Stimmt Columbo, das macht gerade die Faszination der Kirche aus. Veränderungen kommen nur unmerklich und sehr langsam. Denn wenn die Kirche etwas hat, dann ist es Zeit, alle Zeit der Welt. Und gerade die Kontinuität ist es doch, was Menschen insgeheim wollen, denn sie verbreitet Sicherheit.
Beiträge von Demosthenes
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Im Moment steigt wohl mehr meine Wut auf diese Abzocke.

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Kurzbeschreibung
Kurz vor der Jahrtausendwende verkünden Propheten das Ende der Welt. Philipp, ehemaliger Klosterkopist, soll für einen heruntergekommenen Ritter eine Dokumentenfälschung vornehmen. Was als simple Manipulation scheinbar unbedeutender Daten beginnt, entpuppt sich als Teil einer ungeheuerlichen Intrige, die nicht nur Philipps Leben, sondern den Lauf der Geschichte selbst aus der Bahn zu werfen droht. Eine atemberaubende Kriminalgeschichte aus dem Mittelalter, die den Leser nicht mehr aus ihren Fängen läßt, und zugleich eine faszinierende, aber auch erschreckende Vision von der Macht der Geschichtsschreibung.Dübell greift hier ein Thema auf, mit dem Historiker schon immer zu kämpfen hatten: die Fälschung von Urkunden. Schon so manches Pergament aus alten Klosterbeständen erwies sich als Fälschung. Diese in Klöstern gern geübte Praxis diente in aller Regel dem "Nachweis" von Besitzrechten an Liegenschaften, also dem Reichtum und damit der Bedeutung des Klosters. Der Autor geht hier noch einen gewaltigen Schritt weiter und spinnt sein Garn um eine gigantische politische Fälschung. Leider verläßt er damit den Bereich des damals Möglichen und so wird m. E. der an und für sich spannend geschriebene Roman zu einer Fantasyhandlung. Trotzdem halte ich das Buch für lesenswert, denn die Spannung ist garantiert.
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Und du meinst, das wäre der Grund für diese massive Preiserhöhung?

Will man dir die Straße freiräumen, um weniger Leute zu gefährden?
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Zitat
Original von MaryRead
@Demo, heisst das im Umkehrschluss, du findest, dass ein homosexueller Katholik, der seine Sexualität auch leben möchte, eigentlich aus der Kirche austreten müsste?
Das ist aber ein verbotener Umkehrschluss.
Was ich für meine Person als richtig empfinde, kann ich wohl kaum anderen unterstellen. Stimmts? 
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Mir fällt auf, Churchill, daß auf deinen interessanten Beitrag weiter oben praktisch keine Reaktion kommt. Passt er nicht in diese vereinfachenden (oberflächlichen?) Denkstrukturen, die hier anklingen?
Wenn der neue Papst eben nicht diese klaren Worte gesagt hätte, das wäre für mich ganz bestimmt ein Grund zum Kirchenaustritt gewesen. Weshalb das so ist, nun Churchill, das dürfte für dich wohl keine Frage sein. -
Zitat
Original von Historikus
Vor vielen Jahren kam aufgrund dieser Einstellung, die viele Menschen hatte, ein kleiner Verrückter aus Österreich an die Macht, und stürzte 50 Millionen in den Tod.
Das mußte ja aus Österreich kommen. Da hat man offenbar noch nicht erkannt, daß sich die Grundlagen völlig verändert haben. Naja, in Österreich gehen die Uhren wohl anders.Zitat
Wer solch ein demokratiepolitisches Verständnis hat, gefährdet unsere Demokratie.
Meine Meinung dazu kennst du ja schon. Auch daß ich der Auffassung bin, gar nicht mehr in einer Demokratie, sondern in einer Oligarchie zu leben. Haben wir nun wirklich schon oft genug durchgekaut.Zitat
Und das ist nicht an dich persönlich gerichtet, sondern an alle Nichtwähler, denen offensichtlich schon alles gleich ist.
Wir Nichtwähler nehmens zur Kenntnis.
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Ich fürchte, Parteiprogramme und Grundsatzprogramme führen politisch interessierten Menschen in die Irre. Wie die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, sind solche Programme nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurden.
Mehr Aufschluß gibt m. E. die Reaktion von Parteien auf schwierige Probleme und deren Lösungen (meist vermeintliche L.). Am deutlichsten sieht man in aller Regel die Fähigkeiten dieser Parteien im näheren Umfeld, also in der Kommunal- und Landespolitik. Ich habe es vor Jahren schon mal fertig gebracht, bei Kommunalwahlen die Grünen, bei Kreistagswahlen die SPD, bei Landtagswahlen die grauen Panther und bei Bundestagswahlen die CDU zu wählen. Klingt irre, aber schien mir damals die beste Lösung zu sein. Heute weiß ich auch, daß alle nur mit Wasser kochen und spare mir deshalb die Kreuzchen, die eh nichts bringen. Der Abstand zwischen Politik und Bürger ist einfach zu groß geworden.
Trotzdem bin ich der Auffassung, daß Kommunisten und Nationale ebenso ihre Existenzberechtigung haben, wie die anderen Parteien auch. Nur durch ihre Gegenwart verändern sie schon ein wenig die "Mitte", vielleicht sogar positiv. -
Eben doc, die Gentechnik machts bestimmt möglich.

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ZitatAlles anzeigen
Original von Gabi
So so, DIE Franzosen haben keine Probleme damit???? Wenn du damit die breite Masse meinst mag das stimmen aber es gibt Franzosen, die erhebliche Probleme mit einem Rechtsdrall haben.Ich würde mich hier auch nicht mehr sehr wohl fühlen, wenn es einen extremen Links- oder Rechtsruck geben würde. Jede Politik, die mir auf lange Sicht verbietet, mein Maul aufzumachen und meine Meinung zu sagen kann nicht meine Politik sein.
Wenn ihr damit leben könntet und immer schön brav parteikonform funktioniert, schön für euch. Für mich wäre es undenkbar.
Gabi
Hab ichs doch gewußt! 
Kaum kommt das Thema aufs Tapet, wird sofort die Diktatur ausgerufen, als ob eine Handvoll Linker oder Rechter gleich morgen den ganzen Staat übernimmt. Mit Verlaub, das grenzt schon an eine Psychose.
Übrigens, daß sich der "Rechtsdrall" in Frankreich u.a. darin äußert, daß bei offiziellen Veranstaltungen nur französisch gesprochen werden darf und der Rundfunk eben hauptsächlich französische Lieder bringen darf, dagegen kann ich wirklich nichts haben. So etwas würde ich in D auch begrüßen. (Das würde so manchen Redner in fundamentalistischen Moscheen vielleicht ausbremsen :grin) Herr Schily wäre sicher happy bei der Vorstellung.
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Ich finde auch, daß hier zuviel in die kleine "Denkpause" interpretiert wird. Zur Zeit laufen doch sehr viele Leserunden und damit sind die Leute erst mal beschäftigt und können nicht noch andere Bücher lesen und rezensieren. Außerdem halten sich viele User, wie Doc schon sagte, bei dem Wetter lieber im Freien auf und gehen ihren anderen Hobbys nach. Deshalb sehe ich auch noch keinen Grund, zu einer "Rettungsaktion" mobil zu machen.
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Valenton geht da vielleicht ein wenig weit in seiner Forderung. Die breite Masse würde da wohl weniger mitziehen. Allerdings muß ich ihm in einer Sache beipflichten: egal ob national oder kommunistisch, wir tun uns mit diesen Randgruppen verdammt schwer. Gerade unsere direkten Nachbarn, die Franzosen, um nur ein Beispiel zu nennen, haben da keine Probleme. Die sehen diese Gruppierungen als das, was sie sind - einen Bestandteil eines gesunden Staatswesens, das eben alle Denkrichtungen abdeckt und somit das politische Gleichgewicht in der Waage hält.
Aber wie ich das so sehe, wird jetzt gleich wieder jemand kommen und die leidige Sache von vor über 60 Jahren zum tausendeinhundertelften Mal aufwärmen.
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Wieso ist niemand im chat? Wer hat Lust?
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Kurzbeschreibung
November 1475: Die reiche Handelsstadt Landshut steckt mitten in den Vorbereitungen für eine der größten Hochzeitsfeiern, welche die Christenheit je erlebt hat. Zur Vermählung von Georg von Wittelsbach mit Jadwiga von Polen hat sogar der Kaiser sein Kommen zugesagt. Doch offenbar sind nicht alle am Zustandekommen dieser Verbindung interessiert. Jedenfalls könnte der mysteriöse Mord an der polnischen Gräfin, die in der Baustelle der großen Kathedrale erwürgt aufgefunden wird, darauf angelegt sein, die Hochzeit doch noch zu vereiteln ... Held der Geschichte ist der Tuchhändler Peter Bernward. Als Detektiv wider Willer gerät er in den Bann einer längst vergessen geglaubten Tragödie ... Ein mitreißender historischer Roman um die Intrigen der Fürsten, die Schattenseiten der Macht und den Mut eines einzelnen Mannes.Ein Mann, der sich auf seinem Hof vergräbt und am Leben nicht mehr teilnimmt, ein Mord in einem Kirchenneubau und allgemeine Hofintrigen sind der Hintergrund einer spannenden Handlung. Dübell versteht es, einen Krimi mit politischem Hintergrund zu erzählen und dabei auch die sozialen Aspekte des 15. Jahrhunderts nicht zu kurz kommen zu lassen. Die Lösung des Ganzen ist dann eine Überraschung und für den Leser dennoch logisch nachzuvollziehen. Ich habe es sehr genossen.
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Tja, in den Bergen ist eben alles ganz anders.

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Zitat
Original von Historikus
Ich habe doch schon gesagt, dass ich die demokratische Mehrheit akzeptiere.Aber Gegenfrage: Hat die demokratische Mehrheit auch immer recht?
Die Frage ist, wie die Mehrheit zum Nein zustande gekommen ist.
In einer Demokratie stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob die Mehrheit immer sooo Recht hat. Maßgebend ist einfach, daß sie die Mehrheit ist.ZitatAlles anzeigen
Es ist nun einmal Fakt, dass die meisten Menschen die Verfassung nicht einmal durchgelesen haben und nicht wissen, worum es geht.Es ist nun einmal Fakt, dass sich die heutigen Menschen enorm manipulieren lassen.
Es ist Fakt, dass es den Nein-wählenden Menschen oft gar nicht mal um die EU-Verfassung gegangen ist.
Kann man da noch diese Wahl als ernst erachten?
Und damit redest du der Diktatur das Wort. Denn wenn das Ergebnis einer Wahl nicht den Wünschen entspricht, dann kann man es nicht ernst nehmen? Nee, Amigo, so funktioniert Demokratie sicher nicht!Zitat
Ich weiß nicht wie Tom und Iris denken - ich hoffe, sie äußern sich noch selbst ausführlicher dazu - aber ich habe große Angst, dass aufgrund der Naivität der Menschen ein falscher Demokratie und Freiheitsbegriff ein Rückschritt zum Nationalismus erfolgt, weg von der europäischen Gemeinschaft.
Mit Verlaub, das ist purer Nonsens. Damit entmündigst du praktisch alle Einwohner Europas mit Ausnahme einiger Politiker.Zitat
Die Leute fordern, wollen aber nichts selber tun, sie fordern gleichzeitig gemeinsam einen Kampf gegen die Globalisierung, ratifzizieren aber nicht die Eu-Verfassung, die aber das Fundament für diesen wäre.
Hat das irgend jemand den Menschen erklärt? Hat sich irgendeiner der hohen Herrschaften mal der Mühe unterzogen, diese Verfassung Artikel für Artikel den Leuten näher zu bringen und zu erläutern? Niemand tat das. Allenfalls gab es mal in einigen Talkshows einige Drumherumredereien, aber keine echten Informationen.Zitat
Die heutige Gesellschaft ist durchseucht von einer abartigen Beliebigkeit a la "Ist doch eh alles gleich, ändern tut sich eh nichts.
Dazu hab ich mich schon an anderer Stelle geäußert. Ich tendiere derzeit auch zu dieser Denkweise aus extrem schlechten Erfahrungen heraus.Zitat
Nennt mich einen Kulturchauvinisten, aber ich sehe nur Menschen mit bittenden Händen, aber wenn es heißt, selber Hand anzulegen, werden die bittenden Hände zu ausweichenden Händen: "Nicht ich, da sind eh die anderen Obrigen dazu da."
Auch falsch. Da hab ich auf kommunaler Ebene schon anderes erlebt.Zitat
Ich sehe es am Gemeinderat meines Ortes. Darin sitzen nur mehr die letzten Vollidioten des Ortes, intellektuelle Armut.
Ganz so hart möchte ich über unsere Kommunalvertretungen nicht urteilen, aber stellenweise drängt sich natürlich dieser Eindruck auf. Zumindest werden diese Aktiven nicht von der Bildzeitung, sondern von ihren Parteioberen manipuliert, was unter dem Strich allerdings auf dasselbe rauskommt.Zitat
Die EU ist ein historisches Friedensprojekt. Aber die Medien transportieren nie gute Nachrichten der EU, sie tranportieren nicht, was gerade in der EU diskutiert wird, sie transportieren nicht, was die Abgeordneten derzeit an Gesetzen beschließen.
Die Medien blicken selbst nicht durch, das da in Brüssel so passiert. Außerdem bemühen sich die Herrschaften im Eu-Parlament auch nicht sonderlich um Klarheit. Was willst du denn transportieren? Heisse Luft? Wenn keine Informationen weitergegeben werden oder nur als fix und fertige Häppchen, dann ist der Informationswert auch nicht mehr sonderlich hoch.Zitat
Wie ist es sonst zu erklären, dass es immer noch vielen Menschen nicht klar ist, dass 70 % der Entscheidungen der einzelnen Länder inzwischen über Brüssel laufen?
Weil es gar nicht im Interesse der Regierungen in den Mitgliedsstaaten ist, daß diese Information so publik wird. Man will doch immer noch die Scharade aufrecht erhalten, Herr im eigenen Lande zu sein.
Zitat
Mir kommt vor, Europa hat einen Selbstzerstörungsmechanismus.
Ich habe große Angst, dass der Tag immer näher rückt, wo einer das Feuerzeug nimmt und den Flächenbrand entfacht.
So etwas kann man auch herbeireden. Wer ständig den (rechten oder linken) Teufel an die Wand mahlt, dem wird er irgendwann auch mal begegnen. Hör endlich auf damit, eine kleine Minderheit ständig über zu bewerten. -
Wer das Problem hat, möchte ich noch dahingestellt lassen.

Immerhin hat Herr Juncker sich dahingehend geäußert, daß die niederländische Regierung trotz des Votum die Verfassung ratifizieren soll. Eine solche Einstellung läßt doch durchblicken, was uns da künftig erwartet. -
Irgendwie kommt es mir vor, als würde eure Diskussion hier bei Sabine Christiansen stattfinden.
Ein demokratischer Vorgang, der anderen verwehrt wurde, lief nicht in die gewünschte Richtung, also sind die Wähler manipuliert worden, oder sie haben die Tragweite nicht erfasst oder die falschen Gründe sind schuld oder oder. Wieso fällt es eigentlich so schwer, das klare Votum einer Mehrheit zu akzeptieren? Wenn ich Iris und His aber auch Tom richtig interpretiere, dann ist eine Demokratie solange gut, wie sie die gleiche Meinung einer elitären Gruppe genannt Politiker vertritt. Sobald aber die Mehrheit einer anderen Meinung ist, sollte diese Mehrheit besser nicht gefragt werden und die Entscheidung wie in einer Diktatur dieser elitären Gruppe, die in unserem Land ihre Gesetze übrigens schon seit einiger Zeit u. a. von der Rechtsabteilung der Firma Siemens fertigen läßt, obliegen.
Könnt ihr euch mal entscheiden, was ihr eigentlich wollt? -
Nachdem die Niederländer heute ebenfalls überzeugend mit "nein" gestimmt haben, wird die Diskussion eigentlich müssig. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß das Votum eines Volkes nicht durch irgendwelche Parlamentsbeschlüsse übergangen werden sollte. Auch mir wäre eine Abstimmung in Deutschland lieber gewesen.
Sicher, die Argumente von Iris und His hinsichtlich einer Beeinflussung der Wähler durch die Medien ist nicht von der Hand zu weisen, doch die Beeinflussung der Politiker durch andere Interessen und Lobbyisten ist genau so gefährlich, wenn nicht sogar gefährlicher.
Die Kommentatoren sprachen heute abend erstmals von der tiefen Kluft zwischen den Politikern und den Bürgern, die diese Abstimmungsergebnisse in F und NL erst hervorgerufen haben soll. Das trifft genau meine Überzeugung, daß es Unsinn ist, wenn einige Visionäre ihren Zielen entgegeneilen und die betroffenen Völker dabei nicht mitnehmen. Und genau das passierte mit der EU. Folglich sind wir wieder bei meiner alten Forderung angelangt: Erst mal die Hausaufgaben in den Mitgliedstaaten machen und dann erst weitersehen. Wer den zweiten Schritt vor dem ersten machen will, fällt auf die Nase. Und das passierte in F und NL.