Beiträge von Maiken

    Also wenn meine Lieben betrifft, dann bin ich immer etwas out of order bei großen Verletzungen. Da fällt es mir wirklich schwer ruhig zu bleiben und das Adrenalin macht bei mir dass ich Zittere und mir schnell schlecht wird. Ich weiß nicht, ob ich wissen möchte, wie es im Ernstfall ist. Ob ich da wirklich über mich hinauswachsen würde. Ich belasse es lieber dabei, dass ich jeden bewundere (egal ob real oder fiktiv), der das so gut kann.:)

    Wenn es meine Lieben betrifft, kann ich das auch nicht, da bekomme ich immer ganz weiche Knie.😔

    Ja Rouge , ich war in Südkorea und habe mir die Schauplätze angesehen, und ich bin an den 38. Breitengrad, also an die Grenze zu Nordkorea gereist. Da war ich u.a. in einem unterirdischen Tunnel unter der Grenze, das war aufregend, aber nicht besonders spaßig, weil ich ziemlich klaustrophobisch bin 🥴 .

    Die Frage, warum jemand Kriegsreporter oder -reporterin wird, hat mich bei der Recherche auch stark bewegt. Wie ihr zum Teil geschrieben habt, gibt es unterschiedliche Gründe dafür. In Lebenserinnerungen früherer Kriegsreporter wurde mir deutlich, dass es neben der Suche nach der Wahrheit auch die Abenteuerlust ist. In einigen Fällen auch eine Todessehnsucht, ausgelöst durch eigene Traumata. Manchmal ist es natürlich auch Zufall, wie ursprünglich bei Nellie, die ja eigentlich nur eine Auslandsvertretung in Tokio macht, ohne zu ahnen, dass in ihrem Berichtsgebiet (Japan und Korea) ein Krieg ausbricht.

    Ich bin sehr froh, dass euch die Kriegsszenen nicht abschrecken!! Beim Recherchieren und Schreiben war ich oft so traurig. Aber ich wollte, dass es realistisch ist, und ich wollte mich damit auseinandersetzen, weil Kriege schon immer Teil des Lebens auf unserem Planeten waren, und es immer noch sind.

    Königstochter : reales historisches Vorbild für Nellie ist die Kriegsreporterin Marguerite Higgins. Sie hat als einzige Frau von den ersten Monaten des Koreakriegs berichtet. In ihren Erinnerungen beschreibt sie die Situation mit ihren männlichen Kollegen und den Presseoffizieren als sehr anstrengend.

    Wen ich sehr spannend fand war Jim, der nordkoreanische Kalifornier. Das kann man sich heute gar nicht vorstellen, so abgeschirmt wie Nordkorea ja ist.

    Absolut, das kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen! Aber Korea war ja bis Ende des 2. Weltkriegs von Japan besetzt (und brutal unterdrückt; koreanische Frauen wurden etwa zur Sexarbeit gezwungen und deportiert), so flüchteten viele Koreaner in den Osten Russlands oder in die USA, auch eben viele Nordkoreaner.

    Hallo Breumel , Juni und Marta haben geweint bei ihrem Wiedersehen (s. S. 385), aber nicht über ihren Konflikt gesprochen, weil Junis Unfruchtbarkeit im Vordergrund stand. Die eigentliche Aussprache findet dann erst im Februar 1969 statt (s. S. 394 ff).

    Hallo Breumel , ich nehme an, dass in deiner Kritik auch Fragen stecken, darum will ich mich bemühen, sie zu beantworten:

    - Das radioaktive Wasser hat Junis Eileiter nicht "verklebt". Tatsächlich kann bis heute kein eindeutiger Zusammenhang hergestellt werden zwischen den Tests, bei denen die Frauen radioaktiver Strahlung ausgesetzt wurden und dem Tod des Dietrich-Zwillings. Auch der Einfluss der Tests auf die Fruchtbarkeit der Frauen kann nicht mehr eindeutig nachgewiesen werden. Deshalb ich Junis Gynäkologen eine Diagnose stellen lassen, die von den Warnungen der Ärzte im Lovelace- Team abweicht. Der Rest soll dem Interpretationsspielraum der Leser überlassen bleiben.

    - Die späte Versöhnung zwischen Martha und Juni schildere ich doch. Hier verstehe ich deine Kritik nicht.

    - 4 Hochzeiten und ein Todesfall habe ich mal gesehen. Zusammenhang? Die heiraten doch alle, oder? Bis auf einen, der stirbt.

    - Was spricht 1969 gegen einen Flug ohne den Partner? Es sind doch aufgeklärte Zeiten! Und so ein Transatlantikflug war damals exorbitant teuer. Louis hat nur ein kleines Gehalt als Feuerwehrmann. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass er sich den Flug leisten kann - zumal alle abkömmlichen Hilfsdienste nach Cape Kennedy (wie es damals noch hieß) geordert wurden. (Am Anfang, beim Start der Rakete) beschreibe ich doch auch den Feuerwehrmann, der wie Elvis aussieht und einen französischen Akzent hat.)

    - Und was spricht bei einer sportlichen jungen Frau wie Juni, die sich gern leicht und unbeschwert fühlt, dagegen, dass sie nur mit Handgepäck reist?

    Aber müssen Notlügen wirklich so oft sein? Ich finde die Idee, nicht zu lügen sehr positiv. Notlügen und Halbwahrheiten haben sich in unserer Gesellschaft überall als normal durchgesetzt. Ich finde toll, dass Juni das durchzieht. Und junge Menschen sind bei so etwas auch meist stringenter als Erwachsene. Ich denke hier an die Umweltdemos und Greta Thunberg (auch wenn die natürlich autistisch ist). Gerade halten die Jungen uns Alten die Spiegel vor, wo wir uns alle selber belügen. Einfach weil es einfacher ist. Wer die Wahrheit sagt, eckt an und muss auch mit den Reaktionen der anderen leben. Das wollen viele nicht. Passiert mir ab und zu, wenn ich auf die Frage, wie geht es Dir, unvermittelt sage, nicht gut. Da geraten die meisten Leute aus dem Tritt. Weil sie einfach mit einer Floskel (Notlüge) rechnen.

    Das sehe ich auch so. Es war deshalb so eine große Freude , die Figur der Juni zu entwickeln.

    Das ist eine sehr gute Frage. Ich muss gestehen, dass ich darüber nicht nachgedacht hatte. Aber jetzt bin ich auch neugierig und das hätte in der Tat erwähnt werden können/sollen.

    Die Frauen sind mit ihren eigenen Flugzeugen in die Rennen gestartet. (Juni und Sarah sprechen doch auch über ihre kleinen Lieblinge...😊) Sofern ihre Maschinen beim Rennen nicht beschädigt wurden, sind sie also wieder eingestiegen und zurück in die Heimat gestartet!

    Von Euphorie kann, glaube ich, nicht die Rede sein. Es war ihre einzige Chance, um an den Tests teilzunehmen und somit auch ihre einzige Chance, als erste Frau, als erste Amerikanerin auf den Mond zu fliegen.

    Interessanter Gedanke , chiclana. Ich habe mich dabei von den Erzählungen der Menschen leiten lassen, die um 1910 herum geboren wurden und nach dem Krieg nicht darüber reden wollten, was vor 1945 geschehen war. Deren Kinder haben zumeist erst ab den 1960er-Jahren angefangen zu fragen:Wie war denn das damals eigentlich? Und wie habt ihr euch verhalten? Ich selbst habe mit meiner Oma viel darüber gesprochen, allerdings erst in den 80er-Jahren.