Beiträge von FaerieGirl

    Zitat

    Original von LyFa
    Bin auch noch nicht durch und komme so langsam wie selten bei einem Buch voran. Es fällt mir schwer zu Leila einen Zugang zu finden.


    So geht's mir auch. Leila leiert ihre Geschichte so trocken herunter, dass es schwer fällt, mich drauf einzulassen. :-(

    Mit dem Abschnitt bin ich noch nicht durch, ich komme nur sehr langsam voran. Ich bin bis zum Morgen des "Auscheckens" gekommen. Was danach passiert, lese ich vielleicht heute Abend. Mal sehen, ob ich dann noch Lust habe, ich komme erst nach 20 Uhr aus der Uni heim.


    Es ist schön, mehr über Tess zu erfahren, aber der Abschnitt, wo ihre komplette Familie beschrieben wird, ist wieder vollgestopft an Informationen. Zu schnell zu viel auf einmal, da bleibt doch nichts hängen. Ich habe irgendwie immer noch das Gefühlo, auf die Geschichte zu warten. Ich lese all diese Informationen und denke "Und wann geht's jetzt endlich los?". Es folgt eine Nacherzählung auf die andere, ein nicht enden wollender Input, aber keine Handlung.


    Wurde irgendwo mal Leilas Alter erwähnt? Ich dachte, sie wäre vielleicht mitte 20, aber als es um die Facebookfreunde geht, sagt sie, sie seien mit allen möglichen Leuten aus ihrer Schule befreundet, weil man das in der Schule eben so mache. Ob man die Leute nun möge oder nicht. Das ergibt ja keinen Sinn, wenn sie zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr in der Schule ist, dann hat sie ja eh nichts mehr mit den Leuten zu tun.


    Ich finde, bei den Telefonaten mit Tess wirkt Leila extrem professionell und unterkühlt. Die Vermutung, dass sie vielleicht Autistin ist, würde passen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein psychisch vollkommen gesunder Mensch so gefühlslos und raional damit umgehen könnte.


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Wozu das Ganze? Irgendwann wird es auffliegen und dann? Deine Idee ist gut und weckt wieder Interesse, weiter zu lesen. Was, wenn Adrian und Tess sich wirklich ein Spiel daraus gemacht haben? Dann könnte es noch höchst interessant werden. Ich glaube, jetzt werde ich beim Lesen automatisch Ausschau nach Anzeichen für diese These halten :lache

    Weiter ab Seite 30


    Ich finds schade, dass man nichts über Leila erfährt. Mich hätte doch sehr interessiert, was ihre Ansichten bei manchen Fragen gewesen sind und wie sie den Test beantwortet hat. Hätte sie jemanden getötet, um fünf andere zu retten? Was ist für sie der Unterschied zwischen Schuld und Scham? Nicht nur, weil mich das als jemanden mit Philosophie als Abiturfach sehr interessiert hätte, sondern auch, weil sie dann nicht so blass geblieben wäre. Es hätte Leila endlich mal näher definiert. Schade.


    Es wäre schön gewesen, wenn man irgendwie unterscheiden könnte, wann Leila in der Gegenwart erzählt und wann sie wieder in ihren Bericht einsteigt. Unterschieldiche Schriftarten wären eine Möglichkeit gewesen. Meine Hoffnung, dass dieser trockene Berichtstil irgendwann aufhört, sinkt allmählich. *seufz*


    Die bisher beste Stelle war Tess' erste Mail an Leila. Endlich einmal Gefühl, endlich einmal eine Figur, die Farbe bekommt. Diese eine Mail hat Tess besser charakterisiert als die bisherigen 65 Seiten Leila. In dem zweiten Text von Tess wird diese dann richtig lebendig. In den wenigen Seiten bekomme ich ein deutliches Bild von ihr. Sie ist bis jetzt die einzige Figur, die in meinem Kopf einigermaßen lebendig wird. Ich hoffe, dass der zweite Bachnitt weniger sperrig wird, dass er spannend wird und mich fesselt.

    Bis Seite 29


    In einer Art Prolog lernen wir Tess und Leila kennen. Worüber reden sie bei ihrem Telefonat? Tess' Selbstmord? Ich muss gestehen, da ich gerade erst "Stirb leise, mein Engel" gelesen habe, wo der Täter Mädchen in eine ganz ähnliche Situation bringt (er verführt sie zum Selbstmord), war ich etwas entsetzt über Leilas Antworten auf Tess' Bedenken. Ich bin gespannt, inwieweit das Gespräch später noch wichtig ist oder ob es wirklich nur als Einleitung dienen soll. Da die Datumsangabe fehlt, weiß man zunächst nicht, ob es vor oder nach Kapitel 1 spielt. Man weiß nur, dass das Projekt bereits seit 9 Wochen läuft.


    Die ersten Seiten von "Mittwoch" lassen erkennen, dass der Prolog tatsächlich vor Kapitel 1 spielt. Der Kontakt ist bereits abgebrochen und Leila hat sich auf die Suche nach Tess mit nach Beweisen für ihren Tod gemacht. Warum? Um sicherzugehen?
    Wem schreibt Leila ihre Forschungen auf? Ich glaube nicht, dass es Freunde oder Familie ist, weil sie den Leser ihrer Geschichte siezt. Bekannte oder die Eltern von Tess? Fremde?


    Mein erster Eindruck von Leila ist: sie ist ganz schön arrogant. Ob eine Wohnung gut genug für sie ist, glaubt sie bereits beurteilen zu können, bevor sie sie gesehen hat. Penny ist "beschränkt", ihre Meinung "banal". Mag ja sein, dass Leila damit recht hat, aber die Art wie sie das sagt, lässt sie auf mich nicht besonders sympathisch erscheinen. Warum hat sie Penny als Hilfe engagiert, wenn sie sie nicht leiden kann? Wenn sie ihr lästig ist und sie sie am liebsten den ganzen Tag ignoriert? Gerade wenn man bedenkt, zu welchem Zweck Penny engagiert wurde...


    Auf Seite 20 sagt sie, dass dieser Bericht nur eine Aufzählung von Tatsachen ohne Persönliches werden soll. Ich hoffe nicht, dass das so bleibt. Eine gute Geschichte ist für mich immer mit Emotionen verknüpft, eine trockene Nacherzählung konnte mich noch nie überzeugen. Grundsätzlich ist mir die Nacherzählung zu lang. Ehrlich gesagt interessiert mich nicht, wo Leila ihre Möbel gekauft hat. Was mich interessiert ist, wie sie Tess kennen gelernt hat, wer Adrian ist, wer Connor ist, was sie für Tess tun soll. Das kommt zwar im Anschluss, ist aber wieder nur nacherzählt. Ich bekomme von den Figuren überhaupt kein Bild, weil ich sie nicht erlebe. Ich bekomme sie bloß erzählt. Ich hoffe, dass das später besser wird und dass nur der Anfang so hölzern ist.

    Am Ende ging es ja noch mal richtig zur Sache, ein Ereignis nach dem anderen. Ich war auch etwas überrascht von dem doch recht positiven Ausgang, einen Selbstmord hätte ich mir auch vorstellen können. Ich glaube nicht, dass Kennedy plötzlich eine 180°-Wende hinlegt, aber vielleicht besteht noch Hoffnung für seine Zukunft.


    Mir hats gut gefallen, eine tolle Mischung aus Humor und Ernst, ein eindringlicher Schreibstil und toll gezeichnete Figuren. Mir hats Spaß gemacht und ich bedanke mich für die Leserunde! :wave
    Rezi folgt :)

    In diesem Abschnitt besucht Kennedy also endlich seine Mutter. Mir gefällt, wie gut die Beziehung zu seiner Familie gezeichnet wurde. Tragisch, das mit der kleinen Gerry. :-( So langsam wird immer deutlicher, wie er so zu einem Mistkerl werden konnte.
    Ich mag diesen Wechsel zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Das Verhältnis stimmt einfach und das Buch ließt sich toll.

    Zitat

    Original von ginger ale


    Mir gefällt der elegant-frech-frivole Stil, in dem dieser Roman geschrieben ist, das ist wirklich gekonnt! Mein erster Niven - ich bin ganz angenehm angetan. Und ich habe den Eindruck, dass hier ein 1-A-Übersetzer am Werke war, der es geschafft hat, so zu übersetzen, dass man gar nicht merkt, dass es eine Übersetzung ist. Alle Achtung! Tolle Leistung!


    Das kann ich nur unterschreiben. Es gibt so viele Bücher, die durch schlechte Übersetzungen versaut werden. Hier scheint jemand sein Handwerk zu verstehen und hat echt tolle Arbeit geleistet. Ein dicker Pluspunkt. :anbet

    Zitat

    Original von maikaefer
    @ FaerieGirl: Zu deinem Posting im ersten Abschnitt: "Gott bewahre" habe ich ebenfalls gelesen. Dazu gibt es hier schon einige Rezensionen.
    :knuddel1 :wave


    Da werde ich beizeiten mal durchstöbern. Wenn's am Wochenende wieder regnen soll, setz ich mich vielleicht mal hin und les ein paar Rezis :-)

    Zitat

    Original von Lumos



    Warum er diesen zwanghaften Sex braucht erklärt er auf S. 23 ausgesprochen ausführlich, so ausführlich, dass mit das Zitieren zu viel ist ;-), ab "wie aber sollte er Brendle klar machen...." Es erscheint mir recht aufschlussreich, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann - so als Frau :grin.


    Kann ich so unterschreiben. So als Frau :lache

    Ich amüsiere mich weiterhin köstlich. Kennedys Mistkerl-Image wird etwas vertieft und gleichzeitig erfährt man mehr über seine Familie, seine Vergangenheit. Ich habe fast schon Mitleid mit ihm bekommen, als er die Nachricht bekommen hat, dass er für den Literaturpreis zurück nach England muss. Und dass er seine Mutter besuchen soll. Aber nur fast. :grin (Normalerweise benutze ich diese Grinse-Smilies nicht so oft in Leserunden. Spiegelt wohl meine Leseerfahrung mit diesem Buch wieder, da bin ich ständig am Grinsen)

    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ich habe heute Morgen in der Bahn mit dem Buch angefangen und tatsächlich bei einigen Szenen darauf geachtet, dass mein Nebensitzer nicht ins Buch schauen kann. :grin


    Ohoh, das steht mir am Mittwoch bevor, wenn ich wieder im Bus gen Uni sitze. Normalerweise ist es mir egal, wenn mein Sitznachbar mitliest, aber hier werde ich mich definitiv so drehen, dass niemand mitlesen kann :lache

    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ein Kotzbrocken, dem man die Pest an den Hals wünscht :chen. An anderer Stelle hat er sie ja wohl schon :lache
    Ich hab mich bei vielen Szenen sehr amüsiert. Tolle Schreibe von John Niven, bisher bin ich echt begeistert.


    Ich denke, nach diesem Buch hier, werde ich mir auch mal eines seiner anderen Werke vornehmen. Vielleicht "Gott, bewahre", damit habe ich damals schon geliebäugelt. Bisher gefällt es mir auch ausgesprochen gut. Mal was anderes als die Geschichten, die ich sonst lese. :lache

    Zitat

    Original von nicigirl85



    Mal ne Frage in die Runde: FSK für Bücher, gibt es so etwas? Hab mich das beim Lesen des Buches wirklich gefragt, denn das sollte ja wohl niemand unter 16 lesen, oder? Oder bin ich zu altbacken eingestellt?


    Da stimme ich dir zu. Es gibt ja leider nur die "Altersempfehlung" bzw. "Zielgruppe" für ein Buch. Was hier vielleicht noch hilft, ist der Verlag. Ist ja das Label "Heyne Hardcore", das sollte dem Leser schon sagen, dass es nichts für zartbesaitete oder Kinder ist. Aber das gibt ja höchstens eine Empfehlung ab, kein Verbot. Da müssten schon die Eltern drauf achten, was ihre Kinder so lesen.

    Ich habe grad schon mal reingeschaut.
    Bei "froiling" musste ich tatsächlich grinsen. Nur ein Typ wie Kennedy hat Zeit, sich über so etwas Gedanken zu machen. Ja, er ist ein Mistkerl, wie er im Buche steht, aber ich finde ihn interessant. Es gibt Mistkerl-Figuren, bei denen man das Buch zuklappen und nie wieder anrühren will. Und es gibt Mistkerl-Figuren wie Kennedy, die ein Buch erst richtig interessant machen.
    Nach dem Mittagessen werde ich richtig einsteigen, ich freue mich schon :wave