Beiträge von polli

    Mein Wort zur Mitternacht:
    Was mich immer wieder stört, das sind die handwerklichen Mängel (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Ausdruck) in einer Reihe von Beiträgen. Zu einer guten Erzählidee gehört unbedingt eine saubere Ausführung, von diesem Standard rücke ich nicht ab. Wenn ich mir ein Outfit in einem ungewöhnlichen und prächtigen Design zulege, erwarte ich schließlich auch, dass die Nähte ordentlich gearbeitet sind und die Knöpfe nicht beim ersten Tragen abfallen.


    Es war schon mal
    Die Idee gefällt mir wirklich gut, die handwerkliche Ausführung (Zeichensetzung, Ungenauigkeiten im Ausdruck) weniger und den letzten Satz halte ich für überflüssig.


    Arbeit um Mitternacht
    Handwerkliche Mängel (Zeichensetzung, Ausdruck) und eine Idee, die mich nicht ganz überzeugt: Die Umbenennung in neudeutschen Firmenjargon macht noch keine spannende Geschichte aus.


    Die Geisterstunde geht vor die Hunde
    Nette Idee, streckenweise unterhaltsam geschildert. Aber: Zu legere Ausdrücke wie „bohrte in seinen ekligen Fleischwunden rum“ oder unfreiwillig komische Redewendungen wie „zerrüttelte Familienverhältnisse“ stören den Gesamteindruck.


    Der Traum
    Handwerkliche Mängel (Groß-, Kleinschreibung) stören den Gesamteindruck. Die Idee, etwas Gruseliges als scheinbaren Traum darzustellen, ist nicht neu, aber in Ordnung, der Kinderbuchstil gefällt mir prinzipiell auch.


    Mitternacht auf Schloss Reichenau
    Sorry, in dieser kurzen Geschichte gerät einiges durcheinander, was eigentlich ausführlicher und geordneter erzählt werden sollte. Die Liebesszene wird sehr detailliert geschildert, der Rest salopp mit wenigen Sätzen zusammengefasst. Das geht nicht gut. Und mit Redewendungen wie „er perlt wie ihre Liebe“ habe ich echte Schwierigkeiten. Struktur überlegen, Satz für Satz überarbeiten und eine 1000-Wörter-Geschichte daraus basteln, dann gefällt mir das Schloss Reichenau schon eher.


    Marketing für den Tod
    Idee und Ausführung gefallen mir gut! Nichts zu mäkeln.Und geistreiche Sätze wie: „Ich behaupte nicht, Gott zu sein, um Himmels Willen.“ finde ich köstlich.


    Kein Entkommen
    Alte Idee, relativ gelungen erzählt. Ein paar sprachliche Ungenauigkeiten.


    Morgenstern
    Idee und Ausführung gefallen mir gut. Nichts zu mäkeln.


    Der Hochzeitstag
    Ich liebe Märchen und male mir gern aus, was aus den Figuren wird, nachdem die Märchenhochzeit vorüber ist, deshalb gefällt mir die Idee gut. Die letzten Zeilen enthalten einige ungenaue Ausdrücke und die Pointe verstehe ich nicht ganz. Schade, denn der Anfang ist angenehm zu lesen.


    Mutternacht
    Okay, ein paar kleine Übertreibungen sind drin, aber sonst stimmt alles. Den besten Horror liefert immer noch der Alltag.


    Meterphysik
    Es gibt Wörter, die ich einfach gelungen finde. Meterphysik zählt ab sofort dazu. Überhaupt ist jeder Abschnitt geistreich erzählt und ich habe mich prächtig unterhalten. Schade, dass der Schluss ein wenig angeklebt aussieht, so, als ob hastig der Bezug zu „Mitternacht“ hergestellt werden musste.


    Wiegenlied
    Zu kurz. Und auf Wörtchen mit -chen reagiere ich leicht allergisch, wenn nicht gaaaanz deutlich wird, dass es sich um einen humorvollen Beitrag handelt. Das Wört-chen „Babysitten“ hätte ich durch „Kinderhüten“ oder einen ähnlichen Begriff ersetzt, damit klar wird, dass ein größeres Kind beaufsichtigt wird, das Gutenacht-Geschichten einfordert.


    Seelentanz
    Die Idee gefällt mir gut, ich kann mir vorstellen, dass daraus eine längere Geschichte werden könnte.


    Historisch unkorrekt
    Reizvolle Idee. Davon würde ich gern mehr lesen. Über den Kampf mit der Formatierung sehe ich in diesem Fall hinweg.


    Ein Abend im Sommer
    Zwei Geschichten in einer, das kann nicht gut gehen. Ich hätte die Szene auf dem Fest weggelassen, denn was da passiert, ist für die Vergewaltigungs-/Mordszene überflüssig. Außerdem besteht der Anfang aus Rückblenden und die lesen sich nicht flüssig wegen der Plusquamperfekt-Konstruktionen wie „hatte begonnen – hatte haben wollen“.


    Soweit meine Eindrücke. :-)


    Lieben Gruß, auch ans Handwerk


    polli

    Ja. Lass dir mal über eine Suchmaschine Vorschläge zum Thema "Schreibforum" machen, guck dir die Schreibbar und die Leselupe an und such jeweils in deren Linklisten nach weiteren passenden Foren. Ein reichhaltiges Angebot!


    Und wenn du über Bücher reden willst, bis du natürlich bei den Eulen weiterhin richtig. :-)


    Lieben Gruß


    polli

    Ich genieße zur Hälfte meine Mittagspause und erledige nebenbei etwas beruflichen Schreibkram, der bis morgen fertig sein muss. Und ich warte darauf, dass der Regen aufhört, denn nachher wollen wir eine Runde mit dem Rad raus.


    Lieben Gruß


    polli

    Tja, Henk, ich bezweifle, ob das der richtige Weg ist, "sich selbst zu verbessern".
    Meine Meinung: Ein Bücherforum ist vorrangig für Leute da, die sich über Gelesenes austauschen wollen. Dass einige der Bücherfans gleichzeitig AutorInnen sind, macht den besonderen Reiz dieses Forums aus, und einen Winkel als Autorenecke einzurichten, in dem es um handwerkliche Fragen und die eine oder andere Geschichte geht, ist für AutorInnen wie für LeserInnen gleichermaßen spannend.


    Verbessern kannst du hier deine Kenntnisse über Literatur, über handwerkliche Details, über Stilfragen und Trends - erfahrene Leute gibt es hier tatsächlich in großer Zahl. Aber deinen Text wirst du hier wohl kaum verbessert kriegen, dafür gibt es andere Foren.


    Lieben Gruß


    polli, lesend und schreibend

    M- M- M. Nein, ich stottere nicht, ich stelle nur gerade Gemeinsamkeiten bei meinen Lieblingsbeiträgen fest. Dieses Mal hätte ich auch noch ein paar Punkte für weitere Beiträge gebrauchen können.


    3 Punkte – Marketing für den Tod
    2 Punkte – Morgenstern
    1 Punkt – Meterphysik


    Lieben Gruß


    polli

    Ja, blaustrumpf, das ist keine Geschichte mehr, das ist "Ich". Mich stören die vielen Ich-Anfänge in diesem Fall auch nicht, denn endlich einmal kommt die zu Wort, die in der Menge nicht wahrgenommen wird. Ich gönne ihr - dir - die vielen Ichs und wünsche ihr - dir - jederzeit genügend Lautstärke und Originaliät um wahrgenommen zu werden.


    Lieben Gruß


    polli, klein und unscheinbar

    Aus der kanadischen Lesephase:


    Yann Martel – Schiffbruch mit Tiger ++
    echtes Lesefutter für die, die schon Robinson Crusoe heiß geliebt haben


    Mordecai Richler – Wie Barney es sieht +
    Eine sehr subjektiv erzählte Lebensgeschichte eines alten Mannes, der Alkohol, die Frauen, den Eishockey und das Erzählen liebt


    Sheila Heti - Die Frau, die in einem Schuh wohnte -
    Kurzgeschichtensammlung. Fade.


    Marie-Sissi Labrèche – Borderline ++
    Erschreckend authentisch. Wenn mich demnächst jemand fragt: „Was ist das, Borderline?“, dann werde ich ihm dieses Buch in die Hand drücken.


    Nicht aus Kanada, mein Buch für zwischendurch:
    Roger-Pol Droit – Fünf Minuten Ewigkeit, 101 Alltagsexperimente ++
    Kaufen, lesen, ausprobieren, verschenken! Rezi folgt später.


    Gar nicht so übel, der September.


    Lieben Gruß


    polli


    Typisch, fast vergessen:
    Ratzinger - Einführung in das Christentum, noch nicht fertig

    Ich war ein, zwei Bände lang begeisterte Harry-Potter-Leserin. Bis mir auffiel, dass in jedem Band unendlich viele Details vorkommen, immer neue Effekte und allerlei Schnickschnack, und dass mein leidgeprüftes Gedächtnis sich weigerte, diese Details zu behalten. Zwar lese ich brav alle weiteren Bände, um später mitreden zu können, aber zum Mitreden komme ich gar nicht, weil ich alles wieder schnell vergesse.


    Und ich reagiere allergisch auf riesige Werbekampagnen, Fanartikel, Zaubernächte in Buchläden. Sogar die grauenhaften Bonbons in allen Geschmacksrichtungen fanden schon den Weg in unsere Süßigkeiten-Schublade. Muss das sein?


    Lieben Gruß


    polli

    Ah, das ist was für meine kanadische Lesephase, Beatrix! Obwohl - du sagst, dass wenige kanadische Autoren dabei sind - diese Liste zeigt deutlich, wie international das Geschäft mit Büchern mittlerweile geworden ist. Wenn wir nicht aufpassen, wird unser Lesegeschmack, unsere Lesekultur von wenigen Konzernen geprägt, die mit einzelnen Büchern ein Riesengeschäft machen, von Fanartikeln und Nebenartikeln (ich denke gerade an Harry Potter) ganz zu schweigen.


    Als unsere kanadischen Gäste bei uns waren, fragten sie nach beliebten deutschen (Gegenwarts-)Autoren. Ich hätte fast "Rowling und Brown" geantwortet und musste dann erst einmal gründlich nachdenken. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen ...


    Lieben Gruß


    polli

    Kleiner Hilferuf!


    Ich habe eisern beschlossen, das Buch bis zum Schluss zu lesen und jede Diskussion dazu zu verfolgen bzw. mit Überlegungen dazu beizutragen. Damals im Studium musste ich es eh lesen, da stellte sich mir nicht die Frage, ob ich Lust zum Weiterlesen hatte. Aber jetzt, 2005, habe ich große Schwierigkeiten, mich zum Weiterlesen zu motivieren.


    Ist hier jemand, dem es ähnlich geht, kann mir jemand tröstend auf die Schulter klopfen oder auch mich ermahnen jetzt durchzuhalten, alle anderen schaffen es schließlich auch?


    Lieben Gruß


    polli