Bis Seite 29
In einer Art Prolog lernen wir Tess und Leila kennen. Worüber reden sie bei ihrem Telefonat? Tess' Selbstmord? Ich muss gestehen, da ich gerade erst "Stirb leise, mein Engel" gelesen habe, wo der Täter Mädchen in eine ganz ähnliche Situation bringt (er verführt sie zum Selbstmord), war ich etwas entsetzt über Leilas Antworten auf Tess' Bedenken. Ich bin gespannt, inwieweit das Gespräch später noch wichtig ist oder ob es wirklich nur als Einleitung dienen soll. Da die Datumsangabe fehlt, weiß man zunächst nicht, ob es vor oder nach Kapitel 1 spielt. Man weiß nur, dass das Projekt bereits seit 9 Wochen läuft.
Die ersten Seiten von "Mittwoch" lassen erkennen, dass der Prolog tatsächlich vor Kapitel 1 spielt. Der Kontakt ist bereits abgebrochen und Leila hat sich auf die Suche nach Tess mit nach Beweisen für ihren Tod gemacht. Warum? Um sicherzugehen?
Wem schreibt Leila ihre Forschungen auf? Ich glaube nicht, dass es Freunde oder Familie ist, weil sie den Leser ihrer Geschichte siezt. Bekannte oder die Eltern von Tess? Fremde?
Mein erster Eindruck von Leila ist: sie ist ganz schön arrogant. Ob eine Wohnung gut genug für sie ist, glaubt sie bereits beurteilen zu können, bevor sie sie gesehen hat. Penny ist "beschränkt", ihre Meinung "banal". Mag ja sein, dass Leila damit recht hat, aber die Art wie sie das sagt, lässt sie auf mich nicht besonders sympathisch erscheinen. Warum hat sie Penny als Hilfe engagiert, wenn sie sie nicht leiden kann? Wenn sie ihr lästig ist und sie sie am liebsten den ganzen Tag ignoriert? Gerade wenn man bedenkt, zu welchem Zweck Penny engagiert wurde...
Auf Seite 20 sagt sie, dass dieser Bericht nur eine Aufzählung von Tatsachen ohne Persönliches werden soll. Ich hoffe nicht, dass das so bleibt. Eine gute Geschichte ist für mich immer mit Emotionen verknüpft, eine trockene Nacherzählung konnte mich noch nie überzeugen. Grundsätzlich ist mir die Nacherzählung zu lang. Ehrlich gesagt interessiert mich nicht, wo Leila ihre Möbel gekauft hat. Was mich interessiert ist, wie sie Tess kennen gelernt hat, wer Adrian ist, wer Connor ist, was sie für Tess tun soll. Das kommt zwar im Anschluss, ist aber wieder nur nacherzählt. Ich bekomme von den Figuren überhaupt kein Bild, weil ich sie nicht erlebe. Ich bekomme sie bloß erzählt. Ich hoffe, dass das später besser wird und dass nur der Anfang so hölzern ist.