Hallo Leidensgenossin,
leider keine besonders guten Tipps von mir, denn ich habe mit meinem "Baby" ein ähnliches Problem. Den Verlagen von "Erwachsenenliteratur" sind die Protagonisten zu jung; für ein Jugendbuch ist allerdings zu viel Gewalt und Erotik drin.
Das Mittelding scheint irgendwie nicht recht gefragt zu sein. Schade.
Ich für meinen Teil habe nach etlichen Absagen nach ähnlichem Muster die Zähne zusammen gebissen und gesagt: Sch... drauf - schreib halt ein "gestandenes Mannsbild". Bereut habe ich es nicht, dabei hab ich das MS wirklich mit Wut im Bauch angefangen. Das hat meinem Helden allerdings sehr gut getan, der durfte diese Wut dann ausleben ![]()
Letztlich habe ich das MS nach ein paar Seiten wirklich fast ebenso sehr geliebt, wie mein "Baby", und die erste Einsendung war dann auch sofort die Zusage.
Im Nachhinein muss ich sagen: Auch wenn es immer noch mein Wunschtraum ist, mein "Baby" in Buchform zu bekommen, so war dieser Weg definitiv nicht der falsche! Ich habe im Lektorat usw. doch noch eine ganze Menge lernen können. Meine Schreibe ist nicht mehr zu vergleichen, was meinem "Baby" zugute kommen wird, das wird gerade nochmal neu überarbeitet. Ich WEIß, dass ich das eines Tages veröffentlichen werde. Im schlimmsten Fall bin ich bis dahin eben ein paar Jahre älter (und besser!) geworden. Auch nicht übel.
Vielleicht helfen dir solche Gedanken und trösten dich ein bisschen.
Ansonsten: "Zu phantastisch" bedeutet manchmal, dass logische Lücken drin sind. Dass eine Entwicklung möglicherweise unglaubwürdig aussieht.
Was die Länge betrifft: 780 Normseiten sind extrem viel. Ich habe von mehreren Verlagen zu hören bekommen, dass man bei unbekannten Autoren so dicke Bücher eher nicht riskiert. Umso dicker das Buch, umso teurer wird es ja für den Verlag. Und meines hat nur 500 Normseiten.
Vielleicht ist die Idee gar nicht schlecht, erst mal einen "Einstiegsroman" zu schreiben, möglicherweise öffnet der dir ja irgendwo eine Tür für dein Lieblingswerk.
Good luck!