Inhalt:
Der fünfzehnjährige Tom lebt in Berlin gemeinsam mit einigen anderen Jugendlichen bei Pflegeeltern. Doch sein Pflegevater ist alles andere als liebevoll: Tom muss ihm jeden Abend Geld vorlegen, an das er nur durch Diebstahl heran kommt. Mehr als ein Mal wurde Tom dadurch in Situationen gebracht, aus denen er nur mit Hilfe seines älteren „Bruders“ Alex herausgekommen ist.
Als Tom eines Tages von einem Raben angesprochen wird, meint er erst zu träumen. Doch dann macht er sich auf die Suche nach seinem Schicksal.
„Erschrocken wirbelte Tom herum. Im Nebel zwischen den Bäumen glaubte er eine Gestalt zu sehen, war sich dessen aber nicht sicher. Bis die Stimme wieder sprach:
„Tom!“
„Hallo? Wer… Wer bist du?“, brachte Tom gerade so heraus. Sein Herz raste, und er spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Er war allein in diesem Wald, die nächsten Menschen, die ihm helfen könnten, waren vermutlich weit weg, und mit einem Mal wurde ihm ganz mulmig zumute.
„Ich habe dir unsere Münze gegeben, Tom. Du brauchst noch die eure.“ (S. 82)
Matani lebt in einer anderen Welt, in einer magischen Welt. Doch ihr Volk wird von den Fremden bedroht, die sie mittels Magie und Streitkräfte immer weiter in die Steppe zurücktreiben, so dass Matanis Volk nichts anderes bleibt als zu fliehen.
Meine Meinung:
Wie beschreibe ich ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut begeistert hat? Mir fehlen hier ein wenig die Worte.
Ich glaube, was mich an diesem Buch an meisten fasziniert, ist der Sog, den die Geschichte und der Schreibstil auf mich ausgeübt haben. Ohne die Gründe näher benennen zu können, haben mich Charaktere und Story auf unvergleichliche Weise in ihren Bann gezogen.
Mit Tom und Matani hat der Autor interessante und so unterschiedliche Charaktere geschaffen. Und auch Toms Geschwister in Berlin habe ich schnell in mein Herz geschlossen.
Insbesondere Alex ist eine faszinierende Figur, denn mit seinem guten Herzen, aber auch seiner Selbstüberzeugung und unterschwelligen Aggression ist er nicht gleich eindeutig einzuordnen.
Ich liebe Bücher, in denen Magie vorkommt. Und so gefällt mir natürlich auch „Smart Magic“ außerordentlich gut. Insbesondere weil sich die Magie, die es in Matanis Welt gibt, dem Leser nicht direkt aufdrängt. Sie ist zunächst nur nebenher als stiller Begleiter der Handlung vorhanden. Erst später offenbart sich dem Leser das wahre Ausmaß.
Christoph Hardebusch ist es meiner Meinung nach gelungen, eine Lücke in der Jugendliteratur zu schließen. Denn mit „Smart Magic“ hat er einen Jugendfanatsy-Roman verfasst, der – weit entfernt von Vampiren, Werwölfen und Dämonenjäger – eher in die Sparte der epischen Fantasy einzuordnen ist. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass Hardebusch unter anderem die bekannte Fantasy-Reihe „Die Trolle“ verfasste, die eindeutig für Erwachsene geschrieben wurde.
So wird „Smart Magic“ vermutlich sowohl Jugendliche, als auch die älteren Hardebusch-Fans begeistern: ein Fantasy-All-Ager ganz nach meinem Geschmack.
Das Buch hat nur einen Nachteil: es ist viel zu schnell vorbei. Das Ende schreit förmlich nach einer Fortsetzung, auf die ich sehnsüchtig warte, seit ich das Buch zugeklappt habe.
„Smart Magic“ ist ein äußerst kurzweiliger Fantasyroman für jugendliche Leser, aber auch für Erwachsene. Hardebusch hält die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich hoch und hat mich dazu gebracht, das Buch innerhalb kürzester Zeit zu verschlingen. Ich möchte mehr davon! 10 von 10 Sternen! Ein wahres Fantasy-Highlight!