Beiträge von BirgitF

    @sapperlot: Ja, der Schreibstil ist etwas rasanter und schließt an die Leichtigkeit des Ägypten-Teils des letzten Romanes an, passt wie ich finde aber auch gut zu Kamaras etwas "rasanterem" und "frischem" Charakter.


    Wie weit Kamara gehen durfte, das habe ich auch immer wieder überlegt.
    Doch eine Amazone mit ihrer Einstellung an sich ist ja schon ein ziemliches Extrem, kann man da von geltenden Normen sprechen? Gut, Kamara ist in Ägypten aufgewachsen, aber doch mit entsprechender Erziehung und den Geschichten, die ihre Mutter ihr erzählt hat. Zu dieser Grundlage kam für mich noch ein nicht zu unterschätzendes Detail. Sie ist ein verwöhntes Gör reicher Eltern, beinahe ein Einzelkind und hat wenn man es mal genau betrachtet, keinerlei Grenzerfahrungen gemacht in ihrem bisherigen Leben.
    Selbst als Kind hat sie auf Pharaos Schoß gesessen, so dass die höchste Instanz, die ihr Einhalt gebieten könnte oder Grenzen setzen der lebende Gott selbst, von ihr eher als der nette Großpapa erfahren wird.
    Heute würde man vielleicht sagen - Kamara ist das zweifelhafte Produkt einer vollkommen antiautoriätren Erziehung, der man jetzt auf einmal Grenzen setzen will, wo es eigentlich schon zu spät ist. Da kann es ja nur knallen! ;-)

    Bouquineur : Na ja, Platon bzw. Sokrates brachten (ca. 400 v. Ch) im ganzen gemäßigtere Einstellungen vor allem zur ausschweifenden Sexualität mit sich, aber eine grundlegende Änderung dürfte erst ein grundsätzlich anderes moralisches Denken mit sich gebracht haben (Christentum z. B.) Allerdings ist auch heute noch ein sehr patriarchales Rollenbild in Griechenland vorherrschend. Natürlich nicht mehr so extrem, dass Frauen in Häuser eingeschlossen werden, aber der Mann als Zentrum der Familie, die Frau, die sich seinen Wünschen unterwirft.

    Lumos : Die meisten Hetären kamen übrigens nicht zu so einem hohen Ansehen. Es ist nur so, dass uns natürlich fast nur die Namen der berühmten und reichen Hetären bekannt sind. Und selbst die verarmten oftmals im Alter, verfielen dem Alkohol etc.
    Dass die Männer sich lieber ihnen als den Ehefrauen zuwandten, ist psychologisch eigentlich klar. Die Ehefrauen besaß man, sie stellten keinen Anreiz mehr dar. Um Hetären musste man kämpfen, es gab immer Nebenbuhler. :schlaeger


    Ja, Griechenland ist schon verdreht. Tatsächlich war die homosexuelle Liebe zwischen Männer nicht gestattet. Nur zwischen Knaben und Männern.


    Ich denke der Eindruck der stärkeren Körperlicherliebelastigkeit (Gott, was für eine Wortkreation :yikes ) kommt daher, dass einmal Kamara trotz ihrer Unberührtheit kaum die seelische Unschuld besitzt, wie ihre Mutter. Ihr erstes Mal ist ihr weder so wichtig, noch macht sie sich großartige Gedanken darum.
    Dann kommen natürlich die fatalen Dreicksbeziehungen dazu: Amphion will Eneas, Eneas will Kamara, Kamara will einfach nur weg :help ... und dann natürlich noch die Handlung bei Jocasta ... da geht es ganz offen um Geld und käufliche Liebe, und wieder die fatalen Liebesverstrickungen ... Hori hat Jocasta, Eneas will Jocasta, Jocasta will Kamara, Kamara will Hori, und Nike will Eneas ... tja da bleiben sexuelle Spannungen nicht aus, wenn man auch noch auf Gedeih und Verderb aneinander geklettet durch die Lande ziehen muss. :lache


    Bouquineur : Es ist übrigens auch ganz bezeichnend, dass gerade ihre Offenheit und Schamlosigkeit die Hetären berühmt machte (die eigene Ehefrau hielt man unter Verschluss und zwang sie in eine verklemmte Tugendhaftigkeit).
    Im Gegenzug erfuhren die Hetären für ihre Schamlosigkeit oftmals extreme Verehrung und wurden von ihren Verehrern beschenkt (meistens bis sie zu alt waren, um noch zu verzaubern). Die Männer suchten bei ihnen tatsächlich die Illusion der "heiligen Hure".

    Tereza : Danke fürs Kompliment :-) ... Humor ist mir eigentlich sehr wichtig, da das Leben immer irgendwie eine Mischung aus Humor und Tragik ist, wie ich finde.
    Das Schlimme in der Komik zwischen Nike und Kamara ist tatsächlich, dass sich die Frauen auch noch gegenseitig in den Rücken fallen. Das ist es ja, was Kamara so gegen Nike aufbringt und was sie einfach nicht versteht.


    Bouquineur : Ja, dachte ich auch gerade ... da war bestimmt mal wieder der gute alte Freud im Spiel. :lache


    Ansonsten ist Kamara übrigens von mir als vereinfachte und leserfreundliche Form des altägyptischen Namens Karomara abgeleitet worden. (Name der großen königlichen Gemahlin des Pharao Oserkon). :anbet

    Bouquineur : Frauen wurde einfach absolut keine Bildung zuteil, sie wurden vom öffentlichen Leben einfach ausgeschlossen. Sie kannten es einfach nicht anders, und die wenigsten von ihnen werden Ambitionen zu eigenen Gedankengängen entwickelt haben, um ihr Rollenbild in Frage zu stellen. Ihr Geist bekam im Laufe ihres Lebens wenig zu denken, so dass er eigene Philosophien, Ansichten und Grundsätze hätte entwickeln können.


    Und tatsächlich kamen wohl nur wenige Männer auf die Idee, dass man sich mit seiner Ehefrau auch unterhalten konnte (denn genau das konnte man in der Regel nicht,weil sie einfach nichts zu sagen hatte). Sie erlebte nichts, lernte nichts, dachte wenig. Ihre Welt waren Kinder und Haushalt, und wahrscheinlich noch ein wenig Religion. Sie wusste nicht, wie ihr Mann außerhalb des Hauses lebte, und der Mann selbst nahm auch wenig Anteil an den internen Dingen des Haushalts. Eine Ehe war eher eine wirtschftliche Gemeinschaft mit innerhäuslicher und außerhäuslicher Aufgabeneinteilung, in der es dann auch nur geringe Schnittmengen gab. Man funktionierte zusammen, eine eine tiefergehende Berührung fand weniger statt. Zudem auch im antiken Griechenland die Überzeugung vorherrschte, wahre Liebe, Kameradschaft, Verständnis, Freundschaft und emotionale Bindung könnte es nur zwischen Männern geben.
    Aus dem Konstrukt der Knabenliebe (junger Schüler und älterer Lehrer) erwuchs nach dem Verständnis der alten Griechen eine spätere tiefe Bindung und Freundschaft zwischen den erwachsenen Männern.


    Willkommen in der Wiege unserer Kultur. :chen

    Lumos : Ich habe ja vorgewarnt, dass es vielleicht nicht so einfach sein würde aufzuhören, wenn man mal angefangen hat. :lache


    Tja, Kamara ist lernfähig. Nach ein paar deftigen Ohrfeigen, einem gescheiterten (allerdings auch etwas blödem) Fluchtversuch :pille und einer unangenehmen Erfahrung mit der Salbe der Tugend merkt sie einfach, dass sie mit Geradlinigkeit nicht so wirklich weiter kommt. Das unterscheidet sie, wie ich finde, auch stark von Selina. Das ist ja das, was Pairy am Anfang bei Selina in Ägypten immer an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat. Sie wollte ja eigentlich nichts Böses, hat aber ständig Chaos verursacht, weil sie sich einfach nicht verstellen kann und vollkommen geradlinig drauf los prescht ... mit dem Kopf durch die Wand (oder auch oftmals gegen die Wand) :bonk :grin


    Ich wollte unbedingt im 2. Teil nochmal einen Abstecher nach Mykene ermöglichen, da das ja im ersten Teil dramaturgisch nicht möglich war.
    Die "Wiege der Demokratie" ist was das Frauenbild angeht, so ziemlich das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Schlimm deshalb, weil die alten Griechen sich auch noch philosophische Gründe dafür gesucht haben, weshalb Frauen wegzusperren, unmündig, rechtelos und geistig minderbemittelt seien. Das ist jetzt mal krass ausgedrückt, aber genau darauf läuft es eigentlich hinaus. Für Frauen gab es da nur einen Ort ... das Haus des Vaters, Bruders oder Gatten, und zwar vollkommen von den Augen anderer Männer abgeschirmt. Als Frau webte man so den lieben langen Tag vor sich hin (das war so ziemlich das einzige, was eine griechische Frau können musste, bis auf natürlich Kinder bekommen und versorgen) :abwasch :buegeln :wischen
    Zumindest wenn man als anständige Frau gelten wollte. :gehbuegeln

    spike und Lumos: Hach, da habt ihr ja tatsächlich Mitleid mit mir nägelkauender Person gehabt ... tatsächlich trottele ich gerade so an meinen Rechner und finde euch schon im Thread verewigt :kiss


    Ja, Nike würde jede auch nur leidlich emanzipierte Frau ins Irrenhaus bringen können mit ihren Einstellungen und Überzeugungen. :rofl


    Der Titel des Königs "Pharao" leitet sich vom altägyptischen Wort per-ao (Großes Haus) ab. Dies war sowohl ein zeremonieller als auch ein vertrauter Titel. In der Übersetzungen eines alter ägyptischen Liedes heißt es z. B. auch " ... seht, wie er tanzt, seht wie er lacht, und Pharao singt als Obersänger ... "
    Für die Menschen war der Titel nicht nur eine Bezeichnung wie "der König", sondern vom Pharao hing das ganze Erblühen des Landes sowie ihr Schicksal ab, er war nicht nur ein Gott, sondern auch ihr Beschützer, der jedes Übel von ihnen abwendete. Die emotional empfundene Bindung an den Pharao war somit sehr eng.
    Wenn man den Artikel weglässt und einfach nur von "Pharao" spricht, so ist es eine Geste der innigen Vertrautheit und Verbundenheit, die zum Herrscher empfunden (dafür musste man ihn nicht wirklich kennen ... allein zu wissen, dass man in den Kreislauf des Lebens eingebunden war, und damit ein Teil des Großen Ganzen, das Pharao zusammen hielt, genügte bereits). Daher auch die Bedeutung seines Titels "Großes Haus" ... ein großes Haus, in dem alle Schutz und einen Platz hatten.


    Lumos : Kamara wollte ich auf jeden Fall anders haben, als ihre Mutter, auf keinen Fall wollte ich eine Selina-Kopie oder eine neue Protagonistin, die in Selinas Schatten steht, weil ihr übermächtiger Eindruck sie überdeckt. Kamara ... na ja, wie soll ich sagen ... man kann sie einfach nicht übersehen oder überhören. :teufel

    Hallo Tinchen ... Willkommen an Bord :wave


    @all: *hüstel* ... auch auf die Gefahr hin, dass es lästig wird ... aber ich setz den Thread hier auch nochmal rein, weil er eigentlich auch direkt die Amazonentochter-Leser betrifft und ich davon ausgehe, dass wer hier mitmacht, auch die Amazonentochter gelesen hat.


    Also ... auf meiner Homepage gibt es etwas zu gewinnen. Eine kleine Danke-Schön-Aktion für Amazonentreue.


    Was, Warum, Wie, Wann und Überhaupt :rolleyes - das findet ihr im Thread meiner HP.


    Auf jeden Fall gibt es etwas zu gewinnen, was ihr noch nicht haben könnt.
    Also haut in die Tasten und macht mit bei der Aktion "Amazonen suchen ein zu Hause" :chen


    http://birgit-fiolka.de/index.php?option=com_content&task=view&id=26&Itemid=41

    Liebe Buechereulen,


    für mich gibt es einen Grund zu Feiern, und deshalb veranstalte ich über meine Homepage eine kleine Danke-Schön-Verlosung.


    Warum, Was und Wieso ... und Wie überhaupt ... das alles steht im Blog meiner HP im aktuellen Eintrag. :-)


    Ich würde mich über eine rege Beteiligung freuen ... schaut doch einfach mal in meinem Blog vorbei:


    http://birgit-fiolka.de/index.php?option=com_content&task=view&id=26&Itemid=41


    Zu gewinnen gibt es auf jeden Fall etwas, das ihr noch nicht haben könnt! :chen


    Liebe Grüße
    Birgit