Beiträge von Klusi

    Mein Mann hatte heute Lust auf Döner. Er hat für sich eines mit Fleisch besorgt und mir ein Dönerbrot nur mit Gemüse und Knoblauchsoße mitgebracht. Ich habe mir dann ein wenig Geschnetzeltes "like chicken" im Airfryer dazu gemacht, war super lecker, :thumbup:

    Zwar habe ich schon einige Romane über die englische Geschichte gelesen, aber der hier geschilderte Zeitraum war mir relativ unbekannt. Der eiserne Herzog ist allgemein sicher besser bekannt als Wilhelm (Guilhem) der Eroberer, und wie der Titel schon verrät, geht es auch um ihn, den Herzog der Normandie. Sein Gegenspieler ist Harold Godwinson, und dieser Roman handelt vom Kampf der beiden Männer um den englischen Thron. Guilhem und auch die Schlacht bei Hastings kannte ich bereits aus dem Geschichtsunterricht, der allerdings schon sehr, sehr lange zurückliegt. Auch muss ich gestehen, dass von den reinen Daten, wie man sie damals erfuhr und lernen musste, nicht wirklich viel hängen geblieben ist, denn es fehlte ihnen an Substanz. Das hat sich jedoch mit diesem Roman völlig geändert. Ulf Schiewe hat mich auch diesmal wieder absolut mitgenommen. Sein Roman ist, wie man es von ihm kennt, historisch fundiert und bestens recherchiert. Die Charaktere im Roman, bei denen es sich weitgehend um reale historische Persönlichkeiten handelt, haben Tiefe, und dadurch, dass man an ihren Gedanken teilhaben kann, versteht man die Zusammenhänge viel besser. Sowohl Guilhem als auch Harold sind beeindruckende Persönlichkeiten, die ihre Entscheidungen nicht leichtfertig treffen und werden beide als umsichtig und besonnen dargestellt. Beide haben wichtige Beweggründe, die englische Krone für sich zu beanspruchen. Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Facetten dazwischen, denn andererseits haben beide Protagonisten nicht ausschließlich gute Eigenschaften und Wesenszüge, sondern treffen auch Fehlentscheidungen, die sich zum Teil tragisch auswirken.

    Neben den beiden Hauptpersonen gibt es noch viele weitere Charaktere, die ebenfalls real existiert haben und für den Fortgang der Geschichte entscheidend sind. Hier ist vor allem der amtierende König Eadweard zu nennen, der das Dilemma erst ausgelöst hat, als er entschied, Guilhem zu seinem Nachfolger zu ernennen. Auch die Frauen in der Geschichte sind eigensinnige, starke Charaktere, die durch ihre Handlungen und Unterstützung so manches erst möglich machen. Hier hat mich vor allem Matilda fasziniert, um deren Hand Guilhem gleich zu Beginn des Romans wirbt und die ihn auch gegen den Willen des Papstes heiratet.

    Der Autor zeichnet ein sehr lebendiges, farbiges und sehr beeindruckendes Bild dieser Zeit. Durch seinen einprägsamen Schreibstil und seine Wahl, die Geschichte im Präsens zu erzählen, wird man von der Handlung richtiggehend mitgenommen. Die Karte auf der inneren Buchklappe, die eine Übersicht von England und Frankreich im 11. Jahrhundert zeigt sowie das umfangreiche Personenregister und die Aufstellung alter Ortsnamen sind sehr hilfreich fürs bessere Verständnis. Alles in allem ist dies ein großartiger Roman, der ein sehr authentisches und glaubhaftes Bild der damaligen Ereignisse zeichnet.


    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    Letzte Nacht habe ich das Buch nun auch beendet und stehe noch ganz unter dem Eindruck der Schlacht und der darauf folgenden Szenen mit Ealdgyth und ihren Söhnen, wie sie erst Godwin und dann auch Harold finden. Hier hat Guilhem Menschlichkeit bewiesen, indem er Ealdgyth gestattet, Harold für ein anständiges Begräbnis mitzunehmen. Anscheinend war das damals nicht üblich nach einer Schlacht, denn wie er sagt, will er nicht, dass Harold zum Märtyrer wird, und doch gibt er nach.

    Für mich wurde hier wieder der Wahnsinn des Krieges deutlich. Wenn ich ein paar Kapitel zurückdenke, wo sich Guilhem und Harold fast freundschaftlich unterhalten haben, und später stehen sie sich dann in der Schlacht gegenüber, das ist für mich unverständlich, egal ob damals oder heute, aber es ist leider nur allzu real.

    Sehr gut hat mir gefallen, dass man hier nicht nur Schwarz und Weiß hat, sondern alle Schattierungen dazwischen, denn es gab bei allen Personen positive und negative Punkte zu bemerken.

    Mir hat es bei diesem Abschnitt auch besonders viel Spaß gemacht, ein wenig zu spekulieren, was wäre wenn....

    Ich denke auch, es war ein Fehler von Harold, sich auf diese Geschichte einzulassen, denn was hat er letztendlich davon, König zu sein? Sowohl im Süden als auch im Norden des Landes droht Gefahr, und er müsste sich glatt zerteilen, weil er an allen Ecken und Enden gebraucht würde. Letztendlich hat diese Entscheidung das Land erst einmal in die Katastrophe gestürzt. Bisher kam mir Harold als besonnener, vernünftiger Mann vor, aber hier hat er sich wohl "überrennen" lassen. Auch dass er seine geliebte Ealdgyth so ausbootet, da kann ich absolut verstehen, dass sie nichts mehr von ihm wissen will.

    Wie detailliert die ganzen Vorbereitungen auf beiden Seiten beschrieben sind, gefällt mir sehr, denn so kann man sich die Lage sehr gut vorstellen. Mir erging es ähnlich, dass ich in gewisser Weise beide Seiten verstehen konnte, auch wenn ich sagen muss, dass mir Guilhems Sicht der Dinge letztendlich einleuchtender war. Er hatte den Königstitel ja ursprünglich gar nicht auf dem Schirm, sondern dieser Floh wurde ihm quasi erst durch Eadweard ins Ohr gesetzt und wuchs sich dann zum Elefanten aus. Irgendwie wurde er wohl so den Gedanken nicht los, betrogen worden zu sein. In dieser kurzen Zeit, in den letzten Stunden vor dem Tod des Königs und danach hat Harold einige entscheidende Fehler gemacht, die sein Schicksal quasi bestimmt haben.

    Da der historische Ausgang der Geschichte ja bekannt ist, muss ich gestehen, dass es mir ein wenig vor dem letzten Abschnitt graut, denn da geht es sicher nochmal richtig "ans Eingemachte".

    Mir hat es bei diesem Abschnitt auch besonders viel Spaß gemacht, ein wenig zu spekulieren, was wäre wenn....

    Ich denke auch, es war ein Fehler von Harold, sich auf diese Geschichte einzulassen, denn was hat er letztendlich davon, König zu sein? Sowohl im Süden als auch im Norden des Landes droht Gefahr, und er müsste sich glatt zerteilen, weil er an allen Ecken und Enden gebraucht würde. Letztendlich hat diese Entscheidung das Land erst einmal in die Katastrophe gestürzt. Bisher kam mir Harold als besonnener, vernünftiger Mann vor, aber hier hat er sich wohl "überrennen" lassen. Auch dass er seine geliebte Ealdgyth so ausbootet, da kann ich absolut verstehen, dass sie nichts mehr von ihm wissen will.

    Wie detailliert die ganzen Vorbereitungen auf beiden Seiten beschrieben sind, gefällt mir sehr, denn so kann man sich die Lage sehr gut vorstellen. Mir erging es ähnlich, dass ich in gewisser Weise beide Seiten verstehen konnte, auch wenn ich sagen muss, dass mir Guilhems Sicht der Dinge letztendlich einleuchtender war. Er hatte den Königstitel ja ursprünglich gar nicht auf dem Schirm, sondern dieser Floh wurde ihm quasi erst durch Eadweard ins Ohr gesetzt und wuchs sich dann zum Elefanten aus. Irgendwie wurde er wohl so den Gedanken nicht los, betrogen worden zu sein. In dieser kurzen Zeit, in den letzten Stunden vor dem Tod des Königs und danach hat Harold einige entscheidende Fehler gemacht, die sein Schicksal quasi bestimmt haben.

    Da der historische Ausgang der Geschichte ja bekannt ist, muss ich gestehen, dass es mir ein wenig vor dem letzten Abschnitt graut, denn da geht es sicher nochmal richtig "ans Eingemachte".

    Harold finde ich hier auch sehr sympathisch und dabei glaubwürdig, seine Gedanken und Gründe warum er die Krone annehmen will sind logisch, es war einfach eine totale Schnapsidee Guilhem zum Erben zu machen.

    Harolds Darstellung gefällt mir auch sehr gut. Er war mir von Anfang an sympathisch, und anhand seiner Gedanken und Zweifel kann man die Geschichte von damals gut nachvollziehen.


    Bei Rebecca Gablé gab es schon auch einiges über ihn zu berichten. Das war aber nicht alles so positiv. Stimmt.

    Mir gefällt ein differenzierter Blick auf die "Gegner" prinzipiell immer SEHR.

    Hier bin ich völlig unvoreingenommen rangegangen, kannte nur die historischen Eckdaten, die hier m. E. wunderbar mit Leben gefüllt wurden. In anderen Romanen habe ich noch nichts über Harold gelesen, zumindest nicht dass ich mich erinnern kann. Die Darstellung hier ist für mich glaubhaft, denn sie erklärt sehr gut, wieso Harold sich, trotz seines Eids, nun als König stellt. Leid tut es mir für seine geliebte Frau, dass er nun eine politische Heirat eingehen soll. Da bin ich gespannt, wie es weitergeht, denn ich könnte mir vorstellen, dass sich da im Vorfeld Dramen abspielen.


    Auch Harolds Gegenspieler Guilhem ist ein interessanter und anfangs sehr sympathischer Charakter. Allerdings hat er sich im Lauf der Zeit verändert bzw. habe ich diesen Eindruck. Obwohl - ehrgeizig war er ja auch schon früher, wenn man sein Werben um Matilda ansieht. Er ist gewohnt, zu bekommen, was er sich in den Kopf setzt, und so wird es wohl nun auch mit der Aussicht auf den Königsthron sein. Dass Matilda ihm vorwirft, sich zu wenig um die Familie zu kümmern, kann ich gut verstehen. Andererseits muss er halt wirklich sehr um seine Macht in der Normandie kämpfen. Ich denke, bei Matilda schwingt da auch "zwischen den Zeilen" mit, dass er als König dann noch weniger Zeit hätte, zum einen für die Familie und auch, um sich um sein bisheriges Herrschaftsgebiet ordentlich zu kümmern.

    Zwar hinke ich in der Leserunde stark hinterher, aber so langsam hole ich nun auf, und die Geschichte gefällt mir außerordentlich gut. Über die Zeit habe ich bisher noch nicht allzu viel gelesen, so dass ich mich völlig unvoreingenommen auf die Ereignisse einlasse und gespannt bin, wo die Intrigen letztendlich hinführen. Eadweard wirkt sehr gutmütig auf mich, und ich habe den Eindruck, das Regieren ist ihm fast eine Last. Dass er letztendlich durch den Einfluss des alten Godwin auf den Thron kam, macht es ihm natürlich nicht leichter, diese Sippe los zu werden, noch dazu, weil er mit Godwins Tochter verheiratet ist. Dass er danach keine rechte Ruhe hat, war abzusehen, und nun ist es sogar so, dass Edythe wieder bei ihm eingezogen ist. In ihrer Haut möchte ich ehrlich gesagt auch nicht stecken, denn sie wird ja von allen Seiten mehr oder weniger herumgeschubst, quasi als Spielball der Macht.

    Für Guilhem und Matilda freut es mich sehr, dass ihre Ehe nun doch noch vom Papst anerkannt wurde. Diesen Schwebezustand stelle ich mir zur damaligen Zeit sehr unangenehm vor, man ist verheiratet, obwohl dies eigentlich offiziell gar nicht sein dürfte. Wobei ich die Vorbehalte des Papstes anfangs auch nicht wirklich nachvollziehen konnte, denn die Verwandtschaft der beiden war ja nur um mehrere Ecken. Sonst war man doch zur damaligen Zeit auch nicht so zimperlich, was Verbindungen zwischen Verwandten anging.

    Die Szene hat mir auch sehr gut gefallen, und Hild war echt mutig, sich gegen die Meinung der Mönche zu stellen. Dass sie Matilda und ihrem Kind helfen konnte, hat ihr letztendlich die Freiheit gebracht. Nur gut, dass sich Guilhem auf ihren Rat eingelassen und die Mönche weggeschickt hat.

    Für Frauen war das ja damals wirklich kein Zuckerschlecken, wenn sie sowieso schon bei der Geburt kämpfen mussten und sich dann noch mit inkompetenten "Helfern" herumplagen mussten.


    Nun ist also Harold Godwinson der mächtigste Mann im Englaland. Bisher hat man Harold ja als besonnenen Mann kennengelernt, der manches anders sah als sein Vater. Ich bin gespannt, wie die Konfrontation zwischen ihm und Guilhem aussehen wird, wenn es dann letztendlich um die Krone geht.

    Sorry dass ich mich heute erst melde, aber mich hat's am Wochenende mit Corona erwischt, und ich habe es die letzten drei Tage nicht einmal geschafft, ein wenig zu lesen, war einfach nur müde.

    Nun geht es aber wieder aufwärts, und heute bin ich mit dem ersten Teil fertig geworden und kann schon sagen, der Einstieg fiel mir leicht. Die Schreibweise im Präsens gefällt mir allgemein sehr gut, weil ich das Gefühl habe, dadurch kommt mir das Geschehen noch näher.

    Trotz seiner radikalen Vorgehensweise mit den Gefangenen ist mir Guilhem sympathisch. Hier musste er wohl ein Zeichen setzen. Insgesamt wirkt er auf mich sehr besonnen, und diesen Eindruck hatte vermutlich auch Matilda bei ihrer ersten Begegnung. Ich denke, sie hatte durch die Hassreden ihrer Mutter vorher ein völlig anderes Bild von ihm. Da ja schon klar ist, dass die beiden heiraten, bin ich gespannt, wie sich diese Beziehung weiter entwickelt, denn immerhin ist der Papst dagegen.

    Das Personenverzeichnis ist für diesen Roman schon immens, und ich bin froh, es zu haben und nachschlagen zu können, denn an die diversen Charaktere und die teilweise etwas ungewohnten Namen musste ich mich erst gewöhnen. Nun freue ich mich auf den Fortgang der Geschichte.