Beiträge von kissy

    Ich bin mit diesem Abschnitt noch nicht durch (aktuell S. 165) und ohne die anderen Posts gelesen zu haben, überlege ich gerade, ob ich das Buch weiterlesen möchte... Gerade ist Valerie in dem Gefängnis angekommen und

    Zitat

    Es ist alles fertig. Wir kümmern uns gleich um sie.

    Dieser Satz in Verbindung mit dem Eingangszitat der Menschenrechtscharta, Art. 5 macht mir gerade sehr Angst, vor allem da ich immer noch die Bilder der Doku "Das Guantanamo-Experiment" und auch die Fotos, an die Valerie denken muss, im Kopf habe. Vor dem Einschlafen lese ich heute sicherlich etwas anderes...


    Es ist natürlich leichter, jetzt das Buch zuzuklappen und zu sagen: "Was ich nicht kenne, gibt es nicht" und sich mit dem Thema nicht weiter zu beschäftigen. Aber dann hätte ich mich an der Leserunde nicht beteiligen brauchen, denn ich will mich damit beschäftigen! Es hat und wird immer Leute (ge)geben, die "von nichts gewusst haben" und somit alle Verantwortung von sich schieben. Dazu will ich nicht gehören! Ich finde es toll, dass es (noch?) möglich ist, Bücher mit diesem Thema zu veröffentlichen, um die Allgemeinheit wachzurütteln und zu informieren!


    Jetzt gehe ich erst einmal zum Sport zum Abreagieren...

    Zitat

    Original von AlexBerg


    Protest seitens der Autorin: S. 91 Mitte bis S. 92 oben denkt sie an ihre Töchter und zwar sehr intensiv!
    Ansonten liebe ich deinen Beitrag, er ist so mittendrin und emotional. Danke!


    Ah, habs nochmal nachgelesen. Muss wohl in all der Aufregung untergegangen sein :knuddel1
    Ich geh dann mal schlafen, damit ich morgen den nächsten Teil konzentrierter lesen kann :grin

    Jetzt habe ich ganz brav nur diesen Abschnitt zu Ende gelesen (dafür noch nicht alle posts) und versuche, meine Notizen zu lesen... Warum krakele ich auch immer so?


    Das Foto ist also jetzt doch eine Fälschung! Sehr geschickt von Valerie, so hat sie bei ihrer Aussage wenigstens nicht gelogen :grin


    Meisenberger kommt mir irgendwie komisch vor... Warum darf Marc sich um nichts kümmern? Der hätte Valerie da rausholen können... Mir gefällt nicht, wenn du auf S. 105 schreibst:

    Zitat

    Seine Stimme hatte genau jenen großväterlich besänftigenden Klang.

    Aus irgendeinem Grund interpretiere ich da böse Absichten hinein....


    Jetzt läuft es also so ab, dass jeder mal an Valerie ran darf... Erst Mayer und Archer, und dann Burroughs mal wieder? Welch eine tolle Zusammenarbeit!
    Das Lockvogel-Manöver mit Valerie musste einfach fehlschlagen... Zum ersten Mal seit Tagen darf sie raus und soll dann auch noch ihren Ex-Geliebten verraten? Man hätte sie doch sonst wahrscheinlich eh nicht gehen lassen, schließlich weiß sie schon ziemlich viel internes... Sehr interessant, wie selbstgefällig Burroughs sich auf ein cheitern des Plans vorbereitet hat. Der Mann ist in meinen Aufgen so ein Riesena****! :fetch Was nicht schlecht ist, denn er ist auch der einzige bis jetzt, der mir richtig lebendig vorkommt. Aber seine Sprüche manchmal! Vor allem das mit den Kameltreibern! Hallo, in welchem Jahrhundert lebt der Mann??? Nur weil seine Familie zufällig in einem Flugzeug saß, kann er doch nicht alle Araber über einen Kamm scheren! Dann bringt er ihn einfach vor Valeries Augen um. Achja, wer ist da eigtl, der andere Kerl, der kommentiert, das dieser Mord ihn nicht zum Reden bringen wird? Das klärt sich sicher noch...


    Hat Burroughs seinen Mitstreitern wirklich nicht erklärt, dass er Safwan ermordet hat? Wird Eric Mayer Valerie das glauben und sich für sie einsetzen? Und wieso sagt Mayer ihr, dass er sie da (also bei den Amis) rausgeholt hat, wenn sie nun doch zum Flughafen gefahren (von deutschen Polizisten) und laut Klappentext in ein osteuropäisches Gefängnis verschleppt wird? ?(


    Irgendjemand hat hier gleich auf der ersten Seite gesagt, dass Valerie nicht einmal an die Mädchen denkt. Das ist mir auch aufgefallen. Geht das alles so schnell für sie, dass sie diese Gedanken nicht zulassen kann? Allerdings kann sie ja sehr häufig an Marc denken....


    Ach ja, und wer verbreitet eigtl. Gerüchte über ihre Familie? Wer will denn warum auch ihrer Familie schaden? Wer ist der geheimnisvolle Anrufer? Was meint Burroughs damit, dass es Zeit wird, sich ihre Familie vorzunehmen? ?(


    So viele offene Fragen, da bleibt mir wohl nichts als Weiterlesen...

    Jetzt habe ich den ersten Abschnitt auch zu Ende gelesen und mir sogar einige Notizen dazu gemacht *danach kram*


    Valeries schauspielerisches Talent (die Empörung bei der Fälschung des Fotos) wird ihr wahrscheinlich kein Vertrauen einbringen. Wenn das Foto wirklich echt ist...
    Der kurze Abschnitt auf Seite 60 über die Einschränkungen der Freiheit und deren Akzeptanz in der Bevölkerung hat mich auch sehr nachdenklich gemacht. Leider ist dem ja wirklich so... Persönlich bin ich ja eher für weniger Sicherheit und mehr Freiheit... Den Gedanken, meine Fingerabdrücke auf meinem Perso zu speichern, gefällt mir zum Beispiel überhaupt nicht, auch wenn ich in nächster Zeit nicht vorhabe, meine Fingerabdrücke an Schauplätzen von Verbrechen zu hinterlassen...


    Was mir an dieser Stelle auch gefällt, ist die Theorie von Noors Mutter: Jemand will sie aus dem Weg räumen, weil sie sich in ihrer Heimat für Frauenrechte einsetzt.


    Die Macht- und Kompetenzstreitigkeiten in diesem Fall sind hier schon zu erkennen und werden sich sicher noch zuspitzen. Jeder hat hier seinen eigenen Antrieb, den Attentäter zu finden. Gut, dass wenigstens einer
    im Ermittlungsteam auch unserer Ansicht ist, dass Burroughs auf dieser Stelle falsch besetzt ist. :grin

    Was mir bis jetzt sehr gut gefällt (akueller Stand: S. 45), sind die kurzen Kapitel, was Valerie betrifft. Das geht alles so schnell, dass der Leser genau wie Valerie nicht begreift, was eigtl. los ist.


    Beklemmend ist auch, wie alltäglich alles anfängt! Sie fährt ihre Kinder zur Schule, geht ihren Tag im Kopf durch und auf einmal ist alles anders.


    Grundsätzlich mag ich solche Formulierungen wie: "Später würde sie sich fragen" oder "Wenn sie zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, dass..." nicht...


    Marc wirkt so, als würde er der Terrorismus-Anklage von Mayer glauben. Er erinnert sich an das Getuschel von Valerie und Noor und gibt sofort nach? Ich glaube eher, die beiden haben was miteinander, Valerie hat das Foto von Noor ja fast verliebt angesehen...


    Auf N24 oer N-TV hab ich mal eine Doku gesehen: Das Guantanamo-Experiment. Dort haben sie 8 Befürworter von Folter freiwillig eingesperrt und mal abgeschwächt so behandelt wie die dort Gefangenen. Sie sollten auch nur 48h durchhalten. 3 haben es geschafft, 5 haben aufgegeben, aber alle hätten am Ende alles gestanden und jeden verraten (ohnen überhaupt etwas zu wissen)...
    Schon deshalb traue ich Noors "Geständnis" nicht... Und ich habe schon ein wenig Angst um Valerie...


    Die Menschenrechtscharta-Einleitungen finde ich übrigens super gewählt!


    PS: alex : Und ich dachte, du wärst ein Mann... :grin

    Klappentext:


    Es beginnt mit einem alten Fall: Martin Zander und Anna Winkler sollen sich noch mal die Akte Noureddine Diouris vornehmen. Der Dealer marokkanischer Herkunft ist vor gut eineinhalb Jahren auf offener Straße erschossen worden, der Täter konnte nicht gefasst werden - vermutlich weil ein "Maulwurf" die Ermittlungen torpediert hat.
    Was niemand wissen kann: Noureddines jüngerer Bruder Rafi hat sich inzwischen religiösen Fanatikern angeschlossen; der Junge ist eine tickende Zeitbombe. Als die Bombe tatsächlich zündet, spielt das vor allem der Partei "Die Freiheitlichen" in die Karten. PR-Profi Moritz Lemke und die erst jüngst gewählte Vorsitzende Carola Ott-Petersen hatten bislang Mühe, die braune Vergangenheit der Partei vergessen zu machen. Nun haben sie handfeste Argumente, zu viel Toleranz Moslems gegenüber an den Pranger zu stellen: Verse des Korans dienen der Rechtfertigung von Verbrechen an der westlichen Welt. Die Bedrohung ist real - auch in Deutschland. Während aber Moritz mehr und mehr selbst an das glaubt, was er erzählt, kommen Carola Zweifel: Wer lenkt in Wahrheit die Partei?


    Autor (lt. Klappentext):


    Horst Eckert wurde 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren. (…) Studium in erlangen und Berlin (Diplompolitologe). Er lebt als Autor in Düsseldorf. Seine Kriminalromane wurden mehrfach ausgezeichnet und ins Tschechische, Französische, und Niederländische übersetzt.


    Meine Meinung:


    Mehrere Handlungsstränge laufen hier gleichzeitig ab:


    Damit der Fall nicht als ungeklärt in die Statistik eingeht, sollen sich Anna Winkler und der in diese Abteilung strafversetzte Martin Zander den Fall Nourredine noch einmal vornehmen. Wer hat ihn vor knapp 1,5 Jahren getötet? Waren es die Kurden, mit denen er zusammen Drogengeschäfte gemacht hat? Oder war es wegen einer Frauengeschichte, wie es auf der Straße gemunkelt wird? Gleichzeitig wird Zander von einem Vorgesetzten unter Druck gesetzt, den mutmaßlichen Maulwurf von damals aufzuspüren.


    Im Zuge dieser Ermittlungen, stoßen beide auf Rafi, den jüngeren Bruder von Nourredine und werden Zeuge einer Bombenexplosion, Rafi überlebt diesen nur knapp. Sofort schalten sich auch LKA und Verfassungsschutz ein, die leider mehr schlecht als recht zusammenarbeiten.


    Gleichzeitig nimmt Moritz Lemke aus Geldmangel den Job als Pressesprecher der Splitterpartei „Die Freiheitlichen“ an. Nur bis zur Landtagswahl in NRW, sagt er sich. Denn wenn seine Ex-Frau von diesem Job erfährt, ist jede Chance auf eine Fortführung der Beziehung zerstört. Er und die neue Vorsitzende schaffen es, die Partei mehr zur Mitte zu führen. Sie gelten als gutes Team, bis Carola langsam Zweifel kommen…


    In dieser Geschichte ist alles vorhanden: Politik und wie sie gemacht wird, ein Kriminalfall, eine Liebesgeschichte und ein spannendes, ja überraschendes Ende.
    Außerdem geht es um den Umgang mit und den Respekt vor anderen Kulturen: Wie weit können Einwanderer sich integrieren, ohne ihren Glauben und ihre Werte zu verraten? Inwiefern lassen wir eine solche Integration zu oder stempeln erst einmal alle Ausländer als mutmaßliche Terroristen ab? Welche politischen Forderungen sind angebracht, welche schon eindeutig rechts? Diese Gedanken kann sich der Leser selbst machen, denn das beantwortet auch Horst Eckert nicht.


    Es geht darum, dass Rafis Vater stolz ist, auf jeden Deutschen Kunden in seinem Fischladen, denn das bedeutet es ihm, integriert zu sein. Es geht auch darum, dass Martin Zander lernt, aus Respekt seine Schuhe auszuziehen, bevor er eine muslimische Wohnung betritt.


    Wie sagt Paul Veller einmal im Buch einmal so schön: Immer wenn er anfängt, in jedem Bärtigen eine Terroristen zu sehen, geht er beim Türken essen, um wieder runterzukommen.


    Fazit: Sehr spannend, sehr interessant, und es klingt lange nach. Leseempfehlung!


    Vielleicht vergleichbar mit „Feuertaufe“ von Markus Stromiedel, obwohl ich letzteres bedrückender fand.



    PS: Ich packe es mal hier hinein, obwohl es auch gut in das Forum "Zeitgenössiches" passen würde... :gruebel

    Zitat

    Original von Laia


    Außerdem ist noch die Stieg Larsson Trilogie dabei, da traue ich mich nicht so Recht ran, sie hat zu viele gute Kritiken bekommen, ich fürchte dann immer enttäuscht zu werden :pille


    Diese Reihe lohnt sich auf jeden Fall! Das sag ich jetzt einfach mal so pauschal, obwohl ich erst die ersten 2 gelesen habe :grin


    Zitat

    So schön es ist, Bücher überlassen zu bekommen, man hat dann leider keinen Einfluss auf die Auswahl *seufz*


    Das kann ich dir total nachfühlen! Meine Großtante bringt immer recht viele Bücher an, da sind richtig gute dabei, aber dann auch welche, die ich im Laden nie angesehen hätte. Letztere beiben dann viel länger iegen und stapeln sich dann auf mitllerweile 5 Stapeln in allen Ecken der Wohnung...

    Mein SuB liegt bei knapp über 80... Damit ist mein SuB anscheinend noch recht klein :wow


    Bin die ganze Zeit dabei, den SuB so schnell wie möglich abzubauen, um dann wieder neue Bücher ausleihen/kaufen zu können, wobei das ziemlich schwer ist und lange dauert...


    Warum wollt ihr alle euren Sub noch vergrößern? Mein "WohlfühlSuB" liegt bei 5 Büchern, würde ich sagen :gruebel

    Horst Eckert - Sprengkraft


    Es beginnt mit einem alten Fall: Martin Zander und Anna Winkler sollen sich noch mal die Akte Noureddine Diouris vornehmen. Der Dealer marokkanischer Herkunft ist vor gut eineinhalb Jahren auf offener Straße erschossen worden, der Täter konnte nicht gefasst werden - vermutlich weil ein "Maulwurf" die
    Ermittlungen torpediert hat.
    Was niemand wissen kann: Noureddines jüngerer Bruder Rafi hat sich inzwischen religiösen Fanatikern angeschlossen; der Junge ist eine tickende Zeitbombe. Als die Bombe tatsächlich zündet, spielt das vor allem der Partei "Die Freiheitlichen" in die Karten. PR-Profi Moritz Lemke und die erst jüngst gewählte Vorsitzende Carola Ott-Petersen hatten bislang Mühe, die braune Vergangenheit der Partei vergessen zu machen. Nun haben sie handfeste Argumente, zu viel Toleranz Moslems gegenüber an den Pranger zu stellen: Verse des Korans dienen der Rechtfertigung von Verbrechen an der westlichen Welt. Die Bedrohung ist real - auch in Deutschland. Während aber Moritz mehr und mehr selbst an das glaubt, was er erzählt, kommen Carola Zweifel: Wer lenkt in Wahrheit die Partei?


    Bis jetzt (ca. S. 150) sehr spannend und interessant geschrieben! Dann mach ich mich gleich mal ans Weiterlesen.

    Klappentext:
    Leo liebt Marta immer noch. Nach Jahren in den USA ist er nach Santo Fico zurückgekehrt, und sein plötzliches Auftauchen in dem gottverlassenen toskanischen Nest ist Sensation und Skandal zugleich. Alle erinnern sich an die tragische Liebesgeschichte und Leos unrühmlichen Abgang. Marta würdigt ihn kaum eines Blickes. Aber sein bester Freund Topo und der an einer tiefen Glaubenskrise leidende Pater Elio freuen sich, Leo wiederzusehen. Als Marta die beiden chronisch geldknappen Freunde Leo und Topo in flagranti bei einer Gaunerei erwischt, stellt sie Bedingungen für ihr Stillschweigen: Die beiden sollen Wunder veranstalten, die dem unglücklichen Pater Elio seinen Glauben zurückgeben können. Leo willigt ein und hofft insgeheim immer noch auf das Wunder der Liebe.


    So romantisch wie „Chocolat“ und so anrührend wie „Il Postino“.
    Mit viel Gefühl und großer Liebe für seine überaus lebendigen Figuren schafft Dennis Smith eine witzige und zauberhafte Geschichte um Liebe, Wunder und die Schönheit des Lebens.


    Autor (lt. Klappentext):
    Dennis Smith ist Schauspieler, Drehbuchautor und Professor für Theaterwissenschaften an der South Oregon University. Zusammen mit seiner Frau und zwei Söhnen lebt er in Oregon. Das Wunder von Santo Fico ist sein erster Roman, der bereits vor Erscheinen in mehrere Länder verkauft wurde.


    Meine Meinung:
    Ein heißer toskanischer Sommer, ein kleines, vergessenes Dörfchen und viele interessante Charaktere sind die Zutaten für dieses Buch.


    Als Kinder waren Marta, Topo, Leo und Franco die besten Freunde. Das ändert sich plötzlich, als Leo nach Amerika verschwindet. Nach dem Tod seines Vaters kehrt er zurück, um seine Erbschaft anzutreten und dann schnell wieder zu verschwinden. Doch daraus wird erst einmal nichts und seine Vergangenheit holt ihn wieder ein.
    Über diese Vergangenheit will ich hier nichts verraten, da dem Leser diese erst Stück für Stück gezeigt wird. Jeder hat hier seine kleinen Geheimnisse, Pater Elio genauso wie Marta, Leo und der bereits verstorbene Franco. Und dann ist da noch der alte Nonno mit seinem Hund, der Tag für Tag auf dem Rand des versiegten Brunnens sitzt.


    Die Wunder, die Leo und Topo inszenieren, sind ziemlich witzig dargestellt, leider gehen sie meistens schief – was Pater Elio betrifft, anderen helfen sie derweil schon.


    Kurzweilig, sommerlich und mit Happy End, leider hinkt der Vergleich mit „Chocolat“ ein wenig… („Il Postino kenne ich nicht“)

    Klappentext:
    Das tragische Ende einer jungen Ehe ist der Auftakt zu einem verwirrenden Katz-und-Maus-Spiel, bei dem es um Leben und Tod geht. Ray Garretts Frau hat sich umgebracht, aber sein Schwiegervater Edward Coleman ist davon überzeugt, dass Ray die Schuld am Tod seiner Tochter trifft. Er sinnt auf Rache und verübt einen Anschlag auf seinen Schwiegersohn. Der entkommt, doch statt vor dem gefährlichen Edward zu fliehen, folgt er diesem nach Venedig, um ihn von seiner Unschuld zu überzeugen. In der labyrinthischen Stadt der tausend verwinkelten Gassen und unheimlichen Kanäle verfolgen sie sich gegenseitig, so dass schon bald nicht mehr klar ist, wer hier der Jäger ist und wer der Gejagte.


    Autorin (lt. Klappentext):
    Die Texanerin Patricia Highsmith (1921 - 1995), die ihren deutschen Vater erst mit 12 Jahren kennen lernte, war vor allem in Europa eine der erfolgreichsten Kriminalschriftstellerinnen. Zunächst verdiente sie ihren Lebensunterhalt, indem sie Texte für Comicstrips wie „Superman“ oder „Batman“ verfasste. Doch schon ihr früher Roman „Zwei Fremde im Zug“ verhalf ihr 1950 zum Durchbruch. 1967 erschien „Venedig kann sehr kalt sein“. Zu diesem Zeitpunkt lebte Highsmith bereits in Frankreich, 1982 zog sie sich in ein Haus am Fuße der Schweizer Alpen zurück, wo sie 1995 starb.


    Meine Meinung:
    Unerwartet hat sich die junge Peggy Garret ermordet. Während Ray Garret, ihr Mann, noch trauert, weiß Ed Coleman bereits, wer die Schuld daran trägt: Nämlich Ray!
    Ed will seine einzige Tochter rächen und Ray in Rom erschießen, doch er trifft ihn nicht. Ray beschließt, Ed nach Venedig zu folgen, er will ihm die Situation erklären, er will Verständnis, aber was er genau will, das weiß er eigtl. selbst nicht so recht.
    Und so jagen sich die beiden durch die Stadt, erst auf der Suche nach einem Gespräch unter vier Augen, dann eskaliert die Situation.


    Zur Handlung kann ich nicht viel mehr sagen, denn in den knapp 230 Seiten (in meiner Ausgabe) passiert zumindest am Anfang nicht wirklich viel (zum Ende wird es ein wenig besser). Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Innenleben der Figuren, warum sie handeln, wie sie handeln. Dabei ist es sehr hilfreich, dass die Sichtweise pro Kapitel wechselt, man also erst aus Rays Sicht und dann aus der Sicht von Ed liest. Obwohl so jeder mal der „Gute“ und jeder mal der „Böse“ ist, bleibt einem Ray die ganze Zeit viel sympathischer.


    Man liest die Liebe der Autorin zur Stadt heraus. Allerdings sollte man sich heute nicht unbedingt auf Spurensuche in Venedig machen. Das Buch ist 1967 erschienen, vieles ist heute anders als jetzt. (Nicht wundern, dass Ray andauernd ein Telefon in Bars benutzt…)


    Der Stil ist anfangs ziemlich anstrengend, ich musste mich erst reinlesen. Ich glaube, für 230 Seiten habe ich so lange wie noch nie gebraucht, aber irgendwie wollte ich dann doch wissen, was passiert und habe es durchgelesen.


    Von mir gibt es 7 Punkte, weil mir ein wenig Handlung gefehlt hat und ich so schlecht reingekommen bin. Ansonsten ein gutes, interessantes Buch.