Stadtgeschichten - Armistead Maupin

  • Stadtgeschichten


    Klappentext:
    "Es ist merkwürdig, aber von jedem, der verschwindet, heißt es, er sei hinterher in San Francisco gesehen worden." (Oskar Wilde)
    Jahrelang schrieb Armistead Maupin für den "San Francisco Chronicle" seine "Tales of the City", Geschichten aus San Francisco. Wie bei einer Fahrt mit der Achterbahn jagt Maupin seine Leser in rasantem Tempo durch die Straßen von San Francisco ("everybody´s favorite place"). - All den unterschiedlichsten Menschen, deren Geschichten erzählt wird, ist eines gemeinsam: Sie suchen das ganz große Glück. Einmal begonnen, lassen einen die Geschichten aus San Francisco nicht mehr los. (NDR)


    Anmerkungen:
    Die 6-Teilige Serie spielt im San Franciso der 70er bis 80er Jahre. Die Protagonisten habe alle irgendwann irgendwie etwas miteinander zu tun. Sie sind spießig, sexbessesen, egozentrisch und oft auch einsam. Man lernt sie kennen, wie neue Freunde und Bekannte, wenn man in eine fremde Stadt zieht und am Ende fählt es einem genauso schwer das letzte Buch zu beenden, wie aus einer geliebten Stadt von geliebten Menschen wegzuziehen.


    Band 2 - 6:
    Mehr Stadtgeschichten
    Noch mehr Stadtgeschichten
    Tollivers Reisen
    Am Busen der Natur
    Schluss mit Lustig


    LG
    Ronja

  • Oja, dem Loblied schliesse ich mich doch gleich an - sehr empfehlenswert! Ich habe noch die letzten beiden Bände ungelesen hier liegen - aber nur, weil ich nicht schon fertig sein will! :)


    Von Amanda Boulter gibt es inzwischen eine ähnliche Reihe, die in London spielt: "Around the houses " und "Back around the houses "; ich hoffe, es werden noch mehr Bände folgen. Bisher gibt es sie allerdings nur auf Englisch; der zweite Band ist auch erst vor kurzem erschienen. Vielleicht werden das die modernen "Stadtgeschichten".


    Von Armistead Maupin kenne ich ausserdem noch zwei Romane, die nichts (oder fast nichts) mit den Stadtgeschichten zu tun haben.


    In dem einen geht es um eine kleinwüchsige Frau - es war nicht schlecht, aber ich war nicht sooo begeistert, weil die Geschichte zu weit hergeholt schien. Allerdings habe ich später erfahren, dass es auf der Geschichte einer Frau basiert, die Maupin gekannt hat. Den Titel habe ich gerade vergessen.


    Sehr empfehlenswert und fast noch besser als die Stadtgeschichten fand ich aber "The night listener " (auf Deutsch glaube ich "Der nächtliche Lauscher " ). Die Hauptperson ist ein Radiomoderator, der über einen Anruf in seiner Sendung Kontakt zu einem kranken Jungen bekommt... oder doch nicht? Denn so eng seine telefonische Beziehung zu dem Jungen wird, er rätselt immer wieder, ob es diesen Jungen wirklich gibt oder ob er einem Betrüger aufgesessen ist. Hervorragend geschrieben und mit vielen spannenden Wendungen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Da es jetzt im April als Tb kommt, mach ich hier noch ein bißchen Werbung für dieses, doch, verwirrende Buch...


    Interessant ist an der ganzen Geschichte, das es sogar im internet lange Duskussionen gegeben hat, ob Maupin hier "nur" einen Roman geschrieben hat oder ob es den Jungen nun tatsächlich wirklich gibt...


    Vorgeschichte: Der 14jährige Anthony Godby Johnson verfaßt unter dem Titel "A Rock and a Hard Place" seine Autobiographie: ein fürchterliches Schicksal, daß er sich in diesem Manuskript von der Seele schreibt.
    Maupin liest die Druckfahnen dieses Manuskripts und ist bereit, dem Jungen den Kontakt zu seinem Verleger zu beschaffen.
    Dann beginnen die Telefonate. Maupin spricht mit Tony und auch mit seiner Adoptivmutter Vicki. Diese schickt Maupin sogar ein Foto von Tony.
    Als eines Abends Maupins Lebenspartner (mittlerweile getrennt) das Telefon abnimmt, bekommt er eine Gänsehaut: die Stimmen von Vicki und Tony sind gleich!
    Maupin benerkt es daraufhin selber und holt Erkundigungen ein.


    Im Mai 1993 erscheint im Newsweek ein Artikel, in dem behauptet wird, der Junge existiere nicht. Die Autobiographie habe jemand anderes geschrieben. Der mutmaßliche Verfasser leugnet, stirbt im Februar 1995 an Aids.


    Maupin selber hat noch lange Zeit danach versucht, durch das Foto im internet Infos zu sammeln.... Wer ist der Junge auf dem Bild, wenn nicht Tony????

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • die stadtgeschichten würde ich auch gern anfangen... allerdings weiß ich nicht, ob ich die 6 bücher hintereinander lesen möchte/kann? was sagt ihr dazu, die es schon gelesen haben? sind die einzelnen teile insich geschlossen oder fortführend?

  • Mir fehlen immer noch die letzten zwei Bände. Die ersten vier habe ich in Abständen gelesen, immer mal ein anderes Buch dazwischen. Das hat ganz gut funktioniert, aber jetzt habe ich doch ein bisschen Angst, dass der Abstand zum letzten zu gross geworden ist. Die Bücher können auch für sich allein stehen, aber es ist schon schöner, wenn man weiss, wer mal mit wem und so, weil viele Figuren doch wiederkommen.


    Aber der "Nächtliche Lauscher" war auch genial - hat mir fast noch besser gefallen!

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  • Von den Stadtgeschichten hab ich die ersten 3 Bände gelesen. Der Rest folgt auch mal irgendwann...
    Bis dahin verstauben sie hier... :-(

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Es ist zwar schon einige Jahr her, dass ich die "Stadtgeschichten" gelesen habe - aber mir haben sie damals auch ausnehmend gut gefallen!
    Teilweise witzig, ernst, traurig - alles in allem fand ich die "Stadtgeschichten" schön geschrieben - und sie ließen sich ziemlich schnell weglesen (schade!). Vielleicht sollte ich sie nach dieser langen Zeit demnächst mal wieder hervorkramen... :grin


    "Der nächtliche Lauscher" habe ich noch nicht - aber wenn hier einige sagen, dass ihnen das Buch fast noch besser gefallen hat, sollte ich mir das vielleicht mal merken ;-)

  • Zitat

    Original von Delphin
    Bei mir ist es umgekehrt.


    *lach*
    Lemmi , du wirst dich irgendwann entscheiden müssen, wessen Lesevorlieben du mehr traust - gleichlautende Empfehlungen wirst du von Delphin und mir nur in den allerseltensten Fällen kriegen. :lache

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  • Im Herbst habe ich alle 6 Bände Stadtgeschichten verschlungen. Nr 1 hatte ich verbilligt erworben und Nr 2 - 6 dann in einem Stapel, sehr zum Gaudium des Buchhändlers, auf einmal gekauft.


    Für mich war das leichte und doch spannende Lektüre in einer anstrengenden Zeit. Da lese ich immer besser in Büchern, die abgegrenzte Kapitel haben.
    Die Personen sind mir richtig ans Herz gewachsen, ich habe nur schwer Abschied genommen.

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

  • Nachdem ich gestern abend in die Stadtgeschichten reingelesen, dann weitergelesen und schließlich fast durchgelesen habe, hat mein limbisches System (ohne das Großhirn zu fragen :wow) alle sechs Bände im Schuber bestellt. Band 1 ist also bald doppelt vorhanden, wenn jemand Interesse hat...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Nachdem ich gestern abend in die Stadtgeschichten reingelesen, dann weitergelesen und schließlich fast durchgelesen habe, hat mein limbisches System (ohne das Großhirn zu fragen :wow) alle sechs Bände im Schuber bestellt.


    Gute Entscheidung Deines limbischen Systems.