett, um irgendwie ins Thema zu passen. Haben sonst keine Funktion.


    Freitag 18:30 Uhr
    Ein Mann der reist und trotzdem nichts von der Welt sieht, auf die er so neugierig ist. Die Geschichte ist für mich so dahin geplätschert.


    So´n Käse!
    Naja. Zu viele Er- Sätze


    Ein Mann auf einem Pferd
    Gut, die Geschichte erinnert mich an 1-2 Filme, aber die Perspektive ist sehr interessant gewählt und die Geschichte insgesamt rund.


    Das erste Mal
    Costa lässt grüßen. Böse kleine Geschichte, man freut sich ja richtig, dass Schulze (Wolfsburg) brav in der Kabine wartet. Andererseits ist der beschriebene Charakter eher einer derjenigen, die sich einen Offizier schnappen und sich gefälligst ausreichend über die Situation aufklären lassen, notfalls direkt vom Kapitän. Wäre in dem Fall allerdings schwierig geworden…


    Hundespaziergang samstags um 6
    Deutlich besser als das andere Gedicht, aber viele Ecken und Kanten, die ich als störend empfunden habe.


    Die Weggabelung
    Merkwürdig. Die Geschichte liest sich, als hätten zwei Personen daran geschrieben, wobei die eine Person noch viel zu verbessern hätte und die andere Person einige schöne Passagen hinzugestreut hat.


    Die Suche
    Fan- Fiction? (Trial & Retribution). Nicht schlecht gemacht. Wirkt interessant und liest sich flüssig. Einzig das Ende ist Keines.

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    Original von Oblomov
    Vielleicht noch einmal zur Wiederholung im Klartext: wer ohnehin keine Leser hat, der hat auch kein Problem mit Urheberrechtsverletzungen im Internet, denn da will ihn auch keiner lesen. "Scheissbücher" muß auch keiner selbst schreiben, denn die werden tatsächlich auf dem Wühltisch billig verramscht. Man kann statt der aktuellen "Scheissbücher" aber auch lieber völlig kostenlose Klassiker lesen. Manche Neuveröffentlichungen schließen ohnehin nur eine dann schmerzlich vermisste Lücke im Regal.


    Durch´s Wiederholen wird´s nicht besser.
    Deiner Argumentation folgend, sollte sich ein Autor sogar darüber freuen, bestohlen zu werden. Denn Diebstahl bezeugt Interesse und kann als Qualitätsindikator hergenommen werden. Supi...
    Ich frage mich, worüber ein Durchschnittsautor wohl trauriger wäre:
    Darüber, dass er nur 1000 Mal bestohlen wurde und ihn offensichtlich nicht allzu viele Menschen lieb haben, oder darüber, dass er durch die entgangenen Einnahmen nicht den Sprung schafft vom Geringstverdiener zum Geringverdiener.


    Und deine gesamte Argumentation liest sich, als fändest Du es gut, dass die Verlage und Autoren bestohlen werden und dass sie es ja nicht anders verdient haben, weil sie E-Books von Thomas Mann für 3 EUR zu teuer anbieten.
    Bist Du dann auch einer, der beim Media Markt eine CD klaut, weil sie ihm 3 EUR zu teuer war? Ohne schlechtes Gewissen, weil die Preispolitik ja grundsätzlich falsch ist und Dein Diebstahl ja vor Allem zwei Dinge sind:
    1. Sympathiebekundung für den Interpreten
    2. Protesthaltung gegenüber angestaubten Marktmechanismen und Dir nicht passende Preispolitik.


    Du bist genau der, den ein Thread braucht, um heiss zu laufen...
    Supi...


    Nachtrag, Thema Scheissbücher:
    1. Verramscht werden auch Bestseller
    2. Verramscht werden auch Bücher von Literaturnobelpreisträgern
    Möglicherweise auch, weil E-Books geklaut wurden...

    Deswegen ja quasi, Tom :-)


    Man braucht ja für Filme auch einen Medienträger, inkl. Stromverbrauch, Wartung, etc. Das Buch ist ja Medium und Medienträger in Einem.


    Die neue digitale Welt verursacht auch nochmals zusätzliche Kosten, wenn man auf den Zug aufspringen will, und so weiter...


    Generell kann ja jeder, der Kunst konsumieren will, frei wählen. Ich könnte z.B. nur Hardcover kaufen, oder wo erhältlich, nur Sonderausgaben, oder halt Taschenbücher, bzw. Mängelexemplare. Genauso könnte ich bei Filmen ein Heimkino mit allem Zipp und Zapp einrichten, oder halt einen funktionstüchtigen Röhrenfernseher irgendwo für 10 EUR abholen.


    Wieviel ich für den Genuss meines Mediums ausgebe, bleibt mir überlassen. Aber NICHTS auszugeben und es einfach zu klauen, ist völlig indiskutabel. Und anders als beim Ladendieb haben die Raubkopierer Aufgrund der schwierigen Strafverfolgung ja noch weitgehend Narrenfreiheit. Diese mangelnde Strafverfolgung macht die Straftat unterschwellig zum Kavaliersdelikt und somit fast schon salonfähig. Und das ist aus meiner Sicht das eigentliche Problem.


    crycorner

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    Original von Buchdoktor


    Das druck ich mir aus und pappe es an den Rechner.


    Warum "müssen" Bücher billig sein? Hat schon jemand gejammert, dass Multiplex-Kino für 2, ein Cocktail oder eine Pizza zu teuer wären?


    Also ich finde schon, dass Kino, Cocktail und in manchen Restaurants auch Pizzen zu teuer sind. Vielleicht starte ich hierzu einen weiteren Thread...


    Wer Qualität will, sollte auch dafür zahlen wollen.
    Ich finde im Übrigen auch Taschenbücher für 10 EUR nicht teuer. Immerhin habe ich sehr viele Stunden etwas davon. Für 10 EUR könnte ich mir auch einen Film kaufen, aber der unterhält mich nur 2 Stunden lang. Buch wie Film konsumiere ich i.d.R. einmal. Aber durch den schlechten "Stundenpreis" kaufe ich keine Filme, zumal die auch irgendwann quasi gratis im TV laufen. Dass ein Buch irgendwann als Hörbuch im Radio läuft oder als e-book legal im Internet zu lesen ist, wird eher nicht passieren.


    So gesehen sind 10 EUR für ein Buch sogar recht wenig. Ich würde mich auch nicht beklagen, wenn´s 15 kosten würde und der Autor noch ein bisschen mehr davon abbekommt.


    Aber: Geil ist geil, oder so ähnlich...