Beiträge von Taschenbuch

    Ich merke mir das Gefühl beim Lesen, also ich weiß nur genau, auch nach vielen Jahren, wie ich ein Buch damals aufgenommen habe.
    Einzelne Szenen bleiben aber leider auch aus schlechten Büchern hängen, warum, das weiß ich nicht.


    Ich merke eher, dass ich nach Jahren den guten Büchern immer noch mehr abgewinnen kann (hab ja doch schon so einiges zwei- oder dreimal gelesen), während es ein schlechtes Buch nicht mal bis zu dieser Probe schafft.

    Nachdem es mir auch gelungen ist, das Buch zu "ere-bayen" bin ich schon mitten drin und könnte mich ohrfeigen, weil ich zu viel von diesem Thread hier gelesen habe. Trotzdem: ein gutes Thema, das mit der Selbstfindung und Kind ja oder nein, und nach einem ein wenig holprigen Anfang gefällt mir auch der Stil sehr gut.
    Bin schon gespannt, wie es ausgeht. :-)

    Ich habe ein RUB (eigentlich ein halbes) im Arbeitszimmer, in welchem ungelesene vorne stehen und die gelesenen des letzten Jahres in der zweiten Reihe. Highlights hebe ich im Bücherregal neben dem Bett auf, und dort in der Gegend liegen auch noch ein paar SUB - Stapel herum, ungeordnet und leider stark Staub anziehend.
    Ich bin oft überrascht, was ich alles an Schätzen habe, das volle Feeling wird aber erst aufkommen, wenn ich endlich mal (in einem eigenen Haus mit eigenem Zimmer - in einem anderen Leben?) alle meine Bücher in ausreichend Regalen versammeln kann. Dann wird streng nach Autor geordnet und liebevoll immer wieder umgeschlichtet. :-)

    Heute in einem Rutsch durchgelesen, kreist das Buch jetzt durch meine Gehirnwindungen und ich weiß nicht: was als nächstes lesen?!
    Mir ist diese Frau sehr fremd, auch den Clou ihres Auftrags habe ich leider sofort durchschaut - dann muss das wohl beabsichtigt gewesen sein,( denn ich bin keine Schnellcheckerin), was ich aber wiederum schade finde, denn als Überraschung käme das noch besser.
    Mit gefällt, dass es leicht zu lesen war ohne irgendwie platt zu wirken. Schnörkellose Sprache ist bei mir immer ein Pluspunkt, wenn sie nicht auf Kosten der Ausdruckskraft geht. Aber es war irgendwie zu kurz, manche Szenen hätte ich mir ausführlicher gewünscht, ein wenig hatte ich den Eindruck eines Zeitraffers. Und bei den schlimmen Erlebnissen hab ich mich gefragt, wie das denn weiterging.
    Insgesamt also ein anregendes, in Frage stellendes Buch - und nun muss ich mir wohl weitere Bücher des Autors kaufen. ;-)

    Schade, milla, dass dir das Buch nicht gefallen hat. Ich hab auch ein bißchen gebraucht, aber nach ein paar Seiten bin ich reingekippt und hab sie dann alle der Reihenfolge nach gelesen, wobei für mich "Wie die Tiere" durchaus ein Highlight war.
    "Dem Brenner sein Chef" ist für mich normaler Sprachgebrauch, ein bißchen verhochdeutscht. ("dem Brenna sei Chef" würde das ungefähr heißen). Es ist natürlich schwer bis unmöglich, Dialekt schriftlich abzubilden, aber meiner Ansicht nach macht Wolf Haas das recht gut.


    Mir gefällt das, was ich seine Abrechnung mit der Kronenzeitungsmentalität nenne. (unser Pendant zur "Bild") Es ist einfach Nestbeschmutzung vom Feinsten. :-)


    Tom : was ist an dem Satz unklar?

    Zitat

    Original von Delphin


    Das Ende ist ein bisschen gemein für den Leser. :grin Ich kann jetzt ja nicht schreiben, was im letzten Absatz steht, aber: Ja! Ich hatte mir das tatsächlich eingebildet. :wow Ich fand es aber nach einigem Nachdenken durchaus stimmig so.

    Danke fürs Nichtmehrverraten!
    Bis jetzt (Seite 418 ) ist das Lesevergnügen so groß, dass mir das Ende eigentlich egal ist, weil ich auf jeden Fall eine lange, gute Zeit mit dem Buch verbracht haben werde.
    Ich hab mir auch die Amazonrezensionen jetzt erst durchgelesen... naja, Geschmäcker sind halt verschieden! :-)
    Außerdem hat mir hier bei den Eulen jemand Mut zu diesem Buch gemacht, im Thread von einem anderen Michel Faber - Werk. Eulenempfehlungen gelten doch immer mehr als die von Amazon, oder? :grin

    Ich lese gerade das "Karmesinrote Blütenblatt" von Michel Faber.


    Mir gefällt die Erzählweise so gut, der Leser wird immer wieder persönlich angesprochen, Vergleiche werden angestellt zwischen den damaligen Bedingungen und unserer noch viel höher technisierten Welt, obwohl die Protagonisten teilweise schon sehr leiden unter dem Aufkommen seelenloser Maschinen.
    Und es geht, auch wenn das in der offiziellen Beschreibung vielleicht einseitig dargestellt wird, durchaus nicht nur um das Liebesgewerbe, sondern es wird ein umfassendes Bild Londons im ausklingenden 19. Jahrhunderts gemalt.
    Sehr empfehlenswert!


    Kurzbeschreibung (von amazon)
    London 1874: William Rackham, glückloser und zu Müßiggang neigender Erbe eines Parfümimperiums, trifft auf Sugar, die das Schicksal der anderen Huren der Stadt teilt. Und doch strahlt sie etwas aus, das sie über die anderen erhebt und ihr den Luxus erlaubt, mit nur einem Liebhaber am Tag ihr Auskommen zu finden. Auch William Rackham verfällt ihren Künsten, so sehr,dass er Sugar fast zum Verhängnis wird.


    Ein erotischer Roman, der meisterhaft mit den Mitteln der erzählerischen Verführung spielt - vor allem aber eine unvergessliche Geschichte um die Hoffnungen und Täuschungen der Liebe.

    Am liebsten mag ich dtv, da gefallen mir Cover und sorgfältiges Lektorat.
    Seltsamerweise gefallen mir auch noch btb Taschenbücher meistens sehr gut, obwohl die vor Fehlern nur so strotzen.


    Ich gebe zu, dass ich mich freue, wenn z.B. etwas von Satterthwait bei dtv erscheint und es schade finde, wenn es Goldmann ist...

    Im großen und ganzen schliesse ich mich Bea an, nur befinde ich mich selber noch mitten im Erziehungsprozeß. Sehr vieles kenne ich von mir und meinen beiden älteren Kindern (die eindeutig "schwieriger" sind als die zwei jüngeren), nur biegt bei uns die Geschichte dann auch immer wieder anders ab.


    Aber dass man wehrlosen Kleinkindern gegenüber nicht nur hehre Gefühle hegen kann, muss sich wohl jeder Elternteil irgendwann mal eingestehen.


    Ich musste übrigens auch manchmal an das "Fünfte Kind" denken!

    Im Herbst habe ich alle 6 Bände Stadtgeschichten verschlungen. Nr 1 hatte ich verbilligt erworben und Nr 2 - 6 dann in einem Stapel, sehr zum Gaudium des Buchhändlers, auf einmal gekauft.


    Für mich war das leichte und doch spannende Lektüre in einer anstrengenden Zeit. Da lese ich immer besser in Büchern, die abgegrenzte Kapitel haben.
    Die Personen sind mir richtig ans Herz gewachsen, ich habe nur schwer Abschied genommen.

    Da ich nicht glaube, dass ich "Das Karmesinrote Blütenblatt" bis Samstag ausgelesen habe...


    Michel Faber - Die Unvollendete ++
    Haruki Murakami - Naokos Lächeln ++
    Kazuo Ishiguro - Als wir Waisen waren ++
    P.G. Wodehouse - Der unvergleichliche Jeeves ++
    Lionel Shriver - Wir müssen über Kevin reden ++
    Majgull Axelsson - Die Aprilhexe ++
    Karin Fossum - Evas Auge -/0
    Leena Lehtolainen - Weiß wie die Unschuld +
    Leena Lehtolainen - Die Todesspirale +
    Leena Lehtolainen - Wind über den Klippen +
    Karin Fossum - Fremde Blicke 0
    Friedrich Ani - Süden und die Frau mit dem harten Kleid -/0


    Monatshighlight war möglicherweise "Wir müssen über Kevin reden". Die Krimis rutschen halt leichter, deshalb sind es auch so viele Bücher.


    @Walter: ich sehe dafür zur Zeit nicht fern. Arbeit und viele Kinder hab ich nämlich durchaus...

    Rupien! Rupien! kommt im September als Taschenbuch heraus. Und dann gehört es auch schon mir, denn eine Freundin, auf deren Meinung ich Wert lege, hat es empfohlen.
    Waldfee, hast du es gelesen?

    Wenn du Agatha Christie magst, wäre vielleicht dieser englische Landhauskrimi was für dich: Walter Satterthwait, Eskapaden.
    Spannend, nobel, und ich wusste bis zum Schluß nicht, wer der Mörder war. ;-)


    Das oben empfohlene Nordermoor hat mir auch gut gefallen, ebenso alle Nessers, die ich gelesen habe.

    Zitat

    Original von Alice
    :fetch Ich brauche mehr Zeit zum Lesen. Oder zwei oder besser drei Köpfe, um all das Gelesene aufzunehmen. Oder einen mehrjährigen Streik der Buchindustrie. Oder ein paar Klone, die beim Lesen helfen. Dann kann ich vielleicht mal ein Buch zum zweitenmal lesen.


    So gehts mir eigentlich auch. Wobei ich mehrere Köpfe und Zeit und Klone bräuchte. In letzter Zeit sammle ich aber innerlich Stoff für ein "Best of" Jahr, in dem ich hauptsächlich meine Highlights lesen möchte. Langsam und mit vollem Genuß - der schlägt sich nämlich im Moment mit der Gier.
    Wann ich das mache, steht aber noch in den Sternen, vielleicht später mal im Ruhestand?!

    Nach der Lektüre dieses Buches stehen mir die Tränen in den Augen. Selten hat mich etwas so mitgenommen wie diese Geschichte der Verzweiflung, dieses Scheitern von Beziehungen, dieses Sezieren der Sinnlosigkeit.
    Als Mutter von 4 Kindern hat mich die Frage "Warum?" interessiert, die, wie ich mir ohnehin vorher schon dachte, nicht beantwortet wird, vielmehr wird sehr gut herausgearbeitet, dass sie nicht beantwortet werden kann.


    Ich habe fast durchgehend mitgelitten, vieles war mir sogar vertraut, meine Gefühle für die handelnden Personen haben ständig gewechselt. Der Schluss war allerdings für mich fast nicht erträglich (oder eher das vorletzte Kapitel), das hat einiges an meinem Verständnis für die Mutter, das ja sonst voll und ganz da war, gelöscht.


    Wie an einer Stelle so schön beschrieben wird: der Trick ist, sich mit dem was dargestellt wird, zu identifizieren, sich hineinzuversetzen, und das ist mir bestens gelungen.



    Geschrieben ist das Buch sehr gut und flüssig, teilweise richtig "schön" und philosophisch. Mir haben die amerikanischen Schilderungen gefallen und meinen Horizont vielleicht ein bißchen erweitert, mehr jedenfalls, als ich es einem Michael Moore zutraue.


    Und ich nehme heute meine Kinder ein wenig fester in den Arm.

    Darf ich mich nochmal einmischen?


    Als Auslöser interpretiere ich den Versuch ihres Mannes, über den Tod des Kollegen einfach so hinwegzugehen. Das ist ihr wirklich zuviel.


    Catherine steht ja ziemlich "unter dem Schlapfen" ihres Mannes, ihr Anteil am Ensemble ist kein selbstbestimmter sondern ein lediglich Aufträge ausführender. Indem sie ihre persönlichen Grundsätze plötzlich über das (scheinbare) Gemeinwohl stellt (jeder abgesagte Auftrag ist ja nicht nur ein momentaner Verlust sondern birgt auch die Gefahr, beim nächsten mal von vorneherein ersetzt zu werden), tritt sie aus diesen Rollen heraus.


    Damit hat sie erstmal vor sich selber die Möglichkeit, etwas anderes zu machen, ihre Fähigkeiten als eigenständige Person vielleicht ganz anders einzusetzen.
    Ich hänge nämlich der Überzeugung an, dass man sich die meisten Schranken im Leben selber setzt. Das wär so ein Punkt zum Sprengen der Grenzen.


    Mich hätte ja interessiert, wie es fürs Ensemble dann weitergegangen ist... ;-)

    Zitat

    Original von Bott


    edit: Taschenbuch


    Hammer! 175? Na da haste ja bald ein Zimmer ungelesener Bücher. Setzt man sich damit nicht selbst unter Druck, die alle zu lesen? Und, was ich auch interessiert, hast du die Bücher denn schon, oder warten sie noch beim BdV?


    Also wie jetzt schon seitenweise zu lesen ist, befinde ich mich mit dieser Zahl eher im Durchschnitt und es handelt sich um ungefähr ein Regal voller Bücher. Sie stehen aber auf mehrere Plätze verteilt und wurden letzte Woche erstmals systematisch erfasst. *stolzaufmichbin*


    Zu den Beweggründen gabs schon ein paar gute Antworten.
    Der wichtigste ist für mich das gute Gefühl beim Kauf, die Vorfreude auf schöne Stunden und neue Erkenntnisse. Diese Vorfreude kommt eigentlich schon beim Lesen so mancher Online - Rezensionen auf, insofern ist mein SuB in den letzten 1 1/2 Jahren erst so sprunghaft gestiegen, seit ich eben Bücherforen für mich entdeckt habe.


    Aber das setzt mich nicht unter Druck. Wenn ich gern einen kleinen SuB hätte dann nur, um ihn sofort wieder aufzufüllen. ;-)