BJ, kann ich nur unterschreiben. HInzu kommt noch eine weitere Geschichte, die bisher noch nicht so deutlich angesprochen wurde: Die Ärzte wehren sich zum Beispiel gegen die Malus-Regelung, die ihnen quasi das Verschreiben teurer Medikamente für chronisch Kranke unmöglich macht. Das bedeutet, die Ärzte streiken hier auch für uns Bürger, die wir über eine total einseitige Gesundheitsreform langsam aber sicher zu Tode reformiert werden. Von unseren Krankenkassenbeiträgen werden ohnehin schon viel zu viele Anteile nur in den Verwaltungsaufwand gesteckt und nicht in die Behandlungskosten.
Um aber auf die allgemeine Lage im öffentlichen Dienst zurück zu kommen. Die Bevölkerung wird schon seit Jahren völlig falsch informiert über die Besoldung und Privilegien im öffentlichen Dienst. Die Mehrheit der Beamten ist im mittleren oder gehobenen Dienst angesiedelt und die Einkommen dieser Mehrheit liegt bei weitem unter dem Niveau in der Wirtschaft. Dafür haben Beamte das zweifelhafte Privileg, sich privat versichern zu müssen. Das bedeutet vor allem für ältere Kollegen, daß ein Teil ihres Einkommens ständig nicht verfügbar ist, weil für ihre Krankheitskosten vorgelegt. Meistens dauert es bis zu 6 Wochen, bis die Beihilfestelle die eingereichten Belege bearbeitet und abgerechnet hat. Die Zuzahlungen der Pflichtversicherten haben auch Beamte zu tragen, dafür sorgt schon die Beihilfestelle. Je nach Privatkasse, die in ihren Beiträgen auch nicht zimperlich ist, darf ein chronisch kranker Beamter natürlich bei nächster Gelegenheit Risikozuschläge bezahlen, die nicht knapp sind. Zum Ausgleich wurden schon seit Jahrzehnten die Besoldungserhöhungen mit dem Hinweis auf den sicheren Arbeitsplatz weit unter dem Niveau in der Wirtschaft durchgeführt, bis hin zu Nullrunden.
Und wenn ich mir den Job von BJ anschaue, also Beamten, die im Bruchteil von Sekunden Entscheidungen treffen sollen, die über das Wohl und Wehe von Bürgern bestimmen können, dann wird diese Verantwortung einfach nicht gerecht entlohnt. Und genau so geht es in den öffentlich-rechtlichen Kliniken zu, wo Ärzte mit fiesen Tricks überlastet werden und gegen ihr Gewissen aus Personaleinspargründen mehr als 36 Stunden an einem Stück arbeiten müssen.
Deshalb vertrete ich die Auffassung: Verdi - wehrt euch!