Beiträge von Rattentod

    Ich kann meinen Vorpostern nur zustimmen - Manchmal ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt für ein bestimmtes Buch.


    Wenn meine Doktorarbeit ziemlich fordernd ist, habe ich zum Beispiel überhaupt keine Lust auf anstrengende Lektüre, was heißt, dass Thomas Mann und Patrick Süskind schon fast ein Jahr auf meinem SuB vor sich hinschmoren, während ich gerade total nach Schwedenkrimis und Fantasy lechze.
    Ungelesen aussortiert habe ich allerdings noch kein Buch, jedes kriegt zumindest eine Chance. Aber mein SuB ist im Vergleich zu anderen Eulen ja auch eher ein SüBchen ;-)

    Shadar : Das ist 'Das Königreich der Lüfte' von Stephen Hunt. Allerdings hat es mir nicht wirklich gut gefallen, weshalb es wohl bald seinen Platz räumen muss.


    @Mia08: Die hellgelben Bücher sind die 'Das Geheimnis der großen Schwerter'-Reihe von Tad Williams in der alten, längst vergriffenen Fischer-Taschenbuchausgabe.


    Und ja, ich mag Tad Williams' Bücher sehr :-) Der Otherland-Schuber ist allerdings woanders untergekommen, da ich die Regalhöhen immer an die Bücherhöhe angepasst habe - die typischen Heyne Broschurausgaben brauchen ein IVAR-Loch mehr als normale Taschenbucher.

    So elegant wie Bouquineurs Bücherwand ist es zwar nicht, aber gestern ist mein neues Bücherregal bei mir eingezogen :-)


    Nach dem Einsortieren aller Bücher, die anderswo in der zweiten Reihe standen, ist es auch schon fast wieder voll :wow


    Aber immerhin habe ich nun eine räumliche Begrenzung des SuBs - er passt exakt zwischen Stereoanlage und Box und so soll es auch bleiben.


    Sehr gut gefallen hat mir 'Terror' von Dan Simmons.


    Das Buch handelt von der gescheiterten Arktis-Expedition John Franklins in den Jahren 1846-1848 und vermischt die wenigen bekannten Fakten über das Leben und Sterben der Expeditionsteilnehmer mit einer Horror-Handlung. Es ist eher gemächlich geschrieben, aber meiner Meinung nach fängt die Erzählweise das schleichende Grauen, das die im Eis festsitzende Expedition nach und nach übermannt, perfekt ein.

    Ich kann nur zustimmen - Lycidas mag man entweder, oder nicht. Ich gehöre zu denen, die es mochten, aber der Erzählstil ist schon etwas gewöhnungsbedürftig und man muss sich auf ihn einlassen können.


    Trotz seiner etwas seltsamen Art des Geschichtenerzählens, Wittgenstein ist einfach der Beste :-] Fragen Sie nicht...

    'Shannara' fand ich so lala. Der Weltenansatz ist hochinteressant (Postapokalytisches Szenario, nach einem Atomkrieg wurde aus unserer heutigen Welt eine typische Fantasywelt), geht leider aber völlig in dem Herr der Ringe-Abklatsch, der die Geschichte darstellt, unter.

    Dieses Buch hier ist von einem Experten für elbische Sprachen explizit als Hommage an Tolkien geschrieben worden und hat zumindest mir sehr gut gefallen, obwohl ich bei Fantasy wirklich anspruchsvoll bin.


    Ansonsten kann ich eine klare Leseempfehlung für Tad Williams' 'Geheimnis der großen Schwerter' aussprechen - ich gehöre zu den wenigen Leuten, die die Bücher nicht langatmig fanden :grin


    Die Zwerge von Markus Heitz und die Orks von Stan Nicholls fand ich okay als Lektüre für zwischendurch, die Elfen von Bernhard Hennen habe ich nach knapp 200 Seiten abgebrochen, weil mich die Charaktere und die Geschichte einfach nicht gefesselt haben.


    Um bei der Fantasyvölker-Reihe zu bleiben: Gut gefallen hat mir hingegen 'Die Trolle' von Christoph Hardebusch, in dem Elfen mal nicht die Hochkultur darstellen und Zwerge nicht beonders gut wegkommen.

    Ich schaue mir immer gern die Bücherregale anderer Leute an, wenn ich dort zu Besuch bin. Der Inhalt des Bücherregals sagt auch immer etwas über die betreffende Person aus und es ist eine toller Aufhänger um ins Gespräch zu kommen.


    Bevor ich ein Buch aus dem Regal nehme, frage ich allerdings.

    Lust hätte ich eigentlich schon, aber der einzige Tag, an dem ich Zeit hätte, ist der Samstag.


    Und wenn man sich, wie ich, unter anderem für Fantasybücher interessiert, hat man wegen der Zusammenlegung in Halle 2 ein akutes Mangakiddie-Problem - es kann bis zu einer halben Stunde dauern, in die Halle reinzukommen...


    Deshalb bin ich mir noch nicht sicher, ob ich mir den Stress und das Gedrängele und das ständige Angerempeltwerden mit klobigen Kostümteilen wirklich geben muss.

    Was macht man, wenn man zwischen Ladenschluss im Postamt und Beginn der Vampire-Runde noch anderthalb Stunden totschlagen muss? Richtig, man geht shoppen, stellt fest, dass einen die neue Frühjahrsmode nicht sonderlich anspricht und beginnt, die Antiquariate und Mängelexemplarhandlungen abzugrasen.


    Ergebnis: SuB +6, Wunschliste -3.
    Aber immerhin habe ich nun endlich alle Wallander-Krimis vollständig.

    Ich habe den 'Schattenseher' kürzlich gelesen und bin leider nur mäßig begeistert. Der recht knappe, abgehackte Schreibstil hat mich einfach nicht richtig gefesselt und an manchen Stellen hätte mehr Ausführlichkeit dem Spannungsaufbau nur gut getan.


    Da bleibe ich doch lieber bei Harry Dresden.

    Inhalt:
    Seit genau siebenhundertsiebenundsiebzig Jahren lebt das kleine, spitzohrige Ffolk friedlich und zurückgezogen im abgeschiedenen, von Bergen umschlossenen Elderland und sammelt alles, was seine Geschichte betrifft, im Ffolksmuseum zu Aldwick. Als der junge Gelehrte Kimberon Veit seine Stelle als Kustos des Museum antritt, ahnt er noch nicht, dass das Abenteuer seines Lebens auf ihn wartet. Als eines Abends, während Kimberon gerade Besuch von zwei alten Studienfreunden hat, ein verwundeter Elb über seine Türschwelle stolpert und von einer Invasion der Dunkelelben von jenseits des Meeres berichtet, müssen der Ffolksmann und seine Gefährten sich Hals über Kopf auf die Reise begeben, um den Kaiser des Imperiums der Menschen vor der drohenden Gefahr zu warnen und seine Legionen zu mobilisieren. Doch der Feind ist ihnen schon dicht auf den Fersen...


    Über den Autor (Zitat von amazon.de):
    Helmut W. Pesch wurde 1952 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Studium der Anglistik, Kunstgeschichte und Archäologie promovierte er zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Theorie und Geschichte der Fantasy-Literatur, die mit dem Deutschen Fantasy-Preis ausgezeichnet wurde. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Köln.


    Meine Meinung:
    Mit 'Der Ring der Zeit' haben Helmut W. Pesch und Horst von Allwörden eine liebevolle, spannende Hommage an die Mutter aller Fantasyromane vorgelegt. Manches erinnert stark an Tolkien und auch einige bewusste Zitate haben mich beim Lesen zum Grinsen gebracht (Man betrachte nur den allerersten Satz der Geschichte mal etwas näher), doch gehen die Autoren auch immer wieder völlig eigene Wege. Die Charaktere sind stimmig und besitzen Eigenschaften, die sie von den üblichen Elf/Zwerg/Sonstiges-Klischees abheben. Ich glaube, das ist der erste klassische Fantasyroman, in dem mir ein Elb ohne Pfeil und Bogen vor die Augen gekommen ist. Die Sprache ist sehr bildreich und poetisch und setzt das Kopfkino augenblicklich in Gang, und die konsequente Verwendung des Lateins als alte Sprache der Menschen weckt Lust, die angestaubten Lateinkenntnisse aus der Schule mal wieder auszuprobieren. Das einzige Manko ist der für meinen Geschmack zu häufig benutzte Deus Ex Machina-Effekt, der die Helden aus jeder noch so vertrackten Situation rettet. Ansonsten kann ich den Ring der Zeit allen empfehlen, die Freude an klassischen High-Fantasy-Romanen mit Tolkien-Flair haben und mal einen Lese-Urlaub von den im Genre fast omnipräsenten auserwählten Teenagern mit Superkräften brauchen.



    Anmerkung: Dieses Buch ist ein Sammelband, der die beiden aufeinander aufbauenden Romane 'Die Ringe der Macht' und 'Die Herren der Zeit' enthält, welche zusammen die Elderland-Saga bilden.

    Ich habe irgendwo mal die Bezeichnung 'dunkelbunt' gelesen, ich glaube, das trifft es ganz gut. Ein Freund meinte mal 'Metalhippie'.
    Mit Gothic-und Mittelalterrock-Musik kann ich nicht so viel anfangen, ich mag eigentlich alles, wo langhaarige Menschen auf Instrumente einprügeln, und für ein Iron Maiden-Konzert würd ich glatt ein Date sausen lassen :-]

    Ich starte mit einem SuB von 13 ins neue Jahr. Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden, nachdem der SuB im Laufe des Jahres teilweise die 20 überschritten hatte.


    Aber da ich beim Adventsrätsel der Buchhandlung meines Vertrauens ein Bücherpaket gewonnen habe, wird der SuB wohl wieder steigen :chen

    Ich habe immer meine Top 5 des Jahres und dieses Jahr waren es ganz klar folgende Bücher:


    Papillon von Henri Charrière


    Owen Meany von John Irving


    Retribution Falls von Chris Wooding


    Terror von Dan Simmons


    Alatriste von Arturo Pérez Reverte


    Eigentlich müsste hier noch Shadowmarch von Tad Williams mit hinein, aber da es vier aufeinander aufbauende Bände sind, bekommt die Reihe von mir den Sonderpreis für Rattentods beste Serie 2011. Tut mir zwar Leid für Bernd Perplies' Magierdämmerung, aber Tad Williams ist einfach eine Klasse für sich.