Beiträge von Rattentod

    Mein Flop des Jahres war 'Die Alchemie der Unsterblichkeit' von Kerstin Pflieger.


    Ich hatte mir ein tolles Buch erhofft, aber ein hektischer, atmosphäretötender Erzählstil, größtenteils flache Charaktere und sinnloser Monster-Overkill waren einfach nichts für mich.
    Schade eigentlich, denn die Geschichte hätte eine Menge Potential gehabt.

    Mein Plätzchen!


    1. Charles Darwin: Die Fahrt der Beagle
    2. Helmut W. Pesch / Horst von Allwörden: Der Ring der Zeit
    3. Jens Lossau / Jens Schumacher: Der Elbenschlächter
    4. Stieg Larsson: Vergebung
    5. Joel Rose: Kein Rabe so schwarz
    6. Joseph Nassise: Der Schattenseher
    7. Alexandre Dumas: Zwanzig Jahre nachher
    8. Chris Wooding: The black lung captain
    9. Alan Bradley: Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel
    10. Gail Carriger: Changeless
    11. Hans G. Stelling: Der Blutrichter
    12. Alexander Adrion (Hrsg.): Mein altes Zauberbuch
    13. Sergej Lukianenko: Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel
    14. Henning Mankell: Die fünfte Frau
    15. Michael Peinkofer: Die Flamme von Pharos
    16. Arturo Pérez-Reverte: Der Club Dumas
    17. Henning Mankell: Mittsommermord
    18. Henning Mankell: Die Brandmauer
    19. Richard Laymon: Der Pfahl
    20. Karen Maitland: Der Fluch der Gaukler
    21. Lawrence Goldstone: Anatomie der Täuschung
    22. Lynn Flewelling: Casket of Souls
    23. James A. Owen: Here there be dragons
    24. George Mann: The Affinity Bridge
    25. Derek Meister: Rungholts Sünde
    26. Ben Aaronovitch: Rivers of London
    27. Brom: Der Kinderdieb
    28. Herman Melville: Moby Dick
    29. Tad Williams/Deborah Beale: Die Drachen der Tinkerfarm
    30. Frank Schätzing: Limit
    31. Charlotte Thomas: Der König der Komödianten
    32. Rick Yancey: The curse of the wendigo
    33. Patrick Süskind: Das Parfum
    34. Steven Brust: The Book of Jhereg
    35. C. W. Ceram: Götter Gräber und Gelehrte
    36. Anne Lyle: The alchemist of souls
    37. Thomas Thiemeyer: Der Atem des Teufels
    38. Isaac Asimov: Sterne wie Staub
    39. Fabrice Colin: Mary Wickford (Die goldene Gurke des Jahres 2012)
    40. Martin Cruz Smith: Gorki Park
    41. Alfred Lansing: 635 Tage im Eis
    42. Paul Stewart/Chris Riddell: Twig im Dunkelwald
    43. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit (Wiederholungstat)
    44. J. R. R. Tolkien: The Lord of the Rings (Wiederholungstat)
    45. Bernd Perplies/Christian Humberg: Schrecken über Bondigor
    46. Christopher Moore: Der törichte Engel
    47. Tony Hawks: Mit dem Kühlschrank durch Irland



    Genre-Aufschlüsselung:
    Belletristik: 1
    Sachbuch/Biographie: 5
    Fantasy/Mystery: 16
    Science Fiction: 2
    Krimi/Thriller: 9
    Horror: 3
    Historischer Roman: 5
    Kinder-/Jugendbuch: 6


    Deutsch: 37
    Englisch: 10


    Wiederholungen: 2
    Abgebrochen: 1

    Dan Simmons: Terror


    Im Frühsommer des Jahres 1845 brechen die Schiffe 'Erebus' und 'Terror' unter dem Kommando des verdienten Arktisforschers Sir John Franklin von Großbritannien auf, um die legendäre Nordwestpassage zu finden. Durch eine Fehlentscheidung des Kommandanten werden die beiden Schiffe im Packeis eingeschlossen und nach drei Jahren in der eisigen Leere des hohen Nordens beginnen die Kälte, der Skorbut und verdorbene Nahrung der Mannschaft das Leben schwer zu machen. Doch der wahre Terror beginnt, als die Expedition aus Versehen ein uraltes Grauen weckt, das in der Eiswüste lauert...


    Geschickt verwebt Dan Simmons in diesem Meisterwerk der Erzählkunst Fakten und Fiktion. Die gescheiterte Franklin-Expedition und der Verbleib der Mannschaft der beiden Schiffe war lange Zeit ein aktuelles Thema im viktorianischen England und auch zahlreichen Rettungsexpeditionen gelang es erst nach Jahren, erste Spuren der im Eis Verschollenen zu finden. Simmons' Geschichte setzt dort an, wo die Spuren in die Spekulation übergehen und macht aus dem Überlebenskampf der Franklin-Expedition einen packenden Abenteuerroman mit geschickt eingesetzten Horror-Elementen. Der Erzählstil ist eher gemächlich und in seiner Schonungslosigkeit, was blutige und unangenehme Details betrifft, der gnadenlosen Welt der eisigen Arktis angepasst, wodurch das schleichende Grauen der Eiswüste und der Polarnacht nur noch deutlicher hervortritt. Die einzelnen Kapitel sind aus der Sicht wechselnder Personen erzählt, was dem Leser tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der im Eis eingeschlossenen Seeleute bietet und die Geschichte umso plastischer wirken lässt. Ebenfalls positiv heraus sticht die gründliche Recherche, die der Autor im Vorfeld durchgeführt hat. Die Detailverliebtheit, mit der der Alltag an Bord beschrieben wird, erinnert manchmal an den König des marinehistorischen Romans Patrick O'Brian.
    Für mich eindeutig eines der Lesehighlights des Jahres 2011, das ich unbeschränkt allen Freunden historischer Seefahrergeschichten und gepflegten Grusels empfehlen kann, die nicht alle zehn Seiten eine spektakuläre Actionszene brauchen.

    Ich finde immer wieder Schnitzer in Büchern. Ob sie mich stören, ist situationsabhängig. Bei meinen Lieblingsautoren neige ich dazu, eher darüber hinweg zu sehen :-]


    Mein Lieblingsschnitzer ist allerdings der hier: In der Master and Commander-Reihe von Patrick O'Brian gibt es einen Charakter, der zwischendrin einfach den Namen wechselt - Mal heißt er James, mal heißt er William. Vielleicht heißt er auch Willam James oder James William? Ich finde den Namenswechsel eher lustig als ärgerlich, zumal in den Büchern die Hälfte der Charaktere sowieso entweder James oder William heißt.

    Ich mag Abenteuerromane und Steampunk-Geschichten ja gern, aber mit Nackenbeißern kann man mich bis auf den Mond und weiter jagen. Deshalb bin ich ziemlich zwiegespalten, ob das Buch etwas für mich sein könnte. Mit wie viel seitenlanger Matratzenakrobatik und gegenseitiger Schwärmerei müsste ich ungefähr rechnen? Ist die eigentliche Handlung nur Staffage für die große Lovestory oder ist die eigentliche Handlung auch wirklich die Haupthandlung?


    Nur zur Schmerzgrenzen-Info: 'Soulless' von Gail Carriger hat mir noch gefallen, weil dort viel angedeutet und nur wenig explizit beschrieben wurde, und die ganze Erzählweise einen leichten humorvollen Unterton hatte. Seitenlange möglichst explizite Erotikszenen die nichts zum Plot beitragen mag ich allerdings überhaupt nicht.

    Ich habe es nun doch gelesen und leider wurden meine Befürchtungen bestätigt.


    Inhalt:
    Dank seiner einzigartigen Celgas-Vorkommen und der königlichen aerostatischen Marine ist das Land Jackal seit vielen Generationen von seinen eroberungswütigen Nachbarn verschont geblieben. Doch im Inneren gärt es - die Arbeiterschaft begehrt gegen die Herrschaft des Patriziats auf. Mittendrin befinden sich die beiden Waisen Molly und Oliver, die plötzlich auf der Abschlussliste einer unbekannten Macht stehen und um ihr Leben fliehen müssen. Sie ahnen nicht, dass sie für das Schicksal der Welt von entscheidender Bedeutung sind...


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch in Erwartung einer schönen Steampunk-Geschichte in die Hand genommen und wurde zuerst auch nicht enttäuscht. Die ersten 200 Seiten haben mich mit ihren einfallsreichen Weltbeschreibungen, verschrobenen Charakteren und verrückten Erfindungen in ihren Bann gezogen und ich glaubte schon, eine echte Genre-Perle gefunden zu haben. Doch dann ließ die Geschichte immer weiter nach. Szenarien, die an sich schon eine halbe Geschichte getragen hätten, wurden in wenigen Kapiteln abgehandelt und die Handlung versank immer mehr in einem brutalen Gemetzel nach dem anderen, das von einem klischeehaften größenwahnsinnigen Evil Dark Overlord(TM) heraufbeschworen wurde, während die beiden jugendlichen auserwählten(TM) Hauptfiguren immer mehr besondere Fähigkeiten und Deus Ex Machina-Artefakte ansammelten, um oben genanntem Evil Dark Overlord(TM) ein Schnippchen zu schlagen. Dabei ging das erzähltechnische Potential so wunderbarer Figuren wie des grummeligen Tauchbootkapitäns Kommodore Black oder des schlitzohrigen Magieragenten Harry Stave leider ziemlich unter und geringere Nebencharaktere hätten genauso gut gleich ein großes Schild mit der Aufschrift 'Kanonenfutter' um den Hals tragen können. Ich hätte viel lieber die originelle Welt Jackals mit ihnen entdeckt, als hunderte von Seiten sinnloser Materialschlacht zu lesen, in der eine gewaltige Höllenmaschine die nächste jagte, bis die Geschichte schließlich unter einer Menge Blut, epischer Magie und Helden mit Superkräften begraben wurde. Leider scheint dies ein Trend zu sein, der immer mehr in der heutigen Fantasy Fuß fast. Nur machen mehr welterschütternde Magie, mehr gewaltige Artefakte und mehr Gewalt, Blut und Dämonen noch keine gute Geschichte.
    Fazit: Eine Geschichte mit interessanten Ansätzen und schönen Charakteren, deren Potential leider verschenkt wurde.

    Mir sind die amerikanischen Riesenhardcover oft zu groß, so dass ich da lieber auf das Taschenbuch warte, aber ansonsten habe ich keine bestimmten Formatvorlieben.

    Ich hatte dieses Jahr ziemlich mit meinem SuB zu kämpfen - nach dem erfolgreichen Bücherfasten hat der Jojo-Effekt voll zugeschlagen und meine derzeitigen 17 SuB-Bücher (immerhin bin ich schon so weit von den zwischendrin 22 wieder runtergekommen) liegen mir wie ein Klotz im Nacken. Es gibt ein paar Bücher, die ich dieses Jahr eigentlich unbedingt noch haben möchte, aber wenn ich auf meinen SuB schaue bekomme ich sofort wieder ein schlechtes Gewissen. Der SuB übt auf mich einfach eine Art Lesezwang aus, der mir wiederum die Lust am Lesen nimmt. Ständig dieser Gedanke 'Jetzt musst du aber lesen, sonst geht der SuB nie weg' - Nein, ein hoher SuB ist einfach nichts für mich.

    Sehr britisch, sehr böse, sehr Terry Pratchett:


    Auch auf der Scheibenwelt gibt es einen dicken, rotgekleideten Mann, der auf einem Schlitten durch die Lüfte reist und den Kindern Geschenke bringt. Doch dieses Jahr ist er verschollen und niemand anders als Gevatter Tod höchstpersönlich macht sich daran, ihn zu vertreten. Angetan mit einem Kissen unter dem Mantel und einem falschen Bart begibt sich der Sensenmann von Kamin zu Kamin und lernt dabei einiges über die Menschen, während seine Enkelin Susanne herauszufinden versucht, was mit dem echten Schneevater passiert ist...

    Und schon ist der SuB wieder nahe an der 20...


    Aber ich wollte das neue Edguy-Album unbedingt haben und um über die 20 Euro zu kommen, kamen da noch ein paar Bücher mit.
    Eigentlich hätte ich die 20 sogar wieder erreicht, aber ein Buch war so zerbeult, dass ich es reklamiere und wieder zurück schicke. Ich frage mich, was für Vollpfosten die in der Verpackungsabteilung beschäftigen, dass die Bücher so verpackt werden, dass sie während des Transports fröhlich im Paket herumrutschen können. :fetch

    Zitat

    Original von Delano
    Ich hab so meine Schwierigkeiten mit A Song of Ice and Fire.


    Mir geht es genauso. So gern ich die Bücher von George R. R. Martin mag, ich habe nach A storm of swords beschlossen, die Reihe erst zu Ende zu lesen, wenn alle Bände erschienen sind - auch wenn es noch bis 2021 dauert. Diese ewigen Verzögerungen bei den Erscheinungsterminen nerven einfach und bis das nächste Buch erscheint habe ich einen Teil der wichtigen kleinen Details aus den Vorgängerbänden und so manchen Charakter grundsätzlich wieder vergessen.