Beiträge von woelfchen

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    Original von JaneDoe



    Mit der angeblichen Ernsthaftigkeit dieser "Liebe" hab ich so meine Probleme. Claire wird von Tom und Wells benutzt und das Ende ist ja ganz nett, aber wie soll es mit den beiden weitergehen? Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ... :grin

    Gab es 1896 eigentlich schon Roboter? Wikipedia dazu: Zitat Der Begriff Roboter (tschechisch: robot) wurde von Josef und Karel apek Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Science-Fiction-Literatur geprägt.


    Es gab zumindest die Vorstellung davon, denke ich.


    Wien, im Frühjahr 1770: Vor den Augen des Hofstaats, darunter Kaiserin Maria Theresia, präsentiert Wolfgang von Kempelen, ein Multitalent ungarischer Herkunft, der erstaunten Öffentlichkeit eine geheimnisvolle Apparatur, die Schach gegen menschliche Gegner spielt - und das auf verblüffend hohem Niveau. Kempelen hatte Philosophie und Rechtswissenschaft studiert, machte später Karriere als Hofrat und mühte sich unter anderem mit einem "Synthesizer" zur Erzeugung von Wörtern und ganzen Sätzen ab. Berühmtheit erlangte er jedoch mit seinem schachspielenden "Türken" - ein schreibtischähnlicher Kasten mit einem Schachbrett obenauf. Dahinter thronte eine in osmanische Tracht gehüllte menschengroße Puppe, die in der rechten Hand eine Pfeife hielt und mit der anderen scheinbar völlig selbstständig die Figuren führte. Wurden die Türen des Kastens geöffnet, kam eine laut schnurrende Apparatur zum Vorschein, die mit ihren Zahnrädern und Walzen an ein kompliziertes Uhrwerk erinnerte. Kempelens Erfindung wurde europaweit zum Gesprächsstoff. Skeptiker, die einen Trick hinter der Sache vermuteten, waren dünn gesät. Aus heutiger Sicht mag diese Naivität verwundern. Doch das 18. Jahrhundert war reich an Apparaturen aller Art - vom mechanischen Trompeter bis hin zur künstlichen Ente, die ihr Futter sogar stilecht verdaute. Unter diesem Aspekt bedeutete eine Schachmaschine nur den logischen Endpunkt einer langen Entwicklung. Dass das königliche Spiel planerische Gestaltung verlangte und daher einen simplen Mechanismus restlos überfordern musste, kam damals nur wenigen in den Sinn. Aber selbst diejenigen, die die Wahrheit ahnten, verhedderten sich im Gestrüpp ihrer Theorien und lieferten nur ungenaue Erklärungen.


    Oder einfach Ahnungslosigkeit, zudem ist Serie ausgesprochen unterhaltsam und gut gemacht. Es ist nur hart, wenn man jemanden sagt, das war soundso und man habe sich im Studium intensiv damit beschäftigt und der andere antwortet: Im Fernsehn war es aber so (und damit ist es richtig).


    Ich frage mich manchmal, ob ich die Nachfolgeserie Die Borgias sehen soll, da kenne ich mich weniger aus und werde auch die eine oder andere Falschinformation mitnehmen. Und Gesehenes prägt sich auch bei mir tiefer ein, als wenn ich kurz bei Wikipedia nachsehe.


    Es gibt eine Menge Falschinformationen auch in Büchern, so steht Lincoln Childs `Wächter der Tiefe`auf einer vor Jahrzehnten aufgegebenen schottischen Insel ein vollbesetzes Kloster - wie gesagt, seit Jahrzehnten lebt dort niemand mehr, ein Kloster gab es nie. Was an naturwissenschaftlichen Kram stand, kann ich nicht überprüfen. Man kann sich also eine Menge falscher Bildung anlesen.

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    Original von Googol


    Ich habe mich jetzt endlich getraut. Ian McEwans ABBITTE ist einer meiner Lieblingsromane. Der Stoff ist gleichzeitig perfekt für einen Film (Drama, Charaktere, Krieg) und kaum verfilmbar. Die Motivationen der Charaktere sind sehr komplex, vieles im Roman funktioniert über interne Monologe. In der Mitte des Films ist es gerade die Motivation von Briony, die nicht so glaubwürdig herüber kommt wie im Roman. Trotzdem toller Film. Besonders überzeugend fand ich die Darstellung der 13-jährigen Briony von Saoirse Ronon, die ich erst vor kurzem in einer anderen Literaturverfilmung gesehen habe, In meinem Himmel, der Verfilmung des Alice Sebold-Romans von Peter Jackson.



    Den Film kann ich mir immer wieder ansehen. Er hat mir sogar besser als das Buch gefallen, obwohl es mich nachdenklicher zurückließ.

    Kennt jemand diese Verfilmung, hört sich toll an:


    Und wieder einmal eine W. Somerset Maughan Verfilmung, die den Zuschauer nicht nur aufgrund der wunderschönen Landschaftsaufnahmen in ihren Bann zieht. Mit Naomi Watts und Edward Norton bekommt das Publikum ein Traumpaar geboten, dass im Film alles andere als ein solches ist. Der tiefgründigen Beziehung zwischen den beiden wird detailreich auf den Grund gegangen. Dies geschieht so bedrückend dicht, dass es nicht nur bewegt, sondern regelrecht fesselt. Die Vielschichtigkeit der Charaktere ist dabei besonders gelungen, denn es werden die Beweggründe beider Seiten tiefgründig geschildert und auf Schwarzweißmalerei verzichtet. Dabei beweisen sich Watts und Norton als äußerst präzise vorgehende Schauspieler.Fazit Hübsch fotografiertes Gefühlskino.


    Ich habe solange auf eine interessante Wendung gewartet, ich glaube nicht, dass da nich was kommt.

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    Original von Bouquineur


    Mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass man in diesem Buch die Dinge nehmen muss, wie Palma sie geschrieben hat. Wenn man zu sehr hinterfragt, zeigt die Magie der Geschichte keine Wirkung ;-)


    Tue ich aber, weswegen ich inzwischen der Meinung bin, dass das Buch ein reines Folterinstrument ist. Eigentlich warte ich nur noch darauf, dass die Rezi-Seite aufgemacht wird, damit ich einen richtig gründlichen Verriss schreiben kann.


    Wenn ich am 26.9.2009 um 10.00 Uhr auf Platz xyz gestanden hätte und wäre aus dem Jahr 2010 zu exakt diesem Zeitpunkt und -ort zurückgereist, dann sagt mir die Logik, dass ich mich selbst treffen müsste.


    Edit:


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    Original von Bouquineur


    Mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass man in diesem Buch die Dinge nehmen muss, wie Palma sie geschrieben hat. Wenn man zu sehr hinterfragt, zeigt die Magie der Geschichte keine Wirkung ;-)


    So wie die Dinge geschrieben sind, komme ich mir vor wie beim Vorlesen im Kindergarten. Mag daran liegen, dass ich kein Fantasy-Leser bin und mehr Steampunk in Verbindung mit der Krimi-Handlung erwartet haben und auf keinen Fall solchen Schwachfug.



    Ich komme mir beim Lesen des Buches gründlich veräppelt vor.

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    Original von Mulle


    Nein, er hat das Haus ja verlassen und ist durch London geritten. Das ist in der Tat etwas unglaubwürdig, ja. Es dürfte sich in den 8 Jahre ja etwas verändert haben. Andererseits habe ich Andrew aber auch als recht hohle Nuss wahrgenommen :grin sodass er das übersehen hat.
    Dass Charles und Wells ihn aber losschicken - Schauspieler hin oder her - kommt mir auch sehr ... gutgläubig vor. Er hätte den Schwindel bemerken können (müssen), oder mit dem Revolver erwischt werden können, es ist eben nicht gerade unauffällig, jemanden niederzuschießen :rolleyes Besonders clever hat er sich ja auch nicht angestellt.


    Ein so komplexes LARP stampft niemand mal eben aus dem Boden, vor allem, weil ich den Selbstmordversuch als ein spontanes Unternehmen in Erinnerung habt. Alleine eine glaubwürdige Mary zu casten braucht Zeit.

    Für mich wird das Buch immer qualvoller zu lesen. Inzwischen lese ich nur noch mechanisch ohne den Inhalt aufzunehmen.


    Der Autor verzapft einen derartig hirnlosen Mist, das sich mein Gehirn weigert, sich damit zu beschäftigen :bonk .


    Gerade auch, was die Zeitreisen betrifft: Wie soll Andrew auf dieser riesigen Theaterbühne - die sich im Haus befinden müsste - getäuscht worden sein? Oder jetzt die Zeitreisen im Zug. Mir kommt das Buch zu schlecht durchdacht vor.

    Langsam tendiert meine Lust, sich diesen Quatsch anzutun gegen Null (bin auf Seite 213)


    Fassen wir zusammen:


    - Im vikotorianischen London verliebt sich ein junger Mann in eine Prostituierte (guter Abschnitt)


    - Es wird über Terminator-Kriege im Jahr 2000 geredet und über eine Toilettenpapier-Dynastie (ah ja).


    - Bis Seite 213 geht es um H.G. Wells, den Elefantenmenschen und nun füllt ein Weidenkorb die Seiten


    Mir fehlt der Zusammenhang, ein roter Faden, der sich durchs Buch zieht und mich als Leser in den Bann zieht. Wenn nicht ganz schnell ein Kniff kommt, dann bin ich geneigt, dem Buch den Titel *Bescheuerstes Buch seit *Passagier nach Frankfurt* von Christie* zu verleihen. Es liest sich wirklich gut weg, ich schätze 80-100 Seiten / Stunde, aber mir ist meine Zeit für einen so hanebüchenen Unsinn zu schade.


    Wenn ich das Buch gekauft hätte, wäre ich wütend über das verlorene Geld, so gilt Motto: Passe auf, was du dir wünschst, du könntest es bekommen.



    Wer sich über den physikalischen Hintergrund der Parallellwelten informieren möchte, kann dies hier tun: http://de.wikipedia.org/wiki/Viele-Welten-Interpretation . Ich habe mal ein Interview mit einem Physiker gelesen, in welchem der meinte, es gäbe jede Welt die physikalisch möglich wäre, also eine mit Einhörnern, andere, in denen Dinos Auto fahren ect.. . nur als Physik-Laie kann ich mir nicht vorstellen, dass Zeit nicht nicht- fortschreiten kann.

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    Original von newmoon

    Wenn man nur Schmonzetten liest, verdummt man. Wenn man nur -gewisse-! historisierende Romane liest, verdummt man, da in solchen nicht selten sogar Ahistorisches als historisch gesichertes Faktum präsentiert wird...und ja, es gibt sie,eine Art Fast Food Literatur... ich sage aber nicht, dass man nur Thomas Mann lesen dürfe!


    Genau das ist es, was ich bei mir befürchte. Nur: Gibt es den Mix aus anspruchsvollen Inhalt und leichten Lesen in der Masse? Leider eher nein (mir fallen aktuell nur die Buddenbrocks ein, Die Landkarte der Zeit kann ich noch nicht einordnen) und irgendwann ist der Krimi-/Thriller-/Historische Romane - Leser zu anspruchsvolleren gar nicht mehr in der Lage.


    Und wenn ein Autor wie Peter Prange den historischen Gehalt eines Buches verbiegt, um mehr Drama reinzubekommen (wobei das im Histo-Bereich gang und gäbe sein wird), dann finde ich das verantwortungslos. Ich erwarte von einem Autor, dass er recherchiert und sich an die Fakten hält; ganz einfach, weil sich Gelesenes einprägt und wenn es noch so falsch ist.

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    Original von sapperlot



    @ woelfchen Schade das es Dir nicht so gefällt... :-( mir machts unheimlich Spass alles zu lesen und zu spekulieren und ich finde es bis hierhin weiter ausserordentlich gut, eigentlich sogar grossartig. Aber ich kann auch nachvollziehen das es auf Leser enttäuschend wirken kann. Der Stil des Autors ist speziell und dieser Abschnitt ist mit vielen historischen und wissenschaftlichen Details gespickt. Lass Dich bloss nicht entmutigen und schreib weiter Deine Meinung, ich bin gespannt darauf zu erfahren wie Du die Geschichte beurteilst. :wave H.G. Wells habe ich auch nicht gelesen, werde mich aber nachher via Internet mit ihm auseinandersetzen.


    Wenn ich für das Buch etwas bezahlt hätte, wäre ich sauer.

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    Original von Finchen87
    Ich möchte hier nur mal eine kurze Randbemerkung stehen lassen:


    Jede Art von Literatur hat ihren eigenen Anspruch und ich lese, was mir gefällt. Allerdings bin ich jemand, der aus einem historischen Trivialroman noch etwas wissenswertes ziehen kann und ich habe dann bei entsprechenden Artikeln in Zeitschriften, bei einer Erwähnung der Sache in einer Doku oder einem anderen Buch ein Wiedererkennen und bilde mich daran, je nach Interesse, weiter. Dann war die Lektüre des Buches, auch wenn es Trivial und keinen zweiten Blick mehr wert ist, doch nicht sinnlos oder vergeudete Zeit.



    Ich habe auch Angst vor *falscher Bildung*; wenn in *Die Tudors* Wolsey sich umbringt, obwohl er an einer Krankheit starb und Heinrichs Schweter den portugisieschen König heiratet, obwohl sie britischen Boden nie verlassen hat, rollen sich meine Fußnägel hoch.


    Andere nehmen sowas für bare Münze und auch ich werde sicherlich schon mal einem Autor aufgessen sein, der der Dramaturgie wegen historische Fakten nicht so genau nimmt.


    Ich sage nur: Peter Prange: Ein Roman ist kein Geschichtsbuch.
    http://www.peterprange.de/mein…en-zum-historischen-roman