Beiträge von BirgitF

    Danai : Ich will ja nicht unken und mich selbst behuddeln, aber ich lese meine Version des trojanischen Krieges auch lieber, als die Ilias. Aber ich bin eh kein begeisterter Leser von Klassikern. Ich lese sie für die Recherche und um etwas über Stile der Epochen zu lernen. Kurz gesagt, ich mag Geschichte und ich mag es auch etwas über Geschichte zu lernen. Aber ich nehm sie mir lieber vor und transportiere sie dann leicht verständlich in unsere Zeit. :-]


    Ja, die Helena - vielleicht ist sie einfach zu schön und zu jung, um eine gewisse moralische Reife zu entwickeln. Wenn ohnehin jeder vor ihr in die Knie geht und sie mit einem einzigen trozigen "Ich will aber" ohne jeglichen Kraftaufwand alles durchsetzen kann, weshalb sollte sie dann ihren Kopf bemühen (viel zu anstrengend :gruebel ), um Entwicklung zu durchlaufen und damit moralisch und geistig zu reifen. Auch der Mensch ist nur ein intelligentes Säugetier, das sich nicht selten instinktiv den bequemsten und leichtesten Weg aussucht. Und Schönheit macht bekanntlich nicht alles aber doch vieles einfacher im Leben. :unschuld

    Lipperin : Die Szene im Pferdestall ist natürlich von mir erfunden, aber immerhin kann ich dir versprechen, dass es von Ramses auch wieder im "Vermächtnis der Amazonen" zu lesen gibt. ;-) Ich mochte ihn auch sehr und war unglaublich verwundert, welche Eigendynamik er auf einmal während des Schreibens entwickelt hat. Irgendwie hat er sich wirklich beim Schreiben verselbstständigt, so stark ist seine Persönlichkeit und Ausstrahlung geworden. :-)


    Anchti - sie lebe ewig! :anbet
    Schön, dass du so eifrig und fleißig bei der Leserunde dabei warst ... ich hoffe auf ein Wiedersehen im Vermächtnis der Amazonen. :grin


    Maharet : Ich glaube Palla hat eine sehr schizophrene Persönlichkeit entwickelt - einerseits hat sie sich immer wieder an Männer gehängt, diese dann für einen noch mächtigeren Mann ausgetauscht, aber immer mit den Ambitionen, diesen auch wieder zu übertrumpfen und die alleinige Macht zu bekommen. Egal mit wem - Palla und die Männer ... das wäre wohl nie gut gegangen. Ihre Abneigung gegen Männer blieb bestehen, auch wenn sie sich an sie gehängt und sie für ihre Zwecke ausgenutzt hat. :fechten


    Ich hoffe, dass die Amazonen auch deine Mama erfreuen werden und freue mich auch auf jede weitere Leserunde, die ich als Autorin und auch als Leserin hier noch begleiten werde. :-)

    Maharet : Danke :kiss ... ich freue mich, dass ich mein Sammelsurium an Infos hier einfach auch mal loswerde :-]


    Nightflower : Wobei es natürlich auch typische Frauenstrafen gab. Ehebrecherinnen schnitt man gerne mal die Nase ab. Allerdings konnten sich Frauen ebenso scheiden lassen wie Männer, Kinder konnten der Mutter zugesprochen werden, und wenn die Schuldfrage beim Mann lag, konnte die Frau einen Teil seines Vermögens erhalten.
    Also schon ein enormer Unterschied zu den meisten anderen zeitgenössischen Kulturen.
    Und Frauen durften tatsächlich Ämter ausführen, Priesterinnen, Tänzerinnen sein bzw. einer bezahlten Arbeit nachgehen.


    Man muss trotzdem im Hinterkopf behalten, dass alles seine Grenzen hatte. Die Frau wurde z. B. im Grab des Mannes beigesetzt, er blieb das Oberhaupt und der Patriarch der Familie (allerdings wurde in Weisungen von Gelehrten angeraten "Kontrolliere deine Frau nicht in deinem Haus, wenn sie ihre Arbeit gut verrichtet und behandle sie gut, kleide ihren Körper und fülle ihren Bauch, denn sie ist ihrem Herrn ein erträgliches Feld).

    Lipperin : Benti ist und bleibt einfach ein verwöhnter Höfling und Intellektueller. Wie sagte Kleite so schön: "Er ist zu nichts zu gebrauchen, noch nicht mal als Knecht, findet hässliche Holzpferde schön aus denen Mykener kriechen und schläft in der Sonne ein ... aber irgendwie habe ich mich an ihn gewöhnt, wie an ein gutes Pferd." :grin


    Es wäre eigentlich wirklich nicht nötig gewesen, Hentmira im Personenregister als Siptahs Geliebte aufzuzeichnen. Gemahlin Pairys hätte ja genügt - ich schreib es mir für die Zukunft hinter die Ohren, dass ich Dinge, die nicht unbedingt aufgeführt werden müssen, nicht aufführe (ich bin da immer so korrekt und vielleicht dadurch manchmal überbeflissen).


    Die Ehe hatte in Ägypten auch nicht wirklich einen hohen religiösen Stellenwert, sondern diente eher der praktischen Gründung einer Familie. In diesem Sinne ist es höchstwahrscheinlich (zumindest ist darüber nichts wirklich aussagekräftiges bekannt), dass Mädchen auch nicht unbedingt als Jungfrauen in eine Ehe gingen. Und natürlich war ein Mädchen, das in der Gunst des Pharao stand bzw. gestanden hatte für einen Mann eine gute Partie - sozusagen ein Karrieresprungbrett, wenn der Kontakt zum Palast durch das Mädchen bestand.


    Ja, zumindest die Höflinge sehen Selina eher als einen willkommenen Skandal und hoffen auf unterhaltsame Zwischenfälle. So ein Leben am Hof ist einfach kein Zuckerschlecken ... alle maßlos dekadent und nur auf Party und Entertainment aus, weil sie sich langweilen!!! :fete Kein Wunder, dass selbst der Pharao seinen Frust im Wein ertränkt. ;-)
    Ich kann mir gut vorstellen, dass Ramses wirklich eine starke aber auch humorvolle Persönlichkeit war.


    Überliefert ist von Ramses übrigens ein Schriftwechsel, in dem er Hattusili mitteilt, dass Sauskanu schwanger ist. Ganz selbstverständlich schreibt er seinem "Bruder", dass dann ja der gemeinsame Sohn von ihm und Sauskanu Herrscher über Hatti werden könnte. Der Mann hatte anscheinend durchaus ein enormes Ego und Humor :pille Ein weiterer Brief von Ramses an Hattusili ist überliefert - der anscheinend in medizinischen Fragen nicht gebildete Hattusili hat Ramses um Hilfe durch einen ägyptischen Arzt für seine Schwester gebeten, weil diese nicht schwanger wird.
    Ramses Antwort: "Deine Schwester, meine Majestät kennt sie, über 60 Jahre ist sie alt, und auch der beste Arzt kann ihr nicht zu einem Kind verhelfen. Mögen die Götter es einrichten!" :chen


    Tja, der gute Pairy - in der Fremde war Selinas unkonventionelle Art spannend, aber jetzt in Ägypten hat er einen Stock im Popo und Angst um seinen Ruf. Da muss er auch noch einiges lernen. :teufel


    Puduhepa hat wenigstens noch im Glauben daran gehandelt, dass sie etwas Gutes tut und nur eine normale Ordnung wiederherstellt.
    Palla sieht sich einfach nur als die Spitze der Nahrungskette und so ziemlich alles und jeden als potentielle Beute. :monster


    Nightflower : Wobei die Priesterinnen ja längst verlernt hatten, mit eigenständiger Macht bzw. Verantwortung umzugehen. Alles was sie taten, war ja eher eine Farce. Das wär ja auch niemals gut gegangen. :help

    Christine : Das mit den Katzen war sozusagen ein Insider aus einem späteren Thread zum Buch, in dem Katerina etwas bzgl. Katzen geschrieben hatte. ;-)


    Bzgl. der sich entwickelnden Liebesgeschichte zwischen Pairy und Selina: Ich hatte auch lange überlegt und fand dann diese Art einfach irgendwie spannend - dieses einerseits kratzbürstige von Selina und andererseits arrogante von Pairy, und dass trotz beidseitiger Anziehung erstmal kulturelle und emotionale Grenzen überwunden werden mussten. So ein paar Reibereien machen den Beginn einer Beziehung doch irgendwie interessant, wie ich finde. :lache


    Ja, also die Ägypter waren da schon großzügig was die Ehen ihres Pharao anging. Es konnte mehrere große königliche Gemahlinnen geben (das waren dann meist alles Hauptgemahlinnen aus der königlichen Familie selbst, Töchter, Schwestern, Abkömmlinge göttlichen Blutes), königliche Gemahlinnen konnten auch Prinzessinen fremder Länder sein, dann der Harem (alles was zwar von der Abstammung nicht passend war, aber doch irgendwie interessant ... wobei es wohl tatsächlich auch Ägypterinnen von Adel dort gab ... zudem ein Harem auch in Ägypten ein wirtschaftliches Unternehmen war und nicht nur der Lust des Pharao diente). Die Supergemahlin :putzen trug dann (zumindest zur Ramessidenzeit ... solche Dinge variierten in den verschiedenen Dynastien) noch den Titel der Gottesgemahlin (diesen Titel trug übrigens auch Lieblingsfrau Nefertari).
    Solche extremen Sitten (ehelichen von Töchtern, Schwestern) waren übrigens allein dem Pharao vorbehalten.
    Unter dem Volk heiratete man nicht unter Geschwistern oder Väter ihre Töchter. Mehrere Ehefrauen waren zwar möglich, viele Ägypter (auch adelige) gaben sich jedoch mit einer Ehefrau zufrieden. Die Stellung der Frau in Ägypten war zwar nicht das, was man emanzipiert nennen würde, doch im Vergleich zu anderen Ländern dieser Zeit doch relativ frei und geachtet.

    Zitat

    Original von Nightflower
    jaja das schon, aber ich hab auch das Gefühl, dass sie damit einen Teil ihrer selbst hergibt und das wiederum find ich überhaupt nicht schön!


    Wenn das so ist, dann müssen Sie natürlich auf jeden Fall beizeiten "Das Vermächtnis der Amazonen lesen", um Ihr aufgewühltes Gemüt zu beruhigen, meine Dame :schnellweg

    Zitat

    Original von Katerina


    Ah, interessant! Ich komme ja eher aus der anderen Richtung und bin eher die Charakter-Tante.


    Also Charaktertante bin ich auch - vor allem will ich besondere, exzentrische, um die Ecken denkende, seltsame und zerrissen bis schwierige Charaktere in meinen Büchern mit dabei haben :teufel - aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Zumal ich jetzt bei deiner Kosakenbraut auch nicht den Eindruck hatte, du würdest die Szenen zäh ausdehnen und eher einen straffen Handlungsbogen spannen (was mir auch furchtbar gut gefiel!!!) :-]


    Das Buch ist übrigens nach Selina "Amazonentochter" benannt worden ... du darfst also noch rätseln, was es wird ... nur eines kann ich verraten ... keine Katze! :chen

    Nightflower : Ich bin ja schon seit jeher der Ansicht, dass die PCs dieser Welt sich gegen mich verschworen haben, um die Weltherrschaft anzutreten ... ich weiß zwar noch nicht, wie das ablaufen soll, aber ich komme noch dahinter!!! :gruebel :[


    Katerina : Na ja, vielleicht hätte ich lieber "Überzeugungskraft einer Katze" ... "oder Manipulationsgewissheit" schreiben sollen ... aber das wäre stilistisch nicht so schön gewesen. :rofl


    Und du bist in der gleichen Stadt geboren, wie meine Mutter (stelle ich gerade fest) :-)

    Einen Anhang finde ich immer wichtig und wird es auch in jedem historischen Roman von mir geben.
    Mir ist in der Regel als Leser auch völlig egal, wie viel Histoanteil und wieviel Fiktion ein Buch enthält, solange es ein gutes Buch ist und eine gute Geschichte - aber ich mag es einfach, wenn ich danach aufgeklärt werde und mir ein grobes Bild über den historischen Gehalt machen kann. :-)

    Die "Betrunkener-Ramses im Garten-Szene" ist auch auf Lesungen immer wieder beliebt. :lache


    Selbst beim Schreiben hatte ich irgendwie das Gefühl der Erleichterung, als ich Troja hinter mir lassen konnte und mich auf den Weg nach Ägypten machten konnte. Troja hat für Selina und ihr Volk einfach viel Leid bedeutet, da war ich irgendwann froh, es hinter mir lassen zu können. :winkt

    Danai : Passiert mir auch ständig, mit dem SQL-Server. Ich kopier mir sicherheitshalber mein Geschreibsel zuerst einmal in den Zwischenspeicher, bevor ich auf "Antwort erstellen" gehe. Dann kann ich es immer wieder einfügen und neu abschicken, wenn ich vom SQL-Server gefeuert werde. :pc

    Agamemnon wurde bei seiner Heimkehr von seiner Frau und deren Liebhaber umgebracht weil er die gemeinsame Tochter Iphigenie geopfert hatte.


    Da musste ich auch beim Schreiben so richtig schmunzeln - Tudjahlija hat sich vergeblich zum Affen gemacht, um Gold zu bekommen und sein Vater kommt, checkt sich kurz mit Ramses ab, die beiden sind sich sympathisch, und auf einmal gehen die Türen zu beiden Seiten auf. :lache

    Also eigentlich war das Personenverzeichnis am Anfang des Buches von mir sogar noch in "Historische Personen", "Mythologische Personen" und "Fiktive Personen" eingeteilt.
    Das hat der Verlag leider nicht übernommen - jetzt sehe ich wieder, dass es keine schlechte Idee von mir war, diese Einteilung vorzunehmen. :rolleyes


    Nicht alle Personen sind historisch. Ramses, Bentanta, Meritamun, Hattusili, Sauskanu, Puduhepa, Tudhalija ... dies sind alles historische Personen.


    Benti und Pairy, eigentlich meine Hauptpersonen, sind fiktiv.