Beiträge von Soeren Prescher

    • Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (10. Oktober 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 366 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3746639190
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746639192
    • ASIN des Hörbuchs: B0CKFF2XSG


    ASIN/ISBN: 3746639190



    Über die Autorin:

    Anika Schwarz ist das Pseudonym der Schriftstellerin Angelika Schwarzhuber, die auch als Drehbuchautorin für Kino und TV arbeitet und unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Neben dem Reisen ist Musik ihre große Leidenschaft. Sie liebt Rock-, Beat- und Soul-Musik. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in einer idyllischen bayerischen Kleinstadt. Dort findet sie die nötige Ruhe, um an ihren Romanen und Drehbüchern zu arbeiten. Im Aufbau Taschenbuch ist bereits ihr Roman »Beat Girls – Die Bühne gehört uns« lieferbar.



    Inhaltsangabe:

    And the Beat goes on! Monika, Inge, Rita und Peggy Sue haben es geschafft: Die Monaco Birds dürfen in einem Hamburger Studio ihre erste Platte aufnehmen. Doch Moni ist schwanger – ausgerechnet jetzt, wo das Glück zum Greifen nah ist. Verzweifelt wendet sie sich an Peggy Sue und trifft eine Entscheidung – nicht ahnend, dass dies auch Folgen für ihre amerikanische Freundin hat, deren Mann sie nicht gehen lassen will. Als Inge sich immer mehr von den anderen zurückzieht und Rita im Gefühlschaos versinkt, steht plötzlich die Zukunft der Band auf dem Spiel.

    Sie sind laut, sie sind frech, und sie haben große Träume – das Abenteuer der »Beat Girls«



    Meine Kritik:

    Nachdem die Moncao Birds im ersten Teil den Talentwettbewerb gewonnen haben, freuen sich Monika, Inge, Rita und Peggy Sue auf ihre Plattenaufnahme in Hamburg. Leider scheint das Schicksal andere Pläne mit ihnen zu haben und die Frauen haben mit jeder Menge Probleme zu kämpfen. Es geht um Schwangerschaft, fiese Vorgesetzte, fiese Kolleginnen und fiese Familienmitglieder. An allen Ecken und Enden scheint es zu hapern, sodass auf einmal die ganze Zukunft der Band auf dem Spiel spielt.

    Während in Teil Eins noch die Musik der vier Freundinnen im Vordergrund stand, liegt der Fokus der Fortsetzung eindeutig auf den privaten Problemen der einzelnen Bandmitglieder. Wenn man den ersten Beat-Girls-Roman kennt (und das ist hier eindeutig von Vorteil!), leidet und fiebert man entsprechend mit den vier Freundinnen und hofft bis zum Schluss, dass alles irgendwie gut wird. Dadurch, dass einem die vier Frauen schnell ans Herz gewachsen sind, übersieht man gerne, dass in der Geschichte erneut etliche Klischees der 1960er Jahre aufgegriffen werden. Vor allem die Männer kommen nicht gut weg. Aber vielleicht gehört das bei einem Roman mit einer weiblichen Zielgruppe einfach dazu. Mir als Mann hat „Das Glück gehört uns“ trotzdem gefallen. Von mir aus darf gerne ein dritter Band erscheinen, obgleich der zweite auch hervorragend als Abschlusskapitel funktionieren würde.

    Die ungekürzte Fassung hat eine Dauer von 8h44min und wird erneut großartig von Saskia Haisch vorgelesen.

    Im Herbst 1974 ist die Stimmung in Boston ziemlich aufgeheizt, weil zukünftig schwarze und weiße Kinder zusammen auf die gleichen Schulen gehen sollen. Auch sonst befindet sich vieles im Wandel. Nachdem Mary Pat Fennessys Teenagertochter Jules eines Abends nicht nach Hause kommt, beginnt ihre Mutter, sich Sorgen zu machen. Sie telefoniert Jules‘ übliche Bekannte ab und als das nichts bringt, begibt sich Marty Pat selbst auf die Suche nach ihrer Tochter. Dabei macht sie auch vor zwielichtigen Spelunken, Drogendealern und Ganoven nicht Halt. Sie kennt keine Skrupel und legt sich mit jedem an, der ihr in den Weg kommt. Selbst die Polizei kann sie nicht zurückhalten.

    Autor Lehane versteht es, die Sorge und die Verzweiflung der Mutter gekonnt umzusetzen. Er beschreibt ihre Odyssee in beeindruckend schnörkelloser Sprache und schreckt weder vor Kraftausdrücken noch Gewalt zurück. Sein Stil erinnert ein wenig an den von Don Winslow. Auch der kommt mit seinen Beschreibungen stets genau auf den Punkt.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Piper; 2. Edition (28. September 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 464 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3492065112
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3492065115
    • Originaltitel ‏ : ‎ Det brændende blad

    ASIN/ISBN: 3492065112



    Über die Autorin:

    Katrine Engberg, geboren 1975 in Kopenhagen, arbeitet für Fernsehen und Theater und ist als Tänzerin, Choreografin und Regisseurin landesweit bekannt. Mit »Krokodilwächter« und »Blutmond« eroberte sie die Welt des skandinavischen Thrillers.



    Inhaltsangabe:

    Drei Tote – ein Geheimnis. Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten – diese Fälle können keine Gemeinsamkeit haben. Oder doch? Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich gerade als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht hat, versucht genau das herauszufinden. Unterstützung erhält sie dabei von Hannah Leon, einer Krisenpsychologin, die gerade selbst einen Schicksalsschlag erlitten hat, und Nima Ansari, einem iranischen Automechaniker, der in einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Gemeinsam stoßen sie auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheim halten will. Mit allen Mitteln …



    Meine Kritik:

    Nach ihrer Kündigung bei der Polizei zieht die junge Liv Jensen nach Kopenhagen und bemüht sich, dort als Privatdetektivin Fuß zu fassen. Da kommt ihr der Auftrag der Krisenpsychologin Hannah Leon, für sie die Umstände eines alten Mordfalles zu untersuchen, sehr gelegen. Zumal sie unter mehreren privaten Rückschlägen leidet und noch immer am Selbstmord ihres Bruders zu knabbern hat. Aber auch Hannah hat erst vor kurzem einen Schicksalsschlag erlitten und versucht, diesen zu verarbeiten. Als wäre die Geschichte dadurch nicht bereits vielschichtig genug, gibt es mit dem iranischen Automechaniker Nima Ansari noch eine dritte Hauptperson. Er und die beide Frauen laufen sich gelegentlich über den Weg, haben jedoch alle mit ihren eignen Problemen zu kämpfen.

    Das Ganze klingt nach einem komplizierten Geflecht – und ist es leider auch. Die Geschichte ist in meinen Augen viel zu weitläufig erzählt. Immer wenn man denkt, dass sie nun endlich Fahrt aufnimmt, bremst sie sich selbst durch Unterbrechungen oder einen neuen Handlungsschlenker wieder aus. Hinzu kommen die häufigen Perspektivwechsel, die es schwierig machen, die agierenden Figuren auseinanderzuhalten. Mehr als einmal habe ich Liv und Hannah während ihrer parallel zu einander laufenden Nachforschungen verwechselt. Unter all diesen Dingen leiden Spannung und Konzentration.

    Ab der Hälfte gibt es zudem einige Längen. Auch die zahlreichen Tagebucheinträge über den zweiten Weltkrieg, die noch eine vierte Erzählebene einbauen, hätte es in diesem Umfang nicht gebraucht.

    Im 19. Jahrhundert lebt die junge Cora Randall als Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia. Als sich ihr und ihrem Leidensgenossen Caeasar eine Chance zur Flucht bietet, nehmen sie diese nur zu gerne wahr. Zusammen versuchen sie sich so weit wie möglich von ihrem grausamen Herrn zu entfernen, aber dies ist in den amerikanischen Südstaaten, wo praktisch jeder Jagd auf sie macht, alles andere als einfach. Ihre einzige Hoffnung besteht in der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Sie finden tatsächlich eine der geheimen Bahnstationen, doch auch nach dieser Zugreise ist ihr Martyrium längst nicht vorüber. Auch im angeblich sehr viel liberaleren South Carolina geht es nicht halb so friedlich zu, wie man es ihnen weißzumachen versucht.

    Laut der Presse handelt es sich bei Colson Whiteheads Roman um eine „virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.“ Das mag stimmen und das, was Cora und Caesar unterwegs erleben, ist in der Tat ziemlich erschütternd, dennoch konnte mich Whiteheads meist recht auktoriale Erzählweise nur selten mitreißen. Dafür wirkten viele der Schilderungen zu oberflächlich und allgemein gehalten. Die Ereignisse in South Carolina erinnerte mich stellenweise an den „Report der Magd“ von Margaret Atwood. Daher würde ich „Underground Railroad“ auch nicht als das angepriesene Meisterwerk bezeichnen. Das Thema ist zweifellos wichtig, die Umsetzung jedoch lässt durchaus noch Luft nach oben. Da haben mich andere afroamerikanische Dramen wie „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee mehr mitgerissen.


    • Herausgeber ‏ : ‎ Reiffer, A; 1. Edition (12. April 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 304 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3910335837
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3910335837

    ASIN/ISBN: 3910335837


    Über die Autorin:

    Birgit Fuß, geb. 1972, führte 1993 für die Hamburger Morgenpost ihr erstes Interview mit den Toten Hosen. Sie ist seit über 20 Jahren Redakteurin beim deutschen Rolling Stone. »Entscheidend ist«, sagt Campino über Birgit Fuß, »du weißt, dass sie über sehr viele Jahre deinen Werdegang verstanden hat.« Zuletzt erschien von ihr bei Reclam »Jim Morrison. 100 Seiten«.



    Inhaltsangabe:

    Es ist eine beispiellose Karriere: R.E.M. entwickelten sich von einer Collegeband aus Athens, Georgia zu Rockstars, und sie haben dabei stets die Bedingungen selbst diktiert. Von Anfang an setzten Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe auf Integrität und Kompromisslosigkeit, und sie erschufen neben Hits wie »Losing My Religion« Alben für die Ewigkeit. Von 1980 bis 2011 definierten sie, was Alternative Rock ist und wuchsen darüber hinaus – und dann hörten sie einfach auf. Ohne Not, ohne Groll. Werden R.E.M. die erste Band sein, die sich nicht für eine Reunion-Tournee kaufen lässt? Und welches Vermächtnis hinterlassen sie, was bedeutet ihr Werk heute noch? Dem geht die »Rolling Stone«-Redakteurin Birgit Fuß auf die Spur. Sie hat in den vergangenen 20 Jahren immer wieder ausführlich mit den Musikern gesprochen und sie bei ihrer Studioarbeit besucht. Sie erzählt nicht nur die faszinierende Geschichte von R.E.M., sondern analysiert auch ihre Prinzipien und Entscheidungen, die dramatischen Wendepunkte und Michael Stipes erstaunliche Lyrik. »R.E.M. – Life And How To Live It« ist musikhistorischer Essay, Bandbiografie und Enzyklopädie in einem – und vielleicht sogar eine Anleitung für ein gutes Leben.



    Meine Kritik:

    Journalistin Birgit Fuß ist nicht nur langjähriger R.E.M.-Fan, sie hat die Bandmitglieder mehrmals im Rahmen ihrer Arbeit für das Rolling Stone – Magazin interviewt. In „Life And How To Live It“ lässt sie uns an all ihrem Wissen über die vier Musiker teilhaben. Wie üblich bei einer Musikbiografie gibt es eine detaillierte Abhandlung von den Gründungstagen bis zur Auflösung der Band. Hier hält sich Birgit etwas zurück und schildert vor allem von der zweiten Hälfte der Bandgeschichte vorwiegend die markantesten Punkte. Vermutlich weil jeder, der dieses Buch liest, die Karriere der vier Männer aus Athens eh in und auswendig kennt. Daher liegt der eigentliche Fokus auf den vielen Zwischenkapiteln, in denen es unter anderem um die vielen ausgiebigen Tourneen, Songwriting und politisches Engagement geht. Hier kann die Autorin mit ihrem Expertenwissen und all den Details wissen, die ihr die Band bei verschiedenen Gelegenheiten mitgeteilt hat. Interessant sind auch die vielen Auflistungen wie über all die Coverversionen, die die Band gespielt hat, in wie vielen Songs es um Liebe, Fortbewegungsmittel, berühmte Persönlichkeiten, Tiere und Pflanzen geht. Sicherlich, dabei handelt es sich vorwiegend um Nerdwissen, aber es zeigt auch deutlich, dass sich Birgit Fuß sehr mit ihrer Lieblingsband auskennt. Der letzte Teil des 300-seitigen Buches beschäftigt sich mit dem, was Bill, Peter, Mike und Michael seit der Bandauflösung 2011 alles gemacht haben. Auch hier liest man gerne weiter und ist erstaunt über die vielen Kleinigkeiten, die einem doch noch nicht bewusst gewesen waren.

    Ich habe jedes einzelne Kapitel von „Life And How To Live It” sehr genossen, musste einige Male schmunzeln und fühlte beim Lesen die ganze Zeit über gut aufgehoben. Wer mehr über die Band erfahren möchte, die (fast) keine Fehler machte, und so viele andere Bands (wie Radiohead, Green Day oder Muse) beeinflusst haben, sollte sich dieses Buch keinesfalls entgehen lassen.

    Als der Afroamerikaner Atticus Turner in den 1950er Jahren seinen Vater besuchen möchte, erfährt er, dass dieser angeblich mit einem Weißen kurzfristig ins sogenannte "Lovecraft Country" in Neuengland verreist ist. Atticus ist unschlüssig, was es damit auf sich hat, und macht sich zusammen mit seiner Freundin Letitia und seinem Onkel George auf die Suche nach seinem Vater. Sowohl unterwegs als auch im sogenannten Lovecraft Country, dem Landstrich, über den H.P. Lovecraft häufig schrieb. erleben sie zahlreiche rassistische Zwischenfälle. Als wenn ihre Situation dadurch nicht schon schwierig genug wäre, bekommen sie es mit einem okkulten Geheimbund namens „Orden der Alten Morgenröte“ zu tun. Dadurch wird ihr Leben ziemlich kompliziert – und ist es sogar schon seit geraumer Zeit, wie sie feststellen müssen.

    Ich hatte viel über „Lovecraft Country“ gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. Ich ging von einem Drama über Rassismus oder vielleicht auch einen Krimi wie die drei „Darktown“-Romane von Thomas Mullen aus. Stattdessen erwartete mich eine Art Gruselgeschichte mit Motiven aus Lovecraft-Geschichten mit zahlreichen Anspielungen auf ihn und andere Horrorautoren aus dieser Zeit. Umwoben wird das Ganze von einem Rassendrama, das erschütternd aufzeigt, wie beschwerlich das Leben der Afroamerikaner in den Fünfziger Jahren war. Etwas irritiert fand ich, dass im Verlauf des Romans urplötzlich die Perspektiven gewechselt werden (z.B. in die von Ruby oder Horace) und die ursprünglichen drei Protagonisten zum Ende hin kaum mehr eine Rolle spielten. Durch den großen Handlungsbogen klärt sich dieser Fakt zwar weitgehend, etwas unbefriedigt lässt er mich aber dennoch zurück. Hier hätte ich mir eine stringentere Handlung gewünscht.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (19. September 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 351 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3746639727
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746639727
    • ASIN der Hörbuchausgabe: B0CHYKJ15M


    ASIN/ISBN: 3746639727



    Über die Autorin:

    Mari Roth, geboren 1969, arbeitet als Journalistin und Übersetzerin und lebt und schreibt in Berlin. Schon als Jugendliche hat sie sich für Popmusik interessiert. Eine ihrer ersten Schallplatten war das Album »Double Fantasy«, das John Lennon kurz vor seinem Tod mit seiner Frau Yoko Ono aufnahm. Doch viel spannender als Lennons Beziehung mit Yoko Ono fand sie die Anfänge der Beatles – und den Anteil, den die beinahe vergessene erste Ehefrau Cynthia daran hatte. Im Aufbau Taschenbuch ist von ihr »Nico – Die Sängerin der Nacht« lieferbar.



    Inhaltsangabe:

    Der Roman über John Lennons erste Liebe und die Geburtsstunde der Beatles. Liverpool, 1957: Der durch den Unfalltod seiner Mutter traumatisierte junge John Lennon rebelliert gegen alles – und will doch nur Musik machen. Dann begegnet er der schönen, stillen Cynthia, die von seinem düsteren Charisma sofort in den Bann gezogen wird. An ihrer Seite erlebt John jene Beständigkeit und Liebe, die er in seiner Familie nie erfahren hat. Gemeinsam mit Paul McCartney schreibt er nun die ersten eigenen Songs, und schon bald sind die Bühnenauftritte von The Silver Beatles legendär. Bis Cynthia sich zu fragen beginnt, ob sie an Johns Seite noch sie selbst sein kann. Zwischen Liverpool und Hamburg: die Geschichte der Beatles auf ihrem Weg zur erfolgreichsten Band der Musikgeschichte

    Voller popkultureller Details und spannend erzählt: die Jugendliebe eines der größten Songwriter aller Zeiten



    Meine Kritik:

    Schon unzählige Bücher haben sich mit den Beatles und John Lennon beschäftigt, aber über Johns Jugendjahre gibt es nicht so viele Romane. Vor allem keine Young-Adult-Geschichte, die die Liebe zwischen Cynthia Powell und ihm thematisieren. Wenn dann noch ganz nebenbei der Aufstieg der größten Band aller Zeit erzählt wird, kann ich mir das als Beatles-Fan natürlich nicht entgehen lassen. Nach einem kurzen Prolog im Dezember 1980 beginnt die Geschichte im Jahr 1957, als die schüchterne Cynthia am Art College in Liverpool den Draufgänger John kennenlernt, der nur pro forma auf die Kunsthochschule geht und am liebsten die ganze Zeit über Musik machen möchte. Die beiden verlieben sich ineinander und auch wenn ihnen viele Steine im Weg liegen, träumen sie beide von einer gemeinsamen Zukunft. Allerdings wächst der Erfolg von Johns Band, wodurch er immer häufiger unterwegs ist. Zuerst mehrere Monate in Hamburg, später dann auf Touren durch Schottland und England. Als John anfängt, mit seinem Bandkollegen Paul McCartney eigene Songs zu schreiben, scheint dem Erfolg der Beatles nichts mehr im Weg zu stehen. Dann allerdings wird Cynthia schwanger ..

    Die Geschichte wird abwechselnd aus Cynthias und Johns Perspektive erzählt. Man spürt von Beginn an, dass Autorin Mari Roth viel recherchiert hat – vor allem die Memoiren von Cynthia Lennon. Dieses Wissen lässt sie gekonnt in das Buch einfließen. Trotzdem ist dies keine weitere Beatles-Biografie, sondern ein mitreißender Young-Adult-Roman über zwei junge Leute, die gemeinsam ihren Platz in der Welt suchen. Sehr empfehlenswert – nicht nur für Beatles-Fans.

    Die ungekürzte Hörbuchfassung geht 7h25min und wird sehr stimmig von Cornelia Waibel gesprochen.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (23. August 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 432 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3442206472
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3442206476
    • Originaltitel ‏ : ‎ I Will Find You


    ASIN/ISBN: 3442206472



    Über den Autor:

    Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award –, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.



    Inhaltsangabe:

    David, Cheryl und ihr dreijähriger Sohn Matthew sind die perfekte Familie – bis sie eines Nachts durch eine schreckliche Tragödie brutal auseinandergerissen werden. Fünf Jahre später verbüßt der traumatisierte David eine lebenslange Haftstrafe für den angeblichen Mord an seinem Sohn. Da zeigt ihm seine Schwägerin Rachel während der Besuchszeit das vor Kurzem zufällig aufgenommene Foto einer Menschenmenge. Im Hintergrund ein ungefähr achtjähriger Junge mit einem unverwechselbarem Muttermal: Matthew. Zutiefst erschüttert beschließt David herauszufinden, was in jener Nacht tatsächlich geschah. Und seinen Sohn zurückzuholen. Um jeden Preis ...



    Meine Rezension:

    Nachdem sein dreijähriger Sohn Matthew brutal ermordet wurde und man ihm die Schuld dafür gab, hat David mit seinem Leben praktisch abgeschlossen. Er fristet sein Dasein im Gefängnis und hat sämtliche Kontakte zur Außenwelt abgebrochen. Dann taucht nach fünf Jahren plötzlich seine Ex-Schwägerin Rachel auf und zeigt ihm ein aktuelles Foto, das jemand in einem Vergnügungspark aufgenommen hat. Darauf zu sehen ist ein Junge, der Davids Sohn zum Verwechseln ähnlich sieht. Ist Matthew möglicherweise noch am Leben? Um diese Frage zu klären, zieht David sämtliche Register und plant sogar einen Ausbruch aus dem Hochsicherheitstrakt.

    Harlan Coben ist bekannt dafür, in seinen Roman normale Personen in extreme Situationen zu versetzen. „Nur für dein Leben“ stellt da keine Ausnahme dar – im Gegenteil. Jeder, der andere Coben-Romane kennt, fühlt sich sofort heimisch. Obwohl die Handlung stellenweise recht düster ist, kommt trotzdem der typische Coben-Humor inklusive etlicher flapsiger Sprüche nicht zu kurz. Auch wenn ich die letztendliche Auflösung etwas haarsträubend fand, so hat mir die Geschichte allen in allem recht gut gefallen. Für treue Fans gibt es zudem im Roman ein, zwei kurze Gastauftritte anderer bekannter Figuren aus dem Coben-Universum.

    Seit ihr Bruder Fabian vor zwei Jahren bei einem Wohnmobil-Trip in Frankreich spurlos verschwunden ist, hat seine Schwester Evelyn Jancke ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle. Sie verbringt fast jeden Abend in einer Kneipe und vernachlässigt ihren Job als forensische Psychologin. Dann sieht sie das Phantombild eines Verdächtigen bei einer Reihe von Campingplatz-Morden und kann es kaum fassen: Der Verdächtige ähnelt Fabian unglaublich sehr. Für Evelyn steht fest, dass es sich um ihren vermissten Bruder handelt und sie unternimmt alles, ihn aufzuspüren.

    Strobels Roman beginnt mit einer interessanten Ausgangsbasis, die sofort neugierig macht. Man fiebert mit Evelyn mit und versucht zu verstehen, was vor zwei Jahren und was in der Gegenwart passiert – und wie das alles zusammenhängen könnte. Lange Zeit lässt einen der Autor dabei im Ungewissen und präsentiert stattdessen ein rätselhaftes Ereignis nach dem nächsten. Die Spannungskurve bewegt sich dabei die ganze Zeit über im oberen Bereich. Dadurch verzeiht man gerne, dass manche Wendung sowie der Plot im Ganzen etwas konstruiert wirken und der Zufall ein, zwei Mal zu viel bemüht wird. Psychothriller-Fans werden mit diesem „Trip“ sicherlich ihren Spaß haben.

    Ab sofort gibt es „Mordsgeschäfte“ – ein neuer Krimi aus der Feder von Silke Porath und mir. Dafür gönnen wir Schrödinger und Horst eine Pause und schicken ein neues Ermittlerduo ins Rennen: Diesmal ist es sogar ein Ehepaar – Charlotte und Peter Wachmann. Sie ist Kommissarin, er ist Lehrer. Beide ermitteln sie auf ihre eigene Weise in einem verzwickten Kriminalfall. Was soll da schon schiefgehen? So gut wie alles.


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    Der erste Fall für die Wachmanns

    Endlich Ferien! Die Wachmanns freuen sich auf ein paar sonnige Wochen in Schweden. Blöd nur, dass Charlotte Wachmann Kriminalkommissarin ist. Und noch blöder, dass genau zum Beginn der Urlaubszeit ein hässlicher Mord passiert: Der Leiter der lokalen Arbeitsagentur wurde in der Tiefgarage der Behörde erschossen. So steht für Charlotte erst einmal Soko statt Sonne auf dem Programm. Gut, dass ihr Mann Peter die warmen Tage nutzen kann, um auf eigene Faust ebenfalls zu ermitteln. Als Berufsschullehrer kennt er sogar den einen oder anderen Verdächtigen. So stehen die beiden bald einem rätselhaften Netz von illegalen Geschäften, Ehebruch und unsauberen Machenschaften gegenüber. Und die Zahl der Verdächtigen wird immer größer …


    • Autoren: Silke Porath , Sören Prescher
    • 2023, 400 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Flex. Einband
    • Verlag: Weltbild Deutschland
    • ISBN-10: 3985074429
    • ISBN-13: 9783985074426
    • Erscheinungsdatum: September 2023

    Der Roman ist ausschließlich bei Weltbild erhältlich und kann hier bestellt werden.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Kampa Verlag; 1. Edition (28. August 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 624 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 331112068X
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3311120681


    ASIN/ISBN: 331112068X



    Über den Autor:

    Christof Weigold, 1966 in Mannheim geboren, schrieb Theaterstücke, war fester Autor der Harald-Schmidt-Show und arbeitet heute als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen. 2018 erschien der erste Band der Reihe um den deutschen Privatermittler Hardy Engel, Der Mann, der nicht mitspielt. Weigold gewann damit den Preis des Mordsharz-Festivals für das beste deutschsprachige Debüt und war für den Glauser-Preis nominiert. Es folgten zwei weitere Teile: Der blutrote Teppich und Die letzte Geliebte. Für die Hardy-Engel-Reihe hat Weigold intensiv vor Ort in Los Angeles recherchiert, im Hollywood Roosevelt Hotel gewohnt und im ältesten Restaurant Hollywoods gespeist. Doch seine bewegendste Recherche führte ihn nach Laupheim, dem schwäbischen Geburtsort von Universal-Gründer Carl Laemmle. Christof Weigold lebt in München.



    Inhaltsangabe:

    Hollywood im Jahr des Börsencrashs. Der Privatdetektiv Hardy Engel kommt endlich aus dem Gefängnis frei. William R. Hearst, der mächtige Filmmogul und Verleger höchstpersönlich, hat unter dubiosen Umständen seine Entlassung erwirkt. Jetzt soll Engel herausfinden, wer den Boulevard-Tycoon erpresst. Dabei geht es um einen seltsamen Todesfall, der Hardy immer mehr interessiert: 1924 verstarb der berühmte Filmpionier Thomas Ince kurz nach seiner Geburtstagsfeier auf Hearsts Jacht. War es wirklich ein natürlicher Tod, wie alle Anwesenden bezeugten? Welche Rolle spielt Hearsts Liebesbeziehung mit der Schauspielerin Marion Davies, und war auch der deutsche Universal-Chef Carl Laemmle an Bord? Um der Wahrheit auf den Grund zu kommen, muss Hardy Engel zunehmend gegen seinen eigenen Auftraggeber ermitteln. Ein gefährliches Doppelspiel beginnt …

    In die fesselnde Handlung eingewoben sind zahlreiche Ereignisse und Personen aus Hollywoods goldenem Zeitalter: eine heikle Affäre von Charlie Chaplin, das Aufkommen des Tonfilms, Intrigen um die erste Oscar-Verleihung. Und die Dreharbeiten zur ersten Verfilmung von Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues, die Hardy Engel als Kriegsveteran beratend begleitet und die ihn zusammen mit Laemmle wieder in seine deutsche Heimat führt.



    Meine Kritik:

    Nachdem er mehrere Jahre unschuldig hinter Gittern gesessen hat, erhält Privatdetektiv Hardy Engel 1929 ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: Wenn er für Filmmogul William R. Hearst einen Erpressungsfall untersucht, wird dieser seine Beziehung spielen lassen und ihn aus dem Gefängnis holen. Hardy lässt sich darauf ein und begreift schnell, dass ihm weder sein Auftraggeber noch die Personen, mit denen er sich unterhält, die volle Wahrheit verraten. Jeder scheint etwas zu verbergen und Hardy weiß nicht, wem er vertrauen kann. Noch komplizierter wird es, als ihn Julius Laemmle, der neue Chef der Universal Filmstudios dazu überredet, für ihn zu arbeiten. Nachdem Hardy Julius und dessen Vater Carl Laemmle bereits seit Jahren kennt und auch William Hearst sehr an dieser Verbindung interessiert ist, willigt Hardy auch hier ein. Das erste Projekt in seinem neuen Job ist ein Beraterposten für die Verfilmung von „Im Westen nichts Neues“. Das allerdings bringt Hardy keine Verschnaufpause, sondern macht für ihn alles noch sehr viel verzwickter.

    Mit „Der Böse Vater“ ist Christof Weigold ein grandioser vierter Fall für Hardy Engel gelungen. Es ist zwar von Vorteil, die drei Vorgängerbände zu kennen, jedoch nicht zwingend erforderlich. In die komplexe Handlung findet man sehr rasch hinein und bevor man sich versieht, hat einen der Roman in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist angenehm vielschichtig und zieht sich über einen Zeitraum mehrerer Monate. Beim Lesen spürt man deutlich, dass Weigold auch für diesen Band haufenweise recherchiert hat. Viele Ereignisse im Buch basieren auf wahren Begebenheiten – ganz gleich, wie unglaublich sie einem vorkommen.

    Für Fans von komplexen Noir-Krimis ist die Hardy-Engel-Reihe höchst empfehlenswert.

    Spieldauer: 9 Stunden und 8 Minuten

    Geschrieben von Anika Schwarz

    Gesprochen von Saskia Haisch

    Whispersync for Voice Verfügbar

    Erscheinungsdatum 15 August 2023

    Verlag Aufbau Verlag

    Format Hörbuch

    Version Ungekürzte Ausgabe

    Sprache Deutsch

    ASIN B0CCYJC1RZ


    ASIN/ISBN: 3746639182



    Über die Autorin:

    Anika Schwarz ist das Pseudonym der Schriftstellerin Angelika Schwarzhuber, die auch als Drehbuchautorin für Kino und TV arbeitet und unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Neben dem Reisen ist Musik ihre große Leidenschaft. Sie liebt Rock-, Beat- und Soul-Musik. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in einer idyllischen bayerischen Kleinstadt. Dort findet sie die nötige Ruhe, um an ihren Romanen und Drehbüchern zu arbeiten. »Beat Girls – Die Bühne gehört uns« ist ihr erster Roman im Aufbau Taschenbuch.



    Inhaltsangabe:

    Unsere Stimmen sind laut! München, 1966: In den Kneipen tobt das pure Leben, Rock 'n' Roll-Künstler aus England und Amerika sind die großen Idole. Fast immer sind es Männer, die die Bühnen beherrschen. Die vier jungen Frauen Monika, Peggy Sue, Rita und Inge könnten unterschiedlicher nicht sein, doch sie verbindet eine tiefe Liebe zur Musik - und sie wollen das Feld nicht den Männern überlassen. Gegen alle Vorurteile gründen sie die Band "Monaco Birds" und kämpfen bald nicht nur um einen Plattenvertrag, sondern auch darum, als Frauen laut sein zu dürfen. Der erste Band über vier lebenshungrige junge Frauen, die mit ihrer Beatmusik die Münchner Bühnen erobern.



    Meine Kritik:

    Es ist München im Mai 1966. Bei einem Auftritt ihres Bruders Siegfried trifft die ebenfalls ziemlich musikalische Monika auf die Bedienung Rita, die junge Witwe Inge sowie die G.I.-Gattin Peggy Sue. Ihnen fällt auf, dass es praktisch nur Männerbands gibt. Kurzerhand beschließen die Frauen, ebenfalls eine Musikgruppe zu gründen, und üben in jeder freien Minute. Dadurch werden aus den vier grundverschiedenen Persönlichkeiten Freundinnen, die auch abseits des Proberaums und von der Bühne zusammenhalten. Das ist auch notwendig, da alle vier mit ihren ganz eigenen Sorgen und Problemen zu kämpfen zu haben. Moni zum Beispiel leidet sehr unter ihrer fiesen Schwägerin Astrid, während Peggy Sue bei ihrem amerikanischen Mann dermaßen unter der Fuchtel steht, dass sie nicht einmal wagt, ihm von den Bandproben zu erzählten. Zugegeben, stellenweise sind es ziemlich deutliche Schwarz-Weiß-Zeichnungen altbekannter Figurenmodelle. Dennoch macht die Geschichte, die hauptsächlich an ein weibliches Publikum gerichtet sein dürfte, Spaß und die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Da stört es auch nicht, dass das zentrale Thema Musik stellenweise etwas in den Hintergrund gerät. Den Flair der Sechziger Jahre weiß die Autorin gut einzufangen.

    Die ungekürzte Hörbuchfassung geht neun Stunden und acht Minuten und wird hervorragend von Saskia Haisch gesprochen. Besonders den Münchner und oberbayrischen Dialekt hat sie sehr gut drauf.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Kiepenheuer&Witsch; 1. Edition (7. September 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 512 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3462003283
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3462003284


    ASIN/ISBN: 3462003283



    Über den Autor:

    Tom Hillenbrand, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Sachbücher und Romane – darunter die Thriller »Hologrammatica«, »Qube« und »Montecrypto« – haben sich bereits hunderttausende Male verkauft, sind in mehrere Sprachen übersetzt, wurden vielfach ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.



    Inhaltsangabe:

    Die aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque - ein historischer Roman voller Intrigen, Kunst und Kultur! Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis »Mona Lisa«. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu …

    Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?

    Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.


    Meine Kritik:

    In seinem neuen Roman verspricht „Hologrammatica“-Autor Tom Hillenbrand „die aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque“. Das klingt nach einem spannenden historischen Krimi, leider aber ist es weder spannend noch ein Krimi. Stattdessen gibt es ellenlange Kapitel aus den Perspektiven vieler verschiedener Figuren. Der Raub von La Joconde ist dabei meist kaum mehr als ein Randthema. Stattdessen geht es unter anderem ums Ballett, kommunistische Extremisten, Séancen, und den aufstrebenden Pablo Picasso. Der Einzige, der ernsthaft um eine Aufklärung des Kunstraubs bemüht zu sein scheint, ist der Pariser Kommissar Juhel Lenoir, doch er kommt mit seinen Ermittlungen nur schleppend voran.

    Für meinen Geschmack ist „Die Erfindung des Lächelns“ daher viel zu weitläufig erzählt. Es ist auch kein Kriminalroman im eigentlichen Sinne, sondern mehr eine Ansammlung verschiedener Episoden, die alle Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris spielen. Keine Frage, den damaligen Zeitgeist hat Tom Hillenbrand hervorragend eingefangen und auch das Auftauchen von damaligen Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, Aleister Crowley oder Igor Strawinsky weiß zu begeistern. Wenn man an gutgemachten Geschichten über die damalige Zeit interessiert ist, wird man mit dem Roman sicherlich seine Freude haben. Wer hingegen auf einen packenden Krimi rund um den berühmten Kunstraub hofft, dürfte an den 512 Seiten lange zu knabbern haben.