Beiträge von BirgitF

    Sabine : Ich hab die "böse" Szene mit Papa ja brav ausgeblendet. ;-)


    Na, dass der Papa pädophile (oder in diesem Fall ja eher homosexuelle) Neigungen seinem Sohn gegenüber hat, gehört jetzt nicht zum Sittengemälde, sondern das kann es in jeder Kultur und in jedem Zeitalter geben. :nono


    Nee, Kamara ist nicht Selina und auch nicht emotional so zart beseitet oder romantisch veranlagt. Da wollte ich nichts verhindern. So passt es schon ganz gut zu Kamara, wie ich finde. :lache


    Ähm, die Stelle die ich meine ... das erzähl ich dir dann im nächsten Abschnitt. :rofl

    Nachtgedanken : Ja, Kamara ist eine typische "Mir gehört die Welt" Pubertierende. Das lässt einen am Anfang bei ihr mit den Augen rollen. Aber genau diese Ausgangsposition fand ich eigentlich spannend bei ihr.
    Einerseits tut ihr die strenge Reglementierung mal gut, andererseits ist der unfaire Nebeneffekt bei vielen Lebenskonzepten oft, dass sie meinen, sie müssten jedem, ob er will oder nicht, ihr Lebenskonzept aufdrängen. Immerhin das versucht Kamara ja nicht, was sie im Gegenzug zu ihrer doch relativ intoleranten Umgebung doch wieder etwas an Symphatie gewinnen lässt - finde ich zumindest. :chen

    @sapperlot: Ja, das stimmt. Ich weiß gar nicht ob ich es hier oder in einer anderen Leserunde geschrieben habe, aber es ist so, dass sich alle Mitglieder der Gruppe bis zu dem Zeitpunkt weiterentwickelt haben ... Kamara, Hori und sogar Nike. Nur Eneas ist in seinen steifen Ritualen stecken geblieben, und dadurch vermisst man ihn nicht so sehr. Irgendwie spürt man, denke ich, dass er keinen Platz mehr in der Geschichte hat.


    Wobei mir auch seine Sticheleien mit Hori gut gefallen haben. Die beiden waren immer für eine Boshaftigkeit gut. :grin


    Ja, vielleicht hätte man es noch ausbauen können mit Semele, aber dadurch hätte die Geschichte auch wieder an Zug verloren.


    Tereza : Ja, es ist tatsächlich so, dass unter den Grundmauern des Riesentempels der Artemis die eines viel kleineren und älteren Tempels existieren.


    Auch mit der Schwestern- und Töchterheirat hast du Recht. Es ist der Überrest matriarchaler Traditionen und auch mit ein Grund, weshalb man Ägypten in seinen Ursprüngen als matriarchal vermutet.


    Also mit schwulen oder pädophilen Neigungen bei Männern hatte das glaube ich in der Regel in der Antike nichts zu tun. Ich denke wirklich, dass diese moralische Abgrenzung, das Empfinden, dass gleichgeschlechtliche Liebe etwas Unnatürliches oder Abnormales darstellt, erst später mit dem Christentum aufkam und Bisexualität etwas Normales war.


    Das mit dem passiven Part in islamischen Ländern deckt sich ja relativ mit dem antiken Griechenland. Denn genau aus diesem Grund sollte der Geschlechtsakt zwischen den Schenkeln des Knaben ausgeführt werden, während dieser aufrecht stand.
    In der Epoche der extrem pornografischen Symposion-Darstellungen sind es auch immer die Frauen, die möglichst derb und in demütigenden gebückten Positionen dargestellt werden.

    Christine : Die Göttin in der Karte ist die Artemis bzw. Kybele von Ephesos.


    http://images.google.de/imgres?imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/30/Artemis_of_Ephesus.jpg/180px-Artemis_of_Ephesus.jpg&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Ephesos-Museum_Sel%25C3%25A7uk&usg=__Y3R5OOM8tOTkhXQ5SR8geQIka90=&h=323&w=180&sz=19&hl=de&start=12&tbnid=6-MhMcvLyVnJQM:&tbnh=118&tbnw=66&prev=/images%3Fq%3Dkybele%2Bvon%2Bephesos%26gbv%3D2%26hl%3Dde%26sa%3DG


    Diese Göttin wird dir im Buch auch noch begegnen. :-)


    Ja, die Verschleppung erinnert ein wenig an Selina ... ich hätte sie natürlich auch einfach vor der Verlobung ausbüchsen lassen können, aber so fand ich es interessanter, auch wenn sie wie ihre Mutter verschleppt wurde. Aber irgendwie sagt man ja auch ... wie die Mutter so die Tochter.
    Aber keine Angst, Selina und Kamara sind nicht nur vom Charakter sehr unterschiedlich, auch ihre Erlebnisse sind es. :grin


    Ja, man kann Nike nicht unbedingt die Schuld an ihrer Blödheit geben, aber trotzdem würde man denke ich durchdrehen, wenn man wie Kamara eingesperrt ist und die einzige Gesellschaft eine vollkommen unterwürfige Dienerin ist. :bonk


    Die heilige Krankheit ist gemeinhin Wahnsinn (oder auch Epilepsie). Man sagte den Erkrankten nach, sie würden mit den Göttern in Verbindung stehen (deshalb "Heilige" Krankheit). :pille :chen


    Die Salbe der Tugend ist eine Erfindung von mir (steht auch hinten im Nachwort, aber ich denke, das liest man eben nicht vor dem Buch :lache - man kann sich die Wirkung aber durchaus ähnlich wie Tigerbalsam an dieser bestimmten Stelle vorstellen.)
    Die Idee zu dieser Salbe kam von einem männlichen Pendent, das in Griechenland als demütigende Strafe angesehen wurde. Ehebrechern durfte man nämlich öffentlich einen Rettich in den Hintern schieben. :danke :rofl
    Ich wollte ein ähnliches demütigendes Pendent für eine weibliche Strafe, so kam ich auf die Salbe der Tugend. :rolleyes

    Lipperin : Merit im altägyptischen bedeutet "Die Geliebte". Es war ein sehr populärer Name im alten Ägypten durch fast alle Epochen, sogar bei Königstöchtern, vor allem in Verbindung mit den Götternnamen. Merit-Amun, Merit-Aton etc. ... Geliebte des Amun, Geliebte des Aton ... :-)


    Eneas (eigentlich Aeneas, aber wegen der Leserfreundlichkeit im Buch in vereinfachter Form geschrieben) ist ein verbreiteter griechischer Name und entspringt der griechischen Mythologie (vor allem bei Homers Ilias).
    In Mykene des Buches dürfte er bereits ebenso bekannt gewesen sein, wie im antiken Griecheland, da in der spätmykenischen Epoche (um 1200 v. Ch.) wahrscheinlich auch viele der griechischen Heldenepen ihren Ursprung haben.

    Sabine : Nein, du musst dir einfach nur vorstellen, dass der Kupferring nicht streng nach dem Metallwert getauscht wurde (das wird unsere Währung heute auch nicht). Sondern der Ring war ein vereinfachtes Zahlungsmittel für bestimmte Bereiche, wie heute unser Münzgeld. :-)


    Abgewogen nach wirklichem Metallwert wurde bei größeren Geschäften, die man z. B. auf dem Markt tätigte. Dafür brauchte man dann wiederum die üblichen Eichgewichte.


    Ja, an den Mykenern und wo man sie kulturell sieht, scheiden sich die Geister und Meinungen. ;-)

    Nightflower : Ich denke, Amphion hat mitunter genau aus diesem Grund einen Sohn adoptiert. Um seine kleinen Lustbarkeiten ausleben zu können und diesem Sohn immer vorzuhalten, er wäre undankbar, wenn er nicht mitmacht (weil er ihn ja sozusagen aus dem Dreck gezogen hat). :-(


    Ansonsten, ja, du darfst Kay aus vollem Herzen hassen ... ich glaube das tun wir alle! :lache

    Sabine : Ein wenig Eigennutz hat noch nie geschadet ;-)


    Also wir reden wirklich von Kupferringen in der Größe eines Fingerrings. Mag sein, dass man vielleicht auch mit Splittern getauscht hat, aber die konnte man halt schlecht normen. Kupfer war jetzt nicht soooo wertvoll. Bronze war wertvoll, weil das Zinn dafür importiert werden musste.
    Die Waage ist wie gesagt für Verhandlungen auf Märkten, für den Handel etc.
    Die Wirte fingen natürlich nicht an, abzuwiegen, da gab es genormte Preise.


    Na ja, es ist kein demokratisches Griechenland mit Bürgerräten, Gerichten und Metöken. Das wäre nochmal eine Nummer heftiger. ;-)


    Ich habe mir auch überlegt, in welche Richtung ich es angehen soll, aber zwischen "So gut wie nix bekannt" und "Spätere Kultur, die nach Mykene kam" fand ich diese Variante annehmbar.
    Die andere Variante wäre gewesen, sich an die minoische Kultur anzulehen, was aber auch Spekulation ist und wenig Informationen bringt.
    Was die Heirat im 30 Lebensjahr angeht - ja eben, man weiß es eben nicht. Auf irgendeine Schlussfolgerung musste ich diesbezüglich kommen, und da fand ich es sinnvoll, mich an eine historisch gut belegte spätere Epoche anzulehnen, anstatt mir einfach etwas aus den Fingern zu saugen. Das hat zumindest einen historischen Hintergrund.
    Tatsache ist, dass Mykene mit Unterbrechnung des dunklen Zeitalters eine vorangegangene Hochkultur des späteren Griechenlands war.
    Ich habe die Kultur ja nicht ausgetauscht - die mykenische Kultur und deren Bräuche sind zum großen Teil einfach ein riesiges Fragezeichen.

    Sabine : Ja, ich sag ja, es ist eine sehr ungewöhnliche Darstellung (komisch, dass die mir noch nie so aufgefallen ist. Das Grab der Nefertari ist ja sozusagen das am schönsten gestaltete erhaltene Königinnengrab von dem Malereien, und ich hab sogar einen ganzen Bildband darüber). Aber die Frage ist schon per Mail an professionelle Stelle weitergeleitet worden, und ich werde berichten, was es mit dem Hauch von Nichts auf sich hat. :grin


    Die Trägerkleidversion wird es sicherlich noch bei einfachen Leuten gegeben haben, wobei ich aber denke, dass auch da eine Art "Kleidersack" aus grobem Leinen beliebter war (wer kann in einem so eng geschnittenen Kleid schon arbeiten, und das mussten ja gerade die einfachen Leute).


    Ja, das mit der Währung ist wirklich etwas kompliziert gewesen. Diese Ringe sind eine einfache Variante, die auf einer Schnur getragen wurden. Vor allem beim einfachen Soldaten dürften sie eher aus Kupfer bestanden haben, der hat wahrscheinlich kein Gold gesehen und so wird er dann auch sein Bier bezahlt haben.


    Für andere und größere Geschäfte - auf dem Markt etc. - wurden Gewichte benutzt, um den Preis festzusetzen. Sozusagen "10 mal dieses Gewicht in Gold, Kupfer, etc." so wurde das geregelt.


    Lipperin und sabine: Ja, ich hab mich stark an Strukturen des antiken/klassischen Griechenlands gehalten.
    Erstmal aus dem Grund, den Sabine angesprochen hat - man weiß einfach sehr wenig über Mykene, selbst die Schrift Linear B ist nicht vollständig entziffert bis heute und überliefert sind fast nur Güterlisten aus Palästen.
    Was über Mykene bekannt ist, ist aber, dass bereits zu mykenischer Zeit die auch später bekannten Götter verehrt wurden, und ich denke, man kann davon ausgehen, dass ein guter Teil der mykenischen Kultur sich bis ins antike Griechenland getragen hat.
    Wenn wir bedenken, dass wir heute (obwohl keine Griechen) und obwohl viel mehr Zeit dazwischen liegt, auch noch Theater haben und einiges von der griechischen Kultur übernommen haben.
    Ich denke einfach, dass kaum eine Kultur damals ein Frauenparadies war, und selbst in Homers Ilias (der diese nur etwa 400 Jahre nach der Zeit des Romans schrieb), waren Frauen auch nicht viel mehr als politische Handelsware und hatten eigentlich so gut wie nichts zu sagen. Ein genaues Bild der mykenischen Kultur zu geben, ist schwierig, aber ich denke die Einstellung Frauen gegenüber dürfte auch nicht berauschend gewesen sein. Fairerweise muss man aber sagen, dass sie das wohl kaum irgendwo zu der Zeit wirklich war. Ägypten dürfte noch vergleichsweise emanzipiert gewesen sein. :rolleyes

    bibliocat : Ja, Jocasta kann sich einfach auch keine andere Art für eine Frau vorstellen, "frei" zu sein aufgrund ihrer kulturellen Prägung. :-(


    Dass Eneas so viel für Kamara aufgegeben hat - na ja, Kamara schätzt es schon richtig ein, er tut es nicht, um sie glücklich zu machen, es geht ihm nur darum, was er will. Und das ist praktischerweise für Kamara in diesem Fall nun einmal sie. Was sie denkt oder fühlt oder braucht, interessiert ihn nicht wirklich.
    Dass sich ihre Dankbarkei in Grenzen hält, kann ich schon verstehen. Bisher wollten die Männer in ihrem Leben ihr alle nur ohne Rücksicht den eigenen Willen aufzwängen.


    Tereza : Ja, die Schminkpalettenszene hat mir auch gefallen. Ursprünglich war sie noch etwas ausführlicher. Da hat sich Kamara noch gedanklich darüber aufgeregt, dass Amphion so geizig ist, dass er ihr nur eine Schminkpalette aus leichtem Holz anstatt aus Obsidian gekauft hat. :grin Na ja, Amphions Geiz hat sozusagen Horis Leben gerettet. :lache


    Das antike Griechenland war so extrem patriarchal, dass es noch nicht einmal viele religiöse Schlupflöcher für Frauen gab. Selbst das Orakel von Delphi durfte nur von irgendwelchen Dämpfen benebelt vor sich hinbrabbeln, während dann die Priester nach eigenem Gusto und Vorteil das Orakel ausgelegt haben.
    Es gab auch wenig religiöse Feste, an denen Frauen aktiv teilhaben durften. Initiationsriten für Mädchen in Brauron z. B. , aber so etwas wie Kloster, in denen die Frauen als Gemeinschaft leben konnten; so etwas wohl nicht.


    Ich denke, auch wenn Eneas über seinen Schatten gesprungen wäre, hätte Kamara höflich aber bestimmt abgelehnt. Diese "Beziehung" war aus einem Ungleichgewicht und einseitigem Interesse entstanden. Wahrscheinlich wäre Kamara höflicher gewesen und hätte sich dankbarer gezeigt, aber verliebt hätte sie sich kaum in Eneas. Liebe aus Dankbarkeit passt einfach nicht zu ihrem freiheitsliebenden Charakter.


    Hori hat einfach bessere Chancen, weil er das Prinzip des Loslassens verstanden hat. Er gibt sie frei, zwingt sie zu nichts mehr, und gibt ihr so die Möglichkeit, von alleine zu ihm zu kommen. :-) :-)

    Sabine : Ja, der allzu "menschliche Gott" war mir ein Anliegen. :chen


    Boah, ich hab vorhin extra die Seite durchgeblättert und dachte mir schon, dass es sich doch eigentlich nur um den "Zorn des Seth" handeln kann bei deinen Titeln, aber ich Depp hab zweimal geschaut und es nicht gefunden. Jetzt glotz ich nochmal, und da springt es mir sofort ins Auge! :bonk :hierlang


    Also, ich schätze, dass der Künstler es einfach als Stilmittel so gehalten hat, dass Kleid offen zu lassen, damit man die schlanke Figur der Frau sieht und es nicht aussieht, als sitze sie da im Kleidersack. Normalerweise bei Wandmalereien wird die Kleidung ja schon richtig durchsichtig dargestellt, aber das finde ich jetzt auch ein Phänomen (ich werde auch nochmal professionellen Rat dazu einholen, aber ich habe letztens noch mit meiner Freundin eine altägyptisches Modebuch durch alle Epochen gewälzt und ein derart offenes Kleid gab es da nicht).


    Das Kleid auf dem Bild ist eigentlich Standart Neues Reich, mit gefältelten Armen und Knoten unter der Brust.


    Im Alten Reich gab es diese ganz engen Trägerkleider, die nur bis unter die Brust gingen (die weiblichen Götter werden z. B. durch alle Epochen immer mit diesen Kleidern dargestellt), dann gab es Kleider, die eine Brust freiließen, und unter der freien Brust geknotet wurden.


    Ich weiß nicht, ob diese Darstellung vielleicht was damit zu tun hat, dass es sich um eine rituelle Grab-Darstellung des Senetspiels handelt, bei der der Verstorbene eine Partie spielen musste, aber m. E. ist es wirklich ein künstlerischer Kniff, um die sitzende Figur graziler darzustellen. :gruebel

    Nightflower : Ich glaube auch nicht, dass Kamara nirgendwo zugehören will. Es ist nur so, dass sie die für sie kompatiblen Menschen und Lebensumstände noch sucht (und ja selber noch nicht sagen kann wie sie aussehen, nur wie sie eben nicht aussehen sollen, das weiß sie halt).


    Und natürlich würde sie die Liebe eines Einzelnen verlieren, wenn sie ihren eigenen Weg geht. Aber es gibt ja mehrere Arten von Liebe; sie kann das Leben lieben, ihre Freunde, ihre Eltern, Kinder. Es ist ja nicht so, dass die Liebe eines Mannes oder eine Beziehung die einzige Daseinsberechtigung im Leben einer Frau darstellen muss oder ihr ohne das zwangsläufig irgendetwas fehlen muss.
    Es ist halt eine Lebenseinstellung, die eigentlich nichts Ungewöhnliches ist.
    Eine ähnliche Einstellung haben z. B. auch Nonnen, wenn sie sich für ein Leben im Kloster entscheiden. Nur dass sich sie der Religion verschreiben, während Kamara sich ihrer Freiheit verschrieben hat und ansonsten auch noch ein Teenager auf der Suche nach sich selbst ist (zugegebenermaßen ein ungewöhnlich durchsetzungsfähiger und selbstbewusster Teenager). :-)


    Sabine : Tja, wahrscheinlich ist der durchschnittliche Pharao nicht so mit seinem heiligen Plunder umgesprungen. :lache Dafür war er eben zu heilig. Aber was war geschichtlich gesehen dem guten Ramses denn schon heilig?
    Beim Bauen wurde, weil eher Quantität als Qualität zählte, mal eben von erhabenen Reliefs auf Flachreliefs gewechselt, die Schlacht von Kadesch (eigentlich ein eher peinliches Patt, weil er so dämlich war, zwei Spionen der Gegenseite zu glauben), als hochtrabender Sieg dargestellt, und die Anzahl der beteiligten Soldaten aus Propagandegründen verfünffacht.
    Im Endeffekt war er auch ein Mensch, und man sollte sich von den erhabenen Darstellungen der Pharaonen nicht täuschen lassen. Er wird mit Sicherheit auch nicht weniger schrullig gewesen sein, als viele andere Könige aus Frankreich, England oder auch ein Nero, der einfach besser dokumentiert ist.
    Ich halte es alles andere also für unmöglich, dass auch ein Pharao einen für seine Zeit blasphemischen Humor besaß. :wippe


    Bin gespannt, ob es dich noch "packt", ich weiß von einigen Leuten, dass es bei denen ab einer bestimmten Stelle damit losging, die ich aber hier nicht vorgreifen will. ;-)


    Aber ähhh ... was meinst du mit der Erwähnung von einem deiner Ägyptenromane auf Seite 19 (des Buches?) :nichtskapiert


    Merit regt sich im Grunde genommen weniger grundsätzlich über die entblösten Schenkel auf. Sie hat zuerst tatsächlich Angst, dass Kamara von einer Schlange gebissen wurde und ist eher entsetzt darüber, wie undamenhaft Kamara sich benimmt (Kleid bis zu den Schenkeln hochraffen). Die Ägypter mochten es zwar durchsichtig, aber die Frauenkleider bedeckten doch in der Regel die Schenkel und gingen bis zum Knöchel, und es gab schon Vorstellungen, was man in welcher Sitation durfte und was nicht. Und als adelige Frau wie ein Trampel schreiend durchs Haus laufen und dabei das Kleid bis zu den Schenkeln hochziehen, gehörte wahrscheinlich eher nicht dazu. :rofl :chen

    Nightflower : Aber nur weil sie alleine dasteht, das zu tun, was alle eben tun, entspricht nicht Kamaras innerer Überzeugung ... sie ist ohnehin nicht so der Herdentyp und sieht sich da glaube ich eher als Individum, das für sich beschlossen hat, dass man ihr nicht vorschreiben kann, so zu leben, wie andere es eben für richtig halten, sondern sie hat ihren eigenen Kopf: "Ihr dürft leben, wie ihr es wollt, aber lasst mich dafür gefälligst leben, wie ich es will." :fetch :grin

    Lumos : Die Tageszeitenbezeichnungen resultieren aus der altägyptischen Mythologie. Man glaubte, dass Re (die Sonne) jeden Morgen von der Himmelsgöttin Nut aus ihrem Schoß geboren wurde und am Abend wieder von ihrem Mund verschlungen. Die Nacht war die gefährlichste Zeit, denn da musste Re in der Nachtbarke durch die Hallen der Unterwelt fahren und Gefahren überstehen. Für jede Nachtstunde gab es eine andere Halle mit anderen Gefahren.


    Tja, ich kann auch nie sagen, welcher Band mir jetzt besser gefällt, weil beide einfach doch auch vom Aufbau ganz unterschiedlich sind. Die Amazonentochter ist sehr breit und episch, das Vermächtnis der Amazonen sehr rasant und actionreich mit noch einer Prise mehr Humor.
    Das war auch teilweise bewusst so von mir gehalten, weil es meistens in die Hose geht, wenn man ein liebgewonnenes Buch "wiederholen" will, heißt man merkt einfach, dass es ein schwacher Abglanz des Ursprungswerkes ist.
    Deshalb wollte ich eine Buch, dass Liebgewonnenes wieder zurück brachte, aber auf seine eigene Art und Weise. :-)


    spike : Ja, die Schlacht. Ich gebe zu, ich bin etwas Schlachten geschädigt. Ich habe letztens zwei Werke gelesen, in denen die finale Schlacht dann fast ein Drittel des Buches einnahm, mit wirklich allem: Wer trug was, welche Flanke fiel wo wann warum und wie ein, welcher Turm fiel als erstes durch welches Geschoss, wie sah das aus und fiel er nach Osten oder Westen, wie sah die Standarte aus, woraus bestand sie, weshalb ... etc.
    Da dachte ich dann immer: So genau will ich es eigentlich nicht wissen. ;-) Ich wollte die Schlacht einfach nicht zu dominant im Buch haben.
    Zudem war es ja auch eher eine bescheidene Taktikschlacht, denn eine wirkliche Schlacht von epischen Ausmaßen (wie z. B. in Troja), auch das sollte damit rübergebracht werden.


    Der Hori kann einem schon leid tun, das stimmt. Andererseits könnte man ja auch ganz spitzfindig behaupten, dass ihm das alles erspart geblieben wäre, wenn er in seinem jugendlichen Übermut auf Kamara gehört hätte, als sie ihm klarzumachen versuchte, dass sie nicht zur Ehe taugt, anstatt über ihre Wünsche hinwegzusehen und sie zu zwingen.
    Vielleicht hat Kay ihm da ausnahmsweise wirklich einen Freundschaftsdienst erwiesen, als er sagte, sie hat was raubtierhaftes, und er möchte nicht wissen, was aus ihr wird, wenn das Raubtier sein Milchgebiss verloren hat.
    Vielleicht ist Kamara einfach wirklich zu frei und wild, um in eine Ehe gepresst zu werden, die sie doch einfach nur als Käfig empfindet.


    Ich freu mich auf jeden Fall, dass euch das Buch auch wieder gefallen hat!!! :knuddel1

    Nightflower : GOLDKRANZ!!! :-) Das ist eine super Wortkreation für das protzige Teil. :lache


    Ja, wie gesagt, Pharao war sowohl der offizielle Königstitel im Neuen Reich als auch eine persönliche Anrede, die man wie einen vertrauten Vornamen gebrauchte.


    Ja, bestimmt wäre Hori keine schlechte Wahl als Ehemann gewesen - aber Kamara will einfach nicht heiraten, sie will keinen Ehemann. Für ihr Verständnis ist es weder ein verpflichtendes noch begehrenswertes Lebensmodell in einer Zweierbeziehung mit einem Mann zu leben. Sie stellt sich etwas anderes für ihr Leben vor und will einfach, dass Hori und alle anderen ihren Wunsch respektieren. Deshalb ist sie ja so "angestunken". ;-)


    Ansonsten *hüstel* hast du ja schon ein wenig Fähigkeiten, dem Orakel von Delphi Konkurrenz zu machen mit einigen Prognosen. :respekt