Zwei Jahre nachdem die Tochter der Schriftstellerin Fiona Seeberg spurlos verschwunden ist, werden erneut Kinder entführt.
Der Kommissar Piet Karstens, der schon im Vermisstenfall von Fionas Tochter ermittelt hat, wird mit den Fällen betraut.
Schnell kommt heraus, dass die verschwundenen Kinder grausamen Ritualen zum Opfer fielen und auch Fiona Seeberg, die auf eigene Faust ermittelt, gerät in Lebensgefahr.
„Die Spur der Kinder“ von Hanna Winter ist ein gut und schnell zu lesendes Buch.
Erschütternd und brutal wird das Schicksal der einzelnen Opfer geschildert und der Leser wird nervlich dadurch auf eine harte Probe gestellt.
Dennoch sind das die einzigen positiven Aspekte, die ich nennen kann, denn das Buch ist trotz eines überraschenden und größten Teils unvorhersehbaren Endes über große Strecken sehr vorhersehbar.
Die Figuren sind sehr farblos und unsympathisch. Vor allem die Figur der Kommissarin Frauke Behrendt ist unerträglich. Dieser Person konnte ich über die ganze Handlung hinweg nur Unverständnis und Antipathie entgegenbringen und auch ihre Handlungsweisen waren überhaupt nicht nachvollziehbar. Eine unausstehliche und fast schon bösartige, karrieregeile Frau, die nur auf ihren Vorteil bedacht ist.
Aber das betrifft auch die Vorgehensweisen der anderen Charaktere.
Als sich dann auch noch eine Liebesgeschichte zwischen der Hauptprotagonistin und dem Kommissar entwickelte, ist das Buch an Kitsch und Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Dazu kommt noch, dass wirklich jedes Klischee bedient wird und die Authentizität so gänzlich verloren ging.
Das „schnelle Lesen“ kann ich mir auch nur damit erklären, dass die Schrift und der Zeilenabstand sehr groß ausfallen und der Umfang des Buches so künstlich aufgebauscht wird. Ohne diese Hilfsmittel wäre das Buch nur halb so dick und auch der Effekt des „schnellen Vorankommens“ wäre verloren gegangen.
So konnte ich das Buch zum glück schnell beenden.
Schade, denn ich fand den Anfang sehr vielversprechend und auch das Thema sehr interessant.
Leider aber misslang die Umsetzung und diesem Buch fehlt auch jede Tiefe.
Das Ende war zwar überraschend, aber überhaupt nicht zufriedenstellend, da es keine wirkliche Aufklärung gibt und das Motiv dadurch offen bleibt, weswegen ich mich auch frage, was die Autorin und jetzt eigentlich damit sagen wollte.
Ich weiß nicht, ob ich Hanna Winter noch eine 2. Chance geben werde, lasse mich aber gerne eines besseren belehren!
2 von 5 Sternen!