Beiträge von taciturus

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.

    Kapitel 11 hält wieder einmal einen echten dunnettschen Kracher bereit. Geschickt schafft sie es wieder, selbst bei dieser Ausgangslage in die Leser Zweifel zu verpflanzen, ob es wirklich so war, wie es war. Diesmal scheint es mir aber nahezu unmöglich zu sein, dass Niccolo ein Vorwurf an den Geschehnissen trifft. Aber das Zusammenspiel der einzelnen Handlungen ergibt wieder ein völlig undurchsichtiges Bild.


    Niccolo muss bereits davor etwas geahnt haben, sonst hätte er gar nicht erst am Bogenschießen teilgenommen. Gerade Adorne vor einem Attentat zu schützen, war der eigentliche Grund für ihn, warum er teilgenommen hat. Leider durchblicke ich die politischen Begleitumstände zu wenig, um wirklich spekulieren zu können. Hat etwa die Abberufung Adornes indirekt etwas damit zu tun? Gewissermaßen könnte ein Angriff auf ihn dadurch weniger gefährlich sein, aber dann müsste Niccolo bereits davor davon gewusst haben. Wäre an sich möglich. Seine Verbindung zu Burgund ist mir nicht klar.


    Es fragt sich aber auch, woher Niccolo überhaupt einen Verdacht hatte, dass Adorne bei den Spielen Ziel eines Anschlages werden könnte? Ich habe in den vorhergehenden Kapiteln jedenfalls an keiner Stelle eine Andeutung dahin vermutet. Nach dem Tausch der Bögen, hatte ich erst die Vermutung, dass es eigentlich darum gegangen war, die Ehre von Adorne zu "retten", nachdem er erst die öffentliche Erniedrigung hinnehmen musste und daraus geschlossen, dass Niccolo dabei seine Finger im Spiel hatte. Aber wenn man sich das Gespräch mit seinem Diener (wo kommt der eigentlich plötzlich her?) dann nocheinmal durchliest, geht es darin mE klar um einen körperlichen Angriff gg Adorne.


    Die Situation des Attentats selbst hilft auch nicht wirklich weiter. Vier Pfeile waren es. Zeno trifft das Ziel, Julius spaltet im Ziel den Pfeil Zenos, Niccolo trifft Julius und der Attentäter verfehlt Adorne. Davor bemerkt Anna noch, dass wenn man sich Julius und Niccolo ansieht, dann würde man glauben, dass sie perfekt aufeinander eingespielt sind. Danach tötet Zeno sofort den Attentäter.


    Ist in der Beschreibung dieser Situation etwas angedeutet? Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Zeno in dieser Konstellation der Übeltäter ist. Vielleicht spaltet Julius Pfeil deswegen Zenos Pfeil?
    Schwer ist auch einordenbar, wie Zenos Gegenwehr auf den Attentäter zu verstehen ist? Einerseits wirkt es sehr verdächtig - fast schon zu plakativ verdächtig für DD. Andererseits weis man aber auch nicht, ob es sich dabei um eine übliche Reaktion gehandelt hat. Immerhin hätte er mit einem weiteren Pfeil versuchen können, einen weiteren Schuß abzugeben. Ob eine solche Gefahr real bestand, wird leider verschwiegen.


    Am auffälligsten in der Szene finde ich noch, dass das eigentliche Ziel Adorne ohne Schaden davonkommt. Wenn man davon ausgeht, dass es sich dabei um einen Auftragstäter handelt, wird man davon ausgehen dürfen, dass es sich dabei um einen guten Schützen gehandelt haben wird. Wenn man davor während des Turniers erfährt, wie man auch bei Regen gut schießen kann, dann erscheint es seltsam, aber natürlich kann auch der beste Schütze danebenschießen.


    Bleibt aber wieder die Frage, warum Adorne? Wenn der Attentäter nicht am aktuellsten Stand gewesen sein sollte, wäre es noch denkbar, um seine Reise in den Osten zu verhindern. Ansonsten waren bisher keine Motive gg Adorne in der Geschichte sichtbar. Nachdem es bisher stark politisch angehaucht war, denke ich nicht an rein wirtschaftliche Motive.


    Im Endeffekt wird aber "nur" die Reise von Julius verhindert, und diese tatsächlich. Aber falls Julius Ziel des Attentats gewesen sein sollte und das andere nur ableckender Theaterdonner, bleibt das Problem, dass das nach den physiklischen Gesetzen wohl als unmöglich gelten muss. Ehrlich gesagt, würde ich es Niccolo auch nicht zutrauen.


    Seltsam war aber gerade sein "Zusammenbruch" in dem Moment, in dem man erkennt, dass Julius doch noch atmet, aber allemal. Steckt da vll seine komische Kraft dahinter?

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Wow, super Statistik.


    Aber als DD-Freund, fehlen da nicht einige Handlungsorte (Island, Polen, Persien, Schottland u.a.) :lache Ja, wo unser Freund Nicolas überall so rumkommt...


    Bei mir gibt es nur pro Buch einen Handlungsort. Band 7 ist in der Statistik auch nicht enthalten, da es eines der beiden Bücher ist, die gerade gelesen werden. Wenn ich da immer jeden Ort, der gestreift wird, mitreinnehmen würde, würde ich morgen noch auswerten :grin

    Jahresstatistik 2009:


    Es ist wieder Zeit die Statistik zu bemühen. 2009 war an sich ein gutes Lesejahr. Gegen Ende kam bei mir allerdings eine deutliche Leseflaute auf und ich lese seitdem hauptsächlich Fachliteratur, aber im Vergleich zu davor relativ wenig Romane.


    Insgesamt waren es damit bislang 99 vollendete Bücher. 2 lese ich gerade.


    Davon entfallen auf die Genres:


    27 x historischer Roman
    26 x Krimi
    24 x Zeitgenössisches
    8 x Klassiker
    5 x Sonstiges
    4 x Thriller
    3 x je Sachbuch Geschichte, Biographie


    Damit setzt sich der Trend von 2008 fort, dass historische Romane zugunsten von Krimi und Zeitgenössischer Literatur relativ verliert und die Verteilung ausgeglichener wird.


    Neu ist heuer die Sprachenstatistik, die ich im Vorjahr nicht gebraucht hatte. Durch die Einstellung der Übersetzung von Dorothy Dunnett Büchern wurde ich heuer dazu gezwungen, diese Reihe in Englisch weiterzulesen und dadurch ist mein Interesse an englischen Büchern gestiegen. Gerade im Bereich des historischer Romans ist es für mich eine Alternative geworden, um dem Marketing-Innen-Romanwahn der deutschsprachigen Verlage auszuweichen. Es sind aber immer noch 80 % deutschsprachige Bücher und 20 % englischsprachige.


    Von den historischen Romanen entfallen auf die Epochen:


    7 x Antike
    7 x Mittelalter
    9 x Neuzeit – 19. & 20. Jh.
    4 x 19. & 20. Jh.


    Nach der Nationalität der Autoren:


    22 x Österreich
    21 x Deutschland
    15 x USA
    10 x GB
    7 x Frankreich
    6 x Italien
    5 x Irland
    4 x Schweden
    2 x je Norwegen, Schweiz
    1 x je Belgien, Niederlande, Rußland, Mexiko, Kanada, Griechenland


    Im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem die englischsprachigen Länder stärker vertreten. Eine Ausnahme bildet dabei nur GB, das relativ weniger Vertreter 2009 stellt, da ich 2008 den Großteil der Rebus Reihe von Rankin gelesen hatte.



    Nach dem Handlungsort:


    15 x je Deutschland, Österreich, Italien
    14 x USA
    7 x Frankreich
    4 x Irland
    3 x Schweden
    2 x je GB, Norwegen, Israel, Griechenland, Türkei
    1 x je Niederlande, Mexiko, Dänemark, Pazifik, Kanada, Peru, Kongo, Spanien, Karibik


    Heuer habe ich auch versucht festzuhalten, woher ich die Tipps zu den Büchern erhalten habe. Vieles davon ist aber im Rückblick nur mehr wage einordenbar gewesen und wenn aufgrund eines Tipps weitere Bücher eines Autors gelesen wurden, habe ich auch versucht diese dem Ursprungstipp zuzuordnen.


    Hiermit also die Fixerli 2009, mit Vergleichswerten zu 2008:


    40 % Stöbern in Buchhandlung, Verlagsvorschauen etc.
    34 % Büchereulenanregungen
    26 % andere Tipps durch andere Internetplattformen, Literatursendungen, Zeitungen


    2008


    47 % Büchereulenanregungen
    32 % Stöbern
    21 % andere Tipps

    This is the extraordinary new novel in the Inspector Devlin series, from 'a major force in Irish crime writing' (John Connolly).When a controversial American senator is attacked during the opening of a Donegal gold mine, Garda Inspector Benedict Devlin is blamed for a lapse in security. The shooting of an illegal immigrant in Belfast the same day leads Devlin to a vicious people-smuggling ring operating in the city. Then Leon Bradley, the young environmentalist who attacked the senator, is found murdered near the site of the mine. Devlin questions the group of itinerant travellers who have gathered around a nearby river hoping to strike gold themselves, and soon is becomes clear to Devlin that the mine is a front for something far more sinister."Bleed a River Deep" is the new novel from one of the most acclaimed new crime-writers on the scene: a labyrinthine tale of big business, the new Europe, and the dispossessed. Politics, industry and the criminal underworld collide in McGilloway's most accomplished, most gripping, and most sophisticated novel yet.



    Teil 3


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    Meine beiden Highlights stammen diesmal beide aus dem Bereich Krimi. Beide lesen sich gut, spannend und nicht wie ein Abklatsch anderer Krimis. Originelle und interessante Figuren. Vom Lesegefühl erinnern mich beide sehr an die Rebus Krimis von Rankin.


    Georg Haderer – die Krimi- Neuentdeckung aus Österreich: Die Vergangenheit ist ein Hund – und wenn sie zubeißt, lässt sie einen nicht mehr los. Diese schmerzhafte Erfahrung macht Johannes Schäfer von der Wiener Kriminalpolizei, als er in einem Mordfall in Kitzbühel ermittelt: Ein Unternehmer aus der Stadt wurde bewusstlos geschlagen und an einem Gipfelkreuz aufgehängt. Wenig später geschieht ein zweiter brutaler Mord. Dass die Fälle zusammenhängen, scheint auf der Hand zu liegen – aber plant der Täter noch weitere Morde? Und wie passt der ehemalige RAF-Terrorist ins Bild, auf den Schäfer bei seinen Nachforschungen stößt? Georg Haderer beweist in seinem Krimi-Debüt echte Page-Turner- Qualitäten: Blutig gefärbtes Lokalkolorit, pointierte Dialoge und satirische Seitenhiebe auf die Kitzbüheler Gesellschaft gehen hier einher mit einer atemlos spannenden Mörderjagd und einem Ermittler, der seine Vergangenheit öfter, als ihm gut tut, mit Vogelbeerschnaps vergessen will. Spannend wie Arne Dahl, emotional wie Fred Vargas und abgedreht wie Wolf Haas.


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    Zitat

    Original von Jeanne


    Ende Kapitel 8: Das ist doch sehr bezeichnend, wie Julius Nicco nach Gelis fragt. Endlich einer, der sich traut und offen redet. Das war ja einer der Gründe, warum Nicco die Gesellschaft von Julius sucht - als Strafe. Ich glaube Kathi hat das weiter vorne gesagt. Allerdings hab ich nicht so ganz verstanden, was es mit dem Unfall auf sich hatte. War Nicco sauer auf Julius und wollte ihn irgendwie erschrecken? Ich nehm mal nicht an, dass er ihn runterstoßen wollte...und dann selbst fällt...oder es war tatsächlich nur ein Unfall, aber man mag bei Nicco nicht so recht an Zufall glauben.
    Sehr bewegend, was er empfindet, als er denkt er stirbt: He felt, rather than saw, something he could not describe: something that filled him with anguish, and love, and an unspeakable yearning. Unspeakable yearning. Hachja.


    Mit dieser Entwicklung hätte ich nicht gerechnet. Wobei es jetzt noch nicht fix ist, ob Niccolo im Anteil von Julius einsteigt. Die Motive sind mir noch völlig unklar. Einerseits könnte es wirklich der altruistische Gedanke sein, Niccolo noch eine Chance zu geben (wobei man natürlich wohl auch hoffen wird, dass er weiterhin erfolgreich ist) andererseits scheint mir da doch die Überschätzung von Julius zu sein, als sein einstiger "Tutor" ihn in Zaum halten zu können bzw einen geläuterten Niccolo leichter kontrollieren zu können. Immerhin haben sich einst alle Teilhaber der Bank zu diesem Zweck zusammengetan und haben es nicht geschafft.
    Schwer einschätzbar ist Anna. Ich vermute, dass sie mit falschen Karten spielt. Ein leichter Unterton war zu vernehmen, dass sie sich aller Kontakte von Julius bedient habe. Kann zwar harmlos sein, aber da scheinen beide eher auf die geschäftlichen Vorteile aus der Verbindung Wert zu legen. Andererseits wirken sie, gerade wenn es um Bonne geht, wiederum eher auf das Private gerichtet.


    Den Unfall habe ich diesmal als sehr symbolisch gelesen, weniger als Inszenierung. Es erschien für mich sehr sinnbildlich für den Verlauf der Reihe. Zu hoch hinauf, gestolpert, aber im Fall von einem sichernden Netz aufgefangen. Taube ist dann auch noch das Symbol für Friede. Hat fast schon was kitschiges. :grin

    Wobei ich gestehen muss, dass ich die letzte Seite des sechsten Kapitels, auf der Benecke erfährt, dass Niccolo doch nicht mit ihm schippert, vor dem schreiben des letzten Beitrags noch nicht gelesen hatte, und in dieser Seite konnte sich Fra Ludovico zum ersten Mal eine Spur Respekt verdienen. Das er selbst nicht nur Fäden zieht, sondern auch bereit ist selbst wirklich etwas einzusetzen, lässt ihn dann nicht mehr zur Gänze zeckenhaft erscheinen.


    Auf dieser letzten Seite habe ich auch den Eindruck bekommen, dass DD ihren Lesern etwas sagen will. Gerade da Niccolo doch noch persönlich kommt, zeigt sich ein deutlicher Kontrast zu Benecke. Vll will uns DD, indem sie Niccolo ein wirkliches Ekel zur Seite stellt, zeigen, dass Niccolo im Grunde gar nicht so übel ist, wie ihn am Ende von Band 6 alle halten (zumindestens die Figuren, bei der Leserschaft kommt er ja deutlich besser weg, wobei wir ja auch wissen, dass es ein Buch ist).


    Das würde im Rückblick auch die versuchte Vergewaltigung anders deutbar machen. Einerseits der Vergleich Niccolo zu Benecke, wenn es darum geht jemanden ins Bett zu bekommen, andererseits würde das eher nahelegen, dass es tatsächlich höchstens ein Versehen von Niccolo war, das es zu dieser Situation kam und keinesfalls geplant.

    Ich habe jetzt endlich auch das sechste Kapitel gelesen. Momentan handelt es sich dabei aber mehr um den Versuch, mich wieder an den Beginn zu erinnern, die Fäden etwas zu sortieren und zu hoffen, dass ich vielleicht doch noch ein wenig Durchblick im Gewirr der verschiedenen Einflüße auf den Fortgang der Geschichte erlangen könnte.


    Kalottes Gesamtinterpretation der Reihe finde ich sehr interessant. Diesen Gesamtblick habe ich durch die starke Konzentration auf die einzelnen Handlungsverläufe noch gar nicht bedacht. Allerdings passt es nicht wirklich in meine aktuellen Interpretationsversuche des aktuellen Geschehens.


    Mich irritiert vor allem, dass Niccolo anscheinend Fra Ludovico kontaktierte und somit diesen nervigen Zeck selbst herbeigewünscht hat. Einerseits könnte Niccolo glauben, dass er ihn für einen Plan braucht und die Kontrolle behält, allerdings macht er auf mich auch eher einen getriebenen Eindruck und ist derzeit weniger das geniale Mastermind.

    Zitat

    Original von Prombär


    taciturus :
    Blöde, peinliche Frage meinerseits, aber du weißt das sicher ;-)
    Darf man eigentlich aus einer OGH Entscheidung ohne Gänsefüßchen und kursiv zu schreiben wörtlich zitieren? Weil wenn ich mehrere Rechtssätze aneinander reihe, dann schaut das doch blöd aus oder muss ich die tatsächlich alle umschreiben? :wow Ich hatte da letztens einen "leichten" Disput mit einer Kollegin, weil im Klang Kommentar wird mW ohne "" und kursiv zitiert, in anderen Kommentaren anscheinend schon. Kenn mich nicht aus. :rolleyes


    Da bin ich mir auch nicht ganz sicher. Ich hatte einmal bei einer Seminararbeit sehr viele Rechtssätze vom OGH. In allen möglichen Literaturstellen waren sie vom OGH 1:1 abgeschrieben und zwar ohne "" und kursiv. Soweit ich mich erinnern kann, hab ich soweit es sinnvoll möglich war die RS umformuliert, aber die wesentlichen Wortgruppen sind dabei erhalten geblieben. Die, bei denen das nicht möglich war, hab ich auch ohne "" kursiv übernommen, außer wenn ich gezielt auf eine prägnante Wortwahl hinweisen wollte. Wenn es um einen beliebigen Satz aus der E selbst geht, würde ich aber im Zweifel "" kursiv schreiben. Solchen Problemen bin ich aber idR immer aus den Weg gegangen, weil ich wörtliche Zitate nicht mag.


    @ Gummibärchen:


    Das unangenehme bei dieser Plagiatskontrolle ist, dass es die Arbeit mit dem Internet vergleicht (keine Ahnung wie das funktioniert). Da hat man schon ein leicht mulmiges Gefühl, da man nie wissen kann, was im Internet dazu stehen könnte und auf einen solchen Stolperstein am Schluß verzichte ich lieber. Aber zum Glück, hat die Kontrolle scheinbar ein richtiges Ergebnis erbracht. Man bekommt es ja selbst nicht mitgeteilt.

    Die hatte ich auch nicht lange, weil der Copyshop direkt neben der Uni ist. Ich konnte also nur kurz mit einem Grinsen im Gesicht einmal durch die Uni damit latschen und schon warn sie wieder weg (nur eines hab ich für mich selbst binden lassen, das ging natürlich mit mir mit).


    Schlimmer fand ich dann die elektronische Plagiatskontrolle. Zuerst kriegt man ein Infoblatt, dass es wenige Minuten bis einen Tag dauert und dann kommt ewig kein Ergebnis und dann nach 28 Stunden eine automatische Mail, das es ein Ergebnis gibt, welches aber nur meine Betreuerin zugestellt bekommt, ich selbst aber nicht.

    So schnell geht binden bei euch? :wow Bei uns in der Provinz dauert binden mit Leineneinband 2 Tage, wobei es manche Buchbinder auch in einem Tag hinbekommen, dann muss man aber selbst die Ausdrucke mitbringen, was bei billigts Tintenstrahldrucker nicht so vorteilhaft ist.


    Dafür ist es voll herrlich, wenn man dann die fertigen Exemplare abholen kann :-)

    Zur Zeit komme ich leider kaum zum lesen. Ich nehme mir zwar schon seit einer Woche vor, zumindestens tgl ein Kapitel von DD zu lesen, aber bislang haut es noch nicht wirklich hin. Deswegen hinke ich in der LR leider weit hinterher. Ich hoffe aber, dass ich den Faden noch finde und dann zumindest im Schneckentempo von einem Kapitel tgl nachkommen werde.

    Ich habe gerade in der Vorschau des Dumont Verlages gesehen, dass der zweite Band (OT Gallows Lane) im April 2010 erscheint.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Sexualverbrechen und die Kreuzigung eines Ex-Häftlings
    erschüttern das Grenzgebiet zwischen der Republik Irland und
    Nordirland.
    Inspektor Benedict Devlin hat es mit einem komplizierten Fall zu
    tun: Ein Waffen- und Drogenlager wird ausgehoben, eine tote
    junge Frau auf einer Baustelle aufgefunden, ein Landbesitzer und
    vermeintlicher Agent baumelt in der Eiche nahe der Gallows Lane.
    Hin- und hergerissen zwischen Job und Familie, wachsen für Benedict
    Devlin auch die Probleme mit seinen Kollegen auf beiden
    Seiten der Grenze ... Das Morden geht weiter, und die Gefahr
    rückt immer näher.



    .

    Zitat

    Original von Grisel
    Das glaube ich nicht, daß er Kathi und Robin sowas antut. So tief würde er nie sinken.


    Ich glaube, dass er dachte die Situation 100 % unter Kontrolle zu haben und eingreifen zu können, bevor etwas passiert. Er hat also sicher nicht gewollt, dass Kathi wirklich etwas passiert im Sinn von, dass ihr Gewalt angetan wird. Er nimmt sozusagen "nur" in Kauf, dass sie mit dem Schrecken davonkommt.


    Für mich ist es sonst kaum erklärbar, wie diese Szene konkret verlaufen ist. Zuerst provoziert er, lässt sie schutzlos der Gefahr ausgesetzt und ist dann sofort zur Stelle. Gerade, dass er auch sofort vor Ort war - anscheinend muss, da Kathi wohl zuerst auch benommen gemacht wurde, auch eine längere Zeitspanne vergangen sein - zeigt für mich, dass er mit einer Gefahr zumindest gerechnet hat. Man könnte sich dann noch darum streiten, ob er sie auch wirklich herbeiführen wollte oder nicht. Für mich scheint es aber gewiss, dass es für Nicholas gewiss war, dass etwas passieren wird.

    Beruhigt mich, dass nicht nur ich das so gelesen habe. Ich dachte schon, dass ich wieder eine leichte Nicholasparanoa entwickle. :grin


    Ich bin ja gespannt, wie es weitergeht. Mittlerweile denke ich, dass es auch der Versuch von Nicholas war, wieder eine Tür zu Kathi und Robin zu öffnen. Die Isolation von allen - die für ihn sicher (auch) Freunde waren und nicht bloß Spielfiguren - scheint ihn zu schaffen zu machen. Hier böte sich nun ein Weg an, wie immerhin Kathi und Robin länger bei/mit ihm bleiben könnten.


    Für mich war da auch der Dialog (vor der versuchten Vergewaltigung) bezeichnend (sinngemäß):
    Robin: Wir wissen, dass du nicht nach Brügge zurückkehren darfst.
    Nicholas: Das klingt wie eine Herausforderung.

    Hm, liegt es daran, dass ich gestern schon etwas zu müde zum lesen war, oder warum liest sich für mich diese Kampfszene völlig anders. Ich sehe dahinter durchaus auch ein gewisses Kalkül von Nicholas. Die Szene beginnt ja schon davor und da witzelt Nicholas noch über Beneckes Ambiotionen für Kathi. Er stichelt und stachelt sie an, lässt sie dann allein, ist aber sofort, wenn es brenzlig wird zur Stelle.


    Kann es nicht auch sein, dass Nicholas einen guten Grund wollte, warum er Danzig verlassen kann? Es ist zwar etwas wirr gedacht, da er im Grunde auch ohne einen Anlaß gehen könnte. Aber die bisherige Geschichte hinterlässt doch den Eindruck, dass Benecke ihn schon als Piraten eingeplant hat.


    An dieser Lesart lässt mich eigentlich nur das Verhalten von und zu Robin zweifeln. Nicholas hat auf mich gegenüber Robin diesmal sehr kalt gewirkt. Es hatte für mich sogar fast einen leichten Unterton, der Kathi und Robin zeigen soll, dass Robin sie nicht verteidigen/beschützen kann.

    Zitat

    Original von Grisel
    Unter den Lymondaines und Nicoletten gibt es einige, die ein massives Problem mit den Leuten haben, die unseren charismatischen Helden immer hinterherdackeln. Ich sehe das weniger kritisch, obwohl ich in dem Fall ausnahmsweise geneigt bin, ihnen zuzustimmen, denn warum können Robin und Kathi ihn eigentlich nicht in Ruhe lassen? Aber gut, auch ich werde erst abwarten müssen, wie sich das entwickelt.


    Stört mich in diesem Fall gar nicht. Da haben mich in vorherigen Bänden so manch missionarisch-pädagogische Anfälle von Gottschalk und Tobias (bzw Julius - die waren aber für uns Leser immer recht unterhaltsam) mehr gestört. Hier finde ich es recht unterhaltsam beschrieben und auch sehr beschaulich, durch die Eindrücke, die man in die Ehe von Robin und Kathi gewinnt. Gerade, dass Kathi sich selbst vorgibt, nur mitzureisen, um zu verhindern, dass Robin wieder seiner Heldenverehrung erliegt, ist köstlich geschildert. Auch die Szene mit dem Bild von Tommassi zeigt dann wieder, wie geistig nahe sich Kathi und Cola sind.


    Langsam muss ich aufhören Niccolo bei seinem neuen Namen zu nennen. Mein Gusto auf das gleichnamige Getränk steigt von mal zu mal. :grin

    Im Kapitel 4 finde ich eine interessante Stelle, als sich Cola Gedanken zu Julius macht. Er kann ihn nicht mehr als Angestellten, Anwalt betrachten, sondern er [Cola] ist jetzt frei. Zwar haben wir in der LR und das Team selbst sich auch, das Team immer als eine Pufferzone zwischen Niccolo und der Welt gesehen, überraschend finde ich aber, dass Niccolo das scheinbar auch selbst so gesehen hat. Ich hätte immer gedacht, Niccolo würde denken, dass er mit allen Schlitten fahren könne, würde er nur wollen.


    Etwas ratlos hinterlässt mich das Zusammentreffen von Kathi und Niccolo. Erstmals scheint Niccolo auf das Treffen nicht erpicht zu sein. Glaubt er wirklich, dass die beiden nicht wegen ihm gekommen sind? Dann beim wirklichen Zusammentreffen eine betonte Beliebigkeit, als würde man sich zufällig auf der Straße treffen. Ist es Scham, Schuldgefühl bei Niccolo oder hat er Angst vor der Reaktion Kathis oder will er einfach nur seinen Abenteuerurlaub nicht unterbrochen wissen. Als nächstes werde ich dann ja sehen, wie das Treffen inhaltlich verläuft.


    Insgesamt habe ich diesmal wieder stärker den Eindruck, dass irgendetwas ganz und gar offensichtliches, an mir vorbeigeht. Vielleicht wird es bald weniger rätselhaft.

    Ich hab zwar erst 10 Seiten gelesen, aber da hier schon so fleißig diskutiert wird, kann ich mich um den Thread ohnehin nicht mehr herumschleichen. Für mich hat der siebente Band auch ein ganz anderes Feeling, als die vorherigen. Diesmal sehr urig und rustikal. Aber gerade das macht es für mich wieder hinterfragenswert. Diesmal erleben wir eine verhältnismäßig bodenständige, fast schon demütige Niccoloausgabe. Benecke scheint dies auch nicht geheuer, hofft dann aber dennoch einen neuen Piraten gefunden zu haben. Hat er gar keinen Plan sondern ist nur auf Abenteuerurlaub? Erwähnt wurde ein Agent, der für ihn nach Portugal aufgebrochen ist, der aber nicht als sein Agent zurückkehren wird. Klingt für mich zZ noch zu sybillisch. Portugal lässt wenn ich mich richtig erinnere, mittlerweile ja auch mehrere Kontaktmöglichkeiten zu.


    Edit:


    Teil II von Kapitel 1:


    Diesmal läuft DD bei mir sehr langsam an. Aber ich schwelge derzeit einfach in den Beschreibungen. Sofort läuft wieder das Kopfkino.


    zur Kathidiskussion:
    Im ersten Kapitel denkt sie selbst sinngemäß, dass sie im Gegensatz zu Robin von Anfang an eine kritische Bewunderin von Cola war und dann über die Musik eine Freundschaft entstanden ist. Erscheint mir auch stimmig, aber schauen wir einmal, noch was anderes rauslesen werde.


    Völlig ungreifbar bleibt für mich die Figur von Adorne. Nachdem ich ihn ja lange Zeit als Kopf der Vatachino gesehen hatte (und ein kleiner Zweifel bleibt immer noch), stellt er sich jetzt wieder ganz anders da. Fast etwas großväterlich blickt er auf Niccolo. Aber gerade dieser Passus, dass er ihn vergessen will, lässt mich dann wieder sehr ratlos zurück.