Beiträge von Vulkan

    Immer wieder mal. Oder anders: ich lese eben zwischen meinen diversen Lesepausen. ;-)
    Ich habe zwar immer ein Buch (oder mehrere) am Wickel, die ich lese oder lesen möchte. Aber ich lese nicht jeden Tag, sondern eher so in Anfällen: Die ganze Woche gar nicht und dafür am Wochenende ein-zwei Tage von früh bis spät. Im Urlaub empfinde ich jede Unternehmung als unangenehme Unterbrechung meiner Lesezeit. :rolleyes
    Aber so zwischen Studium und Fernstudium habe ich unter der Woche nicht unbedingt Nerven nach 8-12 h Schreibtischarbeit noch zu lesen. Außerdem ist bei mir die Gefahr groß, dass wenn ich tagsüber mit Lesen anfange, ich nicht mehr zu meiner Arbeit zurückkehre. Das leiste ich mir zwar hin und wieder, aber zu oft geht das auch nicht.

    @ Bellamissimo
    Nö, habe ich nicht so verstanden - außerdem ist da jeder anders gepolt und muss selbst entscheiden was ihn weiterbringt.
    Ich wollte nur nicht in den Ruf geraten, brav Inhaltsangaben zu pinseln. In Kombination mit meiner Meinung, dass Listenschreiben FÜR MICH Zeitverschwendung ist, hätte das nämlich dazu geführt, dass Ihr mich erst recht für :pille halten würdet und ich könnte es Euch nicht mal verübeln. :chen

    Zitat

    Original von Bellamissimo
    Wenn man Aufschreibt was man für Bücher schon gelesen hat, dann ok.
    Aber den Rest würde bei mir nix bringen. Da brauch ich nur kurz auf den Buchrücken schauen und kurz Klappentext lesen, dann weiss ich auch so ob mir das Buch gefallen hat oder nicht, bzw um was es da genau ging.


    Ich schreibe keine Inhaltsangaben. Eher, welche Aspekte mich warum berührt haben. Was mir an einem Buch besonders eindrücklich oder interessant war.
    Bei "Krieg und Frieden" z. B. würde ich nicht die ganzen Namen oder die Handlung erwähnen, sondern z. B. die beiden Monologe von Nikolai und Andrei vor der Schlacht, mit Seitenzahl, damit ich die wiederfinde, weil ich diese Monologe gerade in ihrer Gegenüberstellung grandios fand. Oder Tolstois Ausführungen zur Kriegs- und Geschichtstheorie mit den Seitenzahlen, damit ich bei Bedarf noch mal nachlesen kann.
    In 10 Jahren bin ich entweder froh, schnell zu diesen Stellen zu finden und freue mich wieder daran, oder ich denke mir "Oh Gott, was mich damals beeindruckt hat, ist auch irgendwie peinlich". Aber manchmal ist so ein Spiegel der eigenen Entwicklung auch nicht so uninteressant.

    Zitat

    Original von oemchenli
    Na das ist ja nun auch nicht wirklich der Bringer oder? :gruebel
    Nee wozu soll das gut sein? das ich 10 Jahre später noch weiß :licht das fand ich gut? :pille


    Ja, für mich ist das der Bringer.
    So wie andere Tagebuch schreiben, kann ich anhand des Büchleins nachvollziehen, was für mich zu bestimmten Zeiten wichtig war, auf welche Aspekte ich angesprungen bin, was der Auslöser für das Lesen eines bestimmten Buches war. Ich mach das jetzt seit gut 2 Jahren und stelle bereits fest, wie sich Cluster bilden, aber auch wie mein Leseverhalten und meine -vorlieben sich gewandelt und aufgefächert haben. Auch zum Vergleichen von ähnlichen Romanen oder bei der Zweitlektüre ist das für mich interessant.
    Aber gut, das ist mein persönliches Vergnügen, das musst Du auch nicht nachvollziehen können. :wave

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    Original von Zefira
    Unabhängig von dem Thema Ehe geht es aber in diesem Roman auch wieder um das ewige Thema, wie ein belesener, an Kunst und Literatur interessierter Mensch am Zwiespalt zwischen erträumter Kunstwelt und Wirklichkeit leidet. So gesehen ist Emma Bovary eine Schwester Don Quijotes, denn sie erwartet von Leben das, was ihr ihre Romane als "wirkliches Leben" vorspiegeln. Eine ähnliche Erfahrung dürften heutige Teenager machen, wenn sie meinen, ihr Leben müsste so aussehen wie in "Gute Zeiten - schlechte Zeiten", einschließlich ihres eigenen Aussehens und dem ihrer Boyfriends. :-]


    Ich bin gerade bei Mme Bovary, das seit meiner "Anna Karenina"-Lektüre auf meinem "Stapel-sofort-zu-lesender-Bücher" lag.
    Bin ungefähr auf der Hälfte und fand die Darstellung der Sehnsucht von Emma nach einem anderen, scheinbar besseren Leben sehr eingängig.
    Ich würde es übrigens gar nicht mal wie Zefira als Charakteristikum von kulturinteressierten Menschen sehen, dass sie sich in eine andere - reale - Welt träumen. Gerade Menschen, die viel lesen, müssten sich doch mit der Zeit bewusst werden, dass immer das Andere, Unbekannte als das Erstrebenswerte, Bessere scheint. Jeder Mensch hat - unabhängig von seinem Medien- oder Bücherkonsum - seinen Traum vom perfekten Leben. Glücklich und zufrieden wird man wahrscheinlich meist nur, wenn man erkennt, dass genau dieser Traum nie Realität werden wird.
    Das Beziehungsleben postmoderner Menschen ist ein Paradebeispiel dafür: Viele geben immer wieder ihre Beziehungen auf, sobald kleine Makel oder Probleme auftauchen - in der Hoffnung, Mr. oder Mrs. Perfect zu finden.


    Übrigens - auch wenn man Emma für diese Träumereien manchmal rütteln möchte: Flaubert beschreibt m. E. genau diese Sehnsüchte so perfekt, dass sie absolut nachfühlbar und nicht peinlich wirken. (Was bei solchen Szenen schnell der Fall sein kann.)

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    Original von wirbelwind
    Ja, ich mag Listen


    Ich liebe es mein persönliches Leseverhalten im Wandel zu betrachten


    Macht Spaß - ich machs gerne und steh dazu :chen


    Ich krieg' ja schon die Krätze, wenn ich einen Einkaufszettel (=Liste) schreiben muss. :schlaeger
    Nein, im Ernst: Ich gönne jedem seine Liste und wünsche Euch viele Eulen, die Listen machen, die Ihr Euch angucken und vergleichen könnt. :-)
    Aber mich schüttelt es beim Gedanken schöne Bücher mit ekligen Listen zu vermanschen - aber das ist ja mein eigenes Problem mit dem ich fertig werden muss.
    Übrigens - mein Leseverhalten im Wandel betrachte ich auch gern. Dazu habe ich ja mein Büchlein, wo jedes gelesene Buch mit Eindrücken oder persönlicher Kurz-Rezi in Stichpunkten aufgeführt ist.

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    Original von Rosenstolz
    Ich denke auch nicht, dass das hier irgend jemand als "Wettbewerb" sieht. ;-) Die Anzahl der gelesenen Bücher wird für niemanden die Motivation zum Lesen sein. :-)


    Das glaube ich Dir und jedem einzelnen in diesem Forum. Trotzdem kann manchmal der Eindruck entstehen, wenn regelmäßig Bücher/Jahr und Monat; Seiten/Jahr und Monat aufgezählt werden und in Diskussionen als regelmäßige Leser diejenigen definiert werden, die 20 oder 50 oder xxx Bücher/Jahr lesen. (Auch wenn solche Definitionen gleich wieder revidiert werden, fällt es mir doch immer wieder auf, dass solche Zahlen durch dieses Forum geistern.)
    Aber wahrscheinlich ist das wirklich eine Eigendynamik, die eher durch Bookcook als durch einzelne Lesern entsteht. :wave

    @ Prombär
    Auch auf die Gefahr hin, zu nerven: Die Zahl der gelesenen Bücher sagt doch eben gar nichts aus. Wenn das 12 Bücher sind, die den Leser nicht wirklich nachhaltig beeindruckt haben, sondern die er im nächsten Jahr schon wieder vergessen hat, dann war es ein ziemlich saumäßiges Jahr. Genauso, wenn jemand im Jahr 50 Bücher liest und er zu 40 im nächsten Jahr nichts konkretes mehr sagen kann. (Damit meine ich nicht unbedingt, dass er die Story perfekt wiedergeben kann, sondern eher, ob das Buch noch eine positive Bedeutung für ihn hat.) Wenn er natürlich nur gute Bücher dabei hatte, die ihm was gebracht haben, dann war es ein gutes Jahr, da hast Du recht.


    Ich bin an dieser Stelle nur etwas klebrig, weil ich Angst habe, gerade Neuleser und -Eulen könnten sich aufgrund der hier teilweise gelesenen Seiten (Bookcook scheint ja selbst die Seiten/Roman zu katalogisieren :wow) entmutigt fühlen.

    Zitat

    Original von oemchenli



    :gruebel Was das wohl sein könnte? :gruebel
    Ich will dich nicht veräppeln, denn ich hab da so auch meine Theorien.


    Oemchenli, ich habe wie oben schon erwähnt, eine tiefe Abneigung gegen Katalogisierung von Lektüre in Zahlen und Statistiken. Ich gebe zu, mein erster Reflex war früher immer: "Haben die nichts besseres zu tun?" oder "Wenn man Zahlen so mag, warum liest man dann?"
    Aber ich bin ja lernfähig und habe hier gemerkt, dass die meisten Eulen solche Programme verwenden und trotzdem begeisterte Leser sind, denen es nicht (nur) auf das "Fressen von Seiten" ankommt.
    Aber ein paar Reste von Vorurteilen diesbezüglich habe ich noch nicht abgelegt - es muss ja noch was für das nächste Jahr bleiben. :wave


    Edit: Trotzdem muss ich das noch loswerden: Ich finde es toll, wenn jemand vielleicht 20 Bücher im Jahr liest, und praktisch keine Flops dabei hatte. Das heißt doch, dass er 20 Bücher für sein Leben hinzugewonnen hat, die ihn von nun an begleiten werden, aus denen er Eindrücke für seine nächsten Bücher mitgenommen hat, aus denen er neue Erkenntnisse, neue Sichtweisen oder Gefühle gewonnen hat. Ich finde ehrlich gesagt, mehr sollte man nicht erwarten. Aber vielleicht entdecke ich ja demnächst, dass man das doch sollte. :-)

    @ Rosenstolz
    Es war freundlich und ein klein wenig ironisch gemeint. Natürlich kommt es immer auf die Bücher an, die man liest. Einmal "Krieg und Frieden" und "Zauberberg" kostet eben mehr Zeit als einmal Siegfried Lenz' "Schweigeminute" und Solschenizyn's "Iwan Denissowitsch". Die "Päpstin" liest sich leichter und schneller weg als ein gleichlanger Roman von Feuchtwanger. (Dazu kommt die individuelle Lesegeschwindigkeit, freie Zeit zum Lesen, etc.)
    Deswegen war meine Hauptaussage, sich von solchen "Buchzahlen" nicht allzusehr verwirren oder gar entmutigen zu lassen.

    Ich trau mich zwar kaum, die Hipp-Gläser zu kaufen - aus Angst im Supermarkt fragt mich eine Kassiererin, seit wann ich Nachwuchs hätte. :chen
    Aber in letzter Zeit habe ich mich auch wieder an den Segen der Hipp-Gläser erinnert. Scheint so ungefähr das Niveau zu sein, auf dem sich mein Verdauungstrakt zur Zeit befindet. :-(
    Alete finde ich übrigens dagegen ganz greulich...


    Habe trotzdem heute ein kleines Schüsselchen Soljanka gegessen - ist unser typisches Feiertags-Resteverwertungs-Essen.

    Zitat

    Original von Jasmin87
    Mir ist das ein Rätsel, wie jemand teilweise bis zu 100 Bücher im Jahr lesen kann.


    Ich habe ja so meine eigenen Theorien zu dem Thema, aber ich mag noch ein bisschen in diesem Forum bleiben, deswegen behalte ich die lieber für mich. :unschuld


    Aber im Ernst (Bookcook-Anhänger bitte nicht weiterlesen!): ich würde mich an Deiner Stelle nicht allzu sehr von solchen Zahlen irritieren lassen. Für mich persönlich passen Lesen und Statistiken sowieso nicht zusammen. Dafür ist Lesen etwas viel zu persönliches, als dass man seinen Wert, seine Qualität, seine Wirkung in simple Zahlen fassen könnte. (Sorry, Bookcooker, Ihr wolltet anscheinend nicht hören! :grin)


    Viele Grüße
    Vulkan

    Danke Delphin, für Deine ausführliche Rezension. Ich habe ja gerade zu Weihnachten die "Göttliche Komödie" geschenkt bekommen, und zwar in der Artemis&Winkler-Ausgabe :-). Aber gelesen habe ich nur die ersten Verse - dafür brauche ich dann mehr Ruhe und Zeit. Ich finde auch, verstehen muss man bei solchen Mammutwerken (sowohl Länge wie Inhalt betreffend) nicht alles sofort. Im besten Falle begleiten solche Bücher einen über die Jahrzehnte und mit jedem zusätzlichen Lesen versteht man ein wenig mehr... Zumindest ist das meine Einstellung zu solchen Werken. :wave

    Ich bin ziemlich zufrieden mit diesem Jahr. Ich habe großenteils hervorragende Bücher gelesen. Nur ein Buch, das ich so schrecklich fand, dass ich es schnell abgebrochen habe und nie wieder anrühren werde; 2 Bücher, die ich eher enttäuschend fand, und ca. 16-17 Bücher, die wirklich gewinnbringend waren - v.a. Klassiker und sog. Weltliteratur (alt und modern ;-)). Vielleicht langweilig in der Auswahl, aber das Enttäuschungsrisiko ist da für mich momentan weniger groß.


    Vornahmen für das nächste Jahr stehen in 2-3 Bücherregalböden - wie dieses Jahr zwar vorrangig "Klassiker", aber querbeet durch Zeiten, Sprachen, Länder. Letztlich plane ich nicht zuviel, weil die gewinnbringendste Lektüre für mich meist die ist, auf die man gerade mit dem Kopf stößt und UNBEDINGT als nächstes lesen muss, unabhängig davon, was man eigentlich geplant hatte...


    Mehr lesen muss nicht sein, da leidet bei mir oft die Qualität und das Erinnerungsvermögen. Bookcook werde ich bei mir auch nicht einführen (dann komme ich ja gar nicht mehr zum lesen bei all dem Katalogisieren!). Mein (handschriftliches) Bücherbuch werde ich fortführen, um gelesene Bücher mit Titel, Autor, Lesemonat und Eindrücken festzuhalten. Ein bisschen werde ich wohl die Lücken in meiner Büchersammlung vervollständigen. :wave


    Meine Familie war zu Weihnachten sehr konstruktiv, was meinen SuB-Aufbau angeht... :-)
    Die gestrichenen Bücher befinden sich jetzt in meinem Besitz. :freude