Beiträge von FaerieGirl

    MEINE MEINUNG


    Was passiert eigentlich nach einem Amoklauf? Wie gehen die Überlebenden damit um? Wie verarbeiten sie, was sie gesehen, was sie erlebt haben? Wer wird sein Leben weiterleben – und wer wird einfach aufgeben?


    In ihrem Debüt Es wird keine Helden geben widmet sich die junge Anna Seidl genau dieser Frage. Eindringlich und emotional beschreibt sie den schweren Weg, den die 15-Jährige Miriam nach dem Amoklauf zu gehen hat. Was sie alles neu erlernen muss, wie schwer es ist, mit den Verlusten klar zu kommen, wie sehr sie von Alpträumen, Erinnerungen und Was-wäre-wenns geplagt wird. Und wie sie mit der Schuldfrage umzugehen hat.


    Es wird keine Helden geben liest sich nicht wirklich wie ein Roman. Es liest sich vielmehr wie die Tagebucheinträge von Miriam. Es ist sprachlich teilweise etwas holprig, es wirkt vor allem in der ersten Hälfte sehr unstrukturiert, es gibt ein ständiges Hin und Her zwischen „Ich kann nicht mehr“ und „Ich muss weiter machen“. Eine gradlinige Entwicklung der Figur gibt es nicht – aber gerade das macht es so authentisch. Es gibt nicht, wie üblicherweise in Romanen, den einen Punkt, an dem sich die Denkweise der Figur ändert. Es ist ein ständiges Auf und Ab, manchmal hat man das Gefühl, das nach jedem Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück folgen.


    Es ist schwer den Plot zu beurteilen, weil es eigentlich keinen richtigen Plot gibt. Nicht im üblichen Sinne. In der realen Welt passiert nicht allzu viel nach dem Amoklauf, es wird eigentlich immer das gleiche beschrieben: Schule, Therapie, Verkriechen. Die wichtigen Dinge, die passieren, geschehen in Miriams Kopf.
    Auch die Figuren zu bewerten, ist nicht leicht. Da Miriam in der Gegenwart kaum in Interaktion mit anderen tritt, bleiben die meisten sehr blass. Nicht einmal die Mutter, die wohl mit die wichtigste Konfliktfigur ist, kommt wirklich zur Geltung. Die einzige Figur, die wirklich plastisch erscheint, ist die Ich-Erzählerin Miriam. In Rückblenden wird versucht zu zeigen, wie die Menschen vor dem Amoklauf waren. So erfährt man etwas mehr über deren Vergangenheit und bekommt eher ein Bild davon, wie die Figur sein soll. Der Kontrast zwischen Damals und Heute - oder Davor und Danach - kommt ganz gut zur Geltung.Ich hatte beim Lesen nur kein Bild von ihnen vor Augen.



    Aber all das, was ich normalerweise in einem Roman kritisieren würde, passt hier. Es macht Miriams Erzählungen einfach authentisch und eindringlicher. Die Unstrukturiertheit, die Stimmungsschwankungen, der etwas holprige Schreibstil, das Tagebuch-Gefühl… All das, macht Es wird keine Helden geben so eindringlich und realitätsnah. In dieser Geschichte funktioniert es. Es passt einfach, dass man hier nicht das Gefühl hat, einen Roman zu lesen, sondern ein Tagebuch. Ich glaube aber auch, dass es nur bei dieser Art Geschichte funktioniert.






    3,5 von 5 Punkten


    Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Figuren 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt


    ~*~ Oetinger ~*~ 252 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-7891-4746-3 ~*~ Gebundene Ausgabe ~*~ 14,95€ ~*~ Januar 2014 ~*~

    MEINE MEINUNG


    Die Analphabetin, die rechnen konnte ist nach Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand der zweite Roman des schwedischen Autors Jonas Jonasson.


    Zum Inhalt des Plots muss ich eigentlich nicht viel mehr sagen als der Klappentext bereits andeutet. Wer die Geschichte des Hundertjährigen gelesen hat, weiß, was ihn hier für eine skurrile, aberwitzige und amüsante Geschichte erwartet. Sie mag überdreht und abgedreht sein, sie mag den Leser den Kopf schütteln lassen, aber sie schafft es wieder einmal, ihn zu unterhalten und Tränen lachen zu lassen.Nombekos Weltreise ist, so unrealistisch sie auch sein mag, eine tolle Unterhaltung und vermischt skurille Geschehnisse mit Politik und Weltgeschehen.


    Protagonistin ist Nombeko, eine Südafrikanerin, die mit Buchstaben zwar nicht viel anfangen kann, dafür mit Zahlen umso mehr. Sie will etwas aus ihrem Leben machen und schafft es durch ihre naive Art, die Herzen des Lesers zu erobern. Man geht gerne mit ihr auf Reise und fiebert mit ihr mit.


    Der Schreibstil hat mir schon im ersten Band gut gefallen und hat es auch hier wieder geschafft, mich mitzureißen und in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Sprecherin dagegen ist sehr gewöhnungsbedürftig und ich konnte mir die Stimme nicht lange am Stück anhören. Mir war sie zu monoton und nicht abwechslungsreich genug. Ein paar Variationen in der Stimme, zum Beispiel bei den verschiedenen Figuren, wäre schön gewesen und hätte das ganze etwas angenehmer gemacht.


    In ihrer charmanten und aberwitzigen Art ähnelt Die Analphabetin, die rechnen konnte ihrem Vorgänger und ich denke, dass Fans des Hundertjährigen auch mit Nombeko ihre Freude haben werden.

    Oh weh oh weh, hab ich lange gebraucht. Über die Feiertage konnte ich es zwar zuende anhören, bin aber nicht dazu gekommen, meine Eindrücke zu posten. Da musste vorerst ein Notizbüchlein herhalten.
    Jetzt aber:


    Die Geschichte war toll. Extrem skurril und überdreht, aber toll. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, habe herzhaft gelacht und grinsend den Kopf geschüttelt. Die Sprecherin konnte mich nicht wirklich überzeugen, mir haben Variationen in der Stimme gefehlt. Langes Zuhören wurde mir auf die Dauer zu anstrengend.


    Nombeko, die zwei Holgers, der Präsident, die Atombombe und und und. Eigentlich ist es schade, dass ich nicht so richtig mit den Figuren mitfiebern konnte, aber andererseits war das vielleicht auch gar nicht gewollt. Vielleicht sollte bei dem absurden Plot eine gewisse Distanz zu den Figuren bestehen.


    Jedenfalls hat es mir gut gefallen und ich bin neugierig, ob es auch einen dritten Jonasson geben wird. Dann aber lieber wieder als Buch. ;-)


    Vielen Dank für die Möglichkeit, bei der Hörrunde mitzuhören! Meine Rezi folgt :wave

    Frohes Neues Jahr, ihr Eulen. :-)


    Ich habe die Feiertage genutzt, um endlich weiterzuhören.
    Die Geschichte bleibt absurd, aber unterhaltsam. Und es sterben wirklich ständig Leute. Mannomann.
    Die Stimme der Sprecherin bleibt leider recht monoton. Mir ist es auch schon passiert, dass ich drüber eingeschlafen bin und am nächsten Tag wieder die Stelle suchen musste, an die ich mich noch erinnern konnte :lache


    Suzann : Das kann ich so unterschreiben: man hört interessiert zu, weil es so abgedreht ist, aber man fühlt nicht wirklich mit den Figuren mit. So ging es mir auch schon beim "Hundertjährigen".

    Lesehest : Tröste dich, ich bin noch langsamer. Mich in der Vorweihnachtszeit für eine Hörrunde zu melden, war doch keine so tolle Idee. Ich hab unterschätzt, wie viel länger es dauert die Geschichte zu hören statt sie zu lesen. :cry


    Ich kann mich eigentlich nur wiederholen, ich habe viel und herzhaft gelacht. Ich merke, dass mich auf den absurden Plot einlassen und jegliche Logik ausblenden muss, aber das macht ja manchmal auch Spaß. Mittlerweile sind alle Plätzchen gebacken und alle Geschenke verpackt, es fällt also einiges an Hörzeit weg. Ich hoffe aber, dass ich das Hörbuch noch vor dem 24ten zuende hören kann. Ich will schließlich wissen, wie es ausgeht :grin


    Ich glaube, ich könnte mir die Geschichte länger am Stück anhören, wenn die Sprecherin mehr Variationen in der Stimme hätte. Man muss ja nicht jeder Figur eine eigene Stimme verleihen (obwohl ich es so am liebsten mag) aber zumindest bei ein paar Figuren wäre es doch wünschenswert. Mir ist es etwas zu monoton. Meine Gedanken gehen dann irgendwann auf Wanderschaft, was bei der Geschichte einfach schade ist.

    Zitat

    Original von dschaenna
    [quote]Original von savanna


    Krokus, ich finde die Stimme auch furchtbar :chen Aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, und es klappt aber auch nur, wenn ich wirklich nichts nebenher mache. Naja, ist auch mal entspannend, ich schlafe nur immer ein und muss dann alles wieder hören, deswegen komme ich nicht so recht voran :rolleyes Vor allem, als sie Anfang/Mitte der CD 2 die Henrietta liest, puh, da war ich schon sehr genervt.


    Hihi, wenn ich beim Hören nichts tun würde, würde ich wahrscheinlich nach spätestens 20 Minuten eingeschlafen sein. Ich muss dabei was tun. Entweder aufräumen oder - da bietet sich die Adventszeit jetzt sehr an - Plätzchen backen und Pralinen herstellen :lache

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Obwohl mir das Hörbuch weiterhin sehr gut gefällt, habe ich auch mal ein, zwei Kritikpunkte.


    Das Nombeko während ihrer langen Gefangenschaft so unverzagt bleibt, nehme ich dem Autor nicht ab. Sie muss doch so isoliert sehr einsam sein, ohne Familie oder Freunde.
    Mit den Chinesinnen versteht sie sich zwar gut, aber es ist mehr wie mit Kolleginnen, es bleibt eine letzte Distanz. Und der Ingenieur, wie heißt er noch gleich, ist als Gesellschaft eine zusätzliche Strafe.
    Ich finde, der Autor hätte Nombekos Einsamkeit und was daraus folgt, auch in die Geschichte einbinden müssen. Nur Nombekos Charakter, der auf Überlegungen und Sachlichkeit geprägt ist, lässt ihre Figur weiterhin glaubwürdig bleiben.
    .


    Hm, gut, dass du das ansprichst. Beim Hören ist mir das gar nicht so sehr aufgefallen, weil alles so skurril ist. Aber du hast recht, wirklich authentisch ist es nicht.

    Meine Meinung


    Ich hatte das große Glück, Commissaire Mazan und die Erben des Marquis hier in der Leserunde lesen zu dürfen. Andererseits wäre dieses Buch wahrscheinlich vollkommen an mir vorbeigegangen, was ich sehr schade gefunden hätte.


    Dieses Buch bietet keinen 08/15-Krimi. Commissaire Mazan vermischt verschiedene Genre und heraus kommt eine überraschende, aber überzeugende Geschichte. Vor dem eigentlich Mordfall wird das Opfer über viele Seiten vorgestellt, was ungewöhnlich, aber sehr interessant ist.


    Tierkrimis gibt es bereits mehrere, aber Kater Mazan bringt noch einmal etwas Besonderes mit in die Geschichte. Die Passagen aus seiner Sicht sind etwas gewöhnungsbedürftig, dafür machen sie den Charme dieser Geschichte aus.


    Was ich nicht unbedingt gebraucht hätte, ist der SM-Aspekt der Geschichte. Ich muss aber auch zugeben, dass er zu diesem ungewöhnlichen Krimi passt.


    Auch die anderen, menschlichen, Figuren, sind gut ausgearbeitet und auch wenn man sie nicht unbedingt mag, wirken sie authentisch und einfach menschlich. Niemand ist perfekt, alle machen Fehler und gerade das finde ich gut.


    Fazit


    Ein sehr ungewöhnlicher, aber auch sehr guter Kriminalroman. Gerne mehr davon.

    Irgendwie habe ich total unterschätzt, wie lange es dauert, so eine CD zu hören. Wie gut, dass es ipods und co gibt, damit sie auch unterwegs hören kann :D


    Erstes Lob: ich finde dieses Cover einfach toll. Es gefällt mir noch besser als das zum "Hundertjährigen". Ich mag aber auch die Farbmischung sehr gerne. Gelb habe ich wirklich nicht viel im Regal, da fällt es gleich auf.


    Obwohl ich weibliche Sprecherin nicht so gerne mag, weil ich mir die Stimmen einfach nicht so lange anhören kann wie tiefe, warme Männerstimmen, finde ich, dass Frau Thalbach ihren Job gut macht. Sie hat eine angenehme Art zu erzählen und zu betonen.


    Nombeko als Protagonistin mag ich sehr. Ich mag starke Frauen als Figuren, die wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen können.


    @ Cith: Ich vermisse auch die Post-It-Funktion bei Hörbüchern. Synchron zuhören und Notzien machen klappt auch nicht so gut. Vielleicht bekommen wir ja noch den Dreh raus, wie es am besten klappt.

    Zitat

    Original von Jean Bagnol
    Ihr Lieben,


    so eine Serie ist ja auch ein Vabanquespiel; jede Folge muss für sich funktionieren, aber gleichzeitig die Option für Joker offen lassen.


    Minotte und auch andere dienen auch als mögliche Gestaltwandler, sie können in beide Richtungen entwickelt werden, das ist sehr reizvoll an solchen ambivalenten Figuren.


    Jetzt bin ich noch neugieriger geworden. Argh :lache

    Mir hat es bis zum Ende gut gefallen. Die Auflösung hat mich überrascht - was ich toll finde - und war nachvollziehbar.
    Mazan habe ich richtig ins Herz geschlossen. Der Arme hatte wirklich keine schöne Vergangenheit.
    Meine Rezi folgt so schnell wie möglich.
    Und es tut mir leid, dass es sich bei mir etwas gezogen hat. Ich weiß gar nicht, warum, am Buch lag es jedenfalls nicht. Danke für die Leserunde, vor allem an die Autoren, dass sie uns so schön begleitet haben :)

    Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll. Meckern ist ja immer leicht, da finde ich genug Beispiele. Aber hier hab ich einfach nichts zu meckern. Ich mag die Figurausarbeitung, Mazan und seine Freunde sind sowieso klasse. Ich mag den Stil, die Idee, die Handlung. Es gefällt mir einfach und ich bin so froh, dass ich hier mitlesen darf. Ich fürchte nämlich, dass ich es mir in der Buchhandlung nie gekauft bzw. es nicht mal in die Hand genommen hätte.