Beiträge von Ulf Schiewe

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    Original von sapperlot
    Seite 53 "... das Zünglein an der Waage spielen wollen..." zwischen dem aktiven agieren und dem passiven zerrieben werden zwischen den Mächten ist es nur ein schmaler Grat. Kluges und überlegtes Handeln mit viel Taktgefühl ist gefragt.


    Narbonne war damals reich, aber militärisch schwach, daher eine begehrte Vizegrafschaft. Ohne potente Verbündete war es schwierig, die Unabhängigkeit zu erhalten. Das war bislang immer Barcelona gewesen. Aber die Katalanen, wie man noch sehen wird, waren zurzeit mit anderen Dingen beschäftigt. So sah Alfons von Toulouse die Gelegenheit günstig, sich das verwaiste Narbonne unter den Nagel zu reißen.

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    Original von sapperlot
    Frage an Ulf: Ist mit Tolosa das heute Toulouse gemeint oder Tolosa in Spanien? Geographisch ist Toulouse wesentlich näher an Narbonne und auch die Wappen sind verblüffend ähnlich aber das Personenverzeichnis erwähnt einige Namen die mit Kastilien zusammenhängen was wiederum auf das baskische Tolosa hindeutet. Ich bin verwirrt... ?(


    Gemeint ist Toulouse in Frankreich. Im alten Okzitan Tolosa genannt. Okzitan ist dem Katalanischen ähnlicher als dem Französischen. Ich habe alle Ortsnamen im Okzitan belassen, wie Carcassona oder Serrabona. Man gewöhnt sich schnell daran. Und die fremden Begriffe sind sofort aus dem Kontext erklärt, wiederholen sich dann meist, sodass sie nach einer Weile nicht mehr so fremd wirken.


    Die Grafen von Toulouse waren eine mächtige Herrscherfamilie in Südfrankreich und konkurrierten mit Aquitanien und Barcelona. Letzteres spielt im Roman eine gewisse Rolle. Das ist sicher, was du mit spanischen Figuren im Register meinst.

    Hallo Sapperlot,


    erstmal freut es mich, dass das Buch gut angekommen ist. Den Gruß hatte ich in Auftrag gegeben und schön, dass es so gut umgesetzt wurde.


    Mir persönlich gefällt das Cover sehr gut. Es hat so etwas Positives, das zum Buch passt. Die Idee, die Innenseite des Umschlags für das Personenverzeichnis zu nutzen fand ich auch genial. Habe das so noch nicht gesehen.


    Und ich hoffe, ich werde dich nicht enttäuschen, dass die in den Annalen außer ihrem Namen doch eigentlich unbekannte La Bela hier tatsächlich eine Seele bekommt, d.h. einen Charakter und eine Persönlichkeit, die im Gedächtnis haften bleiben, wenn das Buch aus ist. Natürlich soll das auch für andere wichtige Figuren des Romans gelten.

    Ein herzliches Willkommen an alle, die noch zuletzt dazugekommen sind. Und allen, die ein Buch gewonnen haben, gratuliere ich.


    Widmen kann ich die Bücher leider nicht, sonst müsste ich sie mir schicken lassen und dann wieder zur Post schleppen. Nein, sie werden direkt vom Verlag versandt. Aber auch ohne Widmung lassen sie sich bestimmt gut lesen. :grin


    Also, haltet euch noch ein paar Tage zurück, bis alle ihre Bücher haben und wir gemeinsam anfangen können.


    Liebe Grüße


    Ulf

    Mein Vorschlag für eine Ordnereinteilung wäre folgender:


    Teil1: Aufruhr in Narbona .... Seiten 11-32 (das könnte man als Einleitung nehmen, zur Einstimmung)
    Teil2: Die Vescomtessa .... Seiten 33 - 87
    Teil3: La Belas Zorn ..... Seiten 88 - 158 (das endet Abschnitt 1)


    Teil4: Flucht .... Seiten 161- 255
    Teil5: Castel Nou dels Aspres ... Seiten 256 - 353 (Ende von Abschnitt 2)


    Teil6: Das Zerwürfnis .... Seiten 357 - 450
    Teil7: Die Last auf jungen Schultern .... Seiten 451 - Ende


    Liebe Grüße


    Ulf

    Leider hat man als Autor nur geringen Einfluss auf die Cover-Gestaltung. Ich hatte, meiner Meinung nach, ein besseres Bild vorgeschlagen. Porträt einer Mailänder Adeligen von Leonardo da Vinci. Die hätte besser gepasst, auch vom Typ her. Aber dem Verlag gefiel wohl besonders die blau/rot Kombination, obwohl man das mit einem anderen Bild mit photoshop auch hinbekommen hätte. Aber, da es im historischen Bereich auch noch schlimmere Covers gibt, will ich nicht meckern. :-)


    In jedem Fall freu ich mich, wenn die Leserunde zustande kommt, und hoffe auf rege Gespräche.


    LG
    Ulf


    Vielen Dank Tanzmaus!


    Es freut mich natürlich riesig, dass dir das Buch gefallen hat. Raols Abenteuer schwirren mir irgendwie als fernes Projekt im Kopf herum. Zwischenzeitlich habe ich aber ein anderes Thema, an dem ich arbeite.


    Wie ist das eigentlich hier in der Büchereule, schreibt ihr noch ein abschließendes Fazit nach so einer Leserunde?


    LG
    Ulf

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    Original von Tanzmaus
    Die Flucht war mal wieder ein genialer Einfall. Aber wurde der Gang später wieder geschlossen? Habe ich hier etwas überlesen?
    Sonst hätte doch Robert oder seine Leute den Weg finden müssen und die anderen verfolgen können? :gruebel


    Hallo Tanzmaus,


    natürlich ist stark zu vermuten, dass der Gang von Robert und seinen Leuten gefunden wurde. Aber der führt ja nur aus dem Burgfelsen heraus unten auf die Staße beim Fluss. Von dort sind ja Jaufré und seine Leute kilometerweit gewandert, dann in den Bergen verschwunden. Die Entdeckung des Gangs hätte also nicht viel gebracht, deshalb habe ich das auch nicht weiter erörtert.


    LG
    Ulf

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    Original von Herr Palomar


    Viele der Figuren aus diesem Roman sind so wunderbar lebendig, das man an sie auch noch Wochen nach Beendigung des Buches denkt.
    Hamid gehört ganz sicher dazu. Und das obwohl ich gerade bei ihm anfangs skeptisch war, aber er schafft es neben seiner Funktionalität als Jaufres Berater auch noch eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. :-)


    Hallo Herr Paloma,


    ich erinnere mich. In einem Beitrag hattest du dich gefragt, ob er mehr als nur Berater und Jaufrés Gewissen sein würde. Deshalb freue ich mich über deinen Kommentar, dass er wohl offensichtlich auch eine eigene Persönlichkeit entwickelt. Hätte mich sonst auch geärgert, wenn ich das nicht hinbekommen hätte. :grin


    Für mich war Hamid eine ganz wichtige Figur, die den Roman stützt und vor allen Dingen auch hilft, Jaufrés Konflikte mit sich selbst plastisch herauszuarbeiten. Und trotzdem sollte er ein Eigenleben haben, sonst wäre das alles unglaubwürdig geworden.


    LG
    Ulf

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    Original von ottifanta
    Die "rein" war denn zu Jaufrés Zeit die lenga romana? Wurde sie nicht schon im Lauf der Jahrhunderte von keltischen Begriffen und Wörtern aus anderen Sprachen durchsetzt?


    Ich bin natürlich kein Experte für das mittelalterliche Okzitan (obwohl ich da ein bisschen Beratung hatte). Aber die Sprache ist so ein Mittelding zwischen Katalan und Französisch. Ich selbst spreche fließend französich und portugiesisch und für mich ist vieles verständlich.


    Es wird ja gesagt, dass das Latein des Volkes selbst in der klassischen Zeit schon nicht mehr ganz der Hoch-und Literatursprache entsprach. Dazu kamen später dann lokale Einfärbungen, Lautverschiebungen, Wortübernahmen aus anderen Sprachen oder diverse Synonyme nahmen neue, regionale Bedeutungen an. Aber den Leuten in einer gewissen Region war das vielleicht nicht so bewusst. In ihrem Verständnis sprachen sie alle immer noch die "römische Sprache", auch wenn sich diese lokal doch stark verändert hatte.


    LG
    Ulf

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    Original von Tereza
    Die Geschichte ist dramatisch und spannend. Für meinen, vielleicht typisch weiblichen, Geschmack, war es der Kampfszenen und der Beschreibung von Gewalt aber manchmal etwas zu viel. Krieg ist natürlich brutal, aber mir wäre weniger Kampf mit weniger Detail lieber gewesen. Dadurch wäre das Buch auch leichter zu transportieren gewesen. ;-)
    Ansonsten war es aber ein schönes Leseerlebnis mit lebendigen Charakteren.


    Hallo Tereza,


    danke, dass du deine Zeit mit meinem "Bastard" verbracht hast. Was den Umfang der Kampfszenen betrifft, so ist das eher ein Eindruck als Realität. Ich hatte mal nachgezählt und kam auf so etwas wie 15 Seiten, wenn ich mich recht erinnere. Wenn man die gekürzt hätte, wäre das Buch auch nicht schlanker geworden.:grin


    LG
    Ulf

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    Original von Bouquineur
    Doch doch ich bin noch da und schreibe mit *g*
    Ich muss zugeben, dass ich gut 200 Seiten gebraucht habe, um in das Buch zu kommen. Aber mittlerweile mag ich es kaum noch aus der Hand legen. Mir geht es aber an einigen Stellen wie Nachtgedanken. Diese "Vorhersagen" Jaufres (hätte ich doch, wenn ich damals...) nehmen mir oft zu viel vorweg bzw. ahne ich auch selbst, dass da noch etwas nachkommt. Da brauche ich keinen entsprechenden Fingerzeig Jaufres.


    Ja, ein paarmal zu viel vielleicht. Hat vielleicht damit zu tun, wenn man 4 Jahre an so einem Text schreibt, dann ist einem alles schon so geläufig, dass man irgendwann denkt ... mein Gott, wie langweilig. :-( Da muss ich doch noch ein bisschen Spannung erwecken.


    Deshalb bin ich jetzt überrascht und sehr erfreut, dass ich sehr viele Kommentare bekomme von Lesern, die das Buch ungemein spannend finden und nicht weglegen konnten. :gruebel


    LG
    Ulf