Beiträge von Foer

    William gelangt auf seiner Flucht aus Kuba über Madrid nach Florida.
    Er hat nichts bei sich, ausser einem Buch und den Klamotten die er am Leib trägt. Dort angekommen wird er nicht von seinen Verwandten aufgenommen sondern in ein Heim gesteckt. "Mehr könne man nicht für ihn tun, das müsse er verstehen."


    Im «Boarding Home» landen die Gestrandeten, Behinderte und Senilen, doppelt hilflos, weil sie sich nicht selbst helfen können und es keinen gibt, der ihnen helfen will oder sie auch nur besuchen würde. William weiß, dass dieses Heim "sein Grab" sein wird.


    Vom Heimleiter ausgebeutet, von dem Pfleger misshandelt und gedemütigt, fristen die verlorenen Seelen ihr Dasein. Jeder Illusion beraubt resigniert auch William, doch dann lernt er Francis kennen, auch sie war mal "Kommunistin - früher mal - damals".....



    In diesem Roman gibt es keine Schnörkelsätze. Es gibt kein Erbarmen mit dem Leser, es gibt keine Person hinter der man stehen kann. Keine Kuba-Nostalgie und keine Berichte über den schöne kubanische Musik. Dies ist die Realität nicht nur für Exilkubaner, sondern allgemein Menschen die ausbrechen wollen, aber dann dennoch nicht ihren Platz finden um den sie lange gekämpft haben.


    Das Büchlein enthält keine weitgespannte Geschichte, es gibt eher einen kurzen Splitter von Williams Leben wieder. Man ist aber schnell damit versöhnt, wenn man das Nachwort liest, denn Guillermo Rosales schreibt von seinem Leben!


    Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, trotz oder gerade wegen der Teils derben und direkten Sprache. Ich bin sehr an Kuba und seiner Geschichte interessiert, daher wollte ich das Buch lesen und kann es nur weiter empfehlen.


    Über den Autor:


    Guillermo Rosales wurde 1946 in Havanna geboren und floh in den achtziger Jahren aus einem kubanischen Gefängnis nach Miami, wo er sich 1993 das Leben nahm.
    Er vernichtete den größten Teil dessen, was er schrieb.


    Ich warte noch auf eine Runde Scham deinerseits im anderen Thread.....werde nicht gerne beleidigt, ADMIN :lache

    Lest mal das Buch oder schaut den Film, vielleicht seht ihr dann manches anders.



    In der Zeit als MRR sich vor den Nazis verstecken musste hatte er nichts anderes als die großen deutschen Dichter und Denker....


    Bestes Beispiel dafür ist eine Anekdote des russischen Schriftstellers Dostojewski: Kurz nachdem Reich-Ranicki und seine Frau Tosia es schaffen aus dem KZ zu fliehen beschwört er seine Frau mit der Geschichte Dostojewskis, dessen Todesstrafe eine Minute vor der Hinrichtung in eine Haftstrafe umgewandelt worden war, bis zum Ende zu kämpfen und nicht aufzugeben!


    Dies gehört zu den beieindruckensten Stellen im Buch und im Film!




    Und nochmal: Er ist Literaturkritiker und nicht Ponyhofbesitzer!

    mich hat dieses Buch sehr beeindruckt.


    Mit Amos Oz möchte ich es nicht vergleichen- dieses Buch hat mir auch sehr gut gefallen, aber Olmert schreibt ganz anders. Es geht mehr um ihre Familie in Israel als um Israel selbst. Dennoch sieht man auch hier, was ein Neuanfang nach der Shoa bedeutet. Besonders gut hat mir die Darstelung des Konflikts mit den Palästinenser gefallen, welcher auch den Kindern vor Augen geführt wurde, weil sie in den Wohnungen der Vertriebenen lebte und die Moschee als Müllhalte mißbraucht wurde.


    Olmert schreibt in beeindruckender Art und Weise über das was Bücher aus der Nachkriegszeit aus Israel für mich so interessant machen: Wie konnte man nach der Shoa, nach all dem Leid, dem Unfassbaren wieder neu anfangen???



    10/10 Punkten

    Hallo!


    ich habe es gestern Nacht in einem Zug durchgelesen. Leider ist es viel zu dünn!


    Es ist keine zusammenhängende Geschichte, eher Anekdoten. Doron nähert sich langsam ihrer traumatisierten, dennoch liebenden Mutter. Es ist ein Zeugnis, wie man nach der Shoa weiter lebt. Wie man versucht seinen Kindern eine Zukunft zu bieten, wenn alle anderen Familienmitglieder ermordet oder verschollen sind und auch das Urvertrauen zerstört wurde.



    Auch erlebt man anhand dieser Biographie wie der Staat Israel sich selbst erschuf aus Verzweiflung, Angst und einem unbändigen Lebenswillen.


    Ich fange sofort mit dem nächsten Buch von Doron an.


    9/10 Punkten von mir und eine unbedingte Empfehlung!

    Zitat

    Original von Delphin
    Ja, einfach weiss. Ich konnte mich dunkel dran erinnern, dass Du etwas von "Karte" gesagt hattest und hab schon überlegt, ob ich den Umschlag noch mal aufklappen muss (so wie beim letzten Gablé, da war der Schutzumschlag doppelt gefaltet), aber nein, keine Karte zu finden.


    Vielleicht ist ja nur in jedem 13. Buch eine Karte. :lache


    Egal, das Buch wird mir eh nicht länger im Gedächtnis bleiben.



    Also bei mir ist in der englischen eine drin....in dieser Ausgabe....auf der Rückseite des Umschlags...

    MRR zu Kehlmann:


    "Ich empfehle Kehlmann unbedingt. Intelligenz, Beobachtungsgabe und fabelhafte Dialoge!"


    MRR empfiehlt Hanna Krall:


    "Wenn ich die Bücher von Hanna Krall lese, dann lese ich eigentlich Darstellungen meines Lebens, meiner Erlebnisse."


    MRR empfiehlt Murakami.




    .......er kann auch mal ohne Goethe und Schiller ;-)

    Mal nebenbei, er war einer der ersten, die Kehlmann empfohlen haben!


    Und es ist nunmal so, dass ein Kritiker nie alle Bücher lieben wird, welche man selbst bevorzugt. Genau was MRR hier vorgeworfen wird steht auch in dem Thread zu Denis Scheck.


    Man sollte nicht ablehnen, nur weil die eigenen Lieblingsbücher nicht gelobt werden.