Hier meine Rezension zu Saphirblau
Was mir zuallererst ungemein positiv auffiel, war, dass es keine lange Vorerklärung, Rückblende oder einen ... äh ... Zeitsprung gab, sondern der Roman sofort da ansetzte, wo der letzte aufhörte. Auch wenn man durch kurz eingestreute Erklärungen zwischendurch immer nochmal erklärt bekommt, was im vorhergehenden Band Wichtiges geschah, so würde ich dennoch unbedingt bei Rubinrot anfangen, um die Geschichte zu verstehen.
Wie auch bei Rubinrot hatte ich mit dem sehr "daher geredeten" Stil zu Anfang meine kleinen Schwierigkeiten, war aber nach ein paar Seiten "drin" und fand den Stil dann nur noch charismatisch und niedlich. Passend zu Gwen eben 
Nur das permanente "sagte, sagte, sagte" fiel mir etwas auf die Nerven.
Wird Rubinrot noch von sehr vielen Umfelds- und Situationsbeschreibungen beherrscht, zieht Saphirblau das Tempo an. Es stellen sich plötzlich etliche (neue) Fragen und als Leser rätselte ich permanent mit Gwen, wem nun zu trauen ist, und wem nicht.
Gerade Gideon nimmt einen hier mit auf eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Leserquälen der übelsten Sorte
Toll! ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif)
Während in Rubinrot alles noch ein wenig freundlich dahinplätschert, wird nun deutlicher Spannung aufgebaut und gehalten. Es ist - im positiven Sinne - zum Mäuse melken: Kaum hat man ein kleines Rätsel gelöst, stellt sich schon das nächste. Und manche Erkenntnisse gefielen mir gar nicht (was so zu verstehen ist, dass ich mir inzwischen Sorgen um liebgewonnene Figuren mache).
Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dennoch: Teilweise erscheint mir Gwendolin diesmal ein wenig ... dümmlich. Die Magie des Rabens zu entschlüsseln hätte ich mir viele, viele Seiten zuvor erwartet, denn dies ist einfach offensichtlich. Es passt nicht zu dem Scharfsinn dieses Mädchens, dass sie da so blind ist.
Auch dass sie selbst nicht auf die Idee kommt, dass ihr kleiner Wasserspucker ... äh ... Dämon durchaus behilflich sein könnte, kam mir etwas kurzsichtig vor.
Ebenso wunderte ich mich darüber, dass sie sich von Giordano (mein Gott - was für ein widerlicher Mistkerl!) so fürchterlich behandeln lässt. Sie ist doch sonst nicht auf den Mund gefallen, lässt sich von ihm aber permanent demütigen. Mann, das tat mir in der Seele weh!! Ich wünsche mir für Smaragdgrün eine Schüssel smaragdgrüner Götterspeise (der ekligen aus der Schulkantine!) über seinem Kopf ausgekippt! Aber mindestens!!
Perfekt ist der wunderbare Humor! Wie oft habe ich - beim nächtlichen Verschlingen des Buches, weil ich nicht aufhören konnte, bis alle Seiten gelesen waren -, meinen Mann wachgelacht? Ich kann's kaum zählen!
Das Ende schmiegt sich wieder wundervoll an Rubinrot an: Wir bekommen im Epilog noch eine Antwort (die ich wirklich nötig hatte, sonst wäre ich ja wahnsinnig geworden!) Gwendolyn wird darüber wie immer im Dunkeln gelassen.
Als Zückerchen gibt es noch ein kleines Rätsel, dass auf jede Menge unvernünftiger Abenteuer im dritten Teil hoffen lässt 
Wunderbar - ich freue mich jetzt schon tierisch auf Smaragdgrün und ergötze mich derweil an den beiden so schön harmonierenden Büchern in meinem Regal. (Nochmal zu erwähnen sind diese bildschönen Buchcover. Hach, und selbst das Lesebändchen ist blau ... ich bin hin und weg!)
9/10 Punkten von mir ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif)