Zitat
Original von janda
Ich habe eine Patientenverfügung, mit der ich für mich festgelegt habe, welche lebenserhaltenden Maßnahmen ich wünsche und welche nicht.
Und das genau gehört nicht dazu. Ich möchte nicht, dass mein Körper künstlich "am Leben" erhalten wird. Für mich ist das eine schreckliche Vorstellung, genauso wie die Tatsache so als Körper am Funktionieren gehalten zu werden, um dann ausgeschlachtet zu werden.
Mein Vertrauen in die Medizin(er) hält sich schwer in Grenzen.
Nicht was die Definition von (hirn)tot angeht, sondern das was meine Menschenwürde angeht - auch über den Tod hinaus. Organe sind ein regelrechtes "Geschäft" geworden. Ich möchte mich daran nicht beteiligen.
Wenn ich zu Lebzeiten mit einer Blutspende, Knochenmarkspende oder auch mit einer Niere helfen kann, dann ist das etwas anderes.
Janda, ich kann Deine Bedenken vollkommen verstehen und nachvollziehen. Für mich ist es eine Sache der Prioritätensetzung - mir ist Organspende wichtiger als meine emotionalen Befindlichkeiten, zumal wenn es einen Zeitpunkt betrifft, an dem ich nicht mehr lebe. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig finde ich nur, dass man sich hin und wieder Gedanken macht.
Was Vertrauen in Mediziner angeht - ich bin Arztkind und somit infiziert mit Horrorgeschichten über Ärzte. Aber was die Organspende betrifft, vertraue ich wiederum deutscher Gesetzgebung und Ärzten. In Deutschland ist es eher ein Problem sterben "zu dürfen". Ich habe noch nie (auch intern von Ärzten) von einem Fall gehört, wo Organspender leichtfertiger als andere Patienten aufgegeben worden sind.
Und was den "Organhandel" betrifft, bin ich der Ansicht, dass es die beste Prävention ist, wenn ein Land ausreichend freiwillige Spender hat. Dann würden vielleicht auch weniger Kriminelle in den Ländern der Dritten Welt ihr Unwesen treiben können in Sachen Organraub (oder wie immer man das nennen möchte - Mord auf Raten?).
Aber wie gesagt, das ist meine persönliche Haltung diesbezüglich, ich verstehe durchaus andere Ansichten dazu.